Die Verordnung über den Bebauungsplan Wilstorf 3 vom 26. Oktober 1965 (Hamburgisches Gesetz- und Verordnungsblatt Seite 189) wird wie folgt geändert: 1. Die beigefügte "Anlage zur Verordnung zur Änderung der Verordnung über den Bebauungsplan Wilstorf 3" wird der Verordnung hinzugefügt. 2. In § 2 wird folgende Nummer 3 angefügt: "3. Für die in der Anlage abgegrenzten Bereiche gilt: 3.1 Für die mit "A" bezeichnete Fläche wird Sondergebiet mit der Zweckbestimmung "Freizeitbad" und der Grundflächenzahl 0,2 festgesetzt; maßgebend ist die Baunutzungsverordnung in der Fassung vom 23. Januar 1990 (Bundesgesetzblatt I Seite 133), zuletzt geändert am 22. April 1993 (Bundesgesetzblatt I Seiten 466, 479). Es ist innerhalb der schraffiert dargestellten Fläche der Bau eines kombinierten Hallen- und Freibades mit Gastronomieeinrichtimg zulässig. Die Bebauung muß einen Abstand von mindestens 40 m zur Uferlinie des Außenmühlenteichs einhalten und darf eine Gebäudehöhe von 22 m über Normalnull (NN) nicht überschreiten. Für die zum Gotthelfweg gerichtete südöstliche Gebäudeseite ist eine Traufhöhe von maximal 19 m über NN und zum Außenmühlenteich hin eine Traufhöhe von maximal 17,5 m über NN einzuhalten. 3.1.1 Mindestens 30 vom Hundert der Dachflächen von Gebäuden sind zu begrünen. 3.1.2 Auf Stellplatzanlagen ist für je vier Stellplätze ein großkroniger Baum zu pflanzen. Im Kronenbereich jedes Baumes ist eine offene Vegetationsfläche von mindestens 12 m anzulegen. 3.1.3 Bäume mit einem Stammumfang von mehr als 80cm in Im Höhe über dem Erdboden sind zu erhalten, sofern dadurch die Durchführung zulässiger Bauvorhaben nicht unzumutbar erschwert wird. Für die infolge baulicher Maßnahmen zu beseitigenden Bäume sind auf der Fläche des Sondergebiets Ersatzpflanzungen vorzunehmen. 3.1.4 Im Kronenbereich von zu pflanzenden und zu erhaltenden Bäumen sind Geländeaufhöhungen oder Abgrabungen unzulässig. 3.1.5 Auf den privaten Grundstücksflächen sind Fahr- und Gewege sowie Stellplätze in wasser- und luft-durchlässigem Aufbau herzustellen, soweit ein Grundwasserflurabstand von mindestens 2 m ein-gehalten wird; die Wasser- und Luftdurchlässigkeit des Bodens wesentlich mindernde Befestigungen wie Betonunterbau, Fugenverguß, Asphaltierung oder Betonierung sind unzulässig. Fährwege und Stellplatzflächen mit einem Grundwasserflurabstand von weniger als 2 m sind zu versiegeln. 3.1.6 Das von Stellplätzen abfließende Niederschlagswasser ist vor Einleitung in den Außenmühlenteich durch geeignete technische und biologische Maßnahmen vorzuklären. 3.1.7 Das Ufer des Außenmühlenteiches soll naturnah gestaltet und mit standortgerechten Röhrichtpflanen, Erlen und Weiden ausgebildet werden. Der am Ufer vorhandene Gehölzbestand soll erhalten und vor dem Ufer eine Röhrichtzone von mindestens 3,5 m Breite angelegt werden. 3.2 Auf den mit "A", "B", "C" und "D" bezeichneten Flächen sind für Anpflanzungen einheimische standortgprechte Laubgehölze zu verwenden. Kleinkronige Bäume müssen einen Stammumfang von mindestens 14 cm, großkronige Bäume einen Stammumfang von mindestens 18 cm in Im Höhe über dem Erdboden aufweisen. Schwarzerlen müssen mindestens eine Höhe von 2 m aufweisen. 3.3 Entlang der Südostgrenzen der mit "B" und "C" bezeichneten Flächen sind zu den Kleingärten und den Wohngebieten Anpflanzungen von mindestens 5 m Breite mit dichtwachsenden Bäumen und Sträuchern vorzunehmen. 