Das Projekt "Sedimentation von Stauseen als eine Bedrohung der nachhaltigen Nutzung der Wasserressourcen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von RWTH Aachen University, Lehrstuhl und Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft durchgeführt. Das Vorhabensziel ist, einen Beitrag für eine geeignete Lösung zur Sedimenträumung im Sinne eines nachhaltigen Wassermanagements in Marokko zu leisten. Fast jedes Reservoir wird durch Sedimentation beeinflusst. Der Weltausschuss für große Talsperren schätzt, dass jedes Jahr circa 1 bis 2 Prozent der weltweiten Speicherkapazität durch Sedimentation verloren geht. Der derzeitige Neubau von Talsperren gleicht die Verlandung nicht aus. Das Ausbaggern und Lagern von Talsperrenbeckensediment ist sehr teuer. Die Sedimentation beeinflusst stark die Nutzung von Wasser für die Bewässerung, Trinkwassergewinnung und die Wasserkrafterzeugung. Andererseits verursacht der Mangel an Sedimenten flussabwärts der Talsperren Erosionen, Substratdefizite und Grundwasserproblemen. Marokko ist eines der Länder, das weltweit am schlimmsten durch Sedimentation beeinflusst wird. Jedes Jahr geht die Speicherkapazität einer großen Talsperre aufgrund der Sedimentation in Marokko verloren. Zusätzlich steigt jedes Jahr das Grundwasserdefizit. So fällt z..b. der Grundwasserspiegel des 'nappe de Haouzs' bis zu 1 m. jährlich. Deshalb ist die nachhaltige Nutzung der Talsperren von landesweiter Bedeutung für Marokko. 2. Arbeitsplanung: Zunächst werden Workshops in Rabat bzw. in Marrakesch sowie in Aachen durchgeführt. Zweck ist der Austausch bezüglich der Sedimentation in marokkanischen und deutschen Talsperren sowie Methoden zur Entsedimentierung. Im nächsten Schritt (WP2) wird eine Übersicht der Sedimentation und Technologie zur Entsedimentierung in marokkanischen und deutschen Talsperren erstellt. Anschließend folgt (WP3) eine Adaption der neuen Technologie an aride Regionen, am Beispiel Marokko. Im vorletzten Schritt (WP4) wird eine Empfehlung zur Nutzung der neuen Technologie für Marokko sowie für einen Ersteinsatz erstellt. Im abschließenden Arbeitsschritt (WP5) werden die Ergebnisse in beiden Ländern veröffentlicht und auf internationalen Tagungen und Konferenzen diskutiert.