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Naturschutz als Instrument der Armutsbekämpfung

Inhaltsverzeichnis: Vorwort..........5 --- Spannungsfeld Naturschutz, Nutzung und nachhaltige Armutsbekämpfung..........6 --- Naturschutz und Armutsbekämpfung: Altes Leid und neue Strategien / Manfred Niekisch ..........6 --- Der politische Rahmen und die Instrumente ..........26 --- Armutsbekämpfung, Naturschutz und Entwicklungszusammenarbeit / Christof Kersting ..........26 --- Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) - ein Implementationsinstrument zur Armutsbekämpfung? / Dietrich Jelden ..........32 --- Voraussetzungen und Erfahrungen bei der Projektförderung im Bereich der Forschung zum gerechten Vorteilsausgleich bei der Nutzung biologischer Ressourcen / Arndt Wüstemeyer ..........35 --- Erfolgsinstrument "Community Conservation Bank" / Christof Schenck..........39 --- Naturschutz- und EZ-Paradigmen in Theorie und Praxis..........42 --- Für Mensch und Natur: "use without a fence" - Ressourcenschonung durch Mobilität in Trockengebieten / Fouad Ibrahim..........42 --- Grenzen von "use it or lose it" / Ludwig Ellenberg ..........51 --- Die Armutsrelevanz von FZ-Naturschutzvorhaben - Erfahrungen und Herausforderungen / Matthias von Bechtolsheim..........61 --- Nutzen für wenige, Schaden für viele: Wie Armutsbekämpfung in den Tropengebieten räumlich und zeitlich in die Sackgasse führen kann / Christof Schenck..........66 --- Naturschutz und nachhaltige Armutsbekämpfung durch Frauenförderung - ein verbesserungsfähiges Instrument / Fouad Ibrahim..........70 --- Stellungnahmen zu Naturschutz, Nutzung und Armutsbekämpfung..........75 --- Aktuelle NGO-Empfehlungen zu Naturschutz und Armutsbekämpfung / Bettina Hedden-Dunkhorst ..........75 --- Konvention über die biologische Vielfalt: 9. Vertragsstaatenkonferenz (CBD-COP 9) ..........82 --- Stand der Vorbereitungen zur 9. Vertragsstaatenkonferenz der Konvention über die biologische Vielfalt / Nicola Breier ..........82 --- Deutsche Forschungsgemeinschaft: COP 9, "Access & Benefit-Sharingt" / Sonja Ihle..........89 --- Arbeitsgespräche zu naturschutz- und armutsrelevanten Themen ..........95 --- Arbeitsgruppe 1: Innovative Ansätze zur Verknüpfung von Naturschutz und Armutsbekämpfungszielen auf lokaler Ebene / Konrad Uebelhör, Thomas R. Engel, Christof Schenck, Manfred Niekisch, Christof Kersting, Bettina Hedden-Dunkhorst..........95 --- Arbeitsgruppe 2: Politik und Wissenschaft besser vernetzen und internationale Prozesse stärker nutzen / Mark Schauer, Sonja Ihle, Meike Kretschmar, Barbara Weber, Arndt Wüstemeier, Dietrich Jelden ..........98 --- Arbeitsgruppe 3: Wie kann der Naturschutz und die Armutsminderung die Interessen der Privatwirtschaft nutzen? / Dorothea Otremba, Frauke Fischer, Fouad Ibrahim, Matthias von Bechtolsheim, Frank Begemann, Elisabeth Munzert ..........100 --- Pinnwand-Auswertungen: Fragen, Thesen, Instrumente und Empfehlungen / Barbara Engels,Thomas R. Engel, Lena Bloemertz..........102 --- Zusammenfassung und Empfehlungen / Thomas R. Engel, Bettina Hedden-Dunkhorst ..........104 --- Workshop-Programm..........108 --- Teilnehmer des Workshops ..........111 ---

Ressortübergreifende Datensätze ODA Aktivitäten Bundesregierung 2021-2023 nach IATI Standard - Transparenzportal

