Das Projekt "Teilprojekt G: Umsetzungsmaßnahmen in Cottbus" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Geflüchteten Netzwerk Cottbus e.V. durchgeführt. Das Verbundprojekt untersucht am Beispiel von Großwohnsiedlungen in Schwerin, Halle (Saale) und Cottbus die Potenziale und Probleme, die mit einer Zuwanderung Geflüchteter in ehemalige Stadtumbauquartiere einhergehen. Das Verbundprojekt ist in der Umsetzungs- und Verstetigungsphase in 7 Teilprojekte gegliedert. Im Teilprojekt 5 (G) steht die Selbstermächtigung und Emanzipation der Migrant*innen im Stadtteil Sandow in Cottbus im Mittelpunkt. Das Teilprojekt orientiert sich am Ansatz des Community Organizing. Er dient dazu, lokale Akteure zu befähigen und zu empowern, partizipative Gestaltungsprozesse und basisdemokratische Aushandlungsstrukturen zu etablieren und befähigt Bewohner*innen, sich bei der Organisation ihres Lebensraumes und der Gestaltung öffentlicher Räume und Begegnungsorte im Quartier tatkräftig selbst zu beteiligen. Dieser Ansatz soll im Rahmen des Projektes StadtumMig unter Verantwortung des Geflüchteten Netzwerks Cottbus e. V. auf die Gruppe der Migrant*innen im Stadtteil Sandow angewandt werden, um ihnen bei der Artikulation und Durchsetzung von Bedarfen und Interessen gegenüber anderen Gruppen sowie insbesondere auch gegenüber der Verwaltung und Politik eine starke Stimme im Stadtteil zu verleihen. Im Fokus stehen dabei insbesondere migrantische Frauen. Der Prozess umfasst im Wesentlichen drei Schritte: 1) eine Analyse der Bedarfe und der Angebotsstrukturen, 2) eine aktivierende Befragung inkl. der Identifikation und des strategischen Empowerments von Schlüsselakteuren sowie 3) der Evaluation dieses Prozesses.
Das Projekt "Konflikte zwischen Oekologie und Urbanitaet" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Oldenburg, Fachbereich 3 Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie, Arbeitsgruppe Stadtforschung durchgeführt. Das Forschungsprojekt hat untersucht, inwieweit der oekologische Umbau der Staedte bei den Bewohnern auf Akzeptanz resp. auf Widerstand stoesst. Hintergrund dieser Fragestellung ist die Diskrepanz zwischen hohem oekologischen Problembewusstsein und einer alltaeglichen Praxis des Wohnens, die nur allzu oft hinter den guten Absichten zurueck bleibt. Die Gruende fuer diese Kluft zwischen Einsicht und Tun liegen neben unguenstigen Rahmenbedingungen darin - so die zentrale These -, dass der oekologische Umbau in Konflikt geraten kann mit zentralen Werten der Politik (soziale Gerechtigkeit), mit urbanen Emanzipationshoffnungen (individuelle Autonomie, Entlastung von Arbeit) und mit dem Bild vom richtigen Wohnen (Einfamilienhaus am Stadtrand). Aus insgesamt sechzig in Frage kommenden wurden dreizehn deutsche und zwei daenische Wohnprojekte, die unter oekologischen Zielsetzungen geplant waren, fuer die Untersuchung ausgewaehlt (Miet- und Eigentumsprojekte, Neubau sowie Sanierungsmassnahmen). In allen 15 Projekten wurden Literatur- und Dokumentenanalysen, Begehungen sowie Experteninterviews mit Planern, Architekten, Bauherren, Begleitforschern, Haushaltsberatern und Vertretern der zustaendigen Behoerden durchgefuehrt. Ausserdem wurden in einigen ausgewaehlten Fallbeispielen insgesamt 90 Bewohner mittels des offenen, themenzentrierten Interviews darueber befragt, wie sie Vorzuege und Nachteile des oekologischen Wohnens wahrnehmen und damit umgehen. Ergebnisse: Es lassen sich analytisch drei Strategien oder auch Denkrichtungen des oekologischen Bauens und Wohnens unterscheiden: Die technische Strategie setzt auf eine andere Haus- und Stadttechnik, die staedtebauliche auf die kompakte Stadt und die soziale Strategie auf eine Veraenderung der Wohn- und Lebensweise. Was die soziale Strategie explizit in den Mittelpunkt stellt, naemlich die Notwendigkeit, alltaeglich eingeschliffene und teilweise positiv hochbesetzte Verhaltensweisen aufzugeben, spielt aber auch eine zentrale Rolle bei den beiden anderen Denkrichtungen. Die staedtebauliche Strategie verlangt nicht mehr und nicht weniger als eine Umkehr der Suburbanisierung, und damit eine Abkehr vom Leitbild des Wohnens im (eigenen) Haus im Gruenen, das die Wohnungspolitik der BRD bis heute dominiert, das tief verankert ist in einem komplexen Set von Beduerfnissen und Vorstellungen vom guten Leben beherrscht. Aber auch die technische Strategie ist nicht verhaltensneutral. Ihre Umsetzung hat Voraussetzungen und Konsequenzen, die ganz wesentlich an das Verhalten der Bewohner geknuepft sind. Beim oekologischen Umbau kommt es darauf an, Wege zu finden, eine oekologische Regulierung zu verbinden mit zentralen politischen Zielen wie soziale Gerechtigkeit und Emanzipation der Frauen. Notwendig ist aber auch ein anderes Bild vom Leben in der Stadt, eine oekologische Urbanitaet, die die Vorzuege der urbanen Lebensweise verknuepft mit den oekologischen Anforderungen.
