API src

Found 1 results.

Embolie in Koniferen an der alpinen Waldgrenze

Das Projekt "Embolie in Koniferen an der alpinen Waldgrenze" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Innsbruck, Institut für Botanik durchgeführt. Der Wassertransport in Landpflanzen findet unter negativer Spannung statt, die durch die Transpiration verursacht und in den Boden ueber kontinuierliche Wassersaeulen uebertragen wird (Kohaesionstheorie). Eine Kavitation dieser Wassersaeulen und die resultierende Embolie fuehrt zu einer verminderten hydraulischen Leitfaehigkeit durch die Blockade der Xylembahnen und kann so zu einer Bedrohung fuer das Leben eines Baumes werden. Kavitationen werden sowohl durch Lufteinbrueche aus benachbarten, luftgefuellten Leitgefaessen, als auch durch Gefrier-Tau-Vorgaenge verursacht. Es gibt Hinweise, dass die Dominanz von Nadelbaeumen an der alpinen Waldgrenze auf deren hydraulische Eigenschaften zurueckzufuehren ist. Unter Beruecksichtigung der klimatischen Verhaeltnisse im alpinen Winter koennen fuer an der alpinen Waldgrenze wachsende Koniferen folgende Hypothesen definiert werden: I) Die extremen Bedingungen im Winter (Frosttrocknis, Gefrier-Tau-Ereignisse) verursachen Kavitationen im Xylem der Baeume. II) Die kurze alpine Vegetationszeit wird weiter verkuerzt durch die notwendige Reaktivierung des Wassertransportes bei der Wiederbefuellung kavitierter Leitgefaesse und/oder beim Wachstum von neuem Xylem im Fruehjahr. III) Alpine Koniferen sind an Kaviationsstress adaptiert: Holzanatomische Eigenschaften vermindern die Wahrscheinlichkeit einer Kaviation, effektive Erholungsmechanismen ermoeglichen eine Reaktivierung des Wassertransportes. Entsprechend diesen Hypothesen sind Freilandmessungen an Pidea abies und Pinus cembra Baeumen (periodische Messungen des Emboliegrades, detaillierte Analysen kritischer Wettersituationen, Beobachtung der Erholung des Wassertransportes im Fruehjahr), Analyse von Hoehentransekten sowie Transferexperimente mit eingetopften Pflanzen geplant. Basierend auf diesen Untersuchungen sollen Wahrscheinlichkeit und Mechanismen von Kavitationsereignissen, Adaptationen in Abhaengigkeit von Hoehe und genetischer Disposition und die Dynamik und Mechanismen der Erholung analysiert werden. Die Untersuchungen sollen unser Verstaendnis vom Ueberleben der Baeume an der alpinen Waldgrenze vertiefen und eine detaillierte kausalanalytische Interpretation der Signifikanz von Kavitationsereignissen in diesem empfindlichen Habitat ermoeglichen.

1