Das Projekt "The effect of Enterococcus faecium (CYLACTIN LBC) in milk substitute for calves on performance and health condition" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Halle-Wittenberg, Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften, Professur Allgemeiner Pflanzenbau, Ökologischer Landbau durchgeführt. In einem Fütterungsversuch mit Kälbern wurde der Einfluss eine Probiotikums aus Enterococcus faecium (CYLACTIN LBC) in einem Milchaustauscher für Kälber gegenüber einem unbehandeltem Milchaustauscher auf die Lebendmasseentwicklung und die Tiergesundheit untersucht.
Das Projekt "Entwicklung eines biokatalytischen Farbindikatorsystems zur Prozesskontrolle der Desinfektion in gewerblichen Geschirrspülmaschinen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Europäische Forschungsgemeinschaft Reinigungs- und Hygienetechnologie e.V. durchgeführt. Die Anforderungen an die Geschirrhygiene ergeben sich seit 2006 aus den für Großküchen und Lebensmittelbetriebe geltenden Lebensmittelhygieneverordnungen der EU (EG) 852/2004, 853/2004 und 854/2004, die ein Hygienemanagementsystem auf der Basis des HACCP-Konzepts (Hazard Analysis and Critical Control Point) fordern. Im Rahmen dieser Hygienemanagementkonzepte müssen insbesondere auch Geschirrspülprozesse als kritische Kontrollpunkte festgelegt und durch Eigenkontrollen periodisch vom Betreiber überprüft werden. Die normativ beschriebenen Endprodukt- und Prozesskontrollen weisen jedoch große Nachteile auf. Diese sind in der Anwendung klassischer mikrobiologischer Kultivierungsmethoden begründet, bei denen aufgrund der benötigten Kultivierungsdauer der Mikroorganismen erst nach ca. 4 Tagen Ergebnisse vorliegen. Darüber hinaus müssen diese Untersuchungen von externen mikrobiologischen Fachlaboratorien durchgeführt werden, sodass sich für die Betreiber der Spülmaschinen hohe Kosten für die Prüfung ergeben. Im Rahmen dieses wfk-Projektes wird ein neues Schnelltestsystem zur Prozesskontrolle von Geschirrspülprozessen entwickelt, bei dem die spezifische Aktivität von Enzymen über Farbstoffsysteme angezeigt wird. Da Keimabtötungsprozesse zu einem überwiegenden Anteil auf proteindenaturierenden Effekten beruhen, kann die Keimabtötung ebenfalls anhand der Denaturierung von Enzymen dargestellt werden. Dazu werden die an der Keimabtötung beteiligten Parameter (Temperatur, Alkalität und Desinfektionskomponente) die auf das komplexe System der Mikroorganismenzellen (z.B. den normativen Prüforganismus Enterococcus faecium) wirken, in Korrelation mit der Aktivitätsabnahme eines Enzyms gebracht. Enzyme sind als Surrogatmodelle besonders geeignet, da es sich um Biomoleküle handelt, die Denaturierungseffekten in ähnlicher Weise wie Mikroorganismen unterliegen. Bestimmte Enzyme katalysieren Reaktionen, deren Reaktionsprodukte sehr einfach nachweisbar sind. Ein solches System erlaubt innerhalb von ca. 15 Minuten eine Evaluierung der Desinfektionswirkung über eine visuelle Auswertung von farbigen Reaktionsprodukten, die aus chromogenen Substraten freigesetzt werden. Der zu entwickelnde Schnelltest ist kostengünstig und erfordert weder mikrobiologisch ausgebildetes Fachpersonal noch ein Labor. Durch die Einführung dieses Schnelltestsystems, das eine Routineüberprüfung der Prozesskontrolle zulässt, wird die hygienische Sicherheit bei der Geschirrdesinfektion erhöht.
Das Projekt "Uebertragung antibiotikaresistenter Bakterien und ihrer Resistenzgene auf den Menschen ueber verschiedene Umweltmedien wie Oberflaechenwasser in Badegewaessern oder pflanzliche Nahrungsmittel" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Robert-Koch-Institut durchgeführt. Mehrfach antibiotikaresistente Bakterien fuehren in der Humanmedizin zu nicht mehr therapierbaren Infektionen. Die Hauptreservoire von antibiotikaresistenten Bakterien liegen in den Krankenhaeusern und in der kommerziellen Tierhaltung. Eine Uebertragung von antibiotikaresistenten Bakterien ausgehend von Masttieren ueber kontaminierte Fleischprodukte auf den Menschen wurde eindeutig nachgewiesen. Antibiotikaresistente Bakterien treten aber auch in hoher Zahl im Abwasser und in der Guelle auf. Es stellt sich die Frage, inwieweit eine Uebertragung antibiotikaresistenter Bakterien oder ihrer Resistenzgene ueber die Umwelt auf Bakterien der menschlichen Flora stattfindet. Dies soll, im Unterschied zu laufenden Vorhaben, die die allgemeine Verbreitung betrachten, an zwei konkreten Modellsystemen untersucht werden: 1) Antibiotikaresistente Bakterien (E. coli, Enterococcus faecium) sollen aus einem Badegewaesser mit Abwasserzufluss isoliert und charakterisiert werden. Gleichzeitig wird ein Personenkreis, der sich fuer laengere Zeit an diesem Badegewaessern aufhaelt, auf das Vorkommen dieser antibiotikaresistenter Bakterien untersucht. Als Kontrollgruppe werden nicht badende Personen herangezogen. 2) Antibiotikaresistente Bakterien (E. coli, Enterococcus faecium), die mit Oberflaechenwasser (oder Guelle) auf landwirtschaftliche Nutzpflanzen uebertragen werden, sollen isoliert und charakterisiert werden. Personen, die sich ueberwiegend von diesen Pflanzen ernaehren (Vegetarier in einem abgegrenzten geografischen Gebiet) werden auf das Vorkommen dieser antibiotikaresistenten Bakterien untersucht. Aus diesen Untersuchungen soll abgeleitet werden, ob mit Abwasser kontaminierte Oberflaechengewaesser, die zum Baden bzw. zur Bewaesserung genutzt werden, einen kritischen Beitrag zur Problematik antibiotikaresistenter Bakterien beim Menschen leisten.