Für die sehr persistente und sehr mobile Verbindung Trifluoracetat (TFA) wird die theoretische TFA-Abgabe aus kommunalen Kläranlagen je Landkreis dargestellt. Diese wurden im Rahmen des Gutachtens „Trifluoracetat (TFA): Grundlagen für eine effektive Minimierung schaffen - Räumliche Analyse der Eintragspfade in den Wasserkreislauf“ (Laufzeit: August 2021-November 2022) ermittelt. Da im Abwasser potentielle Vorläufersubstanzen von TFA vorhanden sind, stellen kommunale Kläranlagen eine Quelle für TFA in die aquatische Umwelt dar. Zu den potentiellen Vorläufersubstanzen zählen unter anderem einige Arzneimittel und Biozide, sowie die Transformationsprodukte dieser Stoffe. Die Freisetzung von TFA aus Vorläufersubstanzen kann biologisch, abiotisch (z. B. bei der Ozonung in der Trinkwasseraufbereitung und Abwasserbehandlung) oder auf photochemischem Wege in der Wasserphase erfolgen. TFA kann sowohl während der Abwasserbehandlung als auch erst später in der Umwelt, d. h. nach Einleitung des behandelten Abwassers in den aufnehmenden Wasserkörper, gebildet werden. Aufgrund der vergleichsweisen hohen Stabilität vieler im Abwasser anzutreffenden TFA-Vorläufersubstanzen ist davon auszugehen, dass deren Aufenthaltszeiten in Fließgewässern (definiert als Zeitspanne zwischen dem Eintrag der Vorläufersubstanz über das Abwasser in den Vorfluter und dem Eintrag ins Meer) in Deutschland zu gering sind, um vollständig zu TFA ab- bzw. umgebaut zu werden. Weitere Details sind dem Gutachten zu entnehmen. Abschließend ist zu sagen, dass es Hinweise gibt, dass kommunale Kläranlagen kein Haupteintragspfad für TFA sind und ihr Einfluss auf die Konzentrationen in Fließgewässern eher gering ist.
Aluminium ist in vielen Produkten enthalten, mit denen wir täglich in Kontakt kommen. Eine aktuelle Befragung zeigt, welches Wissen zu aluminiumhaltigen Produkten in der Bevölkerung vorhanden ist. Ein weiterer Beitrag in der neuen Ausgabe der Zeitschrift UMID informiert über gesundheitliche Belastungen durch Hitze in Großstädten. Der Artikel diskutiert am Beispiel Berlins die Auswirkungen heißer Tage und Nächte auf die Sterbefälle (Mortalität) im Zeitraum 2001 bis 2010. Die Analyse zeigt, dass heiße Nächte (Tropennächte) innerhalb dicht bebauter Gebiete wesentlich häufiger auftreten und es einen engen Zusammenhang zwischen Tropennächten und erhöhter Mortalität gibt. Weitere Themen sind: neue Daten zur Lärmbelästigung in Deutschland und gesundheitliche Folgen der beruflichen Strahlenbelastung im deutschen Uranbergbau. Daneben berichtet die Zeitschrift über die Ergebnisse der vor kurzem abgeschlossenen bundesweiten Erhebung von Aktivitäten zu Klimawandel und Gesundheit und stellt das überarbeitete Biozid-Portal des Umweltbundesamtes vor. Die Zeitschrift UMID erscheint zweimal im Jahr und informiert über aktuelle Themen aus Umwelt & Gesundheit, Umweltmedizin und Verbraucherschutz. Die Onlineversion des UMID kann kostenfrei abonniert werden.
Das Projekt "Eintrag von atmosphaerischen Spurenstoffen in einen Fichtenbestand im Solling" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Institut für Bioklimatologie durchgeführt. In dieser Untersuchung sollen die Eintraege von gasfoermigen SO2 und HNO3, von partikelgebundenem Sulfat und Nitrat und von Nebelwasser in ein Waldoekosystem im Solling charakterisiert werden. Sie sollen ausserdem mit biophysikalischen Oberflaechenparametern des Bestandes in Zusammenhang gebracht werden. Da diese die Ablagerungsprozesse sehr stark beeinflussen. Wieviel von den Komponenten eingetragen wird und wie sich dieser Eintrag im Kronenraum verteilt, soll aus den Konzentrationen von Gaskomponenten in und unter dem Bestand (fuer gasfoermiges SO2 und HNO3), aus der Trockenablagerung von Sulfat und Nitrat in Aerosolpartikeln und aus der Interzeption des Nebelwassers (S und N-Komponenten, Metalle, H2O2) abgeschaetz werden.
Das Projekt "Kunststoffe in der Umwelt - Erarbeitung einer Systematik und erste Schätzungen zum Verbleib von Abfällen und anderen Materialien aus Kunststoffen in verschiedenen Umweltmedien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Ökopol Institut für Ökologie und Politik GmbH durchgeführt. Die meisten Kunststoffe sind gegenüber Umwelteinflüssen sehr stabil und werden in der Natur nur sehr schlecht abgebaut. Gelangen sie in die Umwelt, können sie eine Belastung für die Ökosysteme darstellen. Im Fokus dieser Untersuchung stehen nicht ordnungsgemäß entsorgte Abfälle und solche Produkte aus Duro- und Thermoplasten sowie Elastomeren, die zielgerichtet für eine Anwendung in der Umwelt hergestellt werden und/oder bei deren Anwendung infolge von Abnutzung, Abrieb oder Zersetzung kleinere Kunststoffpartikel als Vorstufe der Mikrokunststoffe entstehen und damit ein unbeabsichtigter und unbewusster Eintrag in die Umwelt erfolgt. Das Augenmerk liegt einerseits auf der Identifizierung und quantitativen Abschätzung von unsachgemäß entsorgten Kunststoffabfällen, andererseits auf der Identifizierung von Kunststoffprodukten, die infolge einer offenen Nutzung einen bewussten oder unbewussten Eintrag von Kunststoffresten in die Umwelt verursachen (Screening). Neben den jährlich neu eingesetzten Produkten soll auch der Bestand betrachtet werden. Des weiteren sind die produktspezifischen Produktions- und Einsatzmengen in Deutschland durch grobe Schätzung zu ermitteln. Darauf basierend sind die infolge der Nutzung und Alterung entstehenden Eintragsmengen an Kunststoffresten in die Umwelt zu schätzen. Evtl. vorhandene Daten zum Verbleib (quantitativ) sind zu benennen. Die für einen Eintrag in die Umwelt relevanten Kunststoffarten sind darzustellen. Produkte, über die aufgrund ihrer Bestandteile (Weichmacher, Stabilisatoren, Farbstoffe etc.) ein potenzieller Eintrag an Schadstoffen in die Ökosysteme erfolgen kann, sind auszuweisen. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse sollen erste Maßnahmen priorisiert vorgeschlagen werden, die den Eintrag von Kunststoffen in die Umwelt infolge der offenen Anwendung von Kunststoffprodukten verringern (z.B. abfallwirtschaftliche und technische Maßnahmen, Substitution von Materialien/Stoffen).
Einsatz des Emssperrwerkes zur Reduzierung des Schwebstoffeintrages in die Unterems (Bericht)