Das Projekt "Abschätzung der abiotischen und biotischen Risiken für die Fichte im Arnsberger Wald unter veränderten Klimabedingungen - DSS-WuK Arnsberger Wald" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Büsgen-Institut, Abteilung Ökopedologie der gemäßigten Zonen durchgeführt. Im Projekt 'Anpassungsstrategien für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung unter sich wandelnden Klimabedingungen - Entwicklung eines Entscheidungsunterstützungssystem DSS-Wu' werden Modelle und Methoden entwickelt, mit denen die zu erwartenden standörtlichen Veränderungen abgebildet und Stressoren wie Wind, Trockenheit und biotische Schaderreger regional differenziert abgeschätzt werden können. Das Gemeinschaftsprojekt der Forstlichen Fakultät in Göttingen, der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt und der Abt. Waldökologie des vTI entwickelt ein System, die es interessierten Nutzern ermöglicht, für verschiedenen Klimaprojektionen die ökologischen Gefährdungen und die ökonomischen Risiken abzuschätzen. Für die Forstamtsfläche (ca. 10.000 ha) werden für die Baumart Fichte flächendifferenzierte Risiken abgeleitet: 1. Windbruch/Windwurf: in Prozentangaben vom vollbestockten Bestand für DWD-Periode 1971-2000; Abschätzung der zukünftigen Entwicklung über Vergleich von drei CLM-Perioden gegenüber Referenzperiode C20. 2. Trockenheit: in Prozentangaben vom vollbestockten Bestand für DWD-Periode 1971-2000; Abschätzung der zukünftigen Entwicklung über Vergleich von drei CLM-Perioden gegenüber Referenzperiode C20. 3. Befall durch Buchdrucker (Ips typographus): Anzahl der mittl. Generationen pro Jahr (evtl. Schadholzmengen) 4. Zuwachsveränderungen: Veränderung des dGZ gegenüber dem derzeitigen Status quo 5. Ökonomische Kriterien: Veränderungen des Deckungsbeitrags auf Basis der Punkte 1-4. Die Ergebnisse werden in Form eines Berichts geliefert, der die entsprechenden flächenbezogenen Auswertungen zu den abiotischen und biotischen Risiken vergleichend darstellt und durch eine ökonomische Analyse vervollständigt wird.
Das Projekt "Teilprojekt 1" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt durchgeführt. Natürliche Störungen, die durch Stürme, Trockenheit oder Insektenkalamitäten verursacht werden, sind ein integraler Bestandteil von Waldökosystemen. Diese Störungen bedeuten für den Forstbetrieb Risiken, da sie im Eintrittsfall die Erfüllung der Waldfunktionen beeinträchtigen oder sogar vollständig gefährden können. Vor dem Hintergrund des Klimawandels ist jedoch davon auszugehen, dass natürliche Störungen in Waldökosystemen zunehmen werden, so dass die im Forstbereich üblichen Planungsgrundlagen um modellbasierte dynamische Risikoprognosen und Anpassungsstrategien zu ergänzen sind. Ziel des Verbundprojekts ist daher die Entwicklung eines internetbasierten Informations- und Entscheidungsunterstützungssystems zur Risikoabschätzung und -anpassung der Waldbewirtschaftung auf der Ebene forstlicher Standortseinheiten. Ein zielgerichtetes forstliches Risikomanagement erfordert eine detaillierte Kenntnis der verschiedenen baumartenspezifischen Risiken und ihrer Wechselwirkungen unter sich ändernden Umweltbedingungen. Die komplexen Wirkungszusammenhänge sollen durch eine quantitative Modellierung der Vektoren der wichtigsten Risiken abgebildet und mit Hilfe eines baumartenspezifischen Überlebenszeitmodells über die Kombination der Einzelrisiken zu einem standorts- und bestandesspezifischen Gesamtrisiko zusammengefasst werden. Diese Informationen bilden den Kern des angestrebten Entscheidungsunterstützungssystems, mit dem sich die zu erwartenden Risiken standortsbezogen berücksichtigen lassen. Es kommt sowohl im Zuge der langfristigen Planung bei der Baumartenwahl, als auch bei der mittelfristigen Planung bei der Ausrichtung der Waldentwicklung von der Bestandesbegründung bis zur Ernte zum tragen und soll so die Anpassung der Wälder an den Klimawandel unterstützen. Zusätzlich dient es dem Klimaschutz, indem kalamitätsbedingte CO2- Freisetzungen vermieden bzw. begrenzt werden. Als eigentliche Entscheidungsstützungshilfen für die forstliche Praxis werden digitale Risikokarten und Baumarteneignungskarten bereitgestellt, die auf den modellierten Risikoprofilen basieren. Das Verbundprojekt besteht aus acht Modulen, die an fünf Institutionen bearbeitet werden. Sie reichen von der Regionalisierung von Boden- und Klimakennwerten, über die Abschätzung verschiedener biotischer und abiotischer Risiken bis hin zur Modellierung des Wachstums von Beständen. Die Einzelrisiken werden im Modul Überlebenszeitanalysen zu einem Gesamtrisiko zusammengeführt, so dass im Ergebnis waldbauliche Handlungsoptionen aufgezeigt und bewertet werden können. Aufgrund der zur Verfügung stehenden Datenbasis ist das System zunächst auf Norddeutschland ausgerichtet. Die verwendeten Methoden erlauben jedoch eine schrittweise Erweiterung auf andere Regionen in Deutschland.
