Die Daten zeigen die Messstationen zur Überwachung der ultravioletten (UV-)Strahlung. Ultraviolette Strahlung ist elektromagnetische Strahlung. Die wichtigste natürliche UV-Strahlungsquelle ist die Sonne.
Bundesbehörden veröffentlichen umfangreichen Ratgeber zur Kindergesundheit „Dicke Luft“ in Schulen kann sich direkt auf die Kindergesundheit auswirken. Jetzt am Schulanfang, nachdem Schulgebäude saniert oder renoviert wurden, kann es zu chemischen Belastungen in den Schulräumen kommen. Da sich in Schulen und Kindereinrichtungen viele Menschen auf engem Raum aufhalten, kann zudem die Konzentration an Kohlendioxid schnell ansteigen. Lüften ist deshalb besonders wichtig. Kinder reagieren oft empfindlicher gegenüber schädlichen Umwelteinflüssen als Erwachsene. Obwohl eine Reihe von Chemikalien für Spielzeug verboten wurden, kann die Konzentration problematischer Stoffe im Hausstaub oder der Raumluft, die zum Teil aus Alltagsgegenständen stammen, nach wie vor hoch sein. Das zeigt sich besonders in Schul- und Kinderzimmern, in denen häufig hohe Belastungen mit unerwünschten Stoffen auftreten. Darüber informieren die Autorinnen und Autoren des Ratgebers „Umwelt und Kindergesundheit – gesünder groß werden“, der von vier Bundesbehörden kostenlos herausgegeben wird: dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), dem Robert-Koch-Institut (RKI) und dem Umweltbundesamt (UBA). Neben zahlreichen Tipps für gesunde Innenräume enthält der Ratgeber viele praktische Informationen zu umweltbedingten Kindererkrankungen oder zur Gesundheitsvorsorge bei Kindern, z.B. zu sicheren Kindermöbeln und -sitzen oder zum Umgang mit elektromagnetischer Strahlung aus Babyphonen und Telefonen. Kinder und Jugendliche verbringen häufig mehr als 90 Prozent ihrer Zeit in Innenräumen. Der Eltern-Ratgeber „Umwelt und Kindergesundheit – gesünder groß werden“ widmet sich daher der Lebensqualität von Kindern in Innenräumen, unter anderem in Schulen. Denn je nach Altersstufe und Schulform halten sich Kinder bis zu acht Stunden – bei Hortbetreuung auch länger – in Schulräumen auf. Diese fallen aber immer wieder durch zu hohe Konzentrationen an Kohlendioxid und Feinstäuben auf. Insbesondere nach Renovierungen können zudem aus Bauprodukten oder neuen Einrichtungsgegenständen unerwünschte Stoffe austreten. In älteren Schulgebäuden oder solchen mit baulichen Mängeln kann es zu Schimmelbelastungen kommen. Durch schlechte Luft können Kinder müde werden und Kopfschmerzen bekommen. Das beeinträchtigt ihre Konzentration und somit ihren Lernerfolg. Regelmäßiges Stoßlüften, nicht nur während der Pausen, sondern auch während des Unterrichts, ist darum besonders wichtig. Gerade im Sommer reicht das Lüften in den Pausen nicht aus, weil der Luftaustausch zwischen Außen- und Innenbereichen wegen des geringen Temperaturunterschieds geringer ausfällt. Gesunde Atemluft ist für den Lernerfolg mindestens genauso wichtig, wie gute Ernährung und ausreichend Schlaf. Auch für Kinderzimmer gilt: regelmäßig Lüften. Von jeder Art von Duftsprays oder anderen Raumlufterfrischern rät das UBA dagegen ab. Solche Produkte bringen zusätzliche Chemikalien in die Raumluft und verschleiern eine mangelhafte Luftqualität. Worauf der Eltern-Ratgeber auch hinweist: Kinder verhalten sich anders als Erwachsene. Sie krabbeln und spielen häufig auf dem Boden, wodurch sie größeren Mengen an Schadstoffen ausgesetzt sein können als Erwachsene. Die Wahrscheinlichkeit, Schadstoffe aufzunehmen, kann sich zusätzlich erhöhen: durch den für Kinder typischen Hand-zu-Mund-Kontakt oder das Nuckeln an Gegenständen. Daran sollten Eltern speziell beim Einkauf von Kindersachen denken. So ist es bei neuen Spielsachen wichtig, auf deren Beschaffenheit zu achten. Produkte, die unangenehm riechen oder speziell beduftet sind, sollten gemieden werden. Gute Orientierung bei der Auswahl von Kindersachen bieten das GS-Siegel für Geprüfte Sicherheit und der Blaue Engel für umweltfreundliche und schadstoffarme Produkte. Ausführlich gehen die Autoren und Autorinnen darauf ein, worauf bei Wickeltischen, Badewannen oder Kinderhochsitzen geachtet werden soll. Darüber hinaus geben sie Tipps für den Wohnungsumzug mit Kleinkindern. Vorsorgen lässt sich auch bei Babyphone, WLAN-Router und Handy. Sie