3.4 Die mit "B" bezeichnete Fläche wird als Straßenverkehrsfläche festgesetzt. 3.5 Die mit "C" bezeichnete Fläche wird als Straßenverkehrsfläche besonderer Zweckbestimmung mit dem Zusatz ¿Parkplatz" festgesetzt. 3.6 Die mit "D" bezeichneten Flächen werden als öffentliche Grünflächen mit der Zweckbestimmung "Parkanlage" festgesetzt. 3.7 Die mit "E" bezeichnete Wasserfläche wird nachrichtlich entsprechend der festgelegten Uferlinie übernommen.
Das Projekt "Wachstumsschwankungen europäischer Baumarten während der letzten 1000 Jahre" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Institut für Forstwissenschaften, Professur für Waldwachstum und Dendroökologie.Als Grundlage für hochaufgelöste Klimarekonstruktionen der letzten Jahrtausende dienen jahrgenau datierbare natürliche Klimaproxies wie Jahresringe von Bäumen. Bisher konzentrierten sich dendroklimatologische Untersuchungen in Europa auf Temperaturrekonstruktionen borealer und alpiner Waldgrenzstandorte. In weitaus geringerem Umfang liegen dagegen hydroklimatische Rekonstruktionen basierend auf niederschlagssensitiven Baumarten der Tieflagen (kleiner als 1000 m NN) vor, obgleich hydroklimatische Schwankungen in der Abschätzung zukünftiger und historischer Klimaveränderungen eine wichtige Rolle spielen. Die Steuerungsfaktoren, das Ausmaß und die zeitliche Abfolge dekadischer bis mehrhundertjähriger Schwankungen im Baumwachstum, welche für die Rekonstruktion des gesamten Spektrums hydroklimatischer Variabilität von entscheidender Bedeutung sind, wurden bisher kaum untersucht und verstanden. In dem geplanten Projekt sollen nun zum ersten Mal langfristige Wachstumstrends auf verschiedenen raum-zeitlichen Skalen von acht europäischen Baumarten über die letzten 1.000 Jahre gegenübergestellt werden. Die hauptsächlich aus archäologischen und historischen Holzfunden generierten Jahrringdaten von Eiche, Buche, Erle, Esche, Ulme, Tanne, Kiefer und Fichte, in Verbindung mit Daten lebender Bäume, decken die letzten 1.000 Jahre lückenlos mit hoher Belegung ab. Dieser einmalige Datenbestand mit rund 60.000 Jahrringserien ökologisch und ökonomisch wichtiger heimischer Baumarten wird von europäischen Jahrringforschern bereitgestellt. Das Ziel des geplanten Projektes ist ein besseres Verständnis der raum-zeitlichen Variabilität von niederfrequenten Wachstumstrends und die Identifizierung gemeinsamer Faktoren, die das längerfristige Baumwachstum in Europa maßgeblich steuern (z.B. Klima und/oder Vulkanemissionen, Kohlenstoffdioxidgehalt der Atmosphäre oder Veränderungen der Sonnenaktivität). Die angewandten Methoden umfassen neue Standardisierungsverfahren, Trend- und Spektralanalysen sowie Filterungsverfahren, um niederfrequente Schwankungen der Jahrringchronologien zu detektieren und extrahieren. Faktoren, die das langfristige Baumwachstum maßgeblich steuern, werden unter Einbeziehung verschiedener Klimaparameter (Temperatur, Niederschlag, Abflussmengen von Flüssen, Grundwasserstände) sowie Zeitreihen externer und interner Einflüsse auf das Klimasystem identifiziert. Darüber hinaus werden die langfristigen Wachstumstrends mit Zeitreihen anderer Paläoarchive verglichen. Die in dem geplanten Projekt gewonnenen neuen Erkenntnisse über klimabedingter, langfristiger Wachstumsschwankungen und deren Ursachen werden eine deutlich bessere Grundlage für zukünftige valide Klimarekonstruktionen, globale Klimamodelle und für die Quantifizierung von Langzeitveränderungen des globalen Kohlenstoffkreislaufs schaffen.
