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Auswirkungen der Vorstreckung des Alpenrheins auf den Bodensee - Mathematisch-seenphysikalisches Modell

Das Projekt "Auswirkungen der Vorstreckung des Alpenrheins auf den Bodensee - Mathematisch-seenphysikalisches Modell" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg, Institut für Seenforschung durchgeführt. Zur Abschaetzung von Effekten der Muendungsverlaengerung des Alpenrheins auf den physikalischen und limnologischen Zustand des Bodensees wurde ein dreidimensionales, zeitabhaengiges Modell des Obersees durch die Firma Hydromod in Wedel in wissenschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Institut fuer Meereskunde der Universitaet Hamburg entwickelt. Es umfasst die mathematische Nachbildung der komplizierten Einstromvorgaenge des Alpenrheins in den Bodensee. Zur Nachbildung der Auswirkungen auf den gesamten See und der see-eigenen dynamischen Rueckwirkungen auf den Einstromvorgang wurden das Stroemungs- und inhomogene Massenfeld des Oberrheins mit einer horizontalen Aufloesung von 200 m und einer vertikalen Aufloesung von wahlweise wenigen Metern bis 20 m auf der Grundlage der Neuvermessung des Bodensees von 1990 modelliert. Zur Berechnung der Einstromvorgaenge im Muendungsbereich mit der notwendigen hohen raeumlichen Aufloesung musste ein Teilbereichsmodell mit einer horizontalen Gitterweite von 25 m erstellt werden. Eine seeweite Berechnung mit dieser Gitterweite ist derzeit wegen des hohen Rechenaufwandes noch nicht effizient moeglich. Fuer das gesamte oestliche Gebiet des Sees, das an seinem westlichen offenen Rand noch die Muendung des Altrheins mit einschliesst, wurde des weiteren eine mittelfeine Aufloesung mit 50 m Gitterweite angewandt. In diesem und dem muendungsnahen hochaufloesenden Bereich wurden die Loesungen jeweils getrennt berechnet und dann untereinander und mit dem seeweiten Modell gekoppelt. Zur Verifizierung des Modells wurden mittlere Schichtungsbedingungen bei mittlerem Abfluss des Alpenrheins sowie bei den Hochwasserereignissen im Juli 1987 und Juni 1991 zugrundegelegt. Dabei wurde auch der jeweils gegebene Ausbaustand der Rheinmuendung einbezogen. Verschiedene Varianten wurden durchgerechnet, so zB die Kopplung des extremen Hochwassers vom Juli 1987 mit dem Ausbaustand der Muendung vom Juni 1991 und umgekehrt. Als wichtiges Ergebnis ist festzuhalten, dass die Ausbreitung des vom Rheinwasser betroffenen Wasserkoerpers und die muendungsferne Sedimentation grundsaetzlich stark von der horizontalen Muendungskonfiguration und der Sohllage im Muendungsbereich bestimmt werden. Die Einschichtungstiefe erfolgt gemaess der see-eigenen Dichteschichtung und der Dichte des Zuflusswassers sowie deren Veraenderung im engeren Nahbereich der Muendung. Abflussmenge, Temperaturverhaeltnisse und partikulaere Fracht im Zuflusswasser beeinflussen die Ausbreitung im anschliessenden seeinneren Bereich ueberwiegend nur quantitativ, dh hauptsaechlich in der Staerke und nur geringfuegig in der horizontalen Hauptstruktur der Einstroemung. Die Modellierung wurde im seeweiten Berechnungsergebnis auf der Grundlage von exakt synoptischen Stroemungs- und Temperaturmessungen des Instituts fuer Meereskunde an der Universitaet Kiel vom November 1972 befriedigend verifiziert...

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