Das Projekt "Geschlechterfragen - Arbeitsgesellschaft - Umwelterhaltung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Gesellschaftswissenschaftliches Forum e.V. durchgeführt. Untersucht werden die Geschlechterverhaeltnisse, die Rolle von Macht und Gegenmacht in modernen Gesellschaften, von historischen AkteurInnen, die Entwicklung der Arbeitsgesellschaft im Kontext von Erwerbsarbeit und Reproduktionstaetigkeit, die Fragen der Technik und Nachhaltigkeit, Modernisierung und Emanzipation, Funktionen von Utopien. Vorgehensweise: Untersuchung wichtiger klassischer und neuer gesellschaftstheoretischer Texte unter Einbeziehung kultur- und kunsttheoretischer, sowie relevanter kuenstlerischer Werke mit dem Ziel, Rolle, Verknuepfungsmuster, Relevanz von sozialen Kategorien zu ermitteln und Aussagen ueber Interessenlage von sozialen Gruppen, Motivationen, Zukunftsbildern zu machen. Untersuchungsdesign: Methodenforschung; interkultureller Vergleich; internationaler Vergleich; Theoriebildungsforschung.
Das Projekt "Reproduktionserfolge von Brutvoegeln in der Grande Caricaie: Auswirkungen der Gewaesserregulierung im Jura" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universite Fribourg, Institut de Zoologie durchgeführt. L'objectif principal de l'etude consiste a fournir les donnees utilisables dans le modele mathematique de l'hydraulique etabli par le Laboratoire des recherches hydrauliques. L'incidence de la regulation actuelle (ou future) du niveau du lac sur la reproduction des oiseaux nichant dans la litiere de la Grande Caricaie est a evaluer. Ceci permettra de definir des marges de variations tolerables du niveau du lac pendant la periode de nidification et d'emancipation des jeunes. Pour obtenir ces renseignements, on etudiera a fond l'ecologie des especes-temoins retenues, qui sont rares et mal connues (le comportement et le developpement en fonction du temps, la fecondite, le nombre des jeunes a l'envol, les differents facteurs de pertes, les structures des biotopes). Il sera particulierement necessaire de connaitre le deroulement general de la reproduction (synchronisme, phenologie, pontes de remplacement, secondes nichees, influence de divers facteurs), ceci par secteur d'etude. (FRA)
Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 158/99 Magdeburg, den 3. Dezember 1999 Auszüge aus der Rede von Innenminister Dr. Manfred Püchel anlässlich des 10. Jahrestages der Brockenöffnung am 3.12.1999 Anrede, Ich freue mich, Sie alle hier an diesem denkwürdigen Tag begrüßen zu können und danke dem Harzklub für die Einladung. Es ist Ihr Tag, den wir heute begehen. Denn viele von Ihnen gehörten damals zu denen, die an jenem denkwürdigen 3. Dezember 1989 die Brockenöffnung erzwangen. Mit dem Ruf "Macht das Tor auf" eroberten sie ihren Brocken zurück. Ich kann das Glücksgefühl der Menschen von damals heute noch verstehen. Nachdem wir alle am 9. November unsere Freiheit wiedererlangten, befreiten sie an diesem Tag ihren Berg. Manche waren nach Jahrzehnten zum ersten Mal wieder auf dem Brocken. Die Jüngeren haben ihn jahrzehntelang aus der Ferne gesehen, ohne ihn je besteigen zu können. Was macht den Brocken eigentlich so anziehend? Warum besteigen ihn so viele Menschen und viele immer wieder. Jeder wird seinen eigenen Beweggrund haben. Bei den meisten hat es wahrscheinlich auch etwas mit der grenzenlosen Freiheit zu tun, die man hier oben genießen kann. Mit dem Blick in die Ferne, mit den unvergleichlichen Sonnenaufgängen, mit der weiten Sicht, mit der rauhen Natur. Der Brocken zog schon immer Menschen in seinen Bann. Goethe war hier, ihn hat der Brocken zu den Walpurgisnachtszenen im Faust inspiriert. Hans Christian Andersen hat ihn bestiegen. Für Heinrich Heine war er einfach der deutscheste aller Berge. Der Brocken ist auch beliebtes Ausflugsziel für Politiker. Und ich weiß warum. über sich hat man nur den Himmel. Neben sich hat man auch nichts mehr ¿ der Traum eines jeden Politikers. Der Brocken hat auch den Vorteil, man kommt hoch hinaus und hat immer noch den Boden unter den Füßen, bzw. verliert nicht die Bodenhaftung. Immer war der Brocken von Geheimnissen umgeben. Am geheimnisumwittertsten war er jedoch