Das Projekt "Bentonitaufsättigung in geotechnischen Barrieren im Endlager-Nahfeld (BIGBEN)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) gGmbH - Bereich Endlagerung durchgeführt. Im Dampfdiffusionsmodell stellt die Sorptionsisotherme für Bentonit, die den empirischen Zusammenhang zwischen relativer Luftfeuchtigkeit und Wassergehalt widerspiegelt, eine zentrale Zustandsgleichung dar. Bei der Beschreibung der Isotherme existieren zurzeit noch einige Unklarheiten. Dies betrifft vor allem den Temperatureinfluss auf die Isotherme, der in einem realen Buffersystem dadurch von Bedeutung ist, dass die Wiederaufsättigung in der thermischen Phase der Entwicklung eines Endlagers erfolgt. Die Wärmeentwicklung bewirkt im Inneren des Buffers auch ohne Wasseraufnahme von außen eine erhebliche Feuchtigkeitsumlagerung. Ferner ist noch unklar, welchen Einfluss die Hysterese zwischen Auf- und Entsättigung auf den Prozess der Wiederaufsättigung hat. Diese Unklarheiten sollen durch Untersuchungen des Feuchteaufnahmevermögens unter Temperatureinfluss an tonhaltigen Dicht-/Versatzmaterialien, die noch genauer festzulegen sind (z.B. Calcigel, MX80, Febex-Material), beseitigt werden. Die ermittelten Ansätze für die Sorptionsisothermen sind im Code VIPER zu implementieren und deren Einsatzfähigkeit durch Modellrechnungen zu bestätigen. Parallel dazu soll eine Rechenfallbibliothek einschließlich Dokumentation erstellt werden. Damit wird ermöglicht, neue Programmversionen auch anhand älterer Modelle zu überprüfen. Ferner wird auch die Erstellung neuer Modelle erleichtert. Beide Vorteile kommen noch während des Projekts bei den vorgesehenen Kontrollrechnungen für die neuen Sorptionsisothermen zum Tragen. Mit dem vorgeschlagenen Vorhaben soll das Dampfdiffusionsmodell einen Stand erreichen, der die Modellierung der Wiederaufsättigung des Bentonitbuffers unter nicht-isothermen Bedingungen erlaubt.