Gemeinsame Pressemitteilung von Umweltbundesamt und Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit Das Berufsschulzentrum in Mühldorf am Inn gewinnt den Bundespreis UMWELT & BAUEN 2021 für sein innovatives Energiekonzept. Das Gebäude erzeugt mehr Energie als es verbraucht und speichert überschüssige Abwärme in einem Eisspeicher. Weiterhin wurden vier Projekte mit Anerkennungen ausgezeichnet, darunter zwei in der neu geschaffenen Kategorie „Klimagerechte Sanierung“. Verliehen wurde der Preis am 7. September 2021 gemeinsam von Bundesumweltministerium (BMU) und Umweltbundesamt (UBA). Dem Bausektor kommt eine Schlüsselrolle beim Klimaschutz zu, denn Gebäude verbrauchen enorme Ressourcen beim Bau und im Betrieb. Allein in Deutschland sind Wärme, Kühlung und Beleuchtung der Gebäude verantwortlich für ein Viertel der jährlichen energiebedingten Treibhausgasemissionen. Von den Treibhausgasemissionen, die Gebäude insgesamt jährlich verursachen, entfallen drei Viertel auf die Nutzung der Gebäude, aber auch ein Viertel auf ihre Errichtung. Mit dem 2020 ins Leben gerufenen Bundespreis UMWELT & BAUEN sollen daher Leuchtturmprojekte nachhaltigen Bauens ausgezeichnet werden, die zeigen, wie zukunftsfähiges Bauen, gerade auch im Bestand, schon heute realisiert werden kann. Parlamentarischer Staatssekretär Florian Pronold: „Nicht zuletzt durch die jüngsten Hochwasserereignisse ist die Diskussion um Klima -, Umwelt- und Gesundheitsauswirkungen von Gebäuden und deren Bau in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Besonders die energetische Sanierung von Bestandsbauten bleibt eine tägliche Herausforderung für die privaten und öffentlichen Bauherren. Aus Sicht des Klimaschutzes besteht dort der größte Handlungsbedarf. Themen wie Primärenergiebedarf, graue Energie oder gesundes Bauen sind nicht länger nur Expertinnen und Experten ein Begriff, sondern finden auch bei immer mehr privaten und öffentlichen Bauherrinnen und Bauherren Beachtung. Und das zu Recht – denn der Bausektor verbraucht enorme Rohstoff- und Energieressourcen. Der Gebäudebereich ist deshalb der Schlüsselsektor, um Klimaneutralität zu erreichen. Und nachhaltiges Bauen und Sanieren sind nicht nur für den Klimaschutz, sondern auch für den sozialen Zusammenhalt in Deutschland von enormer Bedeutung.“ Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamts: „Extremwetterereignisse wie die Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands führen uns vor Augen, welche Auswirkungen eine ungebremste Klimaerwärmung haben wird. Baustoffen kommt im Kampf gegen den Klimawandel eine wichtige Bedeutung zu: So sind Baustoffe wie Stahl- und Beton energie- und ressourcenintensiv in ihrer Herstellung und heizen so das Erdklima an. Wir brauchen also eine Baustoffwende hin zur Klimaneutralität. Ich freue mich daher, dass die Jury mit dem Berufsschulzentrum in Mühldorf am Inn einen Preisträger ausgewählt hat, der, neben seinem hervorragenden Energiekonzept, bei der Wahl der Baustoffe auf einen Mix aus Holz und Beton mit Rezyklatanteil setzt. Mit dem Bundespreis UMWELT & BAUEN ist es unser Anliegen, ganzheitlich hervorragenden Projekten mehr Sichtbarkeit zu verschaffen und zur Nachahmung einzuladen.