Das Projekt "Ein Forschungsbeitrag zum Quecksilber und seinen Verbindungen in der Umwelt" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Erdöl- und Erdgasforschung durchgeführt. Elementares Quecksilber sowie seine anorganischen und im besonderen Masse seine organischen Verbindungen nehmen aufgrund ihrer chemischen Eigenschaften insbesondere hinsichtlich ihrer Toxizitaet einen aussergewoehnlichen Stellenwert bei umweltrelevanten Schadstoffen ein. Kenntnisse ueber die Mobilisierungs- und die Transportmechanismen, d.h. ueber Quellen, Verteilung und Senken des Elements und seiner Verbindungen spielen eine erhebliche Rolle bei der Beurteilung des Eintrags dieser Stoffe in die Umwelt. Von besonderem Interesse ist das daraus entstehende Gefaehrdungspotential fuer Lebewesen, insbesondere aus humantoxikologischer Sicht. Redoxreaktionen von Quecksilber mit Redoxpartnern wie Schwefel oder Diorganyldisulfiden sind bei unseren Arbeiten von besonderem Interesse. Wir konnten z.B. nachweisen, dass beim Erhitzen von elementarem Quecksilber mit Diorganyldisulfiden bereits bei 90 bis 110 Grad C die entsprechenden Diorganylthioquecksilberverbindungen entstehen. Von Interesse ist dabei, dass sich diese Verbindungen z.B. in Thiolen loesen und auf diese Weise mobilisiert, d.h. transportiert werden koennen. Die Stabilitaet der Verbindungen wurde mit Hilfe thermogravimetrischer Methoden untersucht; dabei hat sich gezeigt, dass sich die Verbindungen bei hoeheren Temperaturen (groesser 150 Grad C) unter Bildung von elementarem Quecksilber und dem entsprechenden Diorganyldisulfid wieder zersetzen.
Das Projekt "Untersuchung der Bedeutung nanoskaliger (kolloidaler) Festphasen für den Spurenstofftransport in der Elbe" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Hamburg-Harburg, Arbeitsbereich 1-03 Umweltschutztechnik durchgeführt. Der Einfluss kolloidaler Phasen auf die Austauschprozesse und damit auf das Transportverhalten von Spurenstoffen wird immer wieder diskutiert, konnte aber mit bisherigen Methoden nicht eindeutig bestimmt werden. Kolloide spielen immer dort eine Rolle, wo partikuläre Phasen sich umwandeln bzw. neu gebildet werden. In der Elbe sind dies z.B. Bereiche wo Sedimente resuspendiert werden oder wo Algen auf- oder abgebaut werden (z.B. im Salzgradienten). Die Phase (partikulär, kolloidal oder gelöst) in welcher dann Stoffe wie z.B. Phosphat oder Spurenelemente vorliegen, bestimmt entscheidend ihre Verfügbarkeit wie auch ihr Transportverhalten. Mit der Methode der Field-Flow-Fractionation (FFF) steht erstmals eine Technik zur Verfügung, welche wesentlich bessere Erfolgschancen bietet, diese zwischen gelöst und partikulär befindlichen kolloidalen Phasen genauer untersuchen zu können. Mit angeschlossener Elementanalytik können nicht nur die Kolloidverteilung, sondern auch Elementkonzentrationen in den einzelnen Partikelfraktionen bestimmt werden. In dem beantragten Projekt soll das Verfahren auf Fragen des Nährstoff- und Spurenelementtransports in der Elbe angewendet werden.