Rückgänge in Kernbereichen der Energiewende 2012 waren in Deutschland rund 2,2 Millionen Menschen für den Umweltschutz tätig. Das zeigen die aktuellen Zahlen des Umweltbundesamtes (UBA). Gegenüber dem Jahr 2010 ist die Beschäftigung im Umweltschutz um 245.000 Personen oder 12,5 Prozent gestiegen. Deutlich zugenommen hat die Beschäftigung vor allem im Bereich der umweltschutz-orientierten Dienstleistungen. Auch die steigenden Exporte von Umweltschutzgütern sorgten für höhere Beschäftigungszahlen. In anderen Bereichen, insbesondere bei der Photovoltaik und der energetischen Gebäudesanierung, ist hingegen eine rückläufige Entwicklung zu verzeichnen. Maria Krautzberger, Präsidentin des UBA: „Die Zahlen unterstreichen die wichtige Rolle des Umweltschutzes für den deutschen Markt. Im Bereich der Energiewende brauchen wir einen schnellen Ausbau der Netze, um negative Beschäftigungseffekte im Bereich der erneuerbaren Energien zu vermeiden.“ Jeder 20. Beschäftigte ist in Deutschland für den Umweltschutz tätig: Entweder direkt, wenn im Rahmen der Arbeit Umweltschutzaufgaben wahrgenommen werden, oder indirekt, weil der Arbeitsplatz in vorgelagerten Produktionsbereichen liegt. Die meisten Arbeitsplätze gibt es bei den umweltorientierten Dienstleistungen. Dort arbeiten fast 1,4 Millionen Menschen – im Jahr 2012 ein Anteil von rund 63 Prozent an der gesamten erfassten Umweltschutzbeschäftigung. Hierzu gehören beispielsweise das Energie- und Gebäudemanagement, die ökologische Landwirtschaft und die Gewässerreinhaltung und Abfallbeseitigung. Aber auch die Beschäftigten in Umweltschutzbehörden, im Handel mit Ökoprodukten oder in der Umweltbildung werden hierzu gezählt. Während sich die Gesamtzahl der Umweltschutzbeschäftigten mangels aktuellerer Daten derzeit nur für das Jahr 2012 ermitteln lässt, liegen für die erneuerbaren Energien bereits Schätzungen bis 2014 vor. Diese belegen den deutlichen Rückgang in der Solarwirtschaft, insbesondere der Photovoltaik – dieser ist jedoch vor dem Hintergrund des weit über den Ausbaukorridoren liegenden PV-Booms in den Jahren 2009 bis 2012 zu sehen. Der Beschäftigungszuwachs in der Windenergiebranche konnte diesen Rückgang nur zum Teil kompensieren, so dass insgesamt die Beschäftigung rund um den Ausbau und die Nutzung der erneuerbaren Energien gesunken ist. Trotz dieses Rückgangs waren mit rund 350.000 Personen im Jahr 2014 immer noch doppelt so viele Menschen bei den erneuerbaren Energien beschäftigt wie zehn Jahre zuvor. Bei der energetischen Gebäudesanierung ist ebenfalls eine rückläufige Entwicklung zu verzeichnen. Diese Entwicklung könnte umgekehrt werden, würde die Bundesregierung konsequent ihr Ziel umsetzen, die Sanierungsrate für Gebäude von derzeit jährlich weniger als ein Prozent der Gebäude auf zwei Prozent zu verdoppeln. International nimmt Deutschland auf dem Markt für Umweltschutzgüter seit Jahren eine Spitzenposition ein. Dieser Markt wächst dynamisch. 2012 waren bereits 97.000 Personen durch den Export von Umweltschutzgütern beschäftigt, 19.000 mehr als zwei Jahre zuvor. Rechnet man die Arbeitsplätze durch den Export von Anlagen und Komponenten zur Nutzung erneuerbarer Energien hinzu, belief sich die Beschäftigung durch den Export von Umwelt- und Klimaschutzgütern 2012 auf insgesamt 191.000 Personen. „Weltweit wächst der Bedarf an Umwelt- und Klimaschutztechnologien. Deutschland ist derzeit auf diesen Märkten gut aufgestellt. Diese Position können wir aber nur verteidigen, wenn Deutschland eine Vorreiterrolle beim Umweltschutz einnimmt und Umweltinnovationen fördert“, so Maria Krautzberger. Etliche Bereiche – wie zum Beispiel Ökotourismus, umweltorientierte