zu DDR-Zeiten. Dafür sorgten 2,6 km Mauer, Stacheldraht, Minengürtel und Grenzsoldaten. Sie waren Teil des "Eisernen Vorhangs", der mitten durch Deutschland ging, mitten durch den Harz. Während sich in den westlichen Besatzungszonen nach 1945 eine demokratische Gesellschaft herausbildete, wurde in der sowjetischen Besatzungszone eine Diktatur errichtet, die den Menschen grundlegende Rechte vorenthielt, wie Rede-, Presse- und Versammlungsfreiheit. Die SED-Führung hatte ein ganzes Volk eingemauert. Der zynisch "antifaschistischer Schutzwall" genannte Todesstreifen war jedoch nichts anderes als das Eingeständnis eigener Schwäche. Er ist ein Dokument dafür, zu welch schrecklichen Mitteln ein Staat greift, wenn er Angst vor seinen Bürgern hat. Auch der Brocken wurde eingemauert, zum einen um den Horchposten zu verstecken, zum anderen um jeden Freiheitsgedanken zu ersticken, der einen erfaßt, wenn man hier oben steht. Ich kann gut nachfühlen, wie es den Menschen vor allem aus der Region erging, als man ihnen den Aufstieg zu Altvater Brocken nahm. So wurde auch der Brocken zu einem weithin sichtbaren Symbol der deutschen Teilung, ein weithin sichtbares Zeichen der Unfreiheit. Wenn sie es gekonnt hätten, hätten die Kommunisten sogar noch den Brocken abgetragen. Dies ging natürlich nicht. So blieb uns bei schönem Wetter der Blick zum Brocken und die Sehnsucht nach Freiheit, die für uns hinter dem Brocken lag. Mit dem Blick zum Brocken wurde uns aber auch der direkte Blick in die Freiheit eröffnet, über das Fernsehen. Die Antenne auf den Brocken ausgerichtet, konnte man sich jeden Abend die Welt hinter dem Brocken in die Stube holen. Das Schlüsselwort hieß Torfhaus. Meine erste Harzreise nach der Grenzöffnung führte mich deshalb nicht auf den Brocken, sondern nach Torfhaus. Um den Ort zu sehen, von dem ich schon als Kind geträumt hatte. Und der mich so manchmal beschäftigte, wenn das Testbild eingestellt werden mußte. Die DDR war ein rohstoffarmes Land, das wissen wir alle noch aus dem Geographieunterricht. Reich war sie jedoch an Witzen. Ein Witz fällt mir spontan immer ein, wenn ich den Brocken sehe. Nämlich die Frage nach dem höchsten Berg der Welt, dem Brocken, weil ihn niemand bezwingen konnte. Seit dem 3. Dezember 1989 stimmt das Gott sei Dank nicht mehr. Die Menschen erzwangen mit ihrem Freiheitswillen auch hier die öffnung. Seitdem ist er wieder der höchste Berg Norddeutschlands, geliebt und verehrt von den Sachsen-Anhaltern und Niedersachsen, vor allem natürlich von den Harzern. Ab Mitte der 80er Jahre begann in der DDR ein Prozess, der als Emanzipation der Bevölkerung bezeichnet werden kann. Ihren Höhepunkt erreichte diese Entwicklung im Herbst 1989. Niemand, der diese Zeit erlebt und vielleicht auch mitgestaltet hat, wird jene Wochen und Monate je vergessen können. Am 9. November 1989 begann der Prozess der Auflösung der DDR und die überwindung der Teilung Deutschlands. 10 Jahre sind seit diesen Ereignissen vergangen. Die DDR trat am 3. Oktober 1990 der Bundesrepublik Deutschland bei. Der Brocken ist wieder das, was er immer war, ein Berg mitten in Deutschland. Ich möchte mit Goethe schließen, der am Morgen des 10. Dezember vor 222 Jahren beim Förster Christoph Degen im Torfhaus eintraf. Darüber schrieb er an Charlotte von Stein: "Wie ich gestern zum Torfhause kam, saß der Förster bei seinem Morgenschluck in Hemdsärmeln und diskursive redete ich vom Brocken und er versicherte die Unmöglichkeit hinauf zu gehn und wie oft er Sommers droben gewesen wäre und wie leichtfertig es wäre jetzt es zu versuchen. Die Berge waren im Nebel, man sah nichts und so sagt er ists auch jetzt oben, nicht drei Schritte vorwärts können Sie sehn. Und wer nicht alle Tritte weiß pp. Da saß ich mit schwerem Herzen, mit halbem Gedanken wie ich zurückkehren wollte. Und ich kam mir vor wie der König, den der Prophet mit dem Bogen schlagen heißt und der zu wenig schlägt. Ich war still und bat die Götter, das Herz dieses Menschen zu wenden und das Wetter und war still.. So sagt er zu mir: nun können Sie den Brocken sehn, ich trat ans Fenster und er lag vor mir klar wie mein Gesicht im Spiegel, da gin g mir das Herz auf und ich rief: Und