Das Projekt "Bodenbelastung des Oberharzes im Bereich der Bleihuette - Gehalte und Verfuegbarkeit von Schwermetallen (As, Cu, Pb, Zn)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Braunschweig, Institut für Geowissenschaften, Abteilung Geochemie durchgeführt. Die hohe Belastung an Schwermetallen von Boeden und Flusssedimenten des Harzes und im noerdlichen Harzvorland ist seit langem bekannt. Mittels vergleichender geochemischer Kartierungen (Diplomarbeiten) wurden 'normal' belastete besonders hoch kontaminierten Gebieten gegenuebergestellt. Sie liegen ueberwiegend im Bereich der Innerste. Besonders hoch belastet sind einerseits die Waldboeden in der Umgebung ehemaliger Verhuettungsplaetze, andererseits die Flusssedimente der Innerste bis weit in das noerdliche Harzvorland hinaus (Hildesheim). Im Bereich des Harzes liegen im Umfeld der Bleihuette bei Clausthal-Zellerfeld die maximalen Konzentrationen in Waldboeden bei 6 Prozent Blei, 4 Prozent Zink, 0.2 Prozent Kupfer und 350 ppm Cadmium (mittlere Konzentrationen: 1.1 Prozent, 0.7 Prozent, 0.05 Prozent, 40 ppm). Wesentlicher an absoluten Gehalten von Schwermetallen in Boeden und Sedimenten ist jedoch deren 'Verfuegbarkeit', wobei hierunter die mehr oder weniger leichte Loeslichkeit der Elementgehalte zu verstehen ist. Die Loeslichkeit haengt ab von der Art der Mineralisierung der Elemente (z.B. karbonatisch, silikatisch, oxidisch). Somit ist als entscheidendes Mass fuer das Gefaehrdungspotential durch die Schwermetallkonzentrationen die Elementspeziation zu ermitteln. Ausgehend von Laugungsversuchen und thermodynamischen Berechnungen koennen Szenarien und Prognosen zur Freisetzung der Schwermetalle entwickelt werden. Die Ergebnisse der Untersuchungen zur Elementspeziation von Pb, As, Zn und Cu sind den nachfolgend aufgefuehrten Publikationen zu entnehmen. Da die Erzverhuettung ueber viele Jahrhunderte betrieben wurde und die Verhuettungstechnologie in den frueheren Zeiten recht primitiv war, ist an vielen Plaetzen im Harz mit aehnlichen Kontaminationsmustern zu re chnen, wie sie im Umfeld der Bleihuette beobachtet werden.