Das Projekt "Entwicklung einer numerischen Pollenflugvorhersage" wird/wurde ausgeführt durch: Deutscher Wetterdienst (DWD) - Zentrum für Medizin-Meteorologie Forschung Freiburg.Die Zahl der von Pollenallergien Betroffenen ist in den letzten Jahren gestiegen. Nach Angaben des Deutschen Allergie- und Asthmabundes e. V. leiden 16 % der deutschen Bevölkerung unter einer Pollenallergie, Tendenz steigend. Vor allem die Pollen der Frühblüher (Hasel, Erle, Birke) sowie Gräser- und Kräuterpollen (Beifuß, Ambrosia) gehören zu den Hauptauslösern einer Pollenallergie. Allergische Reaktionen können unbehandelt zu chronischen Beschwerden und Erkrankungen führen (allergische Rhinitis, Asthma bronchiale). Damit verbunden sind steigende medizinische Kosten, Verringerung der Leistungsfähigkeit und Einschränkungen in der Lebensqualität. Eine gezielte Medikation kann dabei helfen, die allergischen Beschwerden zu begrenzen. Dazu sind Informationen über den zu erwartenden Pollenflug notwendig. Räumlich höher aufgelöste Pollenflugvorhersagen sowie die Vorhersage von Ferntransport (z.B. Ambrosia) können mit dem Ausbreitungsmodell COSMO-ART bzw. ICON-ART gerechnet werden. COSMO-ART und ICON-ART sind online gekoppelte Modelle, die für die Ausbreitung von Aerosolpartikeln und reaktiven Gasen am KIT entwickelt wurden. Die Pollenflugmodellierung umfasst pflanzenbiologische Prozesse (z.B. Blühbeginn) sowie atmosphärische Prozesse (z.B. Transport, Sedimentation).
Das Projekt "Makromycetenflora von Alnus (Erle) in der Schweiz" wird/wurde ausgeführt durch: Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, Geobotanisches Institut, Herbarium.Langzeitprojekt zur Erfassung der Biodiversitaet und Oekologie der an Erlen (Alnus incana, Alnus viridis) gebundenen Makromycetes (Symbionten, Parasiten, Saprobe). Untersuchungsgebiet in Graubuenden und Tessin. Parameter: Biomonitoring, Evaluation bezueglich Einsatz als Bioindikatoren (Grundwassersenkung, Biotopveraenderungen durch forstwirtschaftliche Eingriffe). Artenliste, Fluktuation und Produktivitaet pro Saison und ueber mehrere Jahre. Erlenwald: Refugium fuer zahlreiche, in der Roten Liste der Makromycetes gefuehrten Pilzarten.
Das Projekt "Herbivorie, induzierte Resistenz und 'sprechende Baeume': Wechselwirkungen zwischen Schwarzerlen (Alnus glutinosa) und Erlenblattkaefern (Agelastica alni)" wird/wurde ausgeführt durch: Universität Göttingen, Fakultät für Agrarwissenschaften, Fachgebiet Agrarökologie.
Gebietsbeschreibung Die Bode entspringt im LSG „Harz“, durch das sie zunächst als Kalte und Warme Bode fließt. Unterhalb von Hexentanzplatz und Roßtrappe verläßt das Gewässer bei Thale das Mittelgebirge. Nach 169 km Gesamtlänge mündet die Bode bei Nienburg in die Saale. Der Unterlauf der Bode mit den angrenzenden Bereichen wurde von Ditfurt bis Hedersleben und wieder von Etgersleben bis zur Mündung der Bode in die Saale bei Nienburg in den oben genannten Landkreisen unter verschiedenen Bezeichnungen als LSG unter Schutz gestellt. Die folgende Beschreibung berücksichtigt all diese LSG (einschließlich der in