“ Staatssekretär Pronold und UBA -Präsident Professor Messner verliehen in den vier Wettbewerbskategorien einen Bundespreis und vier Anerkennungen, jeweils gekürt von einer unabhängigen Jury. Die Preisverleihung endete mit einem Zukunftsdialog, an dem neben Staatssekretär Pronold und dem UBA-Präsidenten, die Co-Vorsitzende der Jury Frau Professor Christa Reicher und Frau Susanne Wartzeck, Präsidentin des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten, teilnahmen. Die Teilnehmenden betonten, dass vor allem der Bestand zu erhalten und weiterzuentwickeln ist, um schnellstmöglich die CO2 -Emissionen aus dem Betrieb auf nahe null zu reduzieren und die Anpassung an den Klimawandel umzusetzen. Die Projekte und die Preisverleihung sind im Internet nachzusehen: https://www.umweltbundesamt.de/bundespreis-umwelt-bauen-start In der Kategorie Nichtwohngebäude wurde der Ergänzungsbau des Berufsschulzentrums in Mühldorf am Inn der ARGE Schmuck‐Anglhuber Architekten mit dem Bundespreis UMWELT & BAUEN 2021 ausgezeichnet. Das Schulzentrum, welches für 1.400 Schüler*innen sowie 100 Lehrer*innen Lehrräume und Fachklassen wie Bäckerei, Kühlräumen und Großküchentechnik zur Verfügung stellt, zeichnet sich durch ein innovatives Energiekonzept aus. So erzeugt das Gebäude, auch unter Berücksichtigung des Nutzerstromes, mehr Energie als es verbraucht. Ein Wärmepumpenkonzept mit Eisspeicher verbindet effiziente Heizung und Kühlung mit der Nutzung von Abwärme, beispielsweise aus der Bäckerei. Durch das ausgefeilte Lüftungssystem ist ein Präsenzunterricht auch unter Pandemie-Bedingungen möglich. Neben dem Hauptpreisträger wurden weitere vier Projekte mit Anerkennungen ausgezeichnet, darunter zwei in der neu geschaffenen Kategorie Klimagerechte Sanierung: Für den Bundespreis UMWELT & BAUEN 2021 sind insgesamt 29 Bewerbungen im Projektbüro der Ökozentrum NRW GmbH eingegangen. Die ausgezeichneten Projekte wurden unter Leitung von Frau Professor Dr. Reicher durch eine zwölfköpfige Jury bestehend aus Architektinnen und Architekten , Expertinnen und Experten des nachhaltigen Bauens aber auch Institutionen wie dem Deutschen Mieterbund e.V. und den kommunalen Spitzenverbänden gekürt. Ausschnitte der Preisverleihung, wie die Key-Note von Susanne Wartzeck (Präsidentin BDA) werden in Kürze auf der Website des Bundespreises UMWELT & BAUEN verfügbar sein. Weiterhin werden alle ausgezeichneten Projekte in einem Buch vorgestellt, das ab November 2021 im UBA erhältlich sein wird.
Planungen Neubau Büro- und Laborgebäude und Modernisierung der Aquakulturen weit fortgeschritten Unter der Bezeichnung „Preußische Lehr- und Versuchsanstalt für Forellenzucht“ wurde vor 90 Jahren der heutige Standort für Fischereiökologie und Aquakultur des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) in Albaum gegründet. Seitdem wuchs das Aufgabenspektrum stetig und beinhaltet heute neben der modernen Aquakultur für die Speisefischproduktion auch verschiedene Artenschutzprogramme, den Bereich des Tierwohls mit eigenem Fischgesundheitsdienst, umfangreiche Biomonitoringprogramme sowie die Ausbildung zur Fischwirtin oder Fischwirt. „Wir feiern heute mehr als nur ein Jubiläum, denn es ist uns gelungen, die Fischereiökologie hier am Standort Albaum mit ihrer wichtigen Rolle für die Aquakultur, den Artenschutzprogrammen und dem Fischgesundheitsdienst zu stärken und damit zukunftssicherer aufzustellen“, betonte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser heute (Donnerstag, 12. August 2021) bei einer Besichtigung der Fischzuchtanlagen gemeinsam mit LANUV-Präsident Dr. Thomas Delschen. „Wir feiern heute auch die Zukunft. Die Entwürfe für einen Neubau der Büro- und Laborgebäude sowie der Aquakulturanlagen liegen bereits vor. Wir stellen damit die Weichen für eine nachhaltige Modellbehörde, die nicht nur in der Zucht von Fischen für unser Wanderfischprogramm Standards setzt, sondern auch in der bundesweiten Aus-, Fort- und Weiterbildung.