Das Projekt "Abbau von PVA mit MO (Isolation und Identifizierung von Mikroorganismen zum biologischen Abbau von Polyvinylalkohol)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesamt für Umwelt durchgeführt. Polyvinylalkohol (PVA) ist ein künstliches, thermoplastisches und wasserlösliches Polymer, welches auf Grund seiner Eigenschaften einen breiten Anwendungsbereich aufweist. So wird beispielsweise PVA in der Textilindustrie zur Unterstützung des Webprozesses auf das Rohgarn aufgebracht. Bei der anschliessenden textilen Nassveredelung bei AG Cilander fallen dann beim Entschlichten des eingekauften Rohgewebes grosse Mengen mit PVA-belastete Abwässer an. Während die am höchsten belastete Waschflotte im Abwasservorbehandlungssystem aufkonzentriert und direkt dem anaeroben Abbau im Faulturm zugeführt wird, gelangen grosse Mengen weniger stark belasteter Abwässer unbehandelt in die kommunale ARA PVA, welche biologisch schwer abbaubar sind, werden aufgrund der stark schwankenden Tageskonzentrationen im Abwasser der AG Cilander und der kurzen durchschnittlichen Verweilzeit in der ARA (ca. 3 Tage) kaum umgesetzt.Durch verschärfte Auflagen des Amts für Umwelt und Energie (AFU) für die Einleitbedingungen der kommunalen ARA in Gewässer fallen bei der ARA Flawil in den nächsten Jahren Investitionen von ca. 8 Mio. CHF an. An diesen Kosten muss sich die AG Cilander als grosser Frachteinleiter massgeblich beteiligen.Mikroorganismen bzw. daraus isolierte PVA-abbauende Enzyme bilden die Grundlage für die Entwicklung eines erweiterten biologischen Entschlichteverfahrens für die Textilveredelung, durch welches PVA zugänglich für einen raschen mikrobiellen Abbau in der ARA gemacht werden soll. Ziel der Machbarkeitsstudie ist die Isolierung und Identifizierung mehrerer Mikroorganismen, die die enzymatische Ausstattung zum oxidativen Abbau von PVA besitzen, und somit als Grundlage für weiterführende Studien, PVA-Bioremediation und Entwicklung eines erweiterten enzymatischen Entschlichteverfahrens für die Textilveredelung dienen.