Ausweisung befindlichen LSG-Anteile der Landkreise Halberstadt und Bördekreis zwischen Rodersdorf und Groß Germersleben) und erfolgt entsprechend einer einheitlichen Betrachtung des Naturraumes unter dem Namen LSG „Bode“. Die LSG liegen im wesentlichen in den Landschaftseinheiten Nordöstliches Harzvorland sowie Großes Bruch und Bodeniederung, zu geringen Teilen in der Landschaftseinheit Magdeburger Börde. Die LSG erstrecken sich entlang des Fließgewässers Bode. Das betrachtete Gebiet läßt sich in zwei Teilbereiche gliedern, die in Süd-Nord-Richtung verlaufende Bode zwischen Ditfurt und Oschersleben und die von Oschersleben weiter in südöstliche Richtung fließende Bode bis Löbnitz. Das Landschaftsbild des LSG wird durch die Niederungen und Tallandschaften der Bode und ihrer Nebenflüsse sowie durch die angrenzenden, mit Löß bedeckten Hochflächen und deren Trockentäler bestimmt. Der Mittellauf der Bode zwischen Ditfurt und Oschersleben stellt in seiner Gesamtheit eine vielseitige, hochsensible und weitgehend naturbelassene Landschaft dar. Besonders harmonisch wechseln sich im Mündungsbereich der Selke und im Niederungsbereich zwischen Adersleben und Deesdorf naturnahe Altarme der Bode, Auenwaldreste und typische Grünlandstrukturen ab. An der Mündung der Holtemme in die Bode ist das Gewässer eng mit Weiden, Birken und Erlen bestanden. Im Umland ist die auenähnliche Landschaft auffallend, die randlich allerdings stark landwirtschaftlich überprägt ist. Dagegen ist die Bode unterhalb von Oschersleben ausgebaut und eingedeicht worden. Die Ackerflächen mit eingestreuten Weihern oder Feuchtstellen und der Kali- bzw. Braunkohlebergbau zwischen Westeregeln und Staßfurt beeinflussen dabei den Charakter der Landschaft ebenso wie die von Baumreihen und Weidengebüschen durchsetzten Wiesen und Weiden unterhalb Staßfurts oder die naturnahen Niederungen zwischen Oschersleben und Etgersleben. Der Bodelauf einschließlich seiner Ufer- und Niederungsbereiche im LSG vermittelt ein eindrucksvolles Landschaftserlebnis. Landschafts- und Nutzungsgeschichte Die ältesten Spuren des Menschen auf dem Gebiet des LSG stammen aus Westeregeln, Wolmirsleben und Unseburg und gehören dem jüngeren Abschnitt der Altsteinzeit an. Die Menschen der ausgehenden Eiszeit lauerten hier Mammuten und Nashörnern, Wildrindern und Wildpferden auf, die sich zur Tränke am Fluß einfanden. Die älteste Bestattung dieses Raumes stammt aus Unseburg. Sie gehört der mittleren Steinzeit an und ist etwa 8 000 Jahre alt. Sie bezeugt die dauerhafte Anwesenheit des Menschen an der für Jagd und Fischfang günstigen bewaldeten Bodeniederung. Als besonders siedlungsgünstig erwiesen sich die hochwasserfreien Terrassenränder entlang der Bode, aber auch die Niederterrasseninseln in der Niederung. Bereits am Beginn der Jungsteinzeit hatte jede Gemarkung innerhalb des LSG mindestens eine linienbandkeramische Siedlung. Eine Ausnahme bildet lediglich Hohenerxleben, wo die Besiedlung heutigem Kenntnisstand zufolge mit der Stichbandkeramikkultur einsetzte. Das Gebiet an der Bode blieb auch in den folgenden Perioden dicht besiedelt. 