Das Projekt "Mikrobieller Verbrauch von Methanol in einem Grünland (MethanolSINK)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V., Institut für Landschaftsbiogeochemie durchgeführt. Grünländer sind global bedeutsame Quellen für atmosphärisches Methanol, einer der häufigsten und reaktivsten organischen Verbindungen (VOC) in der Troposphäre. In diesem Zusammenhang ist die Öko-Physiologie methanolnutzender Boden-Mikroorganismen bislang kaum untersucht worden. Vorlaufende Arbeiten des Antragstellers legen nahe, dass bislang unbekannte Mikroorganismen an der Methanoloxidation im belüfteten Boden beteiligt sind. Das beantragte Vorhaben wird aktive aerobe sowie anaerobe Methanol-Nutzer (inkl. grampositive Bakterien und Pilze) in einem Grünland untersuchen. An vier häufigen Grünland-Pflanzenarten wird mittels stabiler Isotopenbeprobung (SIP) untersucht werden, ob diese mit spezifischen Methanolnutzer-Gemeinschaften assoziiert sind. Im Verlauf einer Vegetationsperiode sollen außerdem der Methanolfluss und transkribierte Genmarker aktiver Methanolnutzer in dem zu untersuchenden Grünland erfasst werden. In einem ergänzenden Laborversuch wird das Verhältnis von boden-bürtigen zum aus oberirdischen Planzenteilen stammenden Methanol bestimmt werden, und 14C-Tracer-Experimente werden Aktivitäten im Boden und in der Phyllosphäre lokalisieren. Darüber hinaus werden anaerobe methanol-nutzende Mikroorganismen identifiziert und deren Abhängigkeit von ungewöhnlichen Spurenelementen (Seltene Erden) untersucht. In einer Zusammenarbeit mit J. Williams (MPI Mainz) und A. Held (Universität Bayreuth) werden in situ Methanolflüsse mittels Protonentransfer-Massenspektrometrie (PTR MS) bestimmt, um Flussdaten mit in situ aktiven Mikroorganismen korrelieren zu können. Ergebnisse der Arbeiten werden die Grundlage für künftige Abschätzungen zum Methanolfluss auf Ökosystemebene sein, basierend auf der Physiologie einzelner Mikroorganismen und deren Verteilung im Grünland.
Das Projekt "Pflanzliche Exsudate als Naehrstoffquelle von Mikroorganismen der Phyllosphaere" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Zentrum fuer Agrarlandschafts- und Landnutzungsforschung, Institut fuer Mikrobielle Oekologie und Bodenbiologie durchgeführt. Untersuchungobjekte: 1 . Oberirdische Pflanzenteile diverser Futtergraeser in Gruenlandbestaenden. 2. Fichtennadeln in natuerlichen Waldoekosystemen. Ziele: 1 . Quantifizierung von Wechselwirkungen im Oekosystem Phyllosphaere zwischen den Kompartimenten Mikroorganismen und Pflanze: - Nachweis, dass pflanzliche Exsudate als eine wesentliche Naehrstoffquelle epiphytischer Mikroorganismen entscheidend bei der Entwicklung ihrer Populationen und in ihrer Aktivitaet beeinflussen, - Nachweis, dass die Anzahl der Phyllosphaerenmikroorgaenismen bei im Verlauf der Vegetationsperiode erhoehtem Exsudatangebot steigt und die Kultivierbarkeit epiphytischer Milchsaeurebakterien in Korrelation zu bestimmten Komponenten der Blattexsudate steht: 2. Aufklaerung von Faktoren, die die Ausscheidungsrate der Blattexsudate beeinflussen (Pflanzenart, -alter, physiologischer Zustand der Pflanzen, Klimafaktoren): 3. Aufklaerung der Rolle der mikrobiellen Phyllosphaerenflora im Stickstoffhaushalt von Waldoekosystemen. Zwischenergebnisse: Vielfalt und Menge der ueber das Blatt ausgeschiedenen Komponenten nehmen im Laufe des Reifungsprozesses der Pflanzen zu.