Das Projekt "Molekulargenetische und holzkohleanalytische Untersuchungen zur jungquartären Waldgeschichte Südtibets am Beispiel von Wacholder" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Marburg, Fachbereich Biologie, Professur Naturschutzbiologie durchgeführt. Das übergeordnete Ziel des Promotionsvorhabens ist die Klärung der jungquartären Landschaftsgeschichte von Wacholder-Waldinseln im Höhengrenzsaum des südtibetischen Gebirgswaldgürtels. Dabei soll durch Untersuchungen an Organellen-DNA von Juniperus tibetica sowie durch Holzkohleanalysen die glaziale Refugial- und postglaziale Rückwanderungsgeschichte und Fragmentierung zum heutigen inselhaften Vorkommen rekonstruiert werden. Mit Hilfe von Kern-Mikrosatelliten sollen die Einflüsse der Fragmentierung auf die genetische Diversität und den heutigen Gen-Fluss herausgearbeitet werden und damit eine naturschutz-genetische Bewertung der verbliebenen Waldinseln vorgenommen werden. Da Juniperus im südtibetischen Trockengebiet die einzige rezent waldbildende Gattung ist, kommt der Anwendung dieser Ergebnisse in Programmen zur Erhaltung der genetischen Ressourcen regional herausragende Bedeutung zu. Die molekulargenetischen Untersuchungen sollen im Rahmen des geplanten Projektes durch Untersuchungen an Holzkohlehorizonten ergänzt werden, die im Erfolgsfall eine genauere zeitliche Einordnung der Ergebnisse aufgrund 14C-Datierungen ermöglichen.