“ Für Präsident Dr. Thomas Delschen ist besonders wichtig, dass beim Neubau der Gebäude sowie bei den Außenanlagen nachhaltige Bauweisen zum Einsatz kommen: „Wir möchten als LANUV auch hier in Albaum modellhaft zeigen, wie nachhaltiges Bauen realisiert werden kann. Wir planen die Gebäude in Holzhybridbauweise zu errichten, dabei sollen regionales Holz und weitere recycelbare Baustoffe eingesetzt werden. Die Energieversorgung planen wir möglichst autark. Zum Einsatz kommen soll eine Photovoltaikanlage in Kombination mit einem innovativen Eisspeicher“, erklärte Dr. Delschen. Ein Neubau der Büro- und Laborgebäude wird nötig, da die bestehenden Gebäude für die aktuellen Aufgaben nicht mehr den Anforderungen entsprechen. Vor allem für die Aufrechterhaltung des Fischgesundheitsdienstes werden Laboreinrichtungen auf dem aktuellen technischen Standard benötigt. Um auch weiterhin der Aufgabe als Ausbildungs- und Weiterbildungseinrichtung mit bundesweiter Bedeutung gerecht zu werden, müssen zudem die Büro- und Lehreinrichtungen modernisiert werden. Dazu gehören dann auch Aquakulturen nach dem neuesten Stand der Technik. „Für die Modernisierung der Aquakulturen haben wir die Überschrift ‚Aquakulturen 2.0‘ gewählt“, erläuterte Dr. Delschen. „Die Aquakulturen bilden die Grundlage für fast alle weiteren Aufgaben hier in Albaum. Wir möchten daher auch in diesem Bereich als Ideengeber und Entwicklungsmotor fungieren. Unser Ziel ist, eine für die nächsten Jahrzehnte nachhaltige und klimaresiliente Aquakultur zu realisieren.“ Ministerin Heinen-Esser hob die guten Standortbedingungen in Albaum besonders hervor, die dazu führten, die Neubauplanungen an gleicher Stelle zu realisieren: „Der Standort Albaum ist und bleibt ein sehr guter, denn alleine im Kreis Olpe werden fast ein Drittel aller in Nordrhein-Westfalen erzeugten Forellen produziert. Das saubere und kalte Quellwasser hier in Albaum bietet ideale Vorrausetzungen für die Zucht von Lachsen für den Artenschutz oder Forellen für die Fischwirtschaft. Daher ist der Fachbereich Fischereiökologie und Aquakultur ein wichtiger Baustein der Landesregierung nicht nur für den Artenschutz, sondern auch für die Weiterentwicklung einer nachhaltigen und regionalen Lebensmittelerzeugung“, sagte Ministerin Heinen-Esser. Nach Bayern und Baden-Württemberg ist Nordrhein-Westfalen der drittgrößte Forellenproduzent in Deutschland. Aquakulturen spielen in der Fischproduktion dabei eine immer größere Rolle. Fische besitzen zum Beispiel eine bessere Futterverwertung und eine höhere Schlachtausbeute als Rinder, Schweine und Geflügel. Auch benötigt die Aquakultur im Vergleich dazu weniger Land und Wasser. Diese Aspekte tragen zu einer nachhaltigeren Erzeugung tierischer Lebensmittel bei. Hinzu kommen kurze Transportwege und damit ein geringer ökologischer Fußabdruck, wenn regional erzeugter Fisch auch regional vermarktet wird. Hintergrundinformationen zu den Aufgaben des LANUV-Standortes in Albaum: Im Rahmen verschiedener Artenschutzprojekte werden am LANUV-Standort Albaum gefährdete Fisch-, Krebs- und Muschelarten gezüchtet. Für die Zielerreichung des Artenschutzgroßprojektes „Wanderfischprogramm NRW“ wird eine Lachselternfischhaltung betrieben aus der jährlich eine Million Junglachse für die Wiederansiedlung in nordrhein-westfälischen Fließgewässern zur Verfügung gestellt werden. Zur Stützung der europäischen Aalbestände werden jährlich ebenfalls etwa eine Million Jungaale in die nordrhein-westfälischen Fließgewässer ausgebracht. Auch werden die letzten noch vorhandenen Großmuschelpopulationen durch ein gezieltes Vermehrungsprogramm freilebender Elterntiere unterstützt. Der Fischgesundheitsdienst NRW mit Sitz in Albaum untersucht unter anderem den Gesundheitszustand freilebender Fische sowie aus Aquakultureinrichtungen. Die Untersuchungsergebnisse tragen dazu bei, gesunde Fischbestände in Aquakulturbetrieben zu erhalten und Strategien für Wiederansiedlungsprojekte zu entwickeln. Durch die ständige Erweiterung moderner Laboranalytik- und Diagnostikverfahren konnten jüngst neue wissenschaftliche