Erste wissenschaftliche Studien zum Verbleib von technischem Nanomaterial (ENM) in Abfallverbrennungsanlagen [BÖR16, LAN16, WAL12, BAR16] deuten darauf hin, dass der Großteil der verwendeten ENM in den festen Verbrennungsrückständen verbleibt, wobei es möglicherweise nicht dauerhaft in diesen gebunden wird [WAL12]. Dementsprechend verlagert sich der Fokus der Untersuchungen hin zu nachgelagerten Schritten in der Verwertung bzw. Entsorgung der nanomaterialhaltigen mineralischen Rückstände aus der Verbrennung. Dies wurde zum Anlass genommen, um im Rahmen des zwei-jährigen UFOPLAN-Vorhabens "Untersuchungen zur möglichen Freisetzung von Nanopartikeln bei der Ablagerung und bodenbezogenen Anwendung von mineralischen Abfällen" mögliche Emissionspfade für aus der Hausmüll- bzw. Klärschlammverbrennung stammende Nanopartikel mithilfe von Labor-versuchen zu untersuchen. Als ENM wurde nanoskaliges Titandioxid (nTiO2) in Form des Produkts Hombikat UV 100 WP der Fa. Venator eingesetzt. Nach der Herstellung ENM-haltiger HMV-Schlacken und Klärschlammaschen in großtechnischen Abfallbehandlungsanlagen, wurden diese in Laborversu-chen hinsichtlich ihres Staubungs- und Elutionsverhaltens untersucht. Bei den Staubungsversuchen wurde bei Proben mit geringem Wasseranteil Titan sowohl bei den untersuchten HMV-Schlacken als auch bei den Klärschlammaschen in der alveolengängigen, der thorakalen und der einatembaren Frak-tion des Staubs in höherer Konzentration als bei der Referenz detektiert. Bei den nassen Schlacken - welche typischerweise den Verhältnissen in der Praxis entsprechen - konnte Titan nur im thorakalen Staub gegenüber der Referenzprobe nachgewiesen werden. Neben den Staubungsversuchen wurden auch Elutionsversuche durchgeführt. In den Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass standardisierte Labor-Elutionsverfahren in der Lage sind, im Vergleich mit Kontrollmaterialien erhöhte Mobilität von nTiO2 sicher anzuzeigen. Die beobachtete erhöhte Mobilität im Laborversuch konnten in Simu-lationsversuchen im Technikumsmaßstab bestätigt werden. Dort, wo die Elutionsversuche keine er-höhte Mobilität anzeigte, trat sie auch im Simulationsversuch nicht auf. Quelle: Forschungsbericht
Das Projekt "Untersuchungen zur pH-Wert erhoehenden Wirkung von Stahlwerksschlacken bei Verwendung im Wasserbau" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungsgemeinschaft Eisenhüttenschlacken e.V. durchgeführt. 1. Stahlwerksschlacken (SWS) werden seit langem mit Erfolg wegen ihres hohen Schuettgewichts im Wasserbau eingesetzt. Bei der Auslaugung von SWS geht Calciumhydroxid in Loesung. Dadurch wird der pH-Wert des Auslaugewassers gesteigert, und in Gewaessern koennen erhoehte pH-Werte auftreten. 2. Forschungsziel war es, die Bedingungen zu ermitteln, unter denen der pH-Wert eines Gewaessers bei Einsatz von Wasserbausteinen aus SWS unterhalb des von den Behoerden festgelegten Grenzwerts von 9.5 bleibt. 3. Es wurden 10 LD-Schlacken (LDS) und eine Elektroofenschlacke (EOS) in Laborversuchen unter verschiedenen Bedingungen ausgelaugt. In Praxisversuchen wurden die Veraenderungen der pH-Werte im Wasser eines Hafens durch das Uferdeckwerk aus EOS ueberprueft. Die Auslaugung wird unter anderem durch die Haerte des Wassers beeinflusst. Zur Einstellung praxisnaher Bedingungen wurde ein Wasser mittlerer Haerte (9 Grad dH) verwandt. Der pH-Wert erreicht bereits nach 1 Tag ein Maximum und klingt anschliessend wegen der neutralisierenden Wirkung der Luftkohlensaeure ab. Deshalb wurden die Versuche auf eine Auslaugungsdauer von 1 Tag begrenzt. LDS und EOS weisen ein