Das Projekt "Teilprojekt 6: Interaktive Entscheidungsunterstützung zur Ableitung landwirtschaftlicher Adaptationsstrategien an veränderte Klimabedingungen (DSS AGROCLIM-ADAPT)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V., Institut für Landschaftssystemanalyse durchgeführt. Der vorausgesagte Klimawandel, der zum einen mit Veränderungen der mittleren Klimawerte und zum anderen mit einer Häufung von Klimaextremen einhergehen wird, wird sich auf Ökosysteme und speziell auf die stark witterungsabhängige Landwirtschaft in vielfältiger Weise auswirken. Belastbare Aussagen, wie sich die zu erwartenden Klimaveränderungen regional auf die Landwirtschaft auswirken werden, ob unter diesen Bedingungen Landwirtschaft unter den sich verschärfenden ökonomischen Rahmenbedingungen wirtschaftlich überhaupt noch betrieben werden kann und wie mögliche Adaptationsstrategien unter Berücksichtigung der vorhandenen Standortpotenziale aussehen könnten, fehlen bisher noch weitgehend. Bisherige Arbeiten bei der Entwicklung landnutzungs- und klimasensitiver Agrar- und Waldökosystemmodelle zeigen, dass die Modelle immer komplexer werden. Das liegt vor allem daran, dass die gerade im Zusammenhang von Klimaänderungen zu beachtenden Wirkungsketten sehr vielfältig sind. Selbst eine überschaubare Änderung in Temperatur, Niederschlag und atmosphärischem CO2 über das Jahr führen zu differenzierten Wirkungen auf das Pflanzenwachstum und die Ökosysteme. Neben den ökologischen Folgewirkungen ist jedoch auch mit gravierenden sozioökonomischen Folgewirkungen zu rechnen. Änderungen der landwirtschaftlichen Produktion bilden Triebkräfte für weitreichende Änderungen nachgelagerter Produktionsbereiche bis hin zur sozialen Struktur. Betroffen sind z.B. die Vermarktung landwirtschaftlicher Güter und mögliche Alternativstrategien der Landwirte, wie z.B. im Tourismus, als Energieerzeuger oder auch durch Leistungen im Umweltschutz. Klimaänderungen werden sich darüber hinaus auch auf die Biodiversität auswirken. Gegenwärtig mangelt es noch an geeigneten Instrumentarien, um die zu erwartenden komplexen Folgen möglicher Klimaänderungen im regionalen Maßstab auf die Landwirtschaft und die ländlichen Räume unter Beachtung der nach wie vor bestehenden Unsicherheiten abschätzen zu können. Gleichfalls fehlen Instrumente, die es Steakholdern in einem interaktiven partizipativen Entscheidungsprozess ermöglichen, ausgehend von den Ergebnissen einer regionalen Klimafolgenanalyse geeignete ökologisch und sozioökonomisch tragfähige Entwicklungskonzepte bzw. Adaptationsstrategien abzuleiten. Das Teilprojekt DSS AGROCLIM-ADAPT soll diese Lücke schließen. Ziel ist es, unter weitgehender Nutzung der im Verbundprojekt LandCaRe 2020 erarbeiteten Module ein praktisch nutzbares räumlich orientiertes Simulationssystem bzw. Entscheidungsunterstützungssystem (DSS) aufzubauen und praktisch zu erproben, mit dessen Hilfe es im interaktiven Betrieb möglich wird, die Folgen möglicher Klimaentwicklungen auf die Landwirtschaft und den ländlichen Raum zu analysieren und zu bewerten sowie mögliche Adaptationsstrategien der Landwirtschaft und des Wassermanagements bezüglich ihrer zu erwartenden raum-zeitlichen ökologischen und sozioökonomischen Wirkungen zu untersuchen. usw.