Das Projekt "Ausweitung des Emissionshandels auf neue Sektoren und Kleinemittenten (z.B. Gebäudebereich) - Potenziale, Ausgestaltung, Verbindung mit dem internationalen Klimaregime" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Öko-Institut. Institut für angewandte Ökologie e.V. durchgeführt. Um den Klimawandel zu begrenzen, bedarf es wirksamer Instrumente zur Reduzierung der Emissionen der wesentlichen klimawirksamen Gase, die das Kyoto-Protokoll derzeit aufführt. Die EU setzt hinsichtlich des CO2 vor allem auf den Emissionshandel. Dieser erfasst bislang nur etwa die Hälfte der Emissionen (Industrie, Energieerzeugung, ab 2012 auch den Flugverkehr). Viele der Emissionshandelssysteme in anderen Regionen, die derzeit im Aufbau oder in Planung sind, erfassen weitere Sektoren oder Gase (z.B. Australien, Neuseeland, USA). Hinsichtlich der Möglichkeit, die Systeme zu verknüpfen, aber auch zum weiteren Aufbau eines globalen Kohlenstoffmarktes stellt sich die Frage, ob und wie die verbleibenden Emissionen der EU, i.d.R. von kleinen Emittenten oder vom Straßenverkehr, in den Emissionshandel einzubeziehen sind. In diesem Vorhaben soll dafür vor allem die Nutzung eines 'upstream-Ansatzes' analysiert werden: Ein Handel mit Berechtigungen, der bei Produzenten und Importeuren fossiler Energieträger ansetzt. Dieser kann sämtliche - auch kleine - CO2-Emittenten erfassen und bietet sich daehr besonders für die Erfassung von Emissionen im Gebäudesektor und für andere Kleinanlagen an. Das Projekt soll analysieren, in wieweit dieser Ansatz aus ökonomischer und rechtlicher Sicht tatsächlich geeignet ist, den Klimaschutz zu befördern.Darüber hinaus sollen die Forschungsnehmer anhand einer Literaturrecherche den 'Personal Carbon Trading'-Ansatz und seine möglichen Vor- und Nachteile gegenüber den geprüften Modellen darstellen.
Das Projekt "Potenziale zur THG-Minderung durch Veränderungen in der Nutzung und Substitution von emissionsintensiven ETS-Produkten und deren Kosten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung eingetragener Verein durchgeführt. Veränderungen in der Nutzung von emissionsintensiven Produkten können zu signifikanten THG-Minderungen führen. Mögliche Veränderungen umfassen u.a. die Substitution von emissionsintensiven durch emissionsärmere Produkte (inkl. recycelter Produkte) (Produktsubstitution) und die Reduktion des Verbrauchs durch gesteigerte Materialeffizienz (Produktinnovation) oder durch verändertes Nutzerverhalten (Suffizienz). In vielen Modellen, die zur Erstellung von Dekarbonisierungs-Szenarien und -Strategien genutzt werden, werden diese Optionen nicht abgebildet, sondern Annahmen zum Wachstum der Nachfrage nach und zur Nutzung von emissionsintensiven Produkten getroffen. Im Rahmen dieses Projektes soll für zwei ETS-Produkte (d.h. Produkte von emissionshandelspflichtigen Unternehmen) aufgrund ihrer Relevanz für den Emissionshandel (z.B. Stahl und Zement) untersucht werden, welche Veränderungen in der Nutzung (durch Produktsubstitution, Produktinnovation und Suffizienz) heute und perspektivisch möglich sind, welches THG-Minderungspotenzial daraus resultiert und welche Kosten damit verbunden sind.