aehnliches Auslaugeverhalten auf, wobei die pH-Werte der EOS im unteren Bereich der SWS liegen. Der Gehalt an freiem Kalk der SWS hat fuer die Hoehe der pH-Werte nur eine geringe Bedeutung. Hingegen wird die Alkalitaet des Eluats durch zunehmende Korngroesse und eine Bewitterung der SWS erheblich vermindert. Die Abhaengigkeit des pH-Werts vom Wasser/Feststoff-Verhaeltnis (w/f-Wert) ist in erster Linie auf den Einfluss der Verduennung zurueckzufuehren. Die Chromkonzentrationen der Eluate liegen in einem sehr niedrigen Bereich. Bei den w/f-Werten von 3 bis 100 wurden nur in wenigen Einzelfaellen maximal 0.03 mg/I Cr gemessen. Eine Bewitterung der LDS wirkt sich nicht auf die Chromkonzentrationen aus. Bei der Auslaugung in fliessendem Wasser haengt der Verlauf des pH-Werts von der Korngroesse, dem statischen w/f-Wert und der Fliessgeschwindigkeit ab. Bei portionsweiser Zugabe der SWS, wie es der Praxis des Wasserbaus entspricht. tritt die pH-Erhoehung verzoegert auf und ist abgeschwaecht. Die Praxisversuche ergaben keine Beeinflussung des pH-Milieus des Hafenwassers durch das aus EOS bestehende Deckwerk des Dammes. Hinsichtlich der Umweltvertraeglichkeit sind SWS bei Einhaltung der entsprechenden Rahmenbedingungen Wasserbausteinen aus Naturstein gleichzustellen. 4. Die Ergebnisse sind in das Merkblatt Anforderungen an die Verwendung von SWS im Wasserbau eingeflossen. Sie tragen dazu bei, den zukuenttigen Absatz von SWS im Bereich Wasserbau zu sichern.
Das Projekt "Bindung von Schwermetallen im Zementstein des Beton" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungsinstitut der Zementindustrie durchgeführt. Nach dem Abfallgesetz sind Abfaelle zu vermeiden, ggf. wiederzuverwenden oder zu verwerten. Verschiedene Nebenprodukte anderer Industrien lassen sich bei der Zementherstellung einsetzen. wenn die Verwertung wirtschaftlich und umweltvertraeglich ist. Reststoffe koennen gegenueber den natuerlichen Zementausgangsstoffen einen erhoehten Gehalt an umweltrelevanten Bestandteilen enthalten. Massgeblich fuer die Umweltvertraeglichkeit des Betons ist daher die Art. Stabilitaet und Dauerhaftigkeit der Bindung solcher Bestandteile im Zementstein des Betons. Die Untersuchungen sollten Aufschluss ueber die Bindung loeslicher Verbindungen der Elemente Cr(VI). Hg und Tl im Beton geben, um damit die Verwertbarkeit von Reststoffen bei der Zementherstellung zu beurteilen. Die Betonpruefkoerper lagerten in Wasser bzw. in kohlensaeurehaltigem Wasser. Die Auslaugrate nahm nach anfaenglichem 'Wash-out'-Effekt mit der Zeit (Diffusion) und zunehmender Betondichtigkeit (w/z-Wert. Nachbehandlung) drastisch ab. Ein loesender Angriff sowie die Vergroesserung der Oberflaeche erhoehten die Auslaugrate. Die Elementkonzentration im Eluat unterschritt die TVO-Grenzwerte um Groessenordnungen. Die wirtschaftliche Bedeutung des FV fuer die vorwiegend mittelstaendisch strukturierte deutsche Zementindustrie mit derzeit 65 Werken besteht darin. dass die steigenden Herstellkosten teilweise durch die Moeglichkeit zur wirtschaftlichen Verwertung von Sekundaerstoffen aufgefangen werden koennten. Das gilt in besonderem Mass fuer die Werke in den neuen Bundeslaendern. die bei steigendem Kostendruck aufgrund zunehmender Importe aus Niedriglohnlaendern ihre Wettbewerbsfaehigkeit verbessern muessen. Erweiterte Verwertungsmoeglichkeiten fuer Reststoffe koennten ausserdem zu einem erheblichen volkswirtschaftlichen Nutzen fuehren, wenn dadurch natuerliche Roh- und Brennstoffe einzusparen sind. Voraussetzung hierfuer ist jedoch. dass die Anwendung des Zements nicht beeintraechtigt wird.