Umfassender Datensatz der internationalen ODA-relevanten Aktivitäten aller Bundesministerien (mit Ausnahme des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und des Auswärtigem Amts) sowie des Deutschen Bundestags und der Deutschen Welle zwischen Januar 2021 und März 2023. AA und BMZ veröffentlichen eigene Datensätze, u.a. auf gov.data. Die maschinenlesbaren, unter Nennung der Datenquelle frei nutzbaren Daten, wurden auf Basis des Standard der International Aid Transparency Initiative (IATI) erhoben. Der IATI-Standard entspricht den Anforderungen an offene Daten (Open Data) des Bundes nach §12a EGovG. Es handelt sich um die erste Datensammlung dieser Art und ermöglicht - in der Zusammenschau mit den separaten Datensätzen von BMZ und AA - erstmals eine umfassende Einschätzung aller Aktivitäten der Bundesregierung im Ausland pro Land oder Sektor. Mittelfristig sollen die Daten aller Ressorts im Transparenzportal ( HYPERLINK "http://www.transparenzportal.bund.de" www.transparenzportal.bund.de) nutzerfreundlich veröffentlicht werden. Aktuell sind dort nur die offenen Daten des BMZ enthalten.

Startschuss für das Internationale Jahr des Bodens 2015

Gemeinsame Pressemitteilung von Umweltbundesamt (UBA), Deutscher Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und dem Potsdamer Nachhaltigkeitsinstitut IASS Internationale Abkommen müssen Böden besser schützen Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2015 zum Internationalen Jahr des Bodens ausgerufen. Aus guten Grund, denn unsere Böden sind in Gefahr: „Weltweit gehen fruchtbare Böden durch Erosion verloren, werden vergiftet oder versiegelt. Der Schutz der Böden ist aber lebenswichtig. Denn Böden stellen Nahrung, Futtermittel und nachwachsende Rohstoffe bereit – und das bei immer mehr Menschen auf dem Planeten und immer anspruchsvollerem Konsum. Deutschlands Verantwortung zum Schutz der Böden geht dabei weit über die Landesgrenzen hinaus. Wir Deutschen nutzen Böden in aller Welt, etwa wenn wir Nahrungsmittel importieren.“ sagte UBA-Präsidentin Maria Krautzberger am 5. Dezember 2014 in Berlin zum 1. Internationalen Weltbodentag, der Auftaktveranstaltung zum Internationalen Jahr des Bodens 2015. BMUB und BMZ hatten gemeinsam mit GIZ, UBA und IASS zur feierlichen Eröffnung nach Berlin eingeladen. Böden sind die wichtigste Grundlage für unsere Ernährung und erfüllen weitere essentielle Funktionen: Sie filtern Schad- und binden Nährstoffe, und sichern als Wasserspeicher unsere Versorgung mit Trinkwasser. Weltweit speichern Böden etwa 1.500 Milliarden Tonnen Kohlenstoff. Das ist etwa die doppelte Menge des Kohlenstoffs, der sich als Klimagas Kohlendioxid (CO 2 ) in der ⁠ Atmosphäre ⁠ befindet. Der Schutz der Böden ist daher auch für den ⁠ Klimaschutz ⁠ ganz entscheidend. Geradezu dramatisch entwickelt sich der anhaltende Verlust fruchtbarer Böden: Derzeit gehen jährlich etwa 10 Millionen Hektar weltweit verloren. Ein Viertel der globalen Bodenfläche enthält heute schon deutlich weniger Humus und Nährstoffe als vor 25 Jahren oder lässt sich gar nicht mehr als Ackerland nutzen. Prognosen zufolge steht aufgrund des Bevölkerungswachstums – bei gerechter Aufteilung der weltweit verfügbaren fruchtbaren Landfläche – jedem Menschen bis 2050 nur noch halb so viel Ackerland zur Verfügung wie heute. Bereits jetzt sind die Folgen sichtbar: Böden werden intensiver genutzt und der Wettlauf um die fruchtbaren Böden hat begonnen. Dabei besteht die Gefahr, dass nicht nur die Böden, sondern gerade arme und benachteiligte Menschen insbesondere im globalen Süden auf der Strecke bleiben. Umso wichtiger ist, dass politische Maßnahmen ergriffen werden, um der Bodendegradation entgegenzuwirken und den Zugang zu fruchtbaren Böden fair zu halten. So will die Sonderinitiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (⁠ BMZ ⁠) „EINE WELT ohne Hunger“ einen signifikanten Beitrag für eine Verbesserung der globalen Ernährungssituation leisten – mit den wichtigen Handlungsfeldern Schutz und Rehabilitierung von landwirtschaftlich genutzten Böden. An einer nachhaltigen  Bodenpolitik arbeitet auch das Global Soil Forum des IASS Potsdam gemeinsam mit internationalen Partnerorganisationen und relevanten Vertretern aus Politik und Zivilgesellschaft. Vom 19. bis 23. April 2015 wird das IASS mit der zum dritten Mal  stattfindenden Veranstaltungsplattform „Global Soil Week“ unterschiedliche Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft in den Dialog bringen. Gemeinsam werden hier praktische  Wege zu nachhaltigem Bodenmanagement und entsprechende fördernde Rahmenbedingungen entwickelt sowie  Kooperationen angestoßen. Die Vertreterinnen und Vertreter von ⁠ UBA ⁠, GIZ und IASS waren sich in Berlin einig: „Damit der Bodenverlust gestoppt werden kann und der Zugang zu Land fair bleibt, müssen wirksame internationale Überein-kommen dem Schutz der Böden mehr Bedeutung beimessen. Die Verabschiedung neuer globaler Nachhaltigkeitsziele durch die Vereinten Nationen im Jahr 2015 bietet dafür eine große Chance. Wir sollten sie nutzen.“

