Das Projekt "Untersuchung zur umweltfreundlichen Badfuehrung und zur Standzeitverlaengerung von Prozessbaedern beim Chemischen Entgraten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Tritech Oberflächentechnik durchgeführt. Das chemische Entgraten ist ein weitverbreitetes Metallbearbeitungsverfahren, um insbesondere Grate an mechanisch nicht oder sehr schwer zugänglichen Stellen zu entfernen, z.B. an Federn und Kugellagerkäfigen. Auch für sehr kleine und dünnwandige Teile wird es häufig eingesetzt. Bisher ist es nicht möglich, den Arbeitsprozess der chemischen Entgratung kontinuierlich zu führen. Bei Überschreiten einer Metallionen-Grenzkonzentration werden Teilmengen des chemischen Bades ausgewechselt. Zusätzlich müssen ausfallende Salze entfernt werden. Damit fallen diskontinuierlich große Mengen an schwer zu entsorgendem Sondermüll an. Ziel des Projektes war es, durch eine kontinuierliche Prozessbadpflege eine Regeneration der Arbeitslösung zu erreichen. Die Standzeit der Bäder sollte verlängert und die Menge an anfallendem Sondermüll drastisch vermindert werden. Neben der Kosteneinsparung in den Unternehmen hätte dies eine enorme Umweltentlastung zur Folge. Die bisher übliche Methode einer diskontinuierlichen Teilmengenerneuerung sollte durch eine kontinuierliche Badpflege mit einer Teilstrombehandlung ersetzt werden. Dazu wurde eine Versuchsanlage errichtet und erprobt. Durch Kombination einer Membranelektrolyse mit einer Mikrofiltration sollten sowohl die Säurebestandteile der chemischen Bäder zurückgewonnen als auch die gelösten Metalle gezielt abgeschieden werden. Mit der Membranelektrolyse sollten die Anionen der Prozesslösung entzogen und im Konzentrat angereichert werden. An der Kathode entstehende Hydroxidionen sollten den pH-Wert der Prozesslösung erhöhen und im Ablauf der durchströmten Elektrolysezelle zu einem Ausfällen der Metallionen insbesondere als Eisenhydroxid führen. Mit einer Mikrofiltration im Querstrombetrieb war eine Abtrennung bzw. Aufkonzentration ausgefällter Metalle vorgesehen, so dass das Permeat gemeinsam mit dem o.g. Konzentrat zum Wiederauffüllen der Prozessbäder aufbereitet wurde. Nach Bereitstellung der Membranelektrolyse musste durch Vorversuche eine Anpassung an die Entgratungsanlage erfolgen. Nach der Optimierung und Umsetzung der Anlagentechnik erfolgten die Laborversuche. Dabei wurde eine chemische Entgratung unter praxisähnlichen Bedingungen durchgeführt. Es wurden die Parameter des Prozessbades, des regenerierten Bades und des Abwassers ständig analytisch überwacht. Weiterhin wurden die Membranen auf ihre Standzeiten hin untersucht. Zwischenauswertungen erfolgten bzgl. evtl. notwendiger erneuter Anlagenanpassungen und Verfahrensänderungen. Nach Abschluss der Laborversuche waren Technikumsversuche mit Produktionsbädern von Kunden über einen Zeitraum von ca. 6 Monaten geplant, um eine Stabilität der Ergebnisse nachweisen zu können.