Das Projekt "Strategien zur Verminderung der an Land zu lagernden Mengen belasteten Baggergutes" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Arbeitsgemeinschaft Schlicktechnik durchgeführt. Die Ab- bzw Umlagerung von Baggermaterial, das bei Fahrwasserbaggerungen oder Aus- und Unbaumassnahmen anfaellt, ist nach wie vor ein zentrales Problem der WSV. Fuer diejenigen Teile des Baggermaterials, die zB aus hydraulischen Gruenden nicht in Gewaesser umgelagert werden koennen, ist ein Verwertungs- und Ablagerungskonzept zu entwerfen, das sowohl umweltsicher als auch oekonomisch realisierbar ist. Mit der Erarbeitung eines solchen Konzeptes ist die AG Schlicktechnik 1987 beauftragt worden. Die erste Bearbeitungsphase Bestandsaufnahme ist im April 1988 mit einem Bericht abgeschlossen worden. Dieser Bericht hat deutlich gemacht, dass das Vorhaben anders orientiert und inhaltlich ausgeweitet werden muss. Das bedeutet, dass - das Schwergewicht auf die Untersuchung von Einzelfaellen zu legen ist und -Elutionstest fuer die Prognose des Langzeitverhaltens von Baggergut bei der Landlagerung erforderlich sind...
Das Projekt "Einfluss von Tensiden auf die Loeslichkeit hydrophober organischer Substanzen im Eluat und im Sickerwasser" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungs- und Entwicklungszentrum Sondermüll durchgeführt. Untersuchung des Einflusses von Tensiden (LAS und FAE) auf die Wasserloeslichkeit hydrophober organischer Substanzen. Als Beispielsubstanzen wurden LHKW, BTEX, Alkane und PAK untersucht. Unterhalb der cmc der Tenside wird im Eluat und im Sickerwasser die Konzentration dieser Stoffe nicht messbar erhoeht. Fuer eine merkliche Erhoehung der Wasserloeslichkeit sind Tensidkonzentrationen oberhalb der cmc (ca. 100 mg/L) noetig. Im Sickerwasser von Sonderabfalldeponien liegen die Tensidkonzentrationen unter 0,5 mg/L, so dass hier eine Auswaschung hydrophober organischer Stoffe durch Tenside ueber das Sickerwasser nicht gegeben ist.
Das Projekt "Vergleich des Verhaltens von wasserloeslichen Holzschutzmitteln und deren Auswaschwaesser in Boeden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hamburg, Department für Biologie, Zentrum Holzwirtschaft, Ordinariat für Holzbiologie und Institut für Holzbiologie und Holzschutz der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft durchgeführt. Lysimeteruntersuchungen von wasserloeslichen Holzschutzmitteln und aus impraegnierten Hoelzern ausgewaschenen Schutzmittelbestandteilen werden durchgefuehrt, um Aussagen ueber die Mobilitaet umweltrelevanter Ionen im Boden unter vergleichbaren Bedingungen zu treffen. Erste Ergebnisse belegen, dass eine Grundwassergefaehrdung insbesondere dann zu erwarten ist, wenn Holzschutzmittel ungehindert in das Erdreich eindringen (worst case). Ein besonderes Risiko geht hierbei von Anionen, wie z.B. Chromaten, aus, da diese kaum an der Bodenmatrix adsorbiert wurden und deshalb sehr schnell in die Grundwasserleiter gelangen koennen. Andererseits wurde z.B. Kupfer derartig fest am Boden adsorbiert, dass nur geringe Konzentrationen im Eluat nachgewiesen wurden. Bei der Beschickung der Lysimeter mit holzschutzmittelhaltigen Auswaschwaessern wurden die zugefuehrten Kupfer-, Zink-, Chrom- und Fluoridionen hauptsaechlich in den obersten Bodenschichten analysiert. Bezueglich einer moeglichen Boden- bzw. Grundwassergefaehrdung kann fuer die untersuchten wasserloeslichen Holzschutzmittel (HSM) bzw. deren Auswaschwaesser folgende Reihung abgeleitet werden: HSM groesser als impraegniertes Holz (HSM noch nicht fixiert) groesser impraegniertes Holz (HSM fixiert).