ich sollte nicht hinaufkommen! Haben sie keinen Knecht, niemanden. Und er sagte, ich will mit Ihnen gehen. Ich habe ein Zeichen ins Fenster geschnitten zum Zeugnis meiner Freudentränen und wärs nicht an Sie, hielt ichs für Sünde zu schreiben. Ich habs nicht geglaubt bis auf der obersten Klippe. Alle Nebel lagen unten, und oben war herrliche Klarheit und heute Nacht bis früh war er im Mondschein sichtbar und finster auch in der Morgendämmerung. Soweit unser Dichterfürst. Heute sieht die Welt etwas anders aus. Die Brockenbahn fährt bis zur Spitze. Hans Steinhoff wäre bestimmt nicht begeistert, wenn ich vor Rührung in seine Fenster schneiden würde. Geblieben ist aber der Berg mit seiner Faszination, geblieben ist die Herausforderung, ihn zu besteigen. Geblieben ist das Glücksgefühl, das uns überkommt, wenn wir die Spitze erreicht haben. Gott sei Dank, daß wir dieses seit 10 Jahren wieder genießen dürfen. Impressum: Ministerium des Innern des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Halberstädter Straße 1-2 39112 Magdeburg Tel: (0391) 567-5516 Fax: (0391) 567-5519 Mail: pressestelle@min.mi.lsa-net.de Impressum:Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-AnhaltVerantwortlich:Danilo WeiserPressesprecherHalberstädter Straße 2 / am "Platz des 17. Juni"39112 MagdeburgTel: (0391) 567-5504/-5514/-5516/-5517/-5377Fax: (0391) 567-5520Mail: Pressestelle@mi.sachsen-anhalt.de
Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 143/99 Magdeburg, den 9. November 1999 Rede von Innenminister Dr. Manfred Püchel zur Eröffnung der Ausstellung "Im Zeichen der Wende - Der 9.November 1989" in der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn am 09.11.1999 Es gilt das gesprochene Wort! Anrede, ich begrüße Sie ganz herzlich zur Eröffnung der Ausstellung "Im Zeichen der Wende - Der 9. November 1989". Ich freue mich, dass Sie heute - am 10. Jahrestag der öffnung der innerdeutschen Grenze - so zahlreich hierher gekommen sind, um der Ereignisse von damals zu gedenken. Der 9. November ist ein markantes Datum in der deutschen Geschichte, das symbolhaft die wechselvolle Entwicklung Deutschlands und die Geschichte unseres Volkes in diesem zu Ende gehenden Jahrhundert aufzeigt. Es war der 9. November 1918, an dem das Kaiserreich unterging. Der sozialdemokratische Minister Scheidemann rief an diesem Tag vom Balkon des Berliner Reichstages die Republik aus. Der Sozialdemokrat Friedrich Ebert wurde Reichskanzler. Damit waren wichtige Voraussetzungen für die Herausbildung eines demokratischen Staates in Deutschland geschaffen worden. Bereits fünf Jahre später ¿ wieder der 9. November ¿ zeigte sich während eines von Adolf Hitler mit wenigen Gefolgsleuten in München durchgeführten Putschversuches, wie gefährdet die junge Weimarer Republik war. Damals blieb dieser Putschversuch eine Episode. Doch Dauer war der ersten Republik auf deutschem Boden dennoch nicht beschieden. Am Abend des 9. November 1938 - Hitler hatte mit seinen Anhängern und Sympathisanten in der Zwischenzeit die Weimarer Republik beseitigt, die Nationalsozialistische Diktatur errichtet und Andersdenkende zu Tausenden verhaften lassen - brannten in Deutschland die Synagogen. Tausende Deutsche jüdischen Glaubens wurden misshandelt und in Konzentrationslager verschleppt. Die so genannte "Reichskristallnacht" markiert eine wichtige Zäsur in der nationalsozialistischen Rassenpolitik, an deren Ende die Ermordung von Millionen Juden aus ganz Europa stand.Danach sollte es 51 Jahre dauern, bis erneut ein 9. November eine besondere und wieder positive Bedeutung für die deutsche Geschichte erlangte. Nach dem Kriegsende wurde Deutschland von den siegreichen Alliierten besetzt und verwaltet. Bereits in den 40er Jahren wirkte sich negativ aus, dass der Neubeginn nach dem Kriege unter den Bedingungen des sich herausbildenden Kalten Krieges erfolgte. Der "Eiserne Vorhang" ging mitten durch Deutschland. Während sich jedoch in den westlichen Besatzungszonen auf der Grundlage des westlichen Wertesystems nach 1945 eine demokratische Gesellschaft herausbildete, wurde in der sowjetischen Besatzungszone erneut ein diktatorisches Regime etabliert, das den Menschen grundlegende Rechte