Im Winter ist das Thema Lüften in Innenräumen besonders präsent, denn geht es auch darum, Energie zu sparen. Dann ist es ungünstig, wenn andere Faktoren die Luft zusätzlich belasten. Dr. Frank Brozowski: Möbel, insbesondere auch solche aus Holz oder Holzwerkstoffen, können eine wesentliche Quelle für die Belastung der Innenraumluft sein und Schadstoffe über eine längere Zeit in die Raumluft emittieren. Dies kann zu Symptomen wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen oder Augenreizungen führen. Holz und Holzwerkstoffe sind oftmals die Quelle für Emissionen etlicher organischer Substanzen wie zum Beispiel Essigsäure oder Formaldehyd. Dicke Luft im Büro oder zuhause – das braucht niemand. Aber lassen sich Schadstoffe komplett vermeiden? Dr. Frank Brozowski: Produkte, die zu 100 Prozent schadstoff- und emissionsfrei sind, gibt es leider nicht. Es ist aber sinnvoll, schon beim Kauf auf schadstoff- und emissionsarme Produkte zu achten. Nebenbei bemerkt gilt das ja nicht nur für Möbel. Der Blaue Engel gibt dabei eine gute Orientierung. Möbel aus Holz oder Holzwerkstoffen mit diesem Umweltzeichen dürfen bei standardisierten Emissionsprüfungen strenge Grenzwerte zum Beispiel für Formaldehyd und viele andere organische Verbindungen nicht überschreiten. Um das Umweltsiegel zu erhalten, müssen Hersteller nicht nur auf bestimmte Stoffe bei der Verarbeitung verzichten, sondern ganzheitlich arbeiten. Dr. Frank Brozowski: Die sogenannten Vergabekriterien formulieren umfangreiche Anforderungen. Es ist natürlich sicherzustellen, dass das gesamte verarbeitete Holz aus legalen Quellen stammt. Darüber hinaus muss ein großer Teil des Holzes, zukünftig mindestens 70 Prozent, aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen. Um das Recycling oder die Entsorgung nicht zu beeinträchtigen, sind eine Reihe von Stoffen gänzlich ausgeschlossen, z.B. halogenierte organische Verbindungen und umweltschädliche Flammschutzmittel.
Ein Leben ohne Schlaf: Unmöglich! Er ist wichtig zur Erholung, zum Auffüllen der Energiespeicher und natürlich auch fürs Gehirn. Im Schnitt schlafen die Deutschen rund sieben Stunden pro Tag – individuell abhängig vom Alter und von persönlichen Bedürfnissen. In dieser Zeit ist es wichtig, dass der Körper Ruhe findet, bequem liegt und nicht von Gerüchen oder gar gesundheitsschädlichen Stoffen beeinträchtigt wird. Worauf man bei der Wahl seiner Matratze achten sollte, erfahren Sie im Interview mit Anke Oehm vom Umweltbundesamt. Frau Oehm, was ist wichtig für einen entspannten und gesunden Schlaf? Anke Oehm: Das Schlafzimmer sollte beim Zubettgehen ruhig, dunkel und gut gelüftet sein. Schweres Essen und Koffein können den Schlaf stören oder ein Smartphone kann aufgrund des hohen Blaulichtanteils im Display wachhalten. Aber auch Emissionen aus Matratze, Kissen und Decken, die man im Schlaf einatmen kann, sollten aus Gesundheitssicht möglichst gering sein. Wieso ist nicht jede Matratze so gut, wie die Werbung behauptet? Anke Oehm: Matratzen besitzen eine große Fläche, Schlafende kommen direkt mit Mund und Nase mit dem Stoff in Berührung. Einzelteile von Matratzen können dabei schädliche Stoffe ausdünsten. Diese Emissionen von Einzelteilen wie Kleber oder Schäume können zahlreiche gesundheitliche Beschwerden hervorrufen und die Umwelt schädigen. So kann Formaldehyd, welches in Matratzen enthalten ist, unter Umständen Allergien auslösen und sogar Krebs verursachen. Welche Label sind zuverlässig, wenn man unbelastet schlafen möchte? Anke Oehm: Produkte mit dem Blauen Engel sind besonders emissionsarm. Die einzelnen Materialien der Matratzen dürfen keine gesundheitsschädlichen Substanzen enthalten: Flammschutzmittel, per- und polyfluorierte Materialien sowie eine biozide Ausrüstung sind verboten. Für Schwermetalle, Formaldehyd und andere Schadstoffe gelten strenge Grenzwerte, die überprüft werden. Auch Prüfungen auf Gerüche und Ausdünstungen sind Teil des Bewertungsverfahrens. Neben gesundheitlichen Aspekten spielt auch die Gebrauchstauglichkeit eine wichtige Rolle. Welche Anforderungen müssen Matratzen erfüllen, um das Umweltzeichen zu erhalten? Anke Oehm: Für den Blauen Engel werden Höhen- oder Festigkeitsverluste, die Produktreinheit und die Haltbarkeit geprüft. Der Matratzenbezug muss abnehmbar und mit einem Waschhinweis versehen sein. Damit sich Verbraucher*innen schnell und einfach informieren können, ist eine Verbraucherinformation beizufügen. Diese sollte Basisinformationen enthalten wie beispielsweise Hersteller, eine Reinigungs- und Pflegeanleitung und Angaben zur Strapazierfähigkeit und Härteangaben. Frau Oehm, vielen Dank für das Gespräch!
