Das Projekt "Dokumentation und Simulation des Murganges am Moschergraben vom 17.6.1997" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Alpine Naturgefahren durchgeführt. Die Ausscheidung von Gefahrenzonen und Verbauungsmaßnahmen auf von Überflutungen und Murgängen betroffenen Schwemmkegel erfordert möglichst genaues Wissen über Abflußtiefen, Geschwindigkeiten und Auslauflängen von Wildbachereignissen. In dieser Studie sollen anhand des sehr gut dokumentierten Murenereignisses im Moschergraben/Steiermark die Einsatzmöglichkeiten des an der Colorado State University entwickelten Programmes FLO-2D untersucht werden. Das Programm FLO-2D ermöglicht sowohl die zweidimensionale instationäre Berechnung des Gerinneabflusses, als auch die flächige Ausbreitung bei Überbordung. Dabei können alle Übergangsformen vom Reinwasserabfluss bis zu voll ausgebildeten Muren modelliert werden. Als Eingangsdaten werden ein digitales Höhenmodell zum Aufbau der Rasterelemente, Informationen über die Oberflächenbeschaffenheit des Geländes und die Materialeigenschaften des Feststoff-Wasser Gemisches benötigt. Zur Beschreibung des Fließverhaltens wird ein quadratisches rheologisches Modell verwendet. Bei den modellierten Murgängen war es möglich, unmittelbar nach den Ereignissen Proben des am Schwemmkegel abgelagerten Materials zu werben. Danach wurden die wichtigsten rheologischen Parameter, wie die Grenzschubspannung und die Viskosität im Labor mit Hilfe eines Rheometers und einer neuartigen, am Institut entwickelten Murrinne bestimmt.
Das Projekt "WLS Report 17-2: Vorwarnung und Videodokumentation im Rahmen der Errichtung eines Frühwarnsystems vor Murgefahren im Wartschenbach, Gemeinde Nußdorf-Debant, Osttirol - 2. Ausbaustufe" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Alpine Naturgefahren durchgeführt. Die Murgänge der Jahre 1995, 1997, 1998, 1999 und 2000 im Wartschenbach wurden durch Schauerzellen ausgelöst, die ihre höchste Niederschlagsintensität stets in einem anderen Teileinzugsgebiet des Wartschenbaches erreichten. Zugleich waren die meisten derartigen Gewitter mit Hagel verbunden. Deshalb wird für die 2. Ausbaustufe die Miteinbeziehung der Niederschlagswaage des HD Tirol in das Fernübertragungsnetz und die Errichtung einer weiteren Niederschlagsmessstelle im Quellbach Wartschenbrunn auf Höhe Gasthof BIDNER als dringend erachtet. Zugleich sollte ein Hageldetektor in das Vorwarnsystem miteinbezogen werden. Mit diesen beiden Messstandorten kann ein Großteil des Einzugsgebietes abgedeckt und für die Vorwarnung nutzbar gemacht werden, die auf einer Niederschlagssummenmessung und einer Niederschlagsintensitätsmessung beruht. Zusätzlich zu den bereits bestehenden Messquerschnitten wird ein weiterer Messquerschnitt im Bereich Zufahrt Wartscher eingerichtet. Dieser kann im Zusammenhang mit dem Messquerschnitt bei der Grissmannsperre für Geschwindigkeitsabschätzungen herangezogen werden. Für die Überprüfung der aufgezeichneten Daten und somit zur Beurteilung der unterschiedlichen Messsysteme der 3 Werkvertragnehmer ist eine genaue Dokumentation vor Ort vorgesehen. Zugleich soll eine Videokamera das Murgeschehen beim Einlauf der Grissmannsperre im Ereignisfall aufzeichnen, um den Murgang auch visuell zu dokumentieren.