Das Projekt "Laborvergleichstest zur Ermittlung der Eignung des Daphnientests zur Untersuchung von Eluaten aus Bauprodukten gemäß 'DIBt-Merkblatt zur Bewertung der Auswirkungen von Bauprodukten auf und Grundwasser" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie durchgeführt. Anlass: In einem Modellvorhaben, das vom Verband der Deutschen Bauchemie in den Jahren 2001/2002 initiiert und finanziert wurde, wurden die im 'DlBt-Merkblatt zur Bewertung der Auswirkungen von Bauprodukten auf Boden und Grundwasser' aufgeführten Testsysteme exemplarisch erprobt. Dabei ergaben sich inkonsistente Ergebnisse im Test mit Daphnien. Um festzustellen, ob der Daphnientest generell für die Untersuchung von Bauprodukteluaten geeignet ist, wurde daher ein Laborvergleichstest mit vier Teilnehmern durchgeführt. Ziel: Ziel dieses Vorhabens war die Überprüfung der Eignung des Daphnientests für die Untersuchung von Eluaten von erdberührten Bauteilen in einem Laborvergleichstest. Arbeitsplan/Durchführung: Zwei Produkte wurden untersucht: (I) Bitumendickbeschichtung (anionisch), Einkomponentenprodukt (II) Dichtungsschlämme (zementgebunden), Zweikomponentensystem, flexibel. Der Laborvergleichstest wurde mit vier Teilnehmern durchgeführt. Folgende Vorgehensweise wurde gewählt: 1. Beschichtung von Glasplatten (einseitig) mit den Produkten durch die Hersteller. 2. Alterung der Beschichtung für 4 Wochen unter definierten Bedingungen. 3. Zentrale Eluation im Trogversuch von einigen Platten durch das Fraunhofer-Institut und Versand der Eluate an die Partner. 4. Eluation von jeweils zwei Platten durch die Partner. 5. Untersuchung der versandten und zugeschickten Eluate in verschiedenen Verdünnungsstufen sowie einer Referenzsubstanz (K2Cr207) im Daphnientest. Ergebnis: Die Ergebnisse zwischen den Partnern differierten bei der Testung der Eluate deutlich. Auffallend war, dass partnerspezifische Besonderheiten auftraten. Generell lässt sich feststellen, dass die Besonderheiten nur bei der Testung der Eluate auftraten, nie bei der Testung der Referenzsubstanz. Die starke Variabilität zwischen den Partnern, die immer noch keiner Ursache zugeordnet werden kann, legt den Schluss nahe, dass der Test in der jetzigen Form für Bauprodukte nicht uneingeschränkt zu empfehlen ist. Wird der Test weiter im Merkblatt aufgeführt, sollte zumindest darauf hingewiesen werden, dass eine Wertung der Ergebnisse nur möglich ist, wenn die Ergebnisse logisch interpretiert werden können. Logische Interpretationen stellen beispielsweise dar: - Erkennbare Dosis-Wirkungsbeziehung; - Alle untersuchten Konzentrationen 100 Prozent Immobilisierung bei gleichzeitigem EC50 der Referenzsubstanz im erwarteten Bereich; - Alle untersuchten Konzentrationen unter dem Schwellenwert, der eine Toxizität anzeigt, bei gleichzeitigem EC50 der Referenzsubstanz im erwarteten Bereich.
