Das Projekt "Energiestrukturadaequate Emissionsminderungsstrategien in Europa" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Karlsruhe (TH), Institut für Industriebetriebslehre und Industrielle Produktion durchgeführt. Ziel dieser Studie ist es, fuer den europaeischen Teil von Russland Emissionsminderungsstrategien fuer SO2, NOx und CO2 zu ermitteln und deren Einfluss auf nationale Energieversorgungsstrukturen zu analysieren. Mit Hilfe des in dieser Studie entwickelten Energie-Umwelt-Modells steht erstmals fuer Russland ein Planungsinstrumentarium zur Verfuegung, mit dem wirtschaftliche und umweltpolitische Empfehlungen bzw Entscheidungen vorbereitet werden koennen. Als methodisches Hilfsmittel wird das auch von der Kommission der Europaeischen Union fuer alle Mitgliedsstaaten bereits angewandte und fuer Russland neu entwickelte Energie-Emissionsmodell EFOM-ENV (Energy Flow Optimization Model - Environment) eingesetzt. Dieses Modell beschreibt die gesamte Energieversorgungsstruktur einer Volkswirtschaft von den Ressourcen ueber die verschiedenen Energieumwandlungsstufen bis hin zur Bereitstellung von End- bzw Nutzenergie. Als Datengrundlage dienen dem Modell sowohl makro- als auch mikrooekonomische Groessen. Die bisher nur lueckenhaft bestehende, aber notwendige Datenbasis wird durch eine detaillierte Analyse des russischen Energieversorgungssystems in Zusammenarbeit mit russischen Forschungsinstituten bereitgestellt. Als Ergebnis der Studie ergibt sich erstmals eine in sich konsistente Datenbasis ueber Energietransport, -umwandlung und -verbrauch, welche auf UN-ECE Ebene zur Festsetzung interhationaler Protokolle eingesetzt wird. Zur Projektion des Endenergieverbrauchs werden unter Beruecksichtigung von struktur- und verbrauchsseitigen Verhaltensaenderungen unterschiedliche Szenarien analysiert. Die Zusammensetzung des Primaerenergieverbrauchs im Basisjahr 1990 von 41 Prozent Erdgas, 29 Prozent Erdoel und 21 Prozent Kohle aendert sich unter den Annahmen des Referenzszenarios zu 55 Prozent Erdgas, 21 Prozent Erdoel und 13 Prozent Kohle im Jahr 2010. Darueber hinaus wird durch die Definition von zwei weiteren Endenergienachfrageszenarien, ein optimistisches und ein pessimistisches Szenario, der Bereich fuer moegliche Endenergieprojektionen bis 2010 abgedeckt. Dabei weichen die Endenergienachfragen fuer das Jahr 2010 gegenueber dem Referenzszenario um plus 39 Prozent bzw minus 26 Prozent ab. Kosteneffiziente Emissionsminderungsstrategien fuer Schwefeldioxid und Stickoxide lassen sich anhand von Vergleichsrechnungen gegenueber dem Referenzszenario ermitteln. Waehrend fuer SO2-Emissionen Minderungen von 90 Prozent in 2010 gegenueber den Emissionen des Referenzszenarios im Jahr 2010 moeglich sind, betragen die maximalen NOx-Minderungen nur 70 Prozent, was jedoch auf die entsprechenden Emissionsminderungstechnologien zurueckzufuehren ist. Fuer SO2-Minderungen sind neben der Option Energiesparen, Brennstoff- und Technologiewechsel fuer niedrige SO2-Beschraenkungen Spruehabsorptionsverfahren insbesondere fuer kleinere Kraftwerke (kleiner 300 MWel) kosteneffizient, waehrend fuer hohe SO2-Beschraenkungen Kalkwaschverfahren fuer die kosteneffizienteren Massnahmen sind.
Das Projekt "Moegliche Beschaeftigungseffekte und regionalwirtschaftliche Auswirkungen eines gezielten Ausbaus regenerativer Energiesysteme in Nordrhein-Westfalen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bochum, Fakultät XIII für Maschinenbau, Institut für Energietechnik, Lehrstuhl für Nukleare und Neue Energiesysteme durchgeführt. Im Rahmen des Projekts soll untersucht werden, wie sich ein auf 20 Jahre angesetzter Umbau der derzeitigen Energieversorgungsstruktur zu einem vorrangig auf regenerativen Energiequellen basierendem Versorgungssystem auf die Beschaeftigtenzahl auswirkt. Da die regionalwirtschaftlichen Auswirkungen eines gezielten Ausbaus regenerativer Energiesysteme in Nordrhein-Westfalen bisher nicht bekannt sind, werden diese im Anschluss an die Quantifizierung der Beschaeftigungseffekte untersucht. Erste Ergebnisse zeigen, dass durch einen Ausbau neuer Energiesysteme netto bis zu 50.000 neue Dauerarbeitsplaetze geschaffen werden koennen. Positive Beschaeftigungseffekte werden dabei vor allem in den Bereichen 'Maschinenbauerzeugnisse' und 'Elektrotechnische Erzeugnisse' auftreten, waehrend in den Sektoren 'Elektrizitaet, Dampf', 'Gaswirtschaft' und 'Kohlebergbau' mit negativen Beschaeftigungswirkungen zu rechnen ist.