Erkenntnisse im Bereich der Virusdiagnostik von Fischen erzielt werden. Weiterhin wird an insgesamt 1.500 Probestellen in NRW der Zustand der freilebenden Fischbestände erhoben und bewertet. Für die Genesung und den Erhalt natürlicher Gewässerlebensräume berät der Fachbereich bei Renaturierungsmaßnahmen und der Wiederherstellung der Fischdurchgängigkeit. Der Fachbereich Fischereiökologie und Aquakultur ist gleichzeitig Schulungszentrum für Fischerei- & Umweltbildung sowie der größte Ausbildungsstandort für den Lehrberuf Fischwirtin/Fischwirt in NRW und als einer von nur insgesamt drei Standorten in Deutschland zuständig für die Überbetriebliche Ausbildung in diesem Lehrberuf. Die Angebote der Aus-, Fort- und Weiterbildungskurse nehmen jährlich rund 600 bis 800 Menschen in Anspruch. In enger Zusammenarbeit mit den Fischzuchtbetrieben in NRW werden aktuell innovative Fischzuchttechniken untersucht, um den Herausforderungen des Klimawandels gerecht zu werden. Weitere Informationen zu den Aufgaben des Fachbereiches „Fischereiökologie und Aquakultur“ sind zu finden unter https://www.lanuv.nrw.de/natur/fischereioekologie-und-aquakultur In der Broschüre „(Unter-)Wasserwelten. Bäche, Flüsse und Seen in Nordrhein-Westfalen“ des NRW-Umweltministeriums wird die 90 jährige Geschichte der NRW-Fischereiökologie beschrieben sowie das NRW-Wanderfischprogramm: https://www.umwelt.nrw.de/mediathek/broschueren/detailseite-broschueren?backId=147&broschueren_id=14749&cHash=f1eb7d52dcc76be171758b231e6aeab8 Download: Pressemitteilung Pressemitteilung des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Das Projekt "Nachhaltige Kälte- und Wärmeversorgung urbaner Räume mittels Fernkälte- bzw. Fernwärmenetzen unter dem Einsatz energieeffizienter und HFKW-freier Techniken" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von IREES GmbH - Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien durchgeführt. Durch den Klimawandel steigt der Bedarf an Komfortklimakälte auch in Deutschland stetig an. Viele Bestandsgebäude werden mit Klimatechnik auf- oder nachgerüstet, Neubauten im Nichtwohngebäudebereich werden selten ohne maschinelle Klimatisierung errichtet. Der Bedarf wird meist gebäudeindividuell ermittelt und die entsprechende Technik installiert. Durch den Anschluss an ein Fernkältenetz entfallen wesentliche Komponenten wie Kältemaschine(n) und Rückkühlwerk, was nicht nur den Raum zur Aufstellung dieser einspart, sondern die Kunden auch von der Einhaltung der damit verbundenen Verordnungen (z.B. 42. BImSchV, F-Gas-V) befreit. Ähnliches gilt analog für Fernwärmenetze. Durch die zentrale Bereitstellung von Kaltwasser ergeben sich mehrere positive Umwelt- und Wirtschaftlichkeitseffekte: Der aggregierte Energiebedarf ist abzüglich der Leitungsverluste ca. 40-50% niedriger gegenüber der gebäudeindividuellen Lösung. Die Spitzenlast eines Fernkältenetzes ist niedriger als die der Gebäude mit eigenem System aufsummiert, dementsprechend fällt die installierte Leistung niedriger aus (Ressourcen- und Investitionskostenersparnis). Lastverschiebungen durch Eisspeicher sind in zentralen Einrichtungen mit dem nötigen Fachpersonal einfacher und effizienter zu betreiben als in den einzelnen Gebäuden. Weiterhin sind in Fernkältezentralen oftmals verschiedene Techniken zur Deckung des Kältebedarfs (Kompressionskälte, Absorptionskälte, Nutzung von natürlicher Kälte (Flüsse, Stadtbäche, Seen, Brunnenkühlung)) installiert, die je nach Situation nahe am optimalen Betriebspunkt eingesetzt werden können. Die Hürden, Kältemaschinen mit umweltfreundlichen natürlichen Kältemitteln wie z.B. Ammoniak und Kohlenwasserstoffe einzusetzen, sind in Fernkältezentralen deutlich niedriger als in den Einzelgebäuden (insbesondere im Bestand).