vorenthielt. Zu diesen Defiziten zählten insbesondere das Fehlen von Rede-, Presse- und Versammlungsfreiheit. Bereits Ende der 40er bzw. Anfang der 50er-Jahre schuf die SED-Führung nach sowjetischem Vorbild einen Geheimdienst, der insbesondere nach innen gerichtet und Staat im Staate war. Fehlende Demokratie und Misswirtschaft veranlassten jährlich Tausende Menschen, dem Land in Richtung Bundesrepublik zu entfliehen und Hab und Gut sowie Verwandte und Bekannte zurückzulassen. Mit dem Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 wurde den Menschen die Flucht fast unmöglich gemacht und ihnen das Recht auf freie Wahl des Wohnortes weitgehend genommen. Die SED-Führung hatte ein ganzes Volk eingemauert. Der zynisch "antifaschistischer Schutzwall" genannte Todesstreifen war jedoch nichts anderes als das Eingeständnis eigener Schwäche. Er ist ein Dokument dafür, zu welch schrecklichen Mitteln ein Staat greift, wenn er Angst vor seinen Bürgern hat. Es sollte nicht die letzte Mauer bleiben, die die SED-Führung errichten ließ. In Wandlitz bei Berlin schirmten sich die hohen Herren auch noch vor dem eigenen Volk ab. Dieses musste zunächst hinnehmen, wie im Auftrag der Partei die Grenzanlagen immer perfekter ausgebaut wurden. Wer fliehen wollte, riskierte sein Leben, denn die Minen und Selbstschussanlagen waren nicht dazu ausgerichtet, um dem kapitalistischen "Klassenfeind" das Eindringen in die DDR zu erschweren, sondern nach innen, gegen das eigene Volk gerichtet. Letztlich hatten die Grenzsoldaten mit der Waffe in der Hand jeden Fluchtversuch "feindlich negativer Elemente" aus dem Innern der DDR zu unterbinden. Hunderte Flüchtende bezahlten ihren Versuch, den Unrechtsstaat zu verlassen, mit ihrem Leben. Wie unmenschlich brutal das Grenzregime zudem auf die eigene Bevölkerung ausgerichtet war, belegt u. a. die Tonbandaufzeichnung einer Dienstbesprechung vom 18. April 1989, wohlgemerkt 1989. Der Minister für Staatssicherheit, Erich Mielke, führte im Zusammenhang mit einem Fluchtversuch, der trotz Anwendung der Schusswaffe erfolgreich verlief, aus: "Was ist denn das für eine Sache, was ist denn das, 70 Schuss loszuballern und der rennt noch nach drüben. Und die machen eine Riesenkampagne. Da haben sie recht. Mensch, wenn einer so schießt, sollen sie eine Kampagne machen." Diese Worte müssen nicht kommentiert werden. Ab Mitte der 80er Jahre begann in der DDR ein Prozess, der als Emanzipation der Bevölkerung bezeichnet werden kann. Ihren Höhepunkt erreichte diese Entwicklung im Herbst 1989. Beispielhaft möchte ich aus zwei Briefen zitieren, die in dieser Zeit an das "Neue Forum" gerichtet wurden. Ein Tischler schrieb am 11. Oktober 1989: "Wir, gemeint sind seine Brigademitglieder, haben uns dazu entschlossen, nicht mehr länger tatenlos zuzusehen, sondern auch wir wollen unseren aktiven Beitrag dazu leisten und die sich neu entwickelnden Reformen in unserem Staat unterstützen." Und eine Schweriner ärztin formulierte am 20. Oktober 1989: "Es ist aber schon wahr, dass man allzu lange in ¿Winterschlaf` verharrte und sich mit der Floskel, allein könne man doch nichts bewegen, beruhigt hat. Man muss nur das Gehen erst wieder lernen." Hunderttausende übten im Herbst 1989 den aufrechten Gang und artikulierten ihren Unmut auf der Straße. Die aufbegehrenden Menschen erreichten, dass die SED ihre Herrschaftsstellung verlor, Erich Honecker und seine Weggefährten zurücktreten mussten, politische Gefangene entlassen und erste Reformen eingeleitet wurden. Niemand, der diese Zeit erlebt und vielleicht auch mitgestaltet hat, wird jene Wochen und Monate je vergessen können. Die entscheidende Zäsur hatten jene Ereignisse vom Herbst 1989 am 9. November, als Günter Schabowski am Abend dieses Tages auf einer Pressekonferenz gegen 19:00 Uhr eher beiläufig die vom ZK der SED am Nachmittag beschlossenen neuen Reiseregelungen für die Bürger der DDR bekanntgab und auf Nachfrage unsicher formulierte, dass diese Regelungen seines Wissens ab sofort in Kraft treten würden. Anrede, was damals noch niemand dachte, trat ein. Am 9. November 1989 begann der Prozess der Auflösung der DDR und der Beseitigung der Teilung Deutschlands. Die eingeleiteten