Das Projekt "Analyse und Bewertung der Ausgestaltung eines Offsetting-Systems in der internationalen Luftfahrt" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Öko-Institut. Institut für angewandte Ökologie e.V. durchgeführt. Nach langjährigen Verhandlungen wurde im Oktober 2016 von der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO die Einführung eines globalen marktbasierten Instrumentes (GMBM) als wesentlicher Bestandteil des ICAO Maßnahmenpaketes zur Minderung der Klimawirkungen der internationalen Luftfahrt beschlossen. Die verabschiedete Resolution mit der Zielvorgabe eines klimaneutralen Wachstums des Sektors auf dem Niveau der CO2-Emissionen von 2020 schafft einen Kompensations-Mechanismus in der internationalen Luftfahrt (CORSIA: Carbon Offset and Reduction Scheme for International Aviation) und formuliert Vorgaben für dessen weitere inhaltliche Ausgestaltung. In den bisherigen ICAO-Verhandlungen zur Ausgestaltung der GMBM werden u.a. Kriterien für die Nutzung von Emissionseinheiten innerhalb einer GMBM definiert. In den Nutzungskriterien spiegeln sich Entwicklungen und Diskussionen der Pre-2020 Klimaarchitektur wieder: So fließen z.B. die Erfahrungen in der Ausgestaltung bereits etablierte Offsetting-Mechanismen (wie dem Clean Development Mechanism, CDM) sowie mögliche Unterschiede zwischen Zertifikatnutzungen aus verpflichtenden Systemen (wie Emissionshandelssystemen) und dem sog. freiwilligen Markt in die Kriterienentwicklung ein. Für die Einbettung von CORSIA in die internationale Klimapolitik und der Nutzung von UNFCCC-basierten Marktmechanismen nach 2020 ist die Beschlussfassung der COP 21 und des Übereinkommens von Paris (Paris Agreement, PA) relevant. Insbesondere in Artikel 6 werden Möglichkeiten für die internationale Nutzung von marktbasierten Klimaschutzinstrumenten aufgezeigt. Um eine Teilnahme an den internationalen Marktmechanismen, ein hohes Maß an (Umwelt)Integrität zu gewährleisten und somit tatsächlich zur globalen Emissionsminderung beizutragen, ist ein robustes Bilanzierungssystem essentiell. Hier verlangt die Ausgestaltung des CORSIA, insbesondere dessen Zulässigkeitskriterien, eine Reflektion und Verzahnung der Prozesse. Eine unabgestimmte Entwicklung hätte Fragmentierungen und Ineffizienzen im Klimaschutz zur Folge. Übergeordnetes Ziel des Vorhabens ist die Unterstützung der Verhandlungsaktivitäten zur Ausgestaltung des CORSIA. Das Vorhaben soll verhandlungsbegleitend vor allem zu der technischen Arbeitsgruppe EUC (Emissions Units Criteria) der Global MBM Technical Task Force (GMTF) in der ICAO untersuchen, wie die bisher formulierten Zulassungskriterien im Hinblick auf die Umweltintegrität des CORSIA wirken und wie diese verschärft werden können. Weiterhin sind die noch nicht weiter ausgearbeiteten Zulassungskriterien zur Nutzung von Emissionsberechtigungen aus regionalen Emissionshandelssystemen wie dem Europäischen Emissionshandel in CORSIA zu diskutieren und entsprechend weiterzuentwickeln. Abschließend sollen die Angebotsmengen an in CORSIA nutzbaren Minderungsgutschriften unter verschiedenen Szenarien dargestellt werden.
Das Projekt "Kriterien und Empfehlungen für einen internationalen Standard für umweltintegere Moorklimaschutzprojekte" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Silvestrum Climate Associates LLC durchgeführt. Um die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu begrenzen, muss der Treibhausgasausstoß bis zum Jahr 2050 weltweit massiv reduziert werden. In der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts soll die so genannte Treibhausgas-Neutralität erreicht werden, d. h. es dürfen nur so viel klimaschädliche Gase ausgestoßen werden, wie gleichzeitig gebunden werden, z. B. in Wäldern und Mooren. Im Gegensatz zum Emissionshandel und seinen Offsetansätzen CDM und JI sind im freiwilligen Markt zur Kompensation von Treibhausgasemissionen Moorschutzmaßnahmen bereits Gegenstand von Methodenentwicklung. Jedoch sind die existierenden Initiativen und Standards sowohl in Deutschland als auch anderswo hinsichtlich Zusätzlichkeit, Transparenz und möglicher Doppelzählung nicht homogen. Das Forschungsprojekt soll die existierenden nationalen und internationalen Ansätze und Standards für Moorklimaschutzprojekte darstellen, diese analysieren und Empfehlungen für die Entwicklung von umweltintegeren Kriterien und Konzepten für Standards im Kohlenstoffmarkt für Treibhausgasminderung ableiten. Weiterhin soll diskutiert werden, inwieweit sich Moorklimaschutzprojekte für das Offsetting-System in der internationalen Luftfahrt ab 2020 eignen. Zusätzlich sollen die für den freiwilligen Markt erarbeiteten Vorschläge auch auf ihre Anwendbarkeit für den Verpflichtungsmarkt ab 2020 geprüft werden.