Das Projekt "Software zur dynamischen Auslegung und Optimierung von Kälte-/Wärmepumpe-Installationen für Handwerker" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von ETU Software GmbH durchgeführt. Der Verbreitung von Wärmepumpen zur Heizung aber auch zu Kühlung erfordern von Planern und Ausführenden einfach zu bedienende Auslegungssoftware-Tools. Diese fehlen im Falle der Gasabsorptionswärmepumpe und des Eisspeichers komplett oder basieren nicht auf dynamischen Ansätzen, die für die Optimierung wichtig sind. Ziel des Projektes ist es, durch die Beseitigung der genannten Hemmnisse dazu beizutragen, dass die Verbreitung optimal ausgelegter Wärmepumpen zum Heizen und zum Kühlen gefördert wird, umso mehr Heizenergie bei Neubauten und Sanierungen zu sparen. Die Zielsetzung des Forschungsprojekts wurde in den wesentlichen Punkten erreicht. Hervorzuheben ist, dass die beiden besonders schwierigen Punkte einer thermodynamischen Gebäudesimulation mit akzeptabler Rechenzeit und der komplexen Anlagensimulation zufriedenstellend gelöst werden konnten. Das Zusammenspiel der beiden Teilkomponenten muss noch optimiert werden und soll bis Jahresende abgeschlossen sein. Es wurde ein Weg gefunden, die Komponenten Solareis-Speicher, Dachabsorber und Absorptionswärmepumpe in ihrer verschalteten Komplexität, sowie in ihren einzelnen Komponenten, mathematisch zu beschreiben und in eine einfach zu bedienende Software zu verpacken. Das entstandene Programm hat umfangreiche Einstellmöglichkeiten und kann verschiedenste Varianten der Bedarfsseite und der Bedarfsdeckungsseite abbilden. Für die Weiterentwicklung des Programms sind weitere Module wie die Kombination der Wärmeerzeugung mit BHKW in Planung bzw. schon in der Entwicklung.
Das Projekt "EnEff: Stadt Energienetz Berlin Adlershof - Teilvorhaben: Smart Grid Allianz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Siemens AG durchgeführt. Medienübergreifende Vernetzung sorgt in Berlin-Adlershof auf Liegenschafts- und Quartiersebene für Effizienz in der Energieversorgung. Als Demonstrator für ein intelligent vernetztes und primärenergieeffizientes System wird ein Bestandskältenetz energetisch optimiert, ein stillgelegter Eisspeicher reaktiviert und ein Aquifer als zusätzliche Wärmesenke erschlossen. Parallel wird Abwärme aus der Kälteerzeugung der Verwendung in Trocknungsprozessen zugeführt. Die intelligente Regelung mittels eines Energiemanagementsystems, das die Energiemarkt- und Netzsituation berücksichtigt, sorgt für einen optimierten Systembetrieb. Darüber hinaus erfolgt eine stadtentwicklungsbezogene Planung für effiziente Energiebereitstellung im Rahmen einer Energieleitplanung für das Stadtquartier.
Das Projekt "Vorhaben: PAKS - Partiell kristallisierender Absorptionskältespeicher" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerisches Zentrum für Angewandte Energieforschung e.V. durchgeführt. Kompakte Energiespeicher für Strom, Wärme und Kälte sind erforderlich, wenn ein hoher Anteil des Energieumsatzes aus fluktuierenden regenerativen Energien gespeist werden soll. Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung eines Kältespeichers, der ähnlich wie eine Absorptionskältemaschine funktioniert. Er basiert auf einem geschlossenen Absorptionsprozess mit dem Stoffpaar Wasser/Lithiumbromid (LiBr) und der zyklischen Kristallisation und Wiederauflösung eines Teils der wässrigen LiBr-Lösung. Im Vergleich zu heute gängigen Eisspeichern ermöglicht der Prozess eine um ein Vielfaches höhere Energiespeicherdichte von ca. 250 kWh/m3, woraus sich ein besonders kompaktes Speichersystem ergibt. Bei einer Ladetemperatur von ca. 100°C und einer Rückkühltemperatur von ca. 35°C kann kaltes Wasser von ca. 6°C bereitgestellt werden. Einsatzbereiche für den Speicher können u.a. im industriellen Umfeld zu finden sein. Dort werden häufig aus diskontinuierlichen Prozessen stammende Abwärmeströme ungenutzt an die Umgebung abgegeben, weil zum Zeitpunkt ihres Auftretens kein geeigneter Verbraucher zur Verfügung steht. Derartige Abwärmeströme können zukünftig zum Beladen des Absorptionskältespeichers verwendet werden, um einen kontinuierlichen oder zeitlich versetzten Kühlbedarf ohne zusätzliche CO2-Emissionen zu decken.