Das Projekt "WLS-Report 56-2: Grundlagenerhebung für das Schutzkonzept Lattenbach: Ereignisanalyse unter besonderer Berücksichtigung der bestehenden Verbauungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Alpine Naturgefahren durchgeführt. Im Einzugsgebiet des Lattenbaches verläuft die tektonische Grenze zwischen Silvrettakristallin und den Nördlichen Kalkalpen, wodurch großräumige Massenbewegungen auftreten. Die tiefgreifenden Hangbewegungen befinden sich orografisch rechts zur Gänze in der Landecker Phyllitzone (Phyllite und Schiefer), während sie orografisch links im Kalkalpin liegen. Der Lattenbach erodiert den Hangfuß der in Bewegung befindlichen Einhänge, sodass ständig mit hohen Feststoffeinträgen zu rechnen ist. Dies äußert sich in häufig auftretenden viskosen Murgängen. Im Hinblick auf die fortschreitenden Hangbewegungen und die verstärkt auftretenden Schäden an der Staffelung im oberen Mittellauf ist die Erstellung eines Schutzkonzeptes von großer Dringlichkeit. Ziel des Projektes ist die Beurteilung der Erosionsdynamik im Bereich der Hangbewegungen und der ausgedehnten Feststoffquellen. Die Untersuchung konzentriert sich auf Murereignisse. Es soll die Wirkung der Verbauungen auf den Ablauf und die Intensität der Ereignisse beurteilt werden. Die Mobilisierung und der Transport von Feststoffen soll im Zusammenhang mit den Verbauungen erfasst und verschiedene Szenarien abgeleitet werden. Die Szenarien sollen fiktive Ereignisse beschreiben, die auf den Erhebungen aufbauen. Die Ergebnisse der Szenarien sollen für die Schutz- und Maßnahmenplanung herangezogen werden und auf allenfalls erforderliche Sanierungs- und Ergänzungsmaßnahmen bei den bestehenden Verbauungen hinweisen. Die Projektergebnisse bilden neben den Messungen und Ereignisdokumentationen im Rahmen des Monitoring Lattenbach eine unverzichtbare Entscheidungsgrundlage für ein umfassendes Schutzkonzept für die gefährdeten Objekte im Unterlauf.
Das Projekt "Hydrologische Studie Wartschenbach: Niederschlag-Abfluß-Simulation zur Dimensionierung von Rückhaltebecken am Zettersfeld in Osttirol" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Alpine Naturgefahren durchgeführt. Im Sommer 1997 ereigneten sich am Wartschenbach/Osttirol zwei Murabgaenge, die zu grossen Schaeden in der Wartschensiedlung (Gemeinde Nussdorf-Debant, Lienz) fuehrten. Um die Feststoffmobilisierung im Mittellauf zu verringern, wurden Hochwasserrueckhaltebecken am Zettersfeld in das Verbauungskonzept aufgenommen. Diese sollten im Rahmen des Projektes dimensioniert werden. Die allgemeine Zielsetzung des Projektauftrages lautet: - Erstellung eines hydrologischen Modells fuer den gesamten Wartschenbach. - Erstellung eines detaillierten hydrologischen Modells fuer das Zettersfeld unter Beruecksichtigung der Teileinzugsgebiete, - Ermittlung der massgeblichen hydrologischen Kennwerte fuer die Retentionsbecken, - Konstruktive und hydraulische Bemessung der Grundablaesse und der Hochwasserentlastungen. Fuer die Erstellung des hydrologischen Modells des Wartschenbaches konnte auf keine gemessenen Niederschlags-Abfluss-Ereignisse zurueckgegriffen werden. Die Modellsimulation musste daher, um einigermassen plausible Werte zu erzielen, mit unterschiedlichen Grundlagendaten durchgefuehrt werden. Ergaenzend dazu wurde das Abflussverhalten an den 2 Ereignistagen im Sommer 1997 nachgerechnet. Dazu wurden erstmalig fuer den Anwendungsbereich der WLV Wetterradardaten verwendet. Durch Vergleich mit den Ombrographenstationen sollte die Verwendbarkeit dieser Daten ueberprueft werden. Die Simulation der Abfluesse erfolgte mit unterschiedlichen Programmen und Formeln, um die Ergebnisse der Simulationen besser abzusichern. Als Eichparameter dienten Aufnahmen, die sofort nach den Ereignissen im Gelaende erhoben wurden. Zusaetzlich wurden die Ergebnisse von Beregnungsversuchen der FBVA in die Simulation eingebaut. Die Retentionsbauwerke wurden als eine Art Trogsperre mit einer wasserseitigen Rechenkonstruktion konzipiert und in einen Erddamm eingebunden.
Das Projekt "Risikoanalyse und Risikomanagement Wildbach" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Alpine Naturgefahren durchgeführt. Zur richtigen Beurteilung der Gefahrensituation in einem Wildbach und zur Ableitung dementsprechender Schutzmassnahmen sind verschiedenste Untersuchungsschritte notwendig. Von besonderer Bedeutung sind die Ereignisdokumentation und Ereignisanalyse, die Beurteilung der Massenverlagerungsprozesse und die Dimensionierung von technischen und passiven Maßnahmen. Das Projekt zielt auf die Verbesserung der Aufnahmemethodik im Zuge der Ereignisdokumentation, die Gewinnung von Daten aus 'Mustereinzugsgebieten', die Verbesserung und Neuentwicklung der Meßsensorik, die Aufnahme von Daten zur Bemessung von aktiven und passiven Schutzmassnahmen ab.