Versicherungswirtschaft und produktintegrierter Umweltschutz – sind wegen mangelnder Daten nach wie vor nicht oder nur unzureichend erfasst. Die für 2012 geschätzte Zahl von 2,2 Millionen Beschäftigten ist daher als Untergrenze zu sehen. Der Bericht zur Umweltschutzbeschäftigung wurde vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) für das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt durchgeführt. Ein Hintergrundpapier fasst die Ergebnisse zusammen. Etablierte Schätzmethode Die empirische Ermittlung der Umweltschutzbeschäftigung in Deutschland hat eine lange Tradition. Erste Studien wurden bereits Ende der Siebzigerjahre durchgeführt. Seit 2002 lässt das Umweltbundesamt die (Brutto-)Beschäftigung im Umweltschutz alle zwei Jahre nach einer einheitlichen Methodik ermitteln. Die Beschäftigungswirkungen des Umweltschutzes gehen weit über die Herstellung von Windturbinen, Abgaskatalysatoren oder Recyclinganlagen hinaus und lassen sich statistisch nicht exakt abgrenzen. Waren, Bau- und Dienstleistungen für den Umweltschutz entstehen in vielen traditionellen Wirtschaftszweigen, etwa im Stahl-, Maschinen- und Fahrzeugbau, in der elektronischen Industrie und im Baugewerbe. Hinzu kommt, dass heute viele Unternehmen Umweltschutzüberlegungen bereits in die Anlagenplanung und Produktentwicklung einbeziehen. Umweltschutz entwickelt sich immer mehr zum integralen Bestandteil des Wirtschaftens. Er hat deshalb in vielen Unternehmen und Betrieben eine Bedeutung – die aber nicht immer leicht zu quantifizieren ist.
Die vorliegende Studie bietet Unternehmen der deutschen Elektronikindustrie und deren Stakeholder eine Orientierung zu bedeutenden Umweltauswirkungen entlang der Lieferketten. Sie soll Unternehmen bei der Umsetzung umweltbezogener Sorgfaltspflichten und des Umweltmanagements in global verzweigten Lieferketten unterstützen. Die Studie enthält eine modellbasierte Analyse der Lieferketten zur Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen und elektrischen Ausrüstungen für die Umweltthemen Treibhausgase, Luftschadstoffe, Fläche, Wasser, wassergefährdende Stoffe und Abfälle. Die Herstellung von Halbleiterchips sowie der Abbau und die Aufbereitung von Kupfer, Gold und Zinn werden vertieft betrachtet. Auf Grundlage der Analyseergebnisse formulieren die Autor*innen Handlungsmöglichkeiten für Unternehmen. Veröffentlicht in Texte | 132/2023.
Kanadische Wissenschaftler von der Fakultät Chemie der Universität Toronto haben ein neues Treibhausgas entdeckt. Das Gas Perfluortributylamin (PFTBA) kommt nicht natürlich vor, sondern wird künstlich hergestellt seit Mitte des 20. Jahrhunderts. Das Gas wird bei der Produktion von Teilen für die Elektroindustrie eingesetzt. Wie die Forscher im Rahmen einer Studie herausgefunden haben, die am 27. November 2013 in der Fachzeitschrift Geophysical Research Letters veröffentlicht wurde, ist ein Molekül PFTBA 7.100-mal klimawirksamer als ein Molekül CO2.
Vor 10 Jahren wurde gemäß der Batterieverordnung erstmals im großen Stil mit der Sammlung und dem Recycling von alten Batterien und Akkus begonnen. Nun feierte die in Hamburg ansässige Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien (GRS Batterien) ihr zehnjähriges Jubiläum. Ins Leben gerufen wurde die Stiftung im Mai 1998 von führenden Batterieherstellern sowie dem Zentralverband Elektrotechnik und Elektronikindustrie. Die Stiftung finanziert sich aus den Beiträgen ihrer Nutzer. Diese Hersteller und Importeure entrichten entsprechend der Masse und dem Typus ihrer in Deutschland verkauften Batterien Entsorgungskostenbeiträge über einen Treuhänder an die Stiftung für die Serviceleistungen.