Das Projekt "Mehraufwand für innovative Ansätze zum Klima- und ressourcenschonendem Bauen bei der Umweltstation der Stadt Würzburg (KlimResBau) - Nachbewilligung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Stadt Würzburg "Die Stadtreiniger" durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Durch Bauzeitenverzögerungen konnte die Umweltstation der Stadt Würzburg erst ab Anfang 2020 im Nachfolgerprojekt von Mehraufwand für innovative Ansätze zum Klima- und ressourcenschonendem Bauen bei der Umweltstation der Stadt Würzburg (KlimResBau) ein Monitoring des Gebäudes beginnen. Das Monitoring hatte zum Ziel eine Betriebsoptimierung und die Visualisierung energetischer Daten zu ermöglichen. Die geförderten Zusatzaufwendungen sollen die Umweltstation zu einem klima- und ressourcenschonendem Leuchtturmprojekt aufwerten. Weiterer Projektbestandteil sind das LCA Monitoring, welches den aktuellen ökologischen Fußabdruck des Gebäudes zeigt. Die Aufarbeitung und Darstellung der Projektergebnisse sollen sowohl für ein breites Publikum in der Umweltstation als auch für Fachpublikum verwendet werden. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden: Für das Monitoring des Eisspeichers war es notwendig das gebäudetechnische Gesamtsystem der Umweltstation zu betrachten. Hierzu wurde eine Vielzahl von Strom-, Volumenflusszählern und Temperatursensoren an relevanten Positionen verbaut. Die Datenerfassung und -übertragung erfolgte über KNX, M-Bus und BACnet. Die Daten wurden an das ZAE Bayern übertragen, dort ausgewertet und in Grafiken weiterverarbeitet. Für die Öffentlichkeitsarbeit wurden diese Grafiken auf der ZAE Webseite sowie auf den Präsentationsbildschirmen in der Umweltstation verwendet. In das LCA Live-Monitoring der Umweltstation gingen die monatliche Stromproduktion und die Stromverbräuche ein. Durch die vorhandene Zählerstruktur musste die Nutzungsenergie des Gebäudes mit betrachtet werden.
Das Projekt "Teilvorhaben: Entwicklung und Erprobung eines Eis/Wasser-basierten Kältespeichers für Mono-Split-Klimageräte" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von thermofin GmbH durchgeführt. Übergreifende Zielstellungen des Verbundvorhabens sind die Entwicklung und Erprobung technischer Lösungen zur verstärkten Nutzung photovoltaisch erzeugten Stroms zur Wärme- und Kälteversorgung von Gebäuden, zur Erhöhung des Eigenverbrauchs von Solarstrom sowie zur Reduktion der Netzbelastung. In Wohngebäuden als auch in gewerblichen Gebäuden werden zunehmend kombinierte Wärmepumpen/-kälteanlagen eingesetzt, die Heizen und Kühlen können. Insbesondere luftbasierten Systemen (VRF-Klimatisierungssysteme mit variabler Verdichterdrehzahl) fehlt aber bisher ein Energiespeicher. Daher sollen in dem Vorhaben Kälte- bzw. Wärmespeicher für die beiden am Markt dominierenden Technologien Mono-Split (Klimatisierungssysteme mit Wärmeübergabe über Gebläsekonvektoren) und VRF-Multi-Split entwickelt sowie Lösungen zur Einbindung, zur effizienten Betriebsweise und zur optimierten Netzintegration erprobt werden. Der Wärmespeicher für die VRF-Systeme soll eine Steigerung der Effizienz in beiden Betriebsmodi sowie die Möglichkeit der Wärmeverschiebung bei gleichzeitigem Heizen und Kühlen in verschiedenen Gebäudeteilen ermöglichen.Arbeitsblock A beinhaltet die Definition genauer Zielvorgaben ausgehend von umfassenden Recherchen. In Arbeitsblock B werden prognosebasierte Reglungsalgorithmen entwickelt, welche Einflüsse das thermische Verhalten des Gebäudes, die Wetterentwicklung, den Speicherzustand sowie PV-Ertrag und Netzbelastung berücksichtigen. Arbeitsblock C umfasst die Entwicklungen für Mono-Split-Geräte, inkl. der Eisspeicherentwicklung, der Ladezustandsdiagnostik, deren Integration. Arbeitsblock D umfasst die Entwicklungen für die VRF-Multi-Split-Geräte, inkl. der Latentspeicherentwicklung, dessen Integration und Pilotversuchs. Die Evaluierung und Vergleich zu konventionellen und alternativen Systemen erfolgt in Block E. Dieser beinhaltet auch die Mitarbeit an der IEA Task 53.Thermofin bearbeitet hierbei hauptsächlich Entwicklungsaufgaben in Arbeitsblock C.