Veränderungen leisteten einen wichtigen Beitrag zur überwindung der Nachkriegsordnung in Europa und der Welt. Es ist glaube ich, nicht übertrieben, zu behaupten, dass die Ereignisse vom 9. November 1989 nicht nur die Geschichte des deutschen Volkes, sondern die Weltgeschichte beeinflusst haben. An jenem Abend geschah auch in Marienborn das Unfassbare: Unmittelbar nach Bekanntwerden der äußerungen Schabowskis fanden sich auch hier viele Menschen ein und forderten die Durchreise über die Grenzübergangsstelle in die Bundesrepublik. Um ca. 21:20 Uhr wurden die Schlagbäume geöffnet und die ersten Menschen fuhren mit ihren Trabis und Wartburgs nach Niedersachsen. Was nun folgte, waren unvergessliche Stunden und Tage, die geprägt waren durch Freude, ja Euphorie und ungemeine Hilfsbereitschaft. Ich selbst beteiligte mich zu jener Zeit an den Montagsdemonstrationen in Magdeburg. Nebenbei mussten wir aber auch die Revolution in unserem Heimatdorf durchführen. Auch an jenem 9.November. Gegen Mitternacht kam ich nach Hause, ging ins Bett und bekam nichts mit vom Fall der Mauer. Als ich um vier Uhr morgens das Radio anschaltete, hörte ich die Nachricht und weinte. Dieser Tränen schäme ich mich heute noch nicht. Ganz im Gegenteil, ich rufe sie mir häufiger ins Gedächtnis, wenn ich heute mit Problemen zu kämpfen habe. Ich fuhr dann gegen sechs ins Krankenhaus zur Arbeit und traf einen Pfleger, der gerade aus Helmstedt zurückgekehrt war. Er zeigte mir zum Beweis einen Kassenbon von der Autobahnraststätte in Helmstedt. Dort hatte er eine Tasse Kaffee bestellt, um mit dem Kassenbon einen schriftlichen Beweis mit Datum und Uhrzeit zu haben, dass er im Westen war. Am Nachmittag fuhren meine Familie und ich mit dem Trabi gen Westen. Fünf Stunden standen wir vor Marienborn, bis wir nach Mitternacht den Grenzübergang überqueren konnten. Auf Helmstedter Seite standen Hunderte Helmstedter. Sie begossen unser Auto mit Sekt und versorgten uns für die Weiterfahrt. Ich wünschte mir, dass wir alle, in Ost und West etwas von dieser Stimmung bewahren könnten. Unser Fahrtziel in dieser Nacht war Nienburg an der Weser. Dort wohnten meine Verwandten. Da wir kein Telefon hatten, konnten wir sie nicht über unseren Besuch informieren. Einen Autoatlas von der Bundesrepublik hatten wir natürlich auch nicht. Wir kannten nur die ungefähre Richtung. Das half uns dann auch nicht mehr weiter, als die Straße zwischen Hannover und Nienburg gesperrt war. Gegen 4.00 Uhr morgens waren wir in Nienburg und hatten natürlich auch keinen Stadtplan. Zur Sicherheit hatten wir dafür Schlafsäcke und Decken mitgenommen. Nach einigem Umherirren fanden wir das Haus meines Cousins. Auf unser Klingeln wollte erst niemand öffnen. Denn wer klingelt schon früh um vier an einem Novembertag an einer Haustür. Dass meine Verwandschft verreist sein könnte, hatten wir gar nicht einkalkuliert. Ich habe dieses so ausführlich erzählt, weil ich der Auffasssung bin, dass man sich solche Erlebnisse viel häufiger erzählen sollte. Ost- wie Westdeutsche. Anrede, 10 Jahre sind seit diesen Ereignissen vergangen. Die DDR trat am 3. Oktober 1990 der Bundesrepublik Deutschland bei. Aus der Genzübergangsstelle Marienborn, dem Synonym für den Kalten Krieg und die Deutsche Teilung ist die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn geworden. Für mich persönlich ist sie auf Grund des eben Geschilderten auch eine Gedenkstätte für die überwindung der Teilung unseres Vaterlandes geworden. Ich bin mir sicher, dass es ein richtiger Entschluss war, diesen letzten Grenzübergang, der zudem der Alliiertenkontrollpunkt war, nicht zu schleifen und hier im Gegenteil an die Spaltung Deutschlands, aber auch an die Opfer der SED-Diktatur zu erinnern. Die Besucherzahlen haben unsere Entscheidung eindrucksvoll bestätigt. Seit der Eröffnung der Gedenkstätte am 13. August 1996 wurde sie von mehr als 150 000 Gästen besucht. Um den ehemaligen Grenzübergang als Gedenkstätte zu eröffnen, waren viele Hindernisse zu überwinden. Man war zwar auch in Bonn der Auffassung, dass Marienborn eine Gedenkstätte von nationaler Bedeutung sei. Die Finanzierung wollte man jedoch dem kleinen Land Sachsen-Anhalt überlassen. Genau