Das Projekt "Biomonitoring zur Expositionsermittlung im Rahmen einer genesteten Fall-Kontroll-Studie zu Risikofaktoren von Hodentumoren bei Werksangehörigen in der Kfz-Produktion" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bochum, Berufsgenossenschaftliches Forschungsinstitut für Arbeitsmedizin durchgeführt. Anlass/Ziel: In einem Werk der Kfz-Produktion stellte man ein gehäuftes Auftreten von Hodenkrebs fest. Eine daraufhin durchgeführte Inzidenzstudie zu Hodenkrebs bestätigte bei einem Gesamtkollektiv von 167.212 männlichen Mitgliedern der Betriebskrankenkasse in verschiedenen Werken des Autokonzerns das erhöhte Auftreten von Hodenkrebs im oben genannten Werk, jedoch nicht generell innerhalb der Kfz-Produktion des gesamten Autokonzerns. Vor diesem Hintergrund wurde vom Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin (BIPS) eine genestete Fall-Kontrollstudie vorgeschlagen, um potenzielle berufliche und außerberufliche Risikofaktoren besser bewerten zu können. Dabei sind insbesondere Belastungen gegenüber Gefahrstoffen mit hormonähnlicher Wirkung, wie sie bei der Anwendung von Kunststoffen auftreten können, von Bedeutung. Ziel ist die vergleichende Bewertung der aktuellen Belastung von Fällen und Kontrollen. Methodik: Innerhalb der genesteten Fall-Kontrollstudie mit etwa 200 Hodenkrebsfällen und 1000 Kontrollen erfolgt eine ausführliche Bewertung der aktuellen und historischen Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern und möglichen Expositionen gegenüber Gefahrstoffen am Arbeitsplatz. Zur Bewertung der stoffspezifischer Belastungen gegenüber Kunststoffen, Lösemitteln und Metallen an Arbeitsplätzen in der Kfz-Branche wird vom BGFA ein Biomonitoring sowie eine Bewertung der Expositionen am Arbeitsplatz durchgeführt. Zusätzlich zur Untersuchung der Exposition ist im Rahmen des Projektes auch der Nachweis klinischer Parameter, die bei Hodenkrebs eine Rolle spielen können, vorgesehen.