Die Studie untersucht Risiken von negativen Umweltauswirkungen entlang der globalen Lieferketten der deutschen Elektronikindustrie. Sie soll Unternehmen der Branche bei der Umsetzung umweltbezogener Sorgfaltspflichten in ihren Lieferketten unterstützen. Die Analyse basiert auf einer erweiterten multiregionalen Input-Output-Modellierung, ergänzt um Literaturrecherchen zum ausgewählten Fokusthema Halbleiterchips. Die Ergebnisse werden geografisch, sektoral und nach Lieferkettenstufe aufbereitet und umfassen die Umweltthemen Treibhausgase, Luftschadstoffe, Fläche, Wasser, wassergefährdende Stoffe sowie Abfälle. Halbleiterchips werden als ausgewählte Fokuskomponente entlang ihrer Lieferkette von der Rohstoffgewinnung (ausgewählte Rohstoffe: Kupfer, Gold, Zinn) bis zur Fertigung vertieft betrachtet. Die Studie zeigt zudem exemplarisch Zusammenhänge zwischen Risiken von negativen Auswirkungen auf die Umwelt und Menschenrechte auf. Auf Grundlage der Analyseergebnisse der Studie werden Ansatzpunkte und Maßnahmen zur Minderung von Umweltrisiken und zur Umsetzung umweltbezogener Sorgfaltspflichten formuliert. Quelle: Forschungsbericht
Das Projekt "PET-Recyclat als Additiv in SMC" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fachhochschule Münster, Fachbereich Chemieingenieurwesen, Labor für Kunststofftechnologie und Makromolekulare Chemie durchgeführt. Polyethylenterephthalat(PET) wird zunehmend für Verpackungen verwendet, so dass PET-Recyclat in steigenden Mengen anfällt. In diesem Projekt wird eine neue, bisher nicht beschriebene Anwendung für PET-Recyclat untersucht: Der Einsatz als preiswertes Additiv zur Schwundkompensation und zur Zähmodifizierung des Verbundwerkstoffes SMC. SMC ist ein glasfaserverstärkter, vernetzter Kunststoff, der u.a. in der Bau-, Elektro- und Fahrzeugindustrie breit eingesetzt wird. PET-Recyclat wird mit verschiedenen Methoden gemahlen und bez. Teilchengröße, Schmelzviskosität und kristallinem Anteil charakterisiert. Zudem wird eine amorphe PET-Fraktion erzeugt. Diese Materialien und Fraktionen werden in verschiedenen SMC-Rezepturen eingesetzt; die SMC-Teile bez. Schwundkompensation, Oberflächenqualität und Schlagzähigkeit charakterisiert. Außerdem werden Verträglichkeitsvermittler (Compatibilizer) hergestellt. Die Arbeitsergebnisse werden patentiert, danach publiziert und möglichst lizensiert. Die Hersteller von SMC und SMC-Teilen werden gezielt angesprochen und bei Interesse besucht. Da PET-Recyclat sehr preiswert und gut verfügbar ist, ergeben sich für die Firmen auch ökonomische Vorteile.
Das Projekt "Best for production (Bfp)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguß GmbH durchgeführt. Umstellung der handwerklich geprägten Fertigung in einer Eisengroßgießerei von der Meistersteuerung auf eine zentralisierte Durchlaufsteuerung. Umsetzung mit Hilfe eines 3T-gestützten Fertigungsleitsystems in einer elektrischen Betriebsdatenerfassung. Zentrale Elemente des Projekts sind die Energieeffizienz der Prozesse als wesentliche Steuerungsgröße der Produktion sowie die Feinplanung der Produktionsprozesse im 24-Stunden-Horizont.
Das Projekt "Innovative solar-modules with use of the entire spectrum of the sunlight by concentration and dispersion" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von HNE Elektronik Satelliten- & Solartechnik AG durchgeführt. General Information: Our aim is to construct an innovative module that uses the entire spectral energy of the sunlight. The light is going to be dispersed and by this four areas are achieved to use the infrared, ultraviolet and visable parts of the spectrum as well as the part that is used for the photovoltaic effect. The dispersion and concentration of the light will be achieved by a new kind of lens. The other components will be constracted by technologies that are already in industrial use. By a module of this kind we want to do a very great step to a cost-saving production of solar modules. At the end we want to fabricate such modules by ourselves. Prime Contractor: HNE Elektronik GmbH & Co. Satellitenempfangstechnik KG; Sternenfels; Germany.