Das Projekt "Erweiterung der Datenbasis zur Umweltverträglichkeit von Beton unter Berücksichtigung der neuen Regelwerke - F 7014" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von RWTH Aachen University, Institut für Bauforschung, Lehrstuhl für Baustoffkunde durchgeführt. Im Rahmen dieses Forschungsprojekts wurden Auslaugversuche an Fest- und Frischbeton durchgeführt. Ziel war es, einerseits den Einfluss der Chromatreduzierung auf das Auslaugverhalten festzustellen und anderseits ergänzende Auslaugergebnisse zu den Elementen Kobalt, Molybdän, Blei, Antimon, Selen, Thallium und Vanadium zu ermitteln. Für diese Stoffe lagen bisher nur sehr wenige Daten vor. Zukünftig gelten hier durch die Einführung der neuen Geringfügigkeitsschwellen (GFS) durch die Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) /1/ schärfere Anforderungen. Daher sollte die Datengrundlage erweitert werden. Für die Untersuchungen wurden drei Portlandzemente ausgewählt, die die Schwankungsbreite der Gesamtgehalte deutscher Normzemente für die Elemente Blei, Chrom und Thallium gut abdecken /2/. Die Vanadium-, Antimon- und Kobaltgehalte liegen unter dem Mittelwert deutscher Normzemente. Hier sollten ggf. noch weitere Zemente untersucht werden, um die ungünstigsten Fälle abzudecken. Für Molybdän liegen insgesamt sehr wenig Daten vor, eine Einordnung der ausgewählten Zemente ist daher nicht möglich. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass die Zugabe von Eisen(II)-Sulfat als Chromatreduzierer bei allen drei Zementen bei keinen der untersuchten Parameter einen Einfluss auf die Auslaugung aus Festbeton hat. Während der Frischbetonphase wurde die Freisetzung von Chrom dagegen stark reduziert, die Reduktion zu schlecht löslichem CrIII war also erfolgreich. Das bedeutet, dass entweder während der Hydratation eine Reoxidation des CrIII stattfindet oder das aus Festbeton freigesetzte Chrom zumindest z. T. als CrIII vorliegt. Zur Klärung dieser Frage wurden DEV-S4-Versuche herangezogen, da sich bei diesem Versuch höhere Chromkonzentrationen einstellen, die auch photometrisch nachgewiesen werden können. Die mit dem relativ ungenauen photometrischen Verfahren ermittelten Chromatgehalte im Eluat lagen über den mit dem ICP-OES ermittelten Gesamtchromkonzentrationen. Das heißt, es ist sehr wahrscheinlich, dass das Chrom im DEV-S4-Eluat als CrVI vorliegt. Da der Eluent identisch ist, kann angenommen werden, dass dies auch für die Eluate aus dem Standtest gilt. Hinsichtlich der weiteren untersuchten Spurenelemente können folgende Beurteilungen abgegeben werden: Kobalt, Selen und Blei wurden sowohl während der Frisch- als auch der Festbetonphase in der Regel in so geringem Maße freigesetzt, dass die Eluatkonzentrationen unter der Nachweisgrenze lagen. Diese Elemente sind daher bezüglich der Umweltverträglichkeit unproblematisch. Eine Überprüfung dieser Ergebnisse ist nur bei signifikant höheren Gesamtgehalten sinnvoll. Molybdän konnte nur zu Beginn der Frischbetonphase im Eluat gefunden werden, die Freisetzung ist jedoch auch hier sehr gering, so dass das Element als unproblematisch angesehen werden kann. Antimon konnte teilweise im Eluat aus dem Festbetonstandtest nachgewiesen werden. Die Freisetzungen waren jedoch unkritisch. Usw.
