Das Projekt "Untersuchung zu Austragsraten von bioziden Wirkstoffen aus behandelten Materialien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Abteilung 4 Material und Umwelt, Fachgruppe 4.1 Biologie im Umwelt- und Materialschutz durchgeführt. Eine Reihe biozider Produkte wird zum Schutz von Materialien vor Befall mit Schadorganismen (Pilze, Insekten, etc.) im Aussenbereich eingesetzt. Dort unterliegen die behandelten Materialien verschiedensten Witterungseinfluessen. Durch Regen oder Sonneneinstrahlung werden die bioziden Wirkstoffe in unterschiedlichem Masse wieder freigesetzt und gelangen unmittelbar in die Umwelt Um eine Bewertung moeglicher schaedlicher Wirkungen auf den Naturhaushalt infolge solcher Eintraege abschaetzen zu koennen, sind fuer eine Analyse der Exposition moeglichst genaue Kenntisse ueber Freisetzungsraten biozid wirksamer Substanzen z.B. aus behandeltem Holz, aus Schiffsanstrichen oder anderen Beschichtungen unverzichtbar. Hierfuer existieren jedoch keine geeigneten und v.a. harmonisierten Testvorschriften. Deshalb sollen Testmethoden entwickelt werden, die (in zeitlich geraffter Form) Bewitterungseffekte simulieren und als Ergebnis Freisetzungsmengen pro Zeit- und Flaechen (bzw. Volumen)einheit liefern. Der moeglichst genauen Information ueber diese Eintragsraten in Umweltkompartimente Wasser, Boden und Luft kommt naemlich eine Schluesselstellung fuer die Expositionsabschaetzung und damit fuer die Umweltrisikoabschaetzung beim Einsatz biozider Produkte zu. Fuer eine Vergleichbarkeit von Ergebnissen, sowie fuer eine gegenseitige Anerkennung solcher Tests im nationalen wie internationalen Rahmen sind solche Vorschriften unter umweltrelevanten Gesichtspunkten zu entwickeln. Es ist darauf zu achten, dass die Standardmethode fuer verschiedenste Matrices (eventuell mit geringen Modifikationen) anwendbar ist.