am 13. Juni 1996, also zwei Monate vor dem 35. Jahrestag des Mauerbaus habe ich dann spontan entschieden, dass wir die Gedenkstätte am 13. August als Gedenkstätte im Entstehen eröffnen werden. Infolgedessen blieben uns genau acht Wochen, um mit Bordmitteln das Nötigste für die Eröffnung herrichten zu können. Dass die Entscheidung bei allen Risiken richtig war, sehen wir heute. Ich möchte die Gelegenheit nutzen und einmal all denen danken, die mit dazu beigetragen haben, dass wir bis heute überhaupt soweit gekommen sind. Gegenwärtig wird das ehemalige Stabsgebäude zu einem modernen Informations- und Dokumentationszentrum umgebaut. Im nächsten Jahr soll die denkmalgerechte Sanierung der ehemaligen Funktionseinheiten folgen. Ich bin froh und bedanke mich ganz bei der Bundesregierung dafür, dass uns der Bund bei der Realisierung dieser Projekte mit über 2,8 Mio. DM unterstützt. Unterstützung findet das Land beim Aufbau der Gedenkstätte auch aus der Wirtschaft. Gerade vor einigen Tagen hat die Ostdeutsche Sparkassenstiftung beschlossen, den Aufbau der Gedenkstätte durch eine namhafte Zuwendung für die Einrichtung der Dauerausstellung zu fördern. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle bedanken. Anrede, 10 Jahre Mauerfall und öffnung der Grenze sind für uns Anlass, hier in Marienborn unserer Freude über dieses Ereignis Ausdruck zu verleihen. Ich finde es geradezu symbolhaft, wenn am heutigen Tage an diesem Ort die Einweihung des letzten Bauabschnittes der BAB A 2 erfolgen konnte. Möge dies ein Beitrag zur Erfüllung der Vision Willy Brandts sein, der 1989 ausrief: "Nun wächst zusammen, was zusammen gehört!" 10 Jahre Mauerfall und öffnung der Grenze sind aber auch Anlass die Ereignisse jener Tage in einer Ausstellung zu dokumentieren. Diese Ausstellung wurde in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft "Museen, Denkmale und Gedenkstätten an der ehemaligen innerdeutschen Grenze" erstellt. Sie verdeutlicht, mit welchem Engagement das Volk in der DDR sich im Herbst 1989 gegen das SED-Unrechtsregime auflehnte. Die Ausstellung stellt in knapper Form die Ereignisse jenes Herbstes dar, sie versucht, die Dramatik jener Zeit wiederzugeben. Das ist natürlich nur bedingt möglich. Die Ausstellung zeigt aber auch, dass es völlig verfehlt ist, im nachhinein die DDR nostalgisch zu verklären. In diesem Sinne wünsche ich der Ausstellung interessierte und fragende Besucher. Vielleicht ist der Besuch dieser Ausstellung Anlass, über die damaligen historischen Entwicklungen und über gegenwärtige Erscheinungen zu diskutieren. Ich danke allen Beteiligten dieses Projektes für ihr Engagement und wünsche der Ausstellung viel Erfolg. Bevor ich die Ausstellung eröffne, seien mir noch 2 Hinweise gestattet: 1. Am heutigen Tage werden in Marienborn noch weitere Veranstaltungen stattfinden. Ich möchte Sie auch hierzu ganz herzlich einladen. 2. Herr Schäfer von der Bördesparkasse in Oschersleben hat mich darum gebeten, kurz zu Ihnen sprechen zu dürfen. Diesen Wunsch erfülle ich gern. Impressum: Ministerium des Innern des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Halberstädter Straße 1-2 39112 Magdeburg Tel: (0391) 567-5516 Fax: (0391) 567-5519 Mail: pressestelle@min.mi.lsa-net.de Impressum:Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-AnhaltVerantwortlich:Danilo WeiserPressesprecherHalberstädter Straße 2 / am "Platz des 17. Juni"39112 MagdeburgTel: (0391) 567-5504/-5514/-5516/-5517/-5377Fax: (0391) 567-5520Mail: Pressestelle@mi.sachsen-anhalt.de
Die Beauftragten des Bundes und der Länder für die Belange von Menschen mit Behinderungen setzen sich für eine an den Menschenrechten und der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) ausgerichtete Politik in Deutschland ein. Während ihres 63. Treffens am 24. und 25. März 2022 haben sich die Beauftragten vorrangig mit dem Recht auf Teilhabe von Menschen mit Behinderungen an Sport, Freizeit, Kultur und Tourismus befasst. Die UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet alle Vertragsstaaten Maßnahmen für die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am kulturellen Leben, an Erholungs-, Freizeit- und Sportaktivitäten zu ergreifen. In