Weltweit gehen jährlich 10 Millionen Hektar Ackerfläche verloren

Gemeinsame Pressemitteilung von Umweltbundesamt und Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Immer weniger fruchtbare und gesunde Böden Das Internationale Jahr des Bodens ist vorbei – der Bodenschutz aber längst nicht am Ziel: Weltweit gehen jährlich etwa 10 Millionen Hektar Ackerfläche verloren – eine Fläche von rund 14 Millionen Fußballfeldern. Ein Viertel der globalen Bodenfläche enthält heute schon deutlich weniger Humus und Nährstoffe als vor 25 Jahren oder lässt sich gar nicht mehr als Ackerland nutzen. Wesentliche Ursachen sind die Landgewinnung durch Abholzung, Brandrodung, Umbruch und eine intensive, nicht standortangepasste Landwirtschaft. „Fruchtbare und gesunde Böden sind die Voraussetzung für unsere Nahrungsmittelversorgung. Die Bodendegradation ist eine Ursache für Hunger und Unterernährung – und damit auch für Konflikte und Migration“, sagte Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA) anlässlich des Weltbodentags. Unsere Böden bilden die Grundlage für unsere Ernährung, sind Lebensraum für Bodenlebewesen, filtern Schadstoffe, schützen das Grundwasser und dienen als Siedlungsfläche. Über 90 Prozent unserer Nahrungsmittel werden auf Böden erzeugt. Ein Hektar fruchtbarer und unversiegelter Boden ernährt – je nach Region – etwa zwei Menschen mit Milch und Fleischprodukten oder ist Grundlage einer Jahresration Brot für mehr als 120 Personen. In Deutschland werden immer noch mehr als 70 Hektar Fläche pro Tag in Siedlungs- und Verkehrsfläche umgewandelt. Etwa die Hälfte dieser Fläche wird versiegelt, das heißt, sie ist mit Straßen, Wegen, Parkplätzen oder Gebäuden überbaut, asphaltiert, betoniert, gepflastert oder verdichtet. Diese Siedlungs- und Verkehrsflächen sind für den Anbau von land- und forstwirtschaftlichen Produkten verloren. Zudem nutzt Deutschland Böden in anderen Teilen der Welt. Als Importeur von Futtermitteln (z. B. Soja) und Rohstoffen für erneuerbare Energien (z. B. Palmöl) ist unser Handeln gefragt. Auch für die nachhaltige Nutzung der Böden in anderen Ländern, aus denen wir Konsumgüter exportieren, stehen wir in der Verantwortung. „Ein besserer Bodenschutz, Verhinderung von ⁠ Erosion ⁠ und Verwüstung, ein gerechter Zugang zu Landrechten und zu Märkten, eine bessere Entwicklung des ländlichen Raumes insbesondere in Entwicklungsländern sind damit auch Beiträge für die Beseitigung von Fluchtursachen der Menschen aus diesen Teilen der Welt“, unterstreicht Stefan Schmitz, Sonderbeauftragter der Sonderinitiative „EINE WELT ohne Hunger“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (⁠ BMZ ⁠). Im September dieses Jahres haben die Staats- und Regierungschefs auf der ⁠ UN ⁠-Vollversammlung die Globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) beschlossen. Das wichtigste bodenbezogene Ziel ist eine ausgeglichene Bilanz zwischen Bodendegradation und Wiederherstellung bis 2030 zu erreichen. Wenn Deutschland bei der Umsetzung eine Vorreiterrolle einnehmen möchte, muss die Politik hier klare Zeichen setzen, den Bodenzustand darstellen, Trends erkennen, Maßnahmen beschließen und umsetzen.

