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Evaluierung der Literatur zur Holzstaubproblematik aus holzwirtschaftlicher Sicht (F-95/04)

Das Projekt "Evaluierung der Literatur zur Holzstaubproblematik aus holzwirtschaftlicher Sicht (F-95/04)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsche Gesellschaft für Holzforschung durchgeführt. Die Einstufung von Eichen- und Buchenholzstaeuben als krebserzeugend erfolgte 1985 aufgrund epidemiologischer Daten die nachwiesen, dass Beschaeftigte in der Holzwirtschaft einem erhoehtem Risiko gegenueber Adenokarzinomen der Nasenhaupt- und Nasennebenhoehlen ausgesetzt waren, ohne dass die Ursache der Erkrankung bislang identifiziert werden konnte. In der Hauptsache werden medizinische - insbesondere epidemiologische - Veroeffentlichungen in der wissenschaftlichen Diskussion angefuehrt, die holzwirtschaftliche Fragestellungen zumeist unberuecksichtigt lassen. Ziel der Studie war die Auswertung und Bewertung der einschlaegigen Literatur zur Holzstaubproblematik unter holzwirtschaftlichen Gesichtspunkten. Dabei wurde folgende Schwerpunktsetzung vorgenommen: - Ermittlung der von den Erkrankten ausgeuebten Taetigkeiten/Berufsbilder - Ermittlung der Angaben zu den verarbeitenden Holzarten und zur Holzstaubexposition - Bewertung der Hypothesen zum kanzerogenen Prinzip aus holzwirtschaftlicher Sicht. Keine der untersuchten Hypothesen konnte die Ursache des erhoehten Risikos fuer Beschaeftigte in der Holzwirtschaft, an Adenokarzinomen zu erkranken, ausreichend erklaeren oder gar nachweisen. Die Erkenntnisse aus den Untersuchungen zur Kanzerogenitaet holzeigener Substanzen reichen nach Meinung des Expertengremiums der IARC fuer eine abschliessende Beurteilung nicht aus. Neuere Untersuchungen zur Holzstaubmorphologie und zur mukozilaeren Klaerfunktion widersprechen der Hypothese, dass der Krebs durch mechanische Irritation der Schleimhaeute ausgeloest wird. Eine ursaechliche Beteiligung von Fremdstoffen an der Entstehung von Adenorkazinomen ist unter holzwirtschaftlichen Gesichtspunkten die schluessigste Hypothese. Als moegliche Ausloeser werden haeufig Holzschutzmittelwirkstoffe, Formaldehyd oder Chromat aus Schwermetallbeizen genannt. Hinsichtlich der Expositionszeit und den Berufsprofilen wird diese Hypothese nur von chromathaltigen Beizen erfuellt. Die Auswertung des epidemiologischen Datenmaterials und die Evaluierung der Literatur zu den Hypothesen ueber die Krebsentstehung geben Hinweise darauf, dass Adenokarzinome der Nasen- und Nasennebenhoehlen bei Beschaeftigten in der Holzwirtschaft durch multikausale Faktoren entstehen, die sich mit einem Einzelfaktor - z.B. dem Arbeitsstoff Holz - nicht schluessig erklaeren lassen. Wahrscheinlich ist eine Funktion des Holzes als Traegerstoff fuer eine mehrere kanzerogene Substanzen. Hierauf verweisen auch die haeufig vorgefundene Mischexposition in den epidemiologischen Studien.

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