Das Projekt "Teilvorhaben: Bewertung von Komponenten und Systemen sowie Monitoring des Demogebäudes in Hannover." wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Solarenergieforschung GmbH durchgeführt. Das Vorhaben setzt sich die Entwicklung solarthermisch aktivierter Fassaden für den Geschosswohnungsbau (Neubau und Sanierungsbereich) sowie die Bewertung ihres Energieeinsparpotenzials im System zum Ziel. Spezifisch adressiert werden vorgehängte hinterlüftete Fassaden, die sich aus konstruktiven, bauphysikalischen und montagetechnischen Gründen optimal für die Aktivierung eignen. Der zentrale Projektansatz besteht darin, drei unterschiedliche Fassadenverkleidungen aus Glas, Beton und Metall ohne Veränderung der architektonischen Wirkung als Solarabsorber zu verwenden, damit eine unsichtbare Integration und ein optisch ansprechendes Erscheinungsbild erzielt werden. Für die anlagentechnische Anbindung werden Low-Ex Konzepte untersucht, die eine effiziente Nutzung der volatilen Niedertemperaturwärme und -kälte aus der Fassade ermöglichen. Für den Wärmeerzeuger richtet sich der Fokus auf die Wärmepumpe, wobei hier unterschiedliche Typologien (ein- /zweistufig) und Quellen (oberflächennahe Geothermie, Eisspeicher etc.) untersucht werden und der Aspekt der Netzdienlichkeit besonders beachtet wird. Für die Speicherung liegt der Schwerpunkt auf der thermischen Nutzung der Gebäudemasse, mit der Option der direkten Beladung mit solarer Wärme bzw. Kälte. Die Bearbeitung von regelungstechnischen Fragestellungen stellt eine wesentliche Aufgabe bei der Entwicklung der Anlagentechnik dar.
Das Projekt "LOW Exergy Utilisation - Einsatz von außen liegender Wandtemperierung bei der Gebäudesanierung - Feldtest; CO2-Wärmepumpe mit Eisspeicher" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von IZES gGmbH durchgeführt. 1. Vorhabenziel: In dem Forschungsvorhaben wird die praktische Umsetzbarkeit der Forschungsergebnisse des vorhergehenden Forschungsprojekts (LEXU Außen- liegende Wandheizung (FKZ.: 0327370T) in unterschiedlichen Feldtestanwendungen untersucht. Aufbauend auf dem Vorprojekt soll der realisierbare Systemnachweis der außen liegenden Wandheizung (aWH) mit verschiedenen System- und Anlagenkomponenten im Feldtest erfolgen. 2. Arbeitsplan: Es werden unterschiedliche vielversprechende Anwendungsfälle in dem Vorhaben in verschiedenen 'Teilprojekten' realisiert und analysiert. Für die Durchführung der Feldtests ist vorgesehen, mindestens je eine Winter- und, wo das Gesamtsystem es sinnvoll erscheinen lässt, eine Sommerperiode (für Kühloptionen) einzuschließen. Es ist eine Feldtestanwendung des aWH Systems in Verbindung mit einem Außenwandabsorber, einem Eisspeicher und einer Wärmepumpe in einem Mehrfamilienhaus geplant. Für diese Feldtestanwendung wird zuvor der CO2 Wärmepumpenprototyp auf einem Laborprüfstand untersucht. Es ist eine Feldtestanwendung mit der aWH als Austauschsystem für eine Elektronachtspeicherwärmeversorgung geplant. An einer Laborprüfwand ist für diese Feldtestanwendung zuvor die Entwicklung und Potenzialuntersuchung der außen liegenden Luftheizung durchzuführen.