Deutschland im Klimawandel - Anpassung ist notwendig

Gemeinsame Presseinformation mit dem Bundesumweltministerium (BMU) Ergebnisse einer Fachkonferenz in Berlin Der Klimawandel bringt bereits heute sichtbare Risiken, Schäden und Auswirkungen mit sich, die sich in Zukunft verstärken dürften. „Wir müssen kluge Anpassungsmaߟnahmen entwickeln und in die Tat umsetzen, um künftige volkswirtschaftliche Schäden zu vermeiden”, so Bundesumweltminister Sigmar Gabriel anlässlich einer Fachkonferenz, die am 16. April in Berlin zu Ende ging. Unter Federführung des Bundesumweltministeriums strebt die Bundesregierung eine Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern an, um eine deutsche Strategie zur Anpassung an den Klimawandel zu entwickeln. Sie soll den bundesweiten Handlungsrahmen schaffen, um Risiken für die Bevölkerung, für Unternehmen und Kommunen vorzubeugen. Die Konzeption und ein erstes Paket von Maßnahmen sollen bis Ende 2008 vorliegen. Neben möglichen volkswirtschaftlichen und individuellen Schäden müssen Bund, Länder und Gemeinden auch Auswirkungen auf ֖kosysteme und natürliche Lebensräume ins Auge fassen. Damit würden sie den Rahmen für konkrete Anpassungsmaߟnahmen vor allem auf kommunaler und Landesebene setzen. Auf der zweitägigen Konferenz wurde deutlich, dass eine ⁠ Anpassungsstrategie ⁠ schrittweise in einem längerfristigen angelegten Prozess entstehen muss, der Prioritäten folgt und flexibel auf die Erweiterung des Wissens über ⁠ Klimafolgen ⁠, Anpassungserfordernisse und Anpassungsoptionen reagieren kann. Die Fachleute identifizierten 21 sensible und betroffene Handlungsfelder, darunter Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft, Küstenschutz, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Energiewirtschaft, Verkehrsinfrastruktur, Gesundheit, Bevölkerungs- und Katastrophenschutz, biologische Vielfalt und Raumplanung. Die Expertinnen und Experten bitten den Bund, dabei effektive und akteursspezifische Informations- und Kommunikationssysteme aufzubauen, ein Risikomanagement einzuführen sowie Forschung, Bildung und Ausbildung zu intensivieren. Dies gilt auch für die internationale Entwicklungszusammenarbeit. Die Anpassungsstrategie soll Regionen darin unterstützen, angepasste Verwundbarkeits-Analysen und Handlungsprogramme zu entwickeln. Eine klare Forderung der Fachleute war, bestehende Strategien zu ⁠ Klimawandel ⁠, ⁠ Biodiversität ⁠, demografischem Wandel, Flächensparen, Verkehrsvermeidung und nachhaltiger Entwicklung miteinander zu verbinden. Sie halten eine eindeutige Zuordnung von Verantwortlichkeiten, eine stärkere Vernetzung behördlicher und wissenschaftlicher Institutionen und Organisationen, eine Intensivierung übergreifender Netzwerkarbeit und ein stärkeres privates Verantwortungsbewusstsein für erforderlich. „ Wir müssen bei all unserem wirtschaftlichen und sozialen Handeln die Klimaverträglichkeit mit einbeziehen. Dies betrifft den einzelnen Bürger und die Bürgerin ebenso wie Groߟunternehmen und den Staat”, so Prof. Dr. Andreas Troge, Präsident des Umweltbundesamts.