29 Fundstellen waren von der Jungsteinzeit bis in die Eisenzeit, 16 weitere bis in die römische Kaiserzeit und davon neun bis ins Mittelalter hinein besiedelt. Zehn Siedlungen wurden in der Bronzezeit neu angelegt, wobei sieben bereits während der Eisenzeit wieder aufgegeben und drei bis ins Mittelalter hinein belegt waren. Entlang der Bode reihten sich insgesamt 20 Befestigungen aneinander: Löbnitz, Hohenerxleben, Staßfurt (2), Hecklingen, Löderburg, Rothenförde, Unseburg (3), Wolmirsleben (3), Egeln (5), Etgersleben (2). Während der Trichterbecherkultur errichtete die Bevölkerung der Baalberger Kultur den Toten trapezförmige Grabanlagen. Drei befestigte Siedlungen sind bei Löderburg, Unseburg und Wolmirsleben belegt. Während der Schnurkeramikkultur wurden erstmals auch die hügeligen Gebiete zwischen Nenndorf, Hecklingen und Groß Börnecke besiedelt. Als Beispiel für die Besiedlung des Landschaftsschutzgebietes durch die Schnurkeramikkultur sei ein Grabhügel mit 20 m Durchmesser bei Hecklingen genannt, in dem sich eine Steinkiste, die von Steinplatten umpackt war, befand, in der drei Tote bestattet lagen. Er stellt einen der wenigen Grabhügel dar, die sich in diesem landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebiet noch erhaltenen haben. Bedeutende Siedlungsspuren stammen aus der Jungbronze- und Früheisenzeit. So befindet sich südöstlich von Egeln inmitten einer Grabhügelnekropole ein Ringheiligtum und in ihrer Nähe eine burgartige Befestigung. Eine zweite Befestigung liegt bei Tarthun, in deren Nachbarschaft ebenfalls Grabhügel vorhanden waren. Gußformen zusammen mit Metallresten und Tonklumpen aus einer Siedlung bei Unseburg belegen lokale Keramikherstellung und Metallverarbeitung. Während der frühen Eisenzeit zählte das Gebiet an der Bode zur Hausurnenkultur, wobei Hausurnen bei Unseburg und Staßfurt zum Vorschein kamen. Die jüngere Eisenzeit ist im LSG durch die Jastorfkultur vertreten. Während der römischen Kaiserzeit siedelten dort die Hermunduren. Eisenzeitliche und kaiserzeitliche Befestigungen lassen sich entlang der Bode zwischen Löbnitz und Etgersleben siebenmal feststellen. Bislang noch undatiert sind die entlang des Zechsteinsattels zwischen Staßfurt und Unseburg dicht an dicht gesetzten Gruben, die darauf hinweisen, daß dort die durch Risse im Gestein an die Erdoberfläche aufsteigende Sole in Gruben gesammelt und dann ausgeschöpft und zu Salz gesotten wurde. Solche Quellen sind außerhalb des Landschaftsschutzgebietes bei Sülldorf noch anhand von Halophyten zu erkennen. Durch die Salzgewinnung und dem daraus möglichen Handel sind vermutlich eine Reihe von Preziosen in dieses Gebiet gelangt, denen aus der Zeit der Schnurkeramikkultur Kupfergegenstände, aus der Aunjetitzer Kultur Bernsteinperlen und aus der Früheisenzeit Steigbügelarmringsätze zählen. Aus der Spätbronzezeit fand sich eine eiserne Speerspitze, die der Form nach aus dem eurasischen Steppengebiet stammt und von den dort lebenden Kimmeriern verwendet wurde, die ihren Einfluß bis Böhmen geltend machten. Stempelverzierte Keramik stammt aus keltischen Töpfereien. Kontakte mit dem römischen Reich bezeugen ein Kannenhenkel, eine Glasperle und eine Münze. Anhand der Ortsnamen lassen sich Besiedlungsperioden ableiten. Zirka von 600 bis 1000 v.u.Z. entstanden Orte mit der Namensendung ”-dorf” oder ”-furth”, aus denen sich örtliche Verhältnisse ableiten lassen, so Ditfurt, Rodersdorf, Deesdorf, Krottorf, Hordorf, Gänsefurth und Staßfurt. Die Endung ”-leben” ist charakteristisch für die Siedlungsperiode