Das Projekt "Rückgewinnung von Phosphor aus Aschen der Klärschlammverbrennung - Konzepte, Strategien, Wirtschaftlichkeit" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Ruhrverband durchgeführt. Aufgabe technischer Klärschlammbehandlungsverfahren muss die Trennung von 'Schad-' und 'Wertstoffen' sein. Als wesentlicher Wertstoff im Klärschlamm ist das Phosphat zu betrachten, da die derzeit bekannten Phosphaterzvorräte der Welt den Bedarf nach qualitativ hochwertigem, wenig verunreinigtem und zu heutigen Preisen abbaubarem Phosphaterz nur noch für ca. 60 -130 Jahre decken können. Dabei ist Phosphor ein essentieller Nährstoff, der durch kein anderes Element ersetzt werden kann. Derzeit werden weltweit etwa 38 Mio. Mg P2O5 verbraucht, wovon etwa 80 Prozent für die Herstellung von Düngemitteln verwendet werden. Die begrenzte Verfügbarkeit des Rohstoffes Phosphor hat dazu geführt, dass es inzwischen europaweit unterschiedlichste Bestrebungen gibt, die Rückgewinnung dieses Wertstoffes aus verschiedenen Ausgangsprodukten politisch und wirtschaftlich zu forcieren. Hauptziel des Forschungsvorhabens ist die Entwicklung eines ökologisch und ökonomisch sinnvollen Verfahrens zur Rückgewinnung von Phosphor aus der Asche der Klärschlammverbrennung in den Wertstoffkreislauf. Des Weiteren sollen Untersuchungen zur Varianz der Aschezusammensetzung sowie der Einfluss der verschiedenen Phosphoreliminationsverfahren (Fällung, Bio-P) und die Art der Veraschung (z.B. Verbrennungstemperatur) auf das Eluierungsverhalten untersucht werden.
Das Projekt "Umsetzung im Boden nach Umbruch von Dauergrünland und Auswirkungen des Grünlandumbruchs auf die Zusammensetzung von Sicker- und Grundwasser" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität zu Karlsruhe (TH), Engler-Bunte-Institut, Bereich Wasserchemie und DVGW-Forschungsstelle durchgeführt. Auf dem Gelaende des Wasserwerks Hardtwald der Stadtwerke Karlsruhe wurde eine Anlage mit viel Monolith-Lysimetern bis in 2 m bzw 4 m Tiefe errichtet. Bei drei Lysimetern erfolgte ein Umbruch der Grasnarbe. Parallel erfolgten entsprechende Bodenbearbeitungen bei nahegelegten Freilandtestflaechen. Die Untersuchungen zur Zusammensetzung der Lysimetersickerwaesser sowie zu den Nitratgehalten bis 90 cm Tiefe bei den Freilandtestflaechen wurden ergaenzt durch Gefaessversuche bei der LUFA-Augustenburg mit naturbelassenen und umgebrochenen Varianten. Die Umbruchmassnahmen aeusserten sich bei den Sickerwaessern der Lysimeter vor allem in einem sehr ausgepraegten, wellenfoermigen Verlauf der Nitrationenkonzentrationen mit Maximalkonzentrationen von nahezu 500 mg/l und einer gleichlaufenden Veraenderung der 'Gesamthaerte' der Waesser, das heisst in erster Linie der Calciumionenkonzentration. Zusaetzlich traten gleichartige Verlaeufe der Chloridionenkonzentrationen, jedoch mit wesentlich geringeren Anstiegen auf. Die flaechenspezifischen Mengen an ausgewaschenem Nitrat lagen bei den einzelnen Lysimetern zwischen 160 und 260 kg NO3-N/ha gegenueber nur etwa 1 kg NO3-N/ha beim Vergleichslysimeter mit der naturbelassenen Grasnarbe. Bei den Auswaschungsversuchen in Kulturgefaessen ergaben sich qualitativ die gleichen Aenderungen der Eluatzusammensetzung. Aufgrund der intensiveren Grasnarbenzerkleinerung wurden hier maximale Nitratkonzentrationen ueber 1000 mg/l erreicht. Demgegenueber lagen die Nitratgehalte der Eluate bei den Varianten mit naturbelassener und im Vegetationsjahr aufwachsender Grasflaeche bei durchschnittlich etwa 4 mg/l. Alle Versuche zeigen die grosse Belastung des Sickerwassers auf, die durch einen Gruenlandumbruch hervorgerufen werden kann.
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