Evaluation of the International Climate Initiative (ICI) of the Federal Ministry for the Environment, Nature Conservation and Nuclear Safety (BMU)

The evaluation was implemented at three levels: individual project, cluster, and finally at the level of the overall programme. The methodology was developed specifically for the ICI evaluation, accompanying the projects. The individual project and cluster evaluation was implemented on the basis of the ⁠ OECD ⁠/DAC evaluation criteria accepted as universal standard (relevance, effectiveness, efficiency, sustainability, impact), supplemented by two criteria usually applied in development cooperation, i.e. "coherence & coordination" and "planning & steering", as well as technical standards for the evaluation of climate impacts. Veröffentlicht in Climate Change | 17/2013.

Erneuerbare Energien: enorme Ausbaupotentiale im Mittleren Osten und Nordafrika

Flasbarth: Sonne und Wind können Basis der Wirtschaftsentwicklung in der Mittelmeerregion werden „Mehr Wind- und Sonnenenergie können die wirtschaftliche Entwicklung in Nordafrika und im Mittleren Osten unterstützen und einen klimaverträglichen Zugang zu Energie für die Bevölkerung in der Region sichern“, erklärte Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes (UBA). Er eröffnete am Dienstag (15.05.2012) gemeinsam mit dem marokkanischen Umwelt- und Energieminister Fouad Douiri in Marrakesch eine zweitägige internationale Konferenz zu erneuerbaren Energien im Mittleren Osten und Nordafrika (MENAREC - Middle East and North African Renewable Energy Conference). Neben einer klimaverträglichen Energieversorgung könnten so vor Ort zukunftsfähige Arbeitsplätze geschaffen werden. Laut UBA gibt es vor allem in den wind- und sonnenreichen Ländern Nordafrikas enorme Ausbaupotentiale; diese seien so groß, dass neben einer vorrangigen Energieversorgung dieser Länder eine Zusammenarbeit bei der Energieversorgung Europas möglich sei. Eine Kooperation zwischen dem Europäischen Energieraum und Nordafrika könne helfen, die Großregion langfristig vollständig mit erneuerbaren Energien zu versorgen. „Erneuerbare Energien bieten Nordafrika und dem Mittleren Osten exzellente Chancen für die grüne Wirtschaftsentwicklung. Dort wo viele Menschen selber noch keinen Zugang zu sauberer Energie haben, können Wind- und Sonnenenergie zum Rückgrat einer sicheren und klimafreundlichen Energieversorgung werden, die vor Ort Arbeitsplätze und Wertschöpfung schafft“, sagte Flasbarth. In Marrakesch treffen sich vom 15. bis 16. Mai 2012 etwa 500 Expertinnen und Experten aus Politik, Finanzwirtschaft und dem Sektor der erneuerbaren Energien, um Mittel und Wege einer verstärkten Nutzung der erneuerbaren Energien in Nordafrika und dem Mittleren Osten auszuloten. Es ist die 5. Konferenz dieser Art. Seit der ersten MENAREC-Konferenz im Jahr 2004 - die der regionalen Vorbereitung der ersten internationalen Konferenz „Renewables 2004“ in Bonn diente - hat sich MENAREC als ein erfolgreiches Forum der innerarabischen und der deutsch-arabischen Zusammenarbeit für den Ausbau der erneuerbaren Energien in den Mittelmeerländern etabliert. Im Mittelpunkt der aktuellen Konferenz stehen diese Fragen: Wie kann der Ausbau der erneuerbaren Energien in Nordafrika beschleunigt werden? Welche Erfahrungen beim Ausbau der erneuerbaren Energien hat Europa bisher sammeln können? Welche Ansätze für die Förderung und Finanzierung von Projekten gibt es? Wie können erneuerbare Energien in bestehende Wirtschaftszweige der Länder, d.h. Landwirtschaft, Tourismus, Industrie und Wasserversorgung integriert werden? Mit dem Ziel des Ausbaus der erneuerbaren Energien in Nordafrika hat sich bereits 2009 ein Konsortium aus Industrie- und Finanzunternehmen die „DESERTEC Industrial Initiative“ (DII) gegründet (Wüstenstromprojekt). Diese Industrieinitiative soll mit Machbarkeitsstudien zu Potenzialen und Technologien geeignete Grundlagen für Investitionen entwickeln, die notwendig sind, um Nordafrika und Europa gleichzeitig mit Solarstrom zu versorgen. Zudem wird Deutschland die Energiepartnerschaften mit Tunesien und Marokko weiter ausbauen. Bei diesen Partnerschaften geht es um Fragen der Solarstromnutzung, der Stromnetzentwicklung und der Entwicklungszusammenarbeit.