alle nutzen Funkwellen – sogenannte elektromagnetische Felder – für die Datenübertragung. Grenzwerte beschränken die Belastung. Doch Kinder könnten empfindlicher reagieren als Erwachsene. Und sie werden ihr Leben lang mit diesen Techniken umgehen. Das Bundesamt für Strahlenschutz rät deswegen vorzusorgen und die Belastung so gering wie möglich zu halten. Wie das geht, ohne auf die Vorteile von Mobiltelefon und Babyphone zu verzichten, erklären die BfS-Fachleute in dem neuen Ratgeber. Schon bei Babyphonen gibt es große Unterschiede. Bei Produkten mit dem Blauen Engel ist die Strahlung geringer als bei anderen Geräten. Wichtig: der Abstand verringert die Belastung. Das Babyphone sollte also so weit wie möglich vom Kinderbett entfernt stehen. Ein weiterer Tipp: Modelle mit Akkus sind nicht nur praktischer, sondern auch strahlungsärmer als solche mit Netzteil. Handys sollten grundsätzlich aus dem Kinderzimmer verbannt werden. Sie sind kein geeignetes Spielzeug für Säuglinge und Kleinkinder. Denn die stärkste Belastung im Alltag ist meist das Handy, wenn seine Antenne sendet – auch für Erwachsene. Telefonieren sollten Kinder mit dem Handy nur, wenn nötig. Besser ist das altbekannte Festnetztelefon mit Kabel. Auch bei Schnurlostelefonen ist die Belastung deutlich niedriger als bei Handys. Beim Kauf kann man von vornherein auf strahlungsarme Handys und Schnurlostelefone achten. WLAN-Access-Points, WLAN-Router und Basisstationen von Schnurlostelefonen kommen am besten in den Flur oder einen anderen Raum, in dem man sich nicht dauernd aufhält. Schlaf- und Kinderzimmer sind dagegen nicht geeignet. WLAN-Router lassen sich abschalten, wenn man sie nicht benutzt. Besonders nachts ist das empfehlenswert.
Sperrfrist 28. November, 00:00 Uhr Pressemitteilung des Umweltbundesamtes und der Jury Umweltzeichen / Blauer Engel Der „Blauer Engel-Preis“ geht in diesem Jahr an den Telekommunikationsdienstleister „Telekom Deutschland GmbH“. Im Rahmen des Deutschen Nachhaltigkeitspreises überreichte Ralph Caspers, Umweltbotschafter für den „Blauen Engel“, am 27. November in Düsseldorf die Auszeichnung. Die Auszeichnung „Blauer Engel-Preis“ prämiert in diesem Jahr Unternehmen, die sich in herausragender Weise für den Blauen Engel eingesetzt haben und die mit ihren gekennzeichneten Produkten vorbildliche Beiträge zum Klimaschutz leisten, indem diese zum Beispiel besonders energiesparend sind, Emissionen in Boden, Wasser, Luft soweit wie möglich reduzieren oder besonders langlebig sind. Die Präsidentin des Umweltbundesamtes, Maria Krautzberger, würdigt die drei nominierten Unternehmen: „Für Verbraucherinnen und Verbraucher ist es nicht immer einfach, umweltfreundliche Produkte im Dschungel der Angebote zu finden. Daher wünsche ich mir, dass noch mehr Unternehmen dem Vorbild folgen und umweltfreundliche Produkte mit dem ‚Blauen Engel‘ anbieten. So ermöglichen Sie den Verbraucherinnen und Verbrauchern eine bewusste Entscheidung zugunsten von Mensch und Umwelt.“ Der Preis prämiert seit 2012 jährlich Unternehmen, die sich in herausragender Weise für das Umweltzeichen einsetzen und damit in besonderem Maße zum Umweltschutz beitragen. Ausgelobt wird der Wettbewerb von der Jury Umweltzeichen, dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, dem Umweltbundesamt sowie der RAL gGmbH in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis (DNP). Der Preisträger wurde von der Jury des Deutschen Nachhaltigkeitspreises aus den drei Nominierten ausgewählt. Der Preisträger, die Telekom Deutschland GmbH, war zum zweiten Mal für die Auszeichnung „Blauer Engel-Preis“ nominiert. Seit 2013 kennzeichnet der Telekommunikationsdienstleister seine schnurlosen DECT-Telefone mit dem „Blauen Engel“. Seit der IFA 2015 tragen auch die Speedphones, das sind internetbasierte Schnurlostelefone, das Umweltzeichen. Für Schnurlos-Telefone mit dem „Blauen Engel“ ist die Energieeinsparung das wichtigste Kriterium. Weiterhin legt das Umweltzeichen mit seinen Kriterien Wert auf Ressourcenschonung und die verwendeten Materialien, auch um das Materialrecycling sicherer zu machen. Die beim Umweltzeichen geforderten austauschbaren Akkus gewährleisten eine lange Nutzungsdauer der Telefone. Die vorsorgliche Begrenzung von elektromagnetischer