Das Projekt "Emissionshandel und Klimaberichterstattung - ein Datenvergleich - Datenaustausch zwischen Emissionshandel und Nationaler Klimaschutzberichterstattung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von IZT - Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gemeinnütziger GmbH durchgeführt. In Deutschland werden die Emissionen von Treibhausgasen (THG) in den beiden getrennten Systemen des Emissionshandels (ETS) und der Emissionsberichterstattung (National Inventory Report - NIR) erfasst: Unter dem ETS werden die Daten der Deutschen Emissionshandelsstelle am Umweltbundesamt (DEHSt) gemäß Monitoringberichten der emissionshandelspflichtigen Anlagenbetreiber erfasst. Dies entspricht einem Bottom-up-Ansatz und spiegelt die tatsächlichen Emissionen der Anlagen wider. Der Betrachtungsschwerpunkt liegt dabei eher auf den Output der emissionsverursachenden Prozesse. Dagegen werden die THG-Emissionen für den NIR in der Emissionsdatenbank des Umweltbundesamtes (ZSE) im Top-Down-Ansatz erfasst. Die Strukturierung der Emittenten erfolgt dabei gemäß IPCC und darüber hinaus entlang energiestatistischen Kriterien, Anlagen / Verbrennungstechnik und immissionsschutzrechtlicher Einstufung. Der Betrachtungsschwerpunkt liegt dabei eher auf den Input der emissionsverursachenden Prozesse. Insgesamt können die Daten aus dem Emissionshandel als die aktuellsten empirischen Daten aufgefasst werden, da insbesondere die dem NIR zugrundeliegenden Aktivitätsraten wie sie aus der AG Energiebilanz stammen nicht zeitnah verfügbar sind, sondern als Auswertetabelle oft lediglich vorläufigen Charakter besitzen. Daher ist die Nutzung der ETS-Daten für die Emissionsberichterstattung im maßgeblichen Interesse der Qualitätssicherung und -verbesserung im Sinne der Nutzung der bestverfügbaren Daten. Hierbei sind allerdings die strengen Datenschutzbestimmungen zu den anlagenbezogenen Daten des ETS zu beachten. Im Vorhaben sollen umfassend anonymisierte Daten des Emissionshandels für den Vergleich mit den Daten der Nationalen Klimaberichterstattung aufgearbeitet werden. Dabei ist einerseits eine syntaktische Interpretation und Aggregation von Materialien- und Chargeninformation erforderlich. Andererseits sollen in quantitative Analysen Abdeckungsgrade der für ganz Deutschland berichteten Emission durch die Emissionen des ETS bestimmt und validiert werden. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt dabei auf den Emissionen aus Raffinerien, Kokereien und der der Eisen- und Stahlindustrie. Außerdem sollen die schon jetzt bei der DEHSt verfügbaren Daten zu den ab 2013 zusätzlich emissionshandelspflichtigen Anlagenarten aufgearbeitet und interpretiert werden. Im Ergebnis soll somit die nationale Klimaberichterstattung validiert werden, um so auch den immer strengeren internationalen Anforderungen zu genügen, die auch Voraussetzung für die Teilnahme an den flexiblen Mechanismen (Emissionshandel, Joint Implementation, Green Development Mechansim) unter der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) sind.
Das Projekt "Technologietransfer und Investitionsrisiko im internationalen Emissionshandel (TETRIS)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH, Forschungsbereich Umwelt- und Ressourcenökonomik, Umweltmanagement durchgeführt. Das Projekt TETRIS (Technology Transfer and Investment Risk in International Emissions Trading) im Auftrag der Europäischen Kommission untersuchte die ökonomischen sowie die industrie- und technologiepolitischen Auswirkungen, die mit einem Technologietransfer im Rahmen der sogenannten flexiblen Mechanismen des Protokolls von Kyoto verbunden sind. Es wurden Indikatoren entwickelt, die das Investitionsrisiko bei internationalen Klimaschutzprojekten abbilden. Diese Risikoindikatoren wurden in ein ökonomisches Modell zum internationalen Emissionshandel integriert. Mit Hilfe von quantitativen Methoden und basierend auf Erfahrungen mit aktuellen Klimaschutzprojekten in verschiedenen Technologiebereichen wurden potenzielle Technologie-Transfers und Kosteneinsparungen bewertet, wie sie durch die flexiblen Mechanismen Clean Development Mechanism (CDM) oder Joint Implementation (JI) ermöglicht werden. Ein weiteres Ziel dieses Projektes war die Analyse, in wieweit Emissionshandelssysteme für Treibhausgase außerhalb der Europäischen Union miteinander und mit dem System in der EU kompatibel sind.
Das Projekt "Wettbewerbswirkung des europäischen Emissionshandelssystems im nationalen und internationalen Luftverkehr auf Basis regulativ induzierter Kostenunterschiede" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von INFRAS AG durchgeführt. Für Flüge, die das Gebiet des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) berühren, müssen 2013 erstmals Emissionszertifikate für das vorangegangene Jahr abgegeben werden. Das Vorhaben soll die Wirkungen des Systems auf den Wettbewerb im Luftverkehr untersuchen. Dabei werden zum Einen Verlagerungen von Passagierströmen aufgrund der Nutzung von Drehkreuzen außerhalb des EWR untersucht. Zum Anderen wird die Verlagerung von Passagierströmen zwischen Luftfahrzeugbetreibern auf Basis unterschiedlicher Kosten betrachtet. Auf Basis eines wirtschaftswissenschaftlichen Modells werden zunächst die relevanten Märkte abgegrenzt, die Höhe etwaiger resultierender Kostenunterschiede für unterschiedliche Luftfahrzeugbetreiber identifiziert und schließlich die Nachfrage- sowie Ertragsauswirkungen detailliert dargestellt, die empirisch validiert werden. Darüber hinaus werden gegebenenfalls in Hinblick auf den EU-Review der Luftverkehrsrichtlinie im Dezember 2014 Vorschläge zur Weiterentwicklung des Emissionshandels im Bereich Luftverkehr gemacht.
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