Erfolgreiche Forschungsstrategie zur Nanotechnologie schützt Mensch und Umweltch

Gemeinsame Pressemitteilung von BAuA, BfR, UBA, BAM und PTB Bundesbehörden bilanzieren Forschungsprojekte zur Sicherheit von Nanomaterialien Die Nanotechnologie gilt als die Fortschrittstechnologie des 21. Jahrhunderts. Sie ist hoch innovativ und dynamisch und eröffnet neue Chancen, Ressourcen zu schonen und Energie zu sparen. Aber wie bei jeder neuen Technologie werfen ihre potenziellen Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit von Verbrauchern und Beschäftigten viele Fragen auf. Um die mit Nanomaterialien verbundenen offenen Fragen beantworten und ihre Chancen und Risiken gegeneinander abwägen zu können, haben die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und das Umweltbundesamt (UBA) bereits im Jahr 2007 eine Forschungsstrategie erarbeitet, in deren Fortschreibung und Entwicklung auch die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) und die BAM Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung eingebunden wurden. Jetzt liegt die erste Bilanz vor, für die der Stand von über 80 Forschungsprojekten zu Chancen und Risikoaspekten der Nanotechnologie unter die Lupe genommen wurde. Erfolge lassen sich unter anderem bei der Entwicklung von Mess- und Testverfahren, der Ermittlung von Belastungen für Mensch und Umwelt sowie bei der Bewertung von Risiken verbuchen. Mit der gemeinsamen Forschungsstrategie bündeln die beteiligten Bundesbehörden ihre Ressourcen für den notwendigen Brückenschlag zwischen der Innovationskraft neuer Technologien und der Sicherheit von Mensch und Umwelt. Durch eine strukturierte Zusammenarbeit sollen Risiken neuer Technologien bereits in einem frühen Entwicklungsstadium erkannt und bewertet werden - als Grundlage für die Politikberatung und die Entwicklung praxisgerechter Lösungen. Im Blickpunkt der öffentlichen Diskussion stehen mögliche Risiken von Nanomaterialien. Die 2007 von den Bundesoberbehörden formulierte Forschungsstrategie benennt offene Forschungsfragen und setzt Prioritäten. Hervorgehoben wurden vor allem Fragen einer Charakterisierung von Nanomaterialien hinsichtlich Gestalt und Zusammensetzung, des Erkennens schädlicher Eigenschaften und zu Methoden zur Ermittlung von Belastungen von Mensch und Umwelt mit aus Nanomaterialien freigesetzten Partikeln. Darüber hinaus beschreibt die Forschungsstrategie Voraussetzungen, unter denen Risiken, die mit Nanomaterialien verbunden sein könnten, bewertet werden können und formuliert Leitlinien für ein erfolgreiches Risikomanagement und die zugehörige Risikokommunikation. In der nun vorgelegten Bilanz werden der Stand und die wichtigsten Ergebnisse von 85 Forschungsprojekten zusammengestellt, die durch die gemeinsame Forschungsstrategie angestoßen oder begleitet wurden. Die Ergebnisse belegen eine große Vielschichtigkeit der Fragestellungen, ermöglichen aber auch eine erste Eingrenzung von Risikoschwerpunkten. Die zukünftige Forschung soll dazu beitragen, aufwändige Untersuchungen vieler einzelner Nanomaterialien zu vermeiden und trotzdem belastbare Aussagen zum Schutz von Beschäftigten, Verbrauchern und Umwelt abzuleiten. Die 125 Seiten starke erste Bilanz zur gemeinsamen Forschungsstrategie der Ressortforschungseinrichtungen des Bundes „Nanotechnologie - Gesundheits- und Umweltrisiken von Nanomaterialien“ kann von den Internetseiten der Bundesbehörden heruntergeladen oder über die Seiten des ⁠ BMU ⁠ (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit) bezogen werden. Am 30. April 2013 soll die Bilanzierung der interessierten Öffentlichkeit im BMU, Berlin, vorgestellt werden. Aufgrund der begrenzten Platzzahl ist eine Anmeldung erforderlich.