Das Projekt "Inventarermittlung der F-Gase 2019/2020 - Daten von HF(C)KW, FKW, SF6, NF3, SF5CF3, H(C)FE und PFPMIE für die nationale Emissionsberichterstattung gemäß Klimarahmenkonvention für die Berichtsjahre 2019 und 2020" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Öko-Recherche. Büro für Umweltforschung und -beratung GmbH durchgeführt. Der Bericht präsentiert die Emissionsdaten der fluorierten Treibhausgase HF(C)KW, FKW, SF6, NF3, SF5CF3, H(C)FE und PFPMIE (F-Gase) für die Jahre 1995-2020 für Deutschland. Seit 2005 bewegen sich die Emissionen fluorierter Treibhausgase (F-Gase) auf relativ konstantem Niveau. Der seit 2010 stattfindende leichte Anstieg der Emissionen war im Jahr 2018 erstmals rückläufig und sank auf 5.946 t, ausgedrückt in CO2-Äquivalenten 14,3 Mio. t. Dieser Abwärtstrend hat sich deutlich fortgesetzt, und so lagen die Emissionen im Jahr 2020 bei 5.281 t, was 12,1 t in CO2-Äquivalenten entspricht. Damit machen sie etwa 1,5 % an den Gesamtemissionen aller Treibhausgase in Deutschland aus, die 2020 bei etwa 793 Mio. t CO2-Äquivalenten lagen. Dieser Bericht ist entsprechend der Strukturierung des Nationalen Inventarberichts (NIR) aufgeteilt. In diesem alle Treibhausgase umfassenden Bericht werden die fluorierten Treibhausgase in den Sektor-Abschnitten 2.B, 2.C, 2.E, 2.F, 2.G und 2.H behandelt. Sektor 2.B befasst sich unter 2.B.9 mit den Emissionen aus der Produktion von halogenierten Kohlenwasserstoffen und SF6. Das folgende Kapitel 2.C behandelt die Metallproduktion. Hier werden unter 2.C.3 und 2.C.4 die Emissionen aus der Aluminium- und Magnesiumproduktion aufgeführt. Der Sektor 2.E beinhaltet die Emissionen aus der Elektronik-Industrie, der folgende Sektor 2.F diejenigen aus Anwendungen als ODS-Ersatz und der Sektor 2.G die â€ÌSonstige Produktherstellung und â€Ìverwendungâ€Ì. Unter dem Abschnitt 2.H werden vertrauliche Emissionen verschiedener Sektoren 1 aggregiert berichtet. Außerdem gibt es Informationen zu freiwillig berichteten fluorierten Treibhausgasen.
Das Projekt "ZO.RRO 2 - Zero Carbon Energy System für Glass Industry" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Ilmenau, Institut für Elektrische Energie- und Steuerungstechnik, Fachgebiet Elektrische Energieversorgung durchgeführt. Am Beispiel der Glasindustrie ist ersichtlich, dass eine Betrachtung von Einzelmaßnahmen nicht das volle Potential im Sinne der Energieeffizienz und Dekarbonisierung der Industrie ausschöpfen kann und sich über die Handlungsfelder: Transformation der Kernprozesse, Transformation sektorenkoppelnder Sekundärprozesse, Anpassung elektrischer Verteilernetze sowie optimierte Energiebereitstellung und Energiedienstleistungen erstrecken muss. Daher ist es Ziel des Vorhabens ZO.RRO 2, am Beispiel der Thüringer Glasindustrie zu zeigen, wie eine hochverfügbare, nachhaltige und wirtschaftliche Elektroenergieversorgung umgesetzt werden kann. Im Teilvorhaben der Technischen Universität Ilmenau besteht die Zielsetzung zum einen in der Erarbeitung und Validierung von Versorgungskonzepten für die Glasindustrie auf Basis von Gleichstromtechnik für Werknetze als auch öffentliche Versorgungsnetze. Zum anderen werden neuartige Methoden zur Modellierung eines energetischen Produktionsabbildes sowie Methoden zur Optimierung der Produktionsplanung unter Unsicherheiten der Energiebereitstellung entwickelt und unter praktischen Aspekten validiert.
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