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Betriebsoptimierung von Retentionsbodenfiltern im Mischsystem

Das Projekt "Betriebsoptimierung von Retentionsbodenfiltern im Mischsystem" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von RWTH Aachen University, Institut für Siedlungswasserwirtschaft durchgeführt. Retentionsbodenfilteranlagen (RBF) sind ein wichtiger Baustein der weitergehenden Behandlung von entlastetem Mischwasser vor Einleitung in ein Gewässer. 2010 gab es in Nordrhein-Westfalen 105 RBF zur Behandlung von entlastetem Mischwasser. Weitere Anlagen befinden sich in Bau und in Planung. Ein Merkmal beim Betrieb der Anlagen ist die unregelmäßige Zulaufbeschickung. Je nach Wetterlage und Entwicklungsstand im Einzugsgebiet können sich sehr lange Einstauphasen, aber auch sehr lange Trockenphasen im Retentionsbodenfilter ergeben. Erfahrungen aus der Praxis haben gezeigt, dass zahlreiche Anlagen aufgrund ungünstiger Betriebsverhältnisse die erwarteten Reinigungsleistungen nicht immer in vollem Umfang erreichen. In diesem Forschungsprojekt sollte die Reinigungsleistung von Retentionsbodenfiltern in Abhängigkeit von betrieblichen Rahmenbedingungen bewertet werden. Diese sind z.B. die Dauer von Trocken- oder Einstauphasen. Außerdem wurden erste Untersuchungen über die Reduzierung von Spurenstoffen auf großtechnischen Retentionsbodenfilteranlagen durchgeführt. Aus den gewonnenen Erkenntnissen können Hinweise für die Bemessung, die Gestaltung und den Betrieb von Retentionsbodenfiltern entwickelt werden. Der Erftverband betreibt 22 Retentionsbodenfilteranlagen, die alle mit einer messtechnischen quantitativen Überwachung hinsichtlich Einstau-, Entlastungs- und Ablaufverhalten ausgerüstet sind. Im Zuge des Projektes wurde das vorhandene Betriebsdatenmaterial der Anlagen des Erftverbandes ausgewertet. Für die Belastungszustände gering belastet (Trockenfallen), optimal ausgelastet (Bemessungsansatz) und stark belastet (lange Einstauphasen) wurde je eine repräsentative Anlage ausgewählt, die intensiv beprobt wurde. Da es während der einjährigen Beprobungsphase nur zu wenigen Niederschlagsereignissen kam, konnten weniger Proben als erwartet gewonnen werden. Trotzdem konnte die hohe Wirksamkeit von Retentionsbodenfiltern beim Rückhalt von abfiltrierbaren Stoffen bestätigt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass Retentionsbodenfilter auch geeignet sind, einige der hier betrachteten Spurenstoffe zurückzuhalten. Da die Filter die Belastung mit Diclofenac, Bisphenol A und Metroprolol im Schnitt um fast 75Prozent reduzierten, sind weitere Untersuchungen zu Reduktionsprozessen in Retentionsbodenfiltern sinnvoll. Hier sollten sich mit Versuchen im Labormaßstab Ergebnisse von höherer Genauigkeit erreichen lassen.

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