Klimawandel: Umweltbundesamt unterstützt Anpassung in Brasilien

Startschuss für Projekt im besonders gefährdeten Nordosten Der Klimawandel ist real, weltweit müssen sich die Menschen an die unvermeidbaren Auswirkungen anpassen. Dies gilt vor allem für Entwicklungs- und Schwellenländer, die zwar vom Klimawandel besonders betroffen, jedoch meist wenig an den Ursachen beteiligt sind. Das Umweltbundesamt (UBA) koordiniert ein Projekt zur Klimaanpassung in Brasilien. Dieses startet jetzt mit einem Workshop in Rio de Janeiro an dem Vertreterinnen und Vertreter betroffener ländlicher Regionen teilnehmen. Schwerpunktregion ist der von Dürre betroffene und kleinbäuerlich geprägte Nordosten. Dort unterstützt das UBA ein bereits international ausgezeichnetes landwirtschaftliches Bewässerungsprojekt: Eine solar betriebene Wasserversorgung wird aufgebaut, ferner soll der Anbau und die Vermarktung regionaler Produkte verbessert werden. Über zwei Jahre wird das Projekt in weiteren, besonders verletzbaren Regionen Brasiliens Anpassungsmaßnahmen identifizieren und vor Ort kommunizieren. „Wir dürfen als reiches Industrieland nicht tatenlos zusehen, wie der Klimawandel am anderen Ende der Welt ganze Landstriche unfruchtbar macht, Lebensmittel verknappt und Gefahren für Leib und Leben bringt”, meint Dr. Benno Hain, der Leiter des neuen Brasilien-Projekts. „Vielmehr müssen wir kluge Projekte auf den Weg bringen, um Staaten wie Brasilien in ihren eigenen Bemühungen zu stärken”. Neben dem Projektträger ⁠ UBA ⁠ sind besonders das von der brasilianischen Regierung eingerichtete Klimazentrum „Centro Clima” und Träger der deutschen Entwicklungszusammenarbeit in Brasilien - vor allem die Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) sowie der Deutsche Entwicklungsdienst (DED) - am Projekt beteiligt. Bestehende Erfahrungen im Bereich Anpassung, mit internationaler Klimazusammenarbeit sowie der deutschen und brasilianischen Klimapolitik können so direkt in die Projektentwicklung einfließen. Auf den Erfahrungen der Projektpartner sollen weitere Anpassungsprojekte unter anderem im Amazonasgebiet ausgewählt und verbreitet werden. Lokale Interessensvertreter und Nichtregierungsorganisationen sind beteiligt und garantieren den Transfer zur Bevölkerung vor Ort. Über den Aufbau regionaler und nationaler Kommunikationsnetzwerke hinaus soll das Projekt die nationale Politik zur ⁠ Anpassung an den Klimawandel ⁠ unterstützen. Das Projekt wird mit Mitteln der Internationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (⁠ BMU ⁠) gefördert. Die Internationale Klimaschutzinitiative unterstützt Projekte in Entwicklungs- und Schwellen- und Transformationsländern zum Aufbau einer klimafreundlichen Wirtschaft, zum Schutz von Kohlenstoffsenken wie den großen Waldgebieten der Erde sowie zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Für diesen Zweck stehen dem BMU jährlich 120 Millionen Euro aus der Versteigerung von Emissionsrechten im Rahmen des Europäischen Emissionshandels zur Verfügung." Ansprechpartner im Umweltbundesamt sind Dr. Benno Hain und Michaela Schaller.

Evaluierung der internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)

Die Evaluierung hatte das Ziel, Rechenschaft zu legen und Empfehlungen für die zukünftige Ausrichtung der IKI zu geben. Gegenstand der Analyse waren insgesamt 115 Einzelprojekte, die 2008 und 2009 in der IKI bewilligt oder beauftragt wurden sowie eine Evaluierung des gesamten Programms. Die Evaluierung der 115 Einzelprojekte sowie des Programms erfolgte auf der Grundlage der als allgemeiner Standard anerkannten Evaluierungskriterien (Relevanz, Effektivität, Effizienz, ⁠ Nachhaltigkeit ⁠, Wirkung) des Entwicklungsausschusses der ⁠ OECD ⁠ (OECD-DAC), ergänzt um zwei in der Entwicklungszusammenarbeit übliche Kriterien „Kohärenz & Koordination“ sowie „Planung & Steuerung“ und darüber hinaus fachspezifischer Standards für die Bewertung von Klimawirkungen. Veröffentlicht in Climate Change | 16/2013.

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