Das Projekt "Entwicklung eines Konzeptes für einen EnergieSparFonds in Deutschland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH durchgeführt. Effiziente Energienutzung kann für nahezu alle Probleme der Energiepolitik (Energiekostensenkung, Versorgungssicherheit, Klimaschutz) den schnellsten, größten und wirtschaftlichsten Lösungsbeitrag leisten und positive Nettoeffekte für Wirtschaft und Beschäftigung bewirken. Die Studie des Wuppertal Instituts und seiner Partner präsentiert eine Initiative zur Steigerung der Energieeffizienz, ein Konzept für einen EnergieSparFonds (ESF) in Deutschland, das ein Portfolio von 12 Energieeffizienz-Programmen umfasst und bis hin zu Kernelementen eines Gesetzentwurfs ausformuliert ist. Zusammen genommen ergibt sich ein milliardenschweres Investitionsprogramm, das bis zum Jahr 2015 gegenüber dem Trend in Deutschland insgesamt rund 75 TWh/Jahr Strom und etwa 102 TWh/Jahr Gas, Öl, Fernwärme und Kohle einspart und die Energierechnungen der Verbraucher/-innen netto um etwa 9 Mrd. Euro/Jahr entlastet. Die genannten Energieeinsparungen bewirken einen positiven Nettobeschäftigungseffekt in Höhe von bis zu 75.000 Personenjahren und eine Netto-Emissionsreduktion von bis zu 72 Mio. t CO2-Äquivalenten im Jahr 2015 (insgesamt rund 1 Mio. Personenjahre bzw. 1,1 Mrd. t CO2-Äquivalente im Zeitraum 2006-2029). Eine neue unabhängige Einrichtung des Bundes, der EnergieSparFonds, übernimmt die zentrale Anschubfinanzierung, Koordination und Steuerung der Energieeinspar-Aktivitäten, die dezentral umgesetzt werden. Ein solcher Fonds wird u. a. auch vom DGB in seinen Beschlüssen zur Energiepolitik vom Mai 2002 gefordert.
Das Projekt "TOP-Energy - Toolkit for Optimization of Industrial Energy Systems" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Hochschule Aachen, Fakultät Maschinenwesen, Institut für Thermodynamik, Lehrstuhl für Technische Thermodynamik durchgeführt. Rationeller Energieeinsatz in Unternehmen senkt Umweltbelastung, Ressourcenverbrauch und Kosten. Die Energiekosten liegen oft in der Größenordnung des Unternehmensgewinns, ein reduzierter Energieeinsatz wirkt sich demnach spürbar auf das Unternehmensergebnis aus. Dennoch werden betriebsinterne energietechnische Prozesse aus verschiedenen Gründen selten systematisch und tiefergehend analysiert und optimiert. Ein Grund ist häufig, dass Unternehmen nicht bereit sind, den dafür notwendigen hohen Aufwand und die erforderlichen detaillierten Fachkenntnisse zu finanzieren. Um den hohen Aufwand (und damit die Kosten) einer Analyse und Verbesserung der betrieblichen Energieanlagen zu reduzieren und - darüber hinaus - die Qualität der Analyse zu verbessern, bietet sich ein rechnergestütztes Vorgehen an. Vor diesem Hintergrund wird ein entsprechendes Softwarepaket entwickelt, das bereits in der Konzeptionsphase eines Projektes eine zuverlässige, schnelle und kosteneffiziente Analyse und Bewertung erlaubt. Das Projekt wurde TOP-Energy getauft, das Akronym steht für 'Toolkit for Optimization of Industrial Energy Systems. Während in dem Vorläuferprojekt EUSEBIA der Focus auf der Entwicklung einer geeigneten Methodik zur Abbildung des Energieberatungsprozesses auf Softwarestrukturen lag, steht bei TOP-Energy die anwendergerechte Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse im Vordergrund. Das Hauptziel von TOP-Energy liegt in der Unterstützung des Analyse- und Optimierungsprozesses einer industriellen Energieberatung. Dazu stellt das System einen Satz von Modulen zur Dokumentation, Analyse, Simulation und Bewertung hinsichtlich ökonomischer, energetischer und umweltrelevanter Faktoren bereit. Um einen integrierten Arbeitsfluss zu ermöglichen, bilden die Module in ihrer Kombination ein Geschäftsprozessmodell ab, das sich an der VDI 3922 (Energieberatung für Industrie und Gewerbe) orientiert. Im Wesentlichen besteht TOP-Energy aus zwei Teilen, einem Framework für Benutzerführung und Datenmanagement sowie einer Reihe fachlicher Module: Das Framework stellt systemweit Dienste einer modernen GUI-Applikation wie modul-sensitive Dialoge und Präsentationen sowie Flussschemaeditoren und Reportgeneratoren zur Verfügung. Darüber hinaus verwaltet es die Projekt- und Moduldaten mittels eines abstrakten Datenmodells und stellt Schnittstellen für die Befehls- und Datenkommunikation bereit. Auf der anderen Seite bringen die eingebundenen Module Lösungen für fachliche Fragestellungen in das System ein. Dies können z.B. einfache Auswertung der energierelevanten Kostenstrukturen aber auch aufwändige Simulationsrechnungen oder Analyseverfahren sein. Ein zentrales Modul von TOP-Energy stellt der Simulator eSim zur Analyse von Energieversorgungssystemen dar. Er wurde auf speziell auf die Bedürfnisse des Energieberaters in der Planungsphase zugeschnitten und erlaubt eine schnelle Modellierung komplexer Versorgungssysteme ohne eine aufwändige Abbildung der MSR-Technik.