ca. 300-600 u.Z. Beispiele dafür sind Oschersleben, Hadmersleben, Adersleben, Wolmirsleben, Groß Germersleben, Athensleben, Etgersleben und Hohenerxleben. Im 10. Jahrhundert sind die Orte mit der Endung ”-burg” gegründet worden, zum Beispiel Unseburg und Löderburg. Aus neueren Zeiten kommen die Ortsnamen, die auf bergbauliche Tätigkeiten hinweisen, wie Leopoldshall und Jakobsgrube. Zu den wichtigsten Zentren des frühen Mittelalters gehörten die Klöster Hadmersleben, Gröningen und Hecklingen sowie die Burgen von Gröningen, Oschersleben und Unseburg. Als Elemente der historischen Kulturlandschaft prägen außerdem die Schlösser von Hohenerxleben und Gänsefurth, die Burgwallanlage in Unseburg und die flache Erhebung mit Siedlungsresten zwischen Unseburg und Rothenförde das Landschaftsbild. Die Wälder stellten Ausdehnungsbarrien von Siedlungen dar, so daß bis zum Roden dieser Wälder im 11. Jahrhundert die Flußniederungen Siedlungskammern in den umgebenen Wäldern darstellten. Als Ergebnis der Entwaldung der Region verstärkte sich die Erosion auf den gerodeten Flächen. Feinsandige Materialien wurden in den Auen der Flüsse angeschwemmt und lagerten sich dort als Auenlehmbildung ab. Im Gebiet waren nur noch kleine Flächen zwischen Unseburg und Wolmirsleben bewaldet. Im 15. Jahrhundert hatte die Bode teilweise Grenzfunktion, so zwischen den Bistümern Magdeburg im Norden und Halberstadt im Süden. Seit dem 16. Jahrhundert erfolgten Entwässerungsarbeiten, um die fruchtbaren Niederungen der Flüsse einer intensiveren Nutzung zuzuführen. Nachdem ab 1850 ein umfangreiches Programm zur Begradigung der Bode und anderer Fließgewässer umgesetzt wurde, konnten die Gewässer immer vielseitiger genutzt werden. Es kam u.a. zu Funktionsüberlagerungen des natürlichen Wasser- und Stofftransportes und der industriellen und kommunalen Abwasser-entsorgung. Die Bode wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch einmal begradigt und abschnittsweise eingedeicht. Die erheblichen Absenkungen des Grundwasserspiegels und die Beseitigung der Überschwemmungsgefahr ermöglichten es, große Auenbereiche in die Ackernutzung einzuschließen und vom Fließgewässersystem zu trennen. Im 18. Jahrhundert nahm der Bergbau an Bedeutung zu. Um Unseburg, Löderburg und Wolmirsleben wurde Braunkohle anfangs im Tiefbau, später dann im Tagebau abgebaut. Nach Einstellung des Abbaus (in Unseburg zum Beispiel im Jahre 1960) entstanden hier Bergbausenkungsgebiete, die zur Entstehung von Seen und Weihern führten. In Wolmirsleben entwickelte sich eine 1850 eröffnete Grube nach ihrer Stillegung (im Jahre 1925) zu einem Stillgewässer, dem Großen Schachtsee. Heute sind Acker- und Grünlandbewirtschaftung die vorherrschenden Landnutzungsformen im LSG. Geologische Entstehung, Boden, Hydrographie, Klima Die Bode quert im Raum Ditfurth-Hedersleben die Subherzyne Senke und die Oschersleben-Bernburger Scholle (Tafeldeckgebirge). Sie verläuft im Bereich der Subherzynen Senke von Südwest nach Nordost und biegt am Südwestrand des Hakels in die Südost-Nordwest-Richtung um. Zwischen Westeregeln und Staßfurt verläuft die Bode im Bereich des Staßfurt-Egelner Sattels (Salzdurchbrüche im Bereich der Oschersleben-Bernburger Scholle). Von Westeregeln bis Unseburg liegt das Bodebett nordöstlich der Sattelachse. In Unseburg quert die Bode die