Strahlung ist ein weiteres wichtiges Ziel des „Blauen Engel“. So muss das Funksignal zwischen Basis und Station im Stand-By-Modus nahezu abgeschaltet sein. Mittlerweile sind ca. 95 Prozent der Schnurlostelefone der Telekom mit dem „Blauen Engel“ ausgezeichnet. So ist das Unternehmen ein bedeutender Vorreiter und Multiplikator für den Klimaschutz. Nominiert wurden ebenfalls der Car-Sharing Anbieter „Cambio“ und der Rechenzentrumsbetreiber „IT-Dienstleistungszentrum Berlin“, deren Engagement für den „Blauen Engel“ somit ebenfalls gewürdigt wurde. Zurzeit gibt es rund 12.000 „Blauer Engel“-Produkte von 1.500 Unternehmen in zirka 120 verschiedenen Produktgruppen. Alle Produkte und die dahinter liegenden Kriterien sind frei zugänglich unter www.blauer-engel.de einsehbar. Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit garantieren die Jury Umweltzeichen, das Bundesumweltministerium, das Umweltbundesamt und RAL gGmbH. Mitglieder der Jury Umweltzeichen sind BDI, BUND, DGB, HDE, NABU, vzbv, ZDH, Stiftung Warentest, Medien, Kirchen, Wissenschaft, der Deutsche Städtetag und Bundesländer.
In den Jahren 2003 bis 2009 wurden durch das Bundesamt für Strahlenschutz gemeinsam mit dem Institut infas über 12.000 Personen in Deutschland zum Thema Nutzung und Wahrnehmung des Mobilfunks im Zusammenhang mit den Gefahren, die von der Strahlung elektromagnetischer Felder ausgeht, befragt. Die Untersuchung im Jahr 2013 schließt an diese Befragungen an. Es wurden 2.500 Personen in Deutschland telefonisch befragt. Dazu kam zum ersten Mal eine Dual-Frame-Stichprobe zum Einsatz, bei der neben Festnetz- auch Mobilfunktelefonnummern einbezogen wurden, um auch sehr mobile Personen und Personen, die über keinen Festnetzanschluss mehr verfügen, zu erreichen. Ein weiterer Schwerpunkt der aktuellen Studie liegt auf der Zielgruppe der Jugendlichen und Kinder. Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren wurden im Rahmen der Untersuchung einige speziell auf diese Altersgruppe abgestimmte Fragen gestellt. Darüber hinaus wurden in Haushalten, in denen Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren leben, diese im Anschluss an ein Erwachseneninterview und nach Zustimmung der Eltern, mit einem separaten kurzen Erhebungsinstrument befragt. Der Befragungszeitraum lag im August und September 2013. Bei der Abbildung von Wellenvergleichen ist festzuhalten, dass die Studie für die aktuelle Welle erstmals mittels Dual-Frame-Stichprobe durchgeführt wurde, bei der ein Teil der Interviews über Mobilfunknummern realisiert wurde. Damit wurde ein – wie sich auch in den Ergebnissen zeigt – deutlich mobilerer Teil der Bevölkerung erreicht als in den Vorwellen, die ausschließlich über einen Festnetzrahmen durchgeführt wurden. //ABSTRACT// From 2003 to 2009, the Federal Office for Radiation Protection, working with the infas Institute, interviewed more than 12,000 people in Germany on the usage and perception of mobile phoning in connection with the risks that come from electromagnetic radiation. The survey in 2013 continues these surveys. 2,500 people were interviewed by phone in Germany. Dual frame sampling was implemented for the first time, where not only landline numbers were used, but also mobile phone numbers, in order to additionally be able to reach very mobile persons, and persons who no longer have a landline. Moreover, the current survey also focuses on the target group of adolescents and children. Adolescents between the ages of 14 and 17 were asked several questions specifically customised for this age group as part of the survey. Further, in households where children between the ages of 6 and 13 live, these children were interviewed with a separate and brief survey instrument following the adult interview and with the parents’ permission. The survey period was August and September of 2013. In the depiction of the comparison of waves it can be determined that the survey for this current wave was carried out by means of dual frame sampling for the first time, where some of the interviews were done via mobile phone numbers. Thus, as can be seen in the results, a clearly more mobile section of the population was reached than in the previous waves, which were exclusively carried out via a landline framework.
