Das Projekt "Teilprojekt 1: Untersuchungen zur Ausbreitung von Transgenen aus Raps" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft durchgeführt. Ziel der beiden Teilprojekte zur Ausbreitung von Transgenen aus Raps ist es zum einen, in Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner FAL bei Bienen Wechselwirkungen zwischen transgenem Pollen und Darmmikroorganismen, insbesondere die Moeglichkeit eines horizontalen Gentransfers im Darm nachzuweisen. Darueber hinaus sollen bei verwilderten Kruziferenpflanzen durch morphologische und molekulargenetische Charakterisierung Herkunft und Verwildungspotential bestimmt werden. Im Freiland werden am transgenen Raps Honigbiene, Erdhummel und Mauerbiene angesiedelt. Der Anteil transgenen Pollens in den Brutkammern der Bienen wird durch semi-quantitive PCR bestimmt. Der Magen-Darmtrakt der Insekten wird dem Kooperationspartner FAL fuer weitere Untersuchungen zur Verfuegung gestellt. Von Rudelstandorten gesammelte verwilderte Kruziferen werden mittels SSR- bzw. RAPD-PCR bekannte Kultursorten von Raps zugeordnet bzw. auf das Vorhandensein molekularer Marker aus Raps untersucht. Im Rahmen eines Vergleichsanbaus werden die populationsdynamischen Kenngroessen bestimmt. Die Projekte leisten einen Beitrag zur sicheren Anwendung gentechnisch veraenderter Pflanzen in der Landwirtschaft.
Das Projekt "Funktionelle Analyse von Krankheitsresistenzgenen bei der Erdhummel (Bombus terrestris) (FUGABEE)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Halle-Wittenberg, Institut für Biologie , Mikrobiologie durchgeführt. Seit 2 Jahrzehnten wird die Hummel als landwirtschaftlich relevanter Bestäuber von Nutzpflanzen eingesetzt. Initial in Gewächshäusern eingesetzt wird die Hummel heutzutage auch für die Freilandbestäubung genutzt. Klassischerweise werden Honigbienen zur Bestäubung eingesetzt, jedoch mittlerweile von den Hummel verdrängt, was sich am Wachstum der Hummel-produzierenden Industrie und dem Rückgang der Zahl kommerzieller Imker ablesen läßt. Hummeln sind in vielfacher Hinsicht bessere Bestäuber als Honigbienen, da die Bestäubungsqualität wesentlich höher liegt. Durch die geringere Größe der Völker sind diese besser zu handhaben. Wurden vor einigen Jahrzehnten noch die Tomaten maschinell bestäubt oder Erdbeeren manuell, so werden diese Nutzpflanzen heutzutage ausschliesslich durch Hummeln bestäubt. Es hat sich eine kommerzielle Hummelindustrie entwickelt, die sich auf die Massenproduktion der Völker spezialisiert hat. Jedoch wird bei den kommerziell erzeugten Hummelvölkern keine Zucht auf bestimmte Merkmale eingesetzt. Die Firmen leiden teilweise unter dem massiven Befall der Völker durch Pathogene. Ausgeglichen wird dies durch enorme neue Freilandfänge, die oft auch die Einführung habitatfremder Unterarten zur Folge haben, welche neue Pathogene mit sich bringen können oder mit der lokalen Fauna konkurrieren. Wir schlagen hier die Entwicklung eines neuen Detektions-Werkzeugs vor, welches der wachsenden Hummel-produzierenden Industrie helfen soll, gezielt zu züchten um die negativen Effekte zu vermeiden. Wir wollen kommerzielle als auch natürliche Populationen nach Krankheitsresistenzen und nach einem gesteigerten Immunsystem untersuchen. Aus einer Verbindung von Zucht und Selektion sowie molekulargenetischen Methoden, wie Genexpressionsstudien und Genkartierungen, sowie der einzigartigen Möglichkeit haploide Mänchen nutzen zu können, werden wir die Grundlagen für die erste Marker-gestützte Selektion bei diesem immens wichtigen landwirtschaftlichen Insekt schaffen.