Sport, Freizeit, Kultur und Tourismus sind Barrierefreiheit und Inklusion für eine uneingeschränkte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben von zentraler Bedeutung. Barrierefreiheit ist das grundlegende Gestaltungsprinzip zur Gewährleistung der gleichberechtigten und wirksamen Teilhabe Aller. Durch Barrierefreiheit der physischen, bebauten Umwelt, von Gütern und Dienstleistungen, von Informationen und der Kommunikation ist Menschen mit Behinderungen der Zugang in gleicher Weise möglich wie Menschen ohne Behinderungen. Barrierefreiheit ist stets auch eine Frage der Qualität. Dafür müssen sich viele Akteur*innen einsetzen und Entscheidungsträger*innen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen sich dazu klar bekennen. Inklusiv ausgerichtete, barrierefreie Angebote auf den Gebieten Sport, Freizeit, Kultur und Tourismus erfordern finanzielle Ressourcen für Neu-, Um- und Ausbauten, verstärkte bewusstseinsbildende Öffentlichkeitsarbeit, Personalmittel und gezielte Formate der Partizipation. Die Behindertenbeauftragten von Bund und Ländern fordern deshalb: Menschen mit Behinderungen haben das Recht auf sportliche Betätigung. Dieses Recht verpflichtet, die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in Vereinen und weiteren sportlichen Angebotsstrukturen zu fördern. Inklusiver Sport verlangt, dass Sportvereine sich sowohl stärker den Bedarfen von Menschen mit Behinderungen zuwenden, als auch das Interesse am Sport wecken. Strukturen der Unterstützung, Assistenz und Beratung müssen auf- und ausgebaut werden, um die nachhaltige Nutzung sportlicher Angebote zu ermöglichen. Die UN-BRK zielt auf den barrierefreien Zugang zu Sport- und Spielstätten ab. Kommunen und Träger von Einrichtungen müssen ihre Sportstätten im Bestand sowie bei Neubauten barrierefrei gestalten. Der Ausbau inklusiver Sportangebote und barrierefreier Sportstätten ist kontinuierlich fortzuführen. Unsere Forderungen sind: Aktivitäten in der Freizeit können Benachteiligungen und Ausgrenzungen entgegenwirken. Sie liefern einen wichtigen Beitrag für Partizipation und Emanzipation. Die Angebote zur Freizeitgestaltung müssen für alle Menschen barrierefrei auffindbar, zugänglich und nutzbar sein; nicht nur Teilnahme, sondern aktive Teilhabe sind dabei zu gewährleisten. Unsere Forderungen sind: Alle Menschen haben das Recht am kulturell-künstlerischen Leben teilhaben zu können, unabhängig davon, ob sie selbst Kultur schaffen oder Kulturangebote nutzen . Die Vielfalt in der Gesellschaft ist in der aktiven Mitwirkung von Menschen mit Behinderungen als Kulturschaffende sicher zu stellen. Zugänglichkeit, Auffindbarkeit und Nutzbarkeit von Orten der Kultur müssen gewährleistet sein. Die kulturellen Darbietungen oder Dienstleistungen müssen zudem ermöglichen, eigenes künstlerisches Potenzial zu entfalten. Für Menschen mit Behinderungen ist die Möglichkeit, kulturell-künstlerische Aktivitäten selbst auszuüben und Kultur in ihrer Vielfalt zu erleben sicherzustellen. In Produktion, Präsentation, Vermittlung und Rezeption von Kunst und Kultur müssen Menschen mit Behinderungen gefördert werden. Kunst und Kultur sind für alle da. Kulturstätten jeglicher Art sind barrierefrei vorzuhalten. Unsere Forderungen sind: Menschen mit Behinderungen haben das Recht auf barrierefreies Reisen. Deshalb ist es wichtig, barrierefreie Tourismusangebote zu schaffen. „Tourismus und das Reisen für Alle“ muss programmatischer Leitgedanke bei der Angebotsentwicklung, dem Marketing und beim kulturellen Erleben sein. Barrierefreiheit ist Qualitätsmerkmal und dient als Markenzeichen des zeitgemäßen Tourismus in Deutschland. Anspruchsgerechte Anbieter*innen sollten sich diesbezüglich und als Anreiz durch ein Gütesiegel auszeichnen. Unsere Forderungen sind: Die Magdeburger Erklärung und die in ihr enthaltenen Forderungen wurden am 25. März 2022 durch die Beauftragten einstimmig verabschiedet. Magdeburg, 25.03.2022 Impressum: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung Pressestelle Turmschanzenstraße 25 39114 Magdeburg Tel: (0391) 567-4608 Fax: (0391) 567-4622 Mail: ms-presse@ms.sachsen-anhalt.de
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