Deutsch: Die Wirkung hochfrequenter elektromagnetischer Felder auf die neuronale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist ein wichtiges Thema im Strahlenschutz, das aber in Menschen nicht direkt untersucht werden kann. In der aktuellen Studie wurden oxidativer Stress, Neurogenese und neuronale DNA-Schäden bei heranwachsenden Ratten untersucht.
Deutsch: In dieser Studie untersuchen die Autorinnen und Autoren mögliche Auswirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder (HF-EMF) auf die Entwicklung sehr früher Embryonalstadien im Mausmodell. Sie beobachteten Auswirkungen durch die Exposition und führen diese auf erhöhten oxidativen Stress als nicht-thermische Wirkung von HF-EMF zurück. Das belegen sie jedoch nicht durch experimentelle Daten. Weitere methodische Mängel lassen die Ergebnisse insgesamt unsicher erscheinen.
Seit 2003 wurden durch das Bundesamt für Strahlenschutz mehrere bevölkerungsrepräsentative Untersuchungen zum Thema elektromagnetische Strahlung und Gesundheit durchgeführt. Quantitative Befragungen wurden in den Jahren 2003, 2004, 2005, 2006, 2009 und 2013 durchgeführt. Die vorliegende Untersuchung schließt zum einen an diese Befragungen an und bezieht zum anderen als weiteren großen Forschungsschwerpunkt das Thema 5G ein. Durch die Einführung des neuen Mobilfunkstandards 5G (im Folgenden kurz „5G“) erfährt das Thema „Mobilfunk und Gesundheit“ ein erhöhtes mediales und öffentliches Interesse. In der Corona-Krise wurde dieses Thema nochmals verstärkt, z.B. durch Gerüchte, dass 5G für den Ausbruch der Epidemie verantwortlich sei, so dass in einigen Ländern sogar 5G-Infrastruktur wie Mobilfunkmasten beschädigt wurden. Insgesamt scheint das Thema 5G eine ganze Reihe von öffentlichen Diskursen zu berühren: Neben dem Thema „Gesundheit“, z.B. rund um das Phänomen Elektrosensibilität, geht es auch um Themen wie „Datenschutz“ (z.B. im Kontext der Beteiligung chinesischer Investoren), „Umwelt & Gesundheit“ (Stichwort: Elektrosmog) oder das Thema „technischer Nutzen“ (Stichwort: Funklöcher). Verschiedene qualitative Untersuchungen deuten darauf hin, dass die persönliche Gesamtexposition und in Folge auch die Risikowahrnehmung bei Nahquellen wie den eigenen digitalen Endgeräten eher unterschätzt und der Beitrag der Fernfeldquellen wie Mobilfunkbasisstationen überschätzt werden könnte. Darüber hinaus geht der 5G-Standard mit einem vermehrten Einsatz technischer Neuerungen einher, wie etwa dem „Beamforming“ und kleineren Mobilfunkzellen. Nicht bekannt ist, welcher Wissenstand über die technischen Neuerungen in der Bevölkerung vorliegt, welche Ableitungen in Bezug auf die Risikoeinschätzung getroffen werden und ob bzw. von wem zwischen dem Mobilfunk als Ganzem und 5G unterschieden wird. Mit dem Ziel, den Informationsbedarf in der Gesellschaft differenziert zu erheben, gilt es, das Thema Wahrnehmung des Mobilfunks in seiner Vielschichtigkeit zu erfassen, Unsicherheiten beim Thema Mobilfunk und Gesundheit bzw. 5G und Gesundheit zu identifizieren und in Bezug zu Risikoein-schätzungen bei anderen Gesundheitsthemen zu stellen.