Salzstruktur, um dann bis Staßfurt in der südwestlichen Randsenke des Sattels weiter zu verlaufen. An der Oberfläche stehen in beiden Teilen des LSG fluviatile holozäne bis weichselkaltzeitliche Sande und Kiese an, deren Bestand überwiegend herzynen Ursprungs ist. Im Raum Westeregeln-Staßfurt nimmt in der dort breiteren Bodeniederung auch die Verbreitung bindiger Deckschichten, das heißt Auenlehm beziehungsweise -ton, zu. Das Gebiet besteht, wie bereits beschrieben, aus einem südlichen Teil von Ditfurt bis Rodersdorf im Bereich der Subherzynen Senke und einem nördlichen Teil von Staßfurt bis Westeregeln im Bereich des Staßfurt-Egelner Sattels und seiner Randsenken. Wegen der erheblichen Unterschiede werden diese Teile getrennt beschrieben. Im südlichen Teil dominieren in der Bodeaue Gley-Tschernitzen aus Auenlehm bis Auenton, dunkle, durchgehend humose, grundwasserbeeinflusste Auenböden, (mit ersten Wassermerkmalen zwischen 40 - 80 cm unter Flur) die unterhalb von 1,7 bis 2 m von Sanden und Kiesen unterlagert sind. Diese Sande und Kiese werden in der Nähe von Ditfurt bereits abgebaut und sollen auch in Zukunft abgebaut werden. Nach Ende der Kiessandgewinnung werden wassergefüllte Restlöcher zurückbleiben, die bei entsprechender Rekultivierung eine Bereicherung des LSG sein werden. Flankiert wird das Bodetal hier von Hochflächen, die überwiegend von Tschernosemen bis Braunerde-Tschernosemen bedeckt sind. Im Böschungsbereich zwischen Hochfläche und Bodetal finden sich Rendzinen, flachgründige, von Gestein unterlagerte, karbonatführende Böden. Im nördlichen Teil treten neben den schon erwähnten Gley-Tschernitzen Gleye bis Gley-Tschernoseme auf, das heißt in diesem Abschnitt finden sich die ersten Wassermerkmale schon oberhalb 40 cm unter Flur. Der höhere Wasserstand ist durch Subrosion und Altbergbau bedingt, die auch zu einer Verbreiterung des Bodetales geführt haben. Begleitet wird die Bodeaue von Hochflächen, zum Beispiel im Raum Hecklingen, auf denen in weiter Verbreitung Tschernoseme bis Braunerde-Tschernoseme aus Löß vorkommen. Die Bode entspringt am Brockenmassiv im Harz, durchfließt das nördliche Harzvorland und tritt bei Ditfurt in das LSG ein. Als Zuflüsse der Bode zählen der Grenzgraben bei Wedderstedt, die Selke, der Goldbach bei Wegeleben, der Neue Graben bei Gröningen, die Holtemme und der Limbach bei Krottorf, der Große Graben bei Oschersleben, der Geesgraben am Bahnhof Hadmersleben, die Sarre bei Groß Germersleben, der Sülzegraben nördlich Etgersleben, der Mühlgraben bei Unseburg, die Ehle bei Rothenförde und der Marbegraben südlich von Athensleben. Der Mittellauf der Bode (im LSG bis Hordorf) fließt in einer Talaue. Daran schließt der Unterlauf an, der, in einem eiszeitlichen Urstromtal fließend, den Charakter eines Niederungsgebietes annimmt. Im LSG ist eine Vielzahl von Standgewässern zu finden, darunter die Altarme und die Altwasser der Bode. Während sich das im Frühjahr anfallende Hochwasser vor dem Bau der Harztalsperren aufgrund des geringen Gefälles lange in den Niederungen hielt, treten heute nur noch selten Hochwasserereignisse ein. Das Bodetal ist abwechslungsreich strukturiert und wird als klimatischer Regnerationsraum angesehen. Die offenen Wiesen- und Ackerflächen in den Niederungen sind als Kaltluftentstehungsgebiete von Bedeutung. Die