Tapeten aus Altpapier sparen Ressourcen und vermindern die mit der Zellstofferzeugung verbundenen Umweltbelastungen. Die Papierproduktion gehört zu den großen Energie verbrauchenden und Wasser belastenden Wirtschaftszweigen. Die Kriterien für umweltfreundliche Tapeten und Raufaser setzen daher schon bei der Herstellung und Holzentnahme auf Nachhaltigkeit.
Das Umweltzeichen für „Emissions- und schadstoffarme Lacke“ bewirkt, dass der Schadstoffgehalt in den Lacken so gering wie möglich ist und damit aus Umwelt- und Gesundheitssicht möglichst geringe Emissionen aus diesen Produkten erreicht werden.
Mit dem Blauen Engel für Kaminöfen können Unternehmen Verbraucherinnen und Verbrauchern zeigen, dass Sie durch deutliche Reduzierung der Staub- und Abgasemissionen zur Verbesserung der Luftqualität beitragen, durch hohe Bedienerfreundlichkeit und umfangreiche Information emissionsarmes Heizen fördern und aktiv die Freisetzung von Feinstaub in die Umgebungsluft vermindern.
Informationen für Hersteller und Handel Ungefähr 40 Verarbeitungsstufen muss eine Haut oder ein Fell durchlaufen, bis aus dem biologischen Rohstoff das Naturprodukt Leder geworden ist. Dabei kann eine Vielzahl von potentiell umwelt- und gesundheitsrelevanten Chemikalien verwendet werden.
Innenraumputze werden großflächig als Beschichtungsstoffe für Decken und Wände in Innenräumen eingesetzt. Wegen ihrer großflächigen Anwendung sollten die Emissionen der Innenputze in die Innenraumluft aus Umwelt- und Gesundheitssicht möglichst gering sein.
Wer mit Pinsel und Malerrolle in den eigenen vier Wänden zur Tat schreiten möchte und dabei auf die diesjährigen angesagten Farben setzt, wählt Blau-, Lila- oder Rottöne. Die stehen für Abwechslung, Unbeschwertheit und Veränderung, und das ist es, was sich viele Menschen laut Umfrage aktuell wünschen. Eine besondere Trendfarbe 2023 gibt es auch: „Digital Lavender Cream“, ein heller Violett-Ton. Wem das alles zu knallig ist: Ein schönes Weiß oder weniger kräftige Farben tun es auch. Steht dann der gewünschte Farbton fest, geht es um die Wahl der richtigen Produkte: Ist die Wandfarbe für den Untergrund geeignet und wie erreicht man ein optimales Ergebnis beim Streichen? Wie umweltfreundlich sind sie? Und welche gesundheitlichen Risiken drohen beim Malern? Darüber sprechen wir mit Georg Heß vom Umweltbundesamt. Im Baumarkt oder Farben-Fachhandel ist die Vielfalt an Farben riesig. Das erschwert die Auswahl geeigneter Produkte, erklärt Georg Heß vom Umweltbundesamt. Georg Heß: Bevor Sie Farben kaufen, sollten Sie sich erstmal genau informieren: Welche Produkte gibt es auf dem Markt? Welches ist das richtige Produkt für meine Anwendung? So können Sie mögliche Gesundheits- und Umweltbelastungen von vornherein minimieren oder ausschließen. Außerdem ist es auch wichtig, wie ergiebig die Farben sind. Für das gewünschte Ergebnis könnten Sie ansonsten unter Umständen deutlich mehr Farbe benötigen. Da viele Menschen die meiste Zeit in Innenräumen verbringen, hängen Gesundheit und Wohlbefinden entscheidend von der Qualität der Raumluft ab. Und wer auf Nummer sicher gehen und zusätzlich die Umwelt schützen möchte, achtet auf emissionsarme Wandfarben mit dem Blauen Engel. Georg Heß: Produkte, die so gekennzeichnet sind, sind über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus auf ihre Inhaltsstoffe geprüft, und damit auf ihre Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit. Wenn Sie zum Beispiel emissionsarme Wandfarben haben, die mit dem Blauen Engel gekennzeichnet sind, dann dürfen denen keine Konservierungsmittel, also Biozide, zugesetzt sein. Unter Umständen können sie dennoch Spuren von diesen Stoffen enthalten. Klarheit dazu erhalten Sie dann aber mit einem Blick auf die Technischen Merkblätter. Wo Sie die finden, muss auf dem Gebinde der Farbe stehen. Unvermeidlich und dringend zu empfehlen ist das ausreichende Lüften während und nach der Verarbeitung der Wandfarbe. Daher wird empfohlen... Georg Heß: …möglichst in der warmen Jahreszeit zu renovieren. Dann kann man intensiv lüften, ohne dass die Räume zu stark auskühlen. So wird dann auch keine Heizenergie verschwendet. Ein Beitrag von Steffi Milk
Produkte aus Holz oder Holzwerkstoffen, wie Möbel oder Lattenroste, können bei ihrer Herstellung, Nutzung und Entsorgung Umweltbelastungen verursachen.
Gesundes Wohnen liegt im Trend und der Blaue Engel setzt einen klaren Schwerpunkt bei der gesundheitlichen Bewertung von Produkten, die in Innenräumen eingesetzt werden.
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