In dieser tierexperimentellen Studie wurde untersucht, ob hochfrequente elektromagnetische Felder des Mobilfunkstandards UMTS (1,97 GHz) Entwicklung und Wachstum von Tumoren fördern können, ohne selbst die Entstehung von Tumoren auszulösen. Eine Pilotstudie von Tillmann et al. (2010) berichtete von tumorfördernden Effekten hochfrequenter elektromagnetischer Felder. Diesen Hinweisen sollte nachgegangen werden. Die Ergebnisse der Pilotstudie konnten im Wesentlichen bestätigt und ausgeweitet werden. Weibliche B6C3F1-Mäuse wurden lebenslang, beginnend in utero, mit hochfrequenten elektromagnetischen Feldern des UMTS-Standards chronisch ganzkörper-exponiert. Die Muttertiere erhielten eine Injektion mit dem Tumorinitiator Ethylnitrosoharnstoff = ENU, der von den Föten aufgenommen wird. Im Vergleich der UMTS-exponierten Gruppen (SAR 0.04, 0.4 oder 2W/kg) mit der scheinexponierten Kontrolle (SAR 0 W/kg) zeigt sich, ob durch die Kombination ENU + UMTS am Ende des Untersuchungszeitraums mehr Tumore auftreten, als mit ENU allein. Untersucht wurden die Organe Gehirn, Lunge, Leber, Niere, Milz und Lymphknoten. In keiner der beiden Untersuchungen wurde die Häufigkeit des Auftretens von Tumoren in Gehirn, Nieren oder Milz erhöht. Die mittlere Überlebensdauer liegt in den ENUGruppen unterhalb derjenigen der Käfig-Kontrolle, wird aber durch die zusätzliche UMTS-Exposition nicht weiter beeinflusst. In beiden Studien steigt jedoch die Zahl der Tumore (Karzinome und Adenome) in Leber und Lunge in den Kombinationsgruppen an. Zwar unterscheiden sich die Ergebnisse beider Studien im Detail. Auch sind die Ergebnisse der Pilotstudie zu den Leber- Tumoren wegen einer Helicobacter-Infektion schwer zu bewerten. Dennoch bleibt festzuhalten, dass wesentliche Ergebnisse der Pilotstudie gestützt werden. Die tumorpromovierenden Effekte sind bei einigen der untersuchten Leber- und Lungen-Tumorarten bereits bei dem niedrigsten SAR-Wert von 0,04 W/kg signifikant. Anders als in der Pilotstudie wird in der vorliegenden Studie zudem ein Anstieg der Häufigkeit von Lymphomen in einer der Untersuchungsgruppen (ENU + UMTS 0.4 W/kg) beobachtet. Eine Dosis- Wirkungs-Beziehung ist nicht zu erkennen. Die Frage nach der Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den Menschen kann durch diese Studie (und die Pilotstudie) nicht beantwortet werden. Bei kleinen Tieren wie Mäusen werden die inneren Organe stärker von der Strahlung erreicht als beim Menschen. Um beurteilen zu können, ob und inwieweit die im Tiermodell beobachteten Effekte für den Menschen relevant sind, muss die Frage nach den zugrundeliegenden Mechanismen weiter untersucht werden. Zunächst sollte die Dosimetrie im Hinblick auf organspezifische Expositionen sowie die Exposition der Föten verfeinert werden. Zur Ableitung von Grenzwerten können die Ergebnisse nicht herangezogen werden, sie stützen aber die Empfehlungen des BfS zur Vermeidung unnötiger Expositionen gegenüber hochfrequenten elektromagnetischen Feldern. //ABSTRACT// In this animal study potential tumor-promoting effects of exposure to radiofrequency electromagnetic fields were investigated. Previously published results from a pilot study with carcinogen-treated mice suggested tumorpromoting effects of RF-EMF (Tillmann et al. (2010)). These findings could essentially be confirmed and extended. Female B6C3F1-mice were exposed to high frequency electromagnetic fields (UMTS, 1.97 GHz, SAR 0, 0.04, 0.4 or 2 W/kg, chronically, whole body, lifelong, starting in utero). Pregnant females in the exposure devices were injected with the tumor initiating substance Ethylnitrosourea (ENU). Female offspring was further exposed or sham exposed to UMTS. Neither the pilot nor the current study showed an increase of the tumor frequency in brain, kidneys or spleen. Survival times in all ENU-treated mice were lower than in cage controls, but not effected by UMTS exposure. In both studies numbers of tumors of the lungs and livers in ENU-treated and exposed animals were higher than in sham-exposed controls. Even if the results of both studies differ in some details and the results according to the liver tumors in the pilot study are somewhat difficult to estimate, because of an infection with helicobacter, it has to be considered, that relevant results of the pilot study can be confirmed. Unlike the pilot study, in one of the exposure groups (ENU + 0.4 W/kg) an increase in numbers of lymphoma was observed. Some of the effects were significant at low exposure levels (SAR 0.04 or 0.4 W/kg). A dose-response effect is absent. The question, whether the results are relevant for humans cannot be answered from the study or the pilot study. In small animals like mice the internal organs are exposed to a higher extend by the high frequency fields than in men. For further clarification the underlying mechanisms have to be examined. At first the specific dosimetry for organs and fetal exposure should be refined. The results of the study cannot be used for the definition of thresholds for humans but they support the recommendations of the Federal Office for Radiation Protection to avoid unnecessary exposure to high frequency electromagnetic radiation.
Aufgrund der ständig steigenden Zahl drahtlos übertragener Daten ist die Entwicklung neuerÜbertragungsstandards und höherer Frequenzen im 5G NR FR2 Band (24,3-27,5 GHz und 39,5-43,3 GHz)erforderlich. Mit der schnell wachsenden Nutzung der drahtlosen Kommunikationstechnologien hat dieöffentliche Besorgnis über mögliche gesundheitliche Auswirkungen der elektromagnetischen Felderzugenommen. Im Mittelpunkt dieser Debatte stehen widersprüchliche Ergebnisse in der wissenschaftlichenLiteratur. Als Folge der widersprüchlichen Ergebnisse stufte die Internationale Agentur für Krebsforschung(IARC) elektromagnetische Strahlung, die den Frequenz- und Energiebereichen des 5G-Protokollsentspricht, als möglicherweise krebserregend für den Menschen ein und empfahl eine weitere Bewertungmit hoher Priorität. Da die fehlende Verblindung und Temperaturkontrolle, die Intransparenz derstatistischen Methoden und die unzureichende Dosimetrie in früheren Studien ein Hauptkritikpunkt sind,sind Verbesserungen beim Studiendesign und der statistischen Analyse dringend erforderlich, um dieseSituation zu klären.Hier präsentieren wir die Ergebnisse einer verblindeten, temperaturkontrollierten Transkriptomik- undMethylierungs-Studie an menschlichen Keratinozyten und menschlichen dermalen Fibroblasten, die beielektromagnetischen 5G-Feldern mit unterschiedlichen Frequenzen (27 GHz und 40,5 GHz),Leistungsflussdichten (1 mW/cm2 und 10 mW/cm2 ) und Expositionszeiten (2h und 48h) exponiert wurden.Die Unterschiede in der Genexpression und Methylierung aufgrund der Exposition waren gering. Einekombinatorische Analyse wurde angewendet, bei der alle möglichen Kombinationen der Probenzuordnungauf signifikante Unterschiede getestet wurden. Dabei konnte festgestellt werden, dass sich die Anzahl andifferentiell exprimierten Genen und differentiell methylierten Regionen der tatsächlichenProbenzuordnung in exponiert und scheinexponiert nicht von den zufällig gefundenen Zahlen abhebt. DieNetzwerkanalyse der wenigen signifikanten Treffer lieferte ebenfalls keine Hinweise auf einenZusammenhang der betroffenen Gene, was den Verdacht erhärtet, dass es sich bei diesen Treffern umstochastische Zufallsfunde handelt.Diese Daten deuten darauf hin, dass elektromagnetische 5G-Felder die Genexpressionsmuster oderMethylierungsprofile in keiner erkennbaren Weise verändern. Unsere Ergebnisse liefern keine Beweise fürexpositionsbedingte Schäden an menschlichen Hautzellen.
Das Projekt „Divergierende Risikobewertungen im Bereich Mobilfunk“ (FM8865) hat das Ziel, die unterschiedlichen Risikobewertungen (inkl. Hinweisen auf die Grundlagen, auf denen sie basieren) im Bereich Mobilfunk einander gegenüberzustellen (ohne diese zu bewerten) und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Projekt war unterteilt in drei Phasen. Phase 1 „Aufarbeitung Theorie und Selektion existierender Unterlagen“ arbeitete die theoretischen Grundlagen zum Thema Risikowahrnehmung auf. Zudem umfasste sie eine Erstanalyse von über 50 Organisationen, die potenziell für das Projektziel relevante Risikobewertungen veröffentlicht haben. Die analysierten Dokumente stammten aus Industrie (und industrienahen Organisationen), Behörden, Berufsverbänden, Akteuren aus der Zivilgesellschaft, wie auch der Wissenschaft. Die Publikationen der Organisationen wurden anhand eines einheitlichen Analyseschemas systematisch untersucht und kategorisiert. Resultat war eine Liste derjenigen Organisationen, die sich für die vertiefte Analyse und die tabellarische Gegenüberstellung im Rahmen dieses Projekts eignen. Phase 2 „Aufbereitung des Kenntnisstandes über die Wahrnehmung und die Verarbeitung von Informationen zur Risikobewertung“ umfasste die Analyse von 15 Risikobewertungen im Bereich Mobilfunk. Diese Analyse lieferte die inhaltliche Basis für die in der dritten Projektphase zu erstellende tabellarische Gegenüberstellung der einzelnen Risikobewertungen. Die Analysen wurden ergänzt durch Interviews mit Experten/innen, die im Rahmen ihrer Arbeit mit Risikobewertungen oder Risikowahrnehmungen konfrontiert sind (Interviewtyp „Kontextinterviews“). Ein zentrales Resultat von Phase 2 – neben den Analysen der einzelnen Risikobewertungen – war eine schematische Darstellung des Risikobewertungsprozesses. Sie bildete die Grundlage für die Kontextinformationen, welche die tabellarische Gegenüberstellung ergänzen. //ABSTRACT// The project „Divergent risk assessments in the field of mobile communications“ („Divergierende Risikobewertungen im Bereich Mobilfunk“, (FM 8865) aims to provide an overview of major risk assessments in the field of potential health impacts of electromagnetic radiation from mobile communication systems without evaluating the assessments in terms of scientific content. It also offers insights into the data and risk assessment processes used by the selected institutions. The project was divided into three phases. Phase 1 examined theoretical information on the topic of risk perception. In addition to that more than 50 organisations potentially eligible to provide a risk assessment relevant for the project goals have been analysed. The list included organisations from industry, government agencies, professional associations, scientific institutions as well as non-governmental organizations from civil society. The publications of all of these organizations were systematically analysed and categorized. This resulted in a final list of organizations that published risk evaluations suitable for an in-depth analysis. This final list also gave first insights into how the risk assessments differ from each other. Phase 2 consisted primarily of the in-depth analysis of the selected 15 risk assessments identified in phase 1.This analysis provides the basis for comparing the risk assessments in phase 3 of the project. In addition, we conducted a series of expert interviews. All interview partners professionally deal with risk assessment and/or risk perception in their everyday work. Another key result of phase 2 was a schematic and generic representation of risk assessment processes. A simplified version of it was used to provide context information to explain diverging and/or conflicting evaluations between the selected risk assessments.
Origin | Count |
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Bund | 160 |
Land | 10 |
Zivilgesellschaft | 1 |
Type | Count |
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Förderprogramm | 134 |
Text | 20 |
unbekannt | 16 |
License | Count |
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closed | 22 |
open | 143 |
unknown | 5 |
Language | Count |
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Deutsch | 162 |
Englisch | 15 |
unbekannt | 8 |
Resource type | Count |
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Archiv | 1 |
Dokument | 16 |
Keine | 99 |
Webdienst | 1 |
Webseite | 59 |
Topic | Count |
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Boden | 79 |
Lebewesen & Lebensräume | 120 |
Luft | 83 |
Mensch & Umwelt | 169 |
Wasser | 65 |
Weitere | 170 |