Uferstrukturen, wie Hecken und Baumreihen, sowie die Feldgehölze und Wälder besitzen die Fähigkeit, Staub und Luftschadstoffe zu filtrieren und tragen somit zur Verbesserung der Luftqualität bei. Das LSG liegt im Regenschatten des Harzes, was die Jahresmittelwerte der Niederschläge von zirka 600 mm in Harzrandnähe und 460 mm bei Staßfurt verdeutlichen. Die Jahresmittelwerte für die Lufttemperatur betragen 8,0-8,5°C. Pflanzen- und Tierwelt Im östlichen Bereich der Bodeniederung wird der Eschen-Eichen-Wald als potentiell natürliche Vegetation betrachtet, eine typische Auenwaldausprägung für Flußniederungen in der Ackerlandschaft des mitteldeutschen Trockengebietes. Weiterhin sind Eschen-Ulmen- und Weiden-Pappel-Auenwälder als potentiell natürliche Vegetation angeben, die typisch für ständig feuchte Auenstandorte sind. Die Salzstellen bei Hecklingen und Hohenerxleben weisen eine charakteristische Salzvegetation und eine typische halobionte und halophile Entomofauna des Mitteldeutschen Binnenlandes auf und gehören zu den am besten untersuchten Binnenland-Salzstellen Deutschlands. Die hier vorkommenden Pflanzengesellschaften zeichnen sich durch einen hohen Anteil an Salzsteppenpflanzen mit südeuropäischem und südeurasischem Verbreitungsschwerpunkt aus. Natürliche Waldgesellschaften sind heute im LSG kaum noch vorhanden. So sind Reste der Hartholzaue noch östlich von Tarthun, östlich von Egeln oder inselförmig entlang des Bodelaufes zu finden. In nicht überfluteten Bereichen befinden sich südwestlich von Löderburg Eichen-Mischwald und Hybridpappelforste, letztere nehmen den größten Waldanteil ein. Für den engeren und zum Teil überschwemmungsbeeinflußten Bereich der Talaue stellen die partiell gut ausgebildeten Weiden-Pappel-Auenwälder die potentiell natürliche Vegetation dar. Neben den Weiden-Auenwäldern findet sich bei Wedderstedt ein kleiner Erlenwald, der auf eine Aufforstung nach 1919 zurückgeht, die teilweise niederwaldähnlich genutzt wurde. Für das Landschaftsbild bedeutsam sind außerdem linienhafte Pflanzungen aus den 1950er Jahren entlang von Wegen und Gräben. Insbesondere bei Hedersleben befinden sich in der Aue großflächige alte Streuobstwiesen in sehr gutem Pflegezustand. Ein Kleinod ist der sogenannte ”Heuke-Park” am Ortsrand von Ditfurt mit einem sehr alten Baumbestand, darunter Rot-Buche und Esche. Wärmeliebende Gebüsche sind an den südlich exponierten Hangbereichen der Ditfurter Talseite zu finden. Sie sind kleinflächig als Sukzessionsstadien auf brachgefallenen Trockenrasen ausgebildet. Charakteristische Arten sind Liguster, Roter Hartriegel, Tartaren-Heckenkirsche und Wolliger Schneeball. An vielen Hängen sind auch noch Magerrasen vorhanden. Kleinflächig sind auch interessante Bachröhrichte und eine Hochstauden-Feuchtbrache zu finden. Besonders erwähnenswert sind die fragmentarisch ausgebildete Fluthahnenfuß-Gesellschaft der Bode und die Hakenwasserstern-Gesellschaft mit Haarblättrigem Wasserhahnenfuß und Wasserfeder im Grenzgraben. Im Gebiet kommen unter anderem Weißstorch, Rot- und Schwarzmilan, Schwarzspecht, Eisvogel und Neuntöter vor. Durch Umwandlung bedeutender Flächen von Grünland in Ackerland ab den 1970er Jahren sind die Vorkommen des Großen Brachvogels erloschen. Letztmalig im Mai 1982 flötete in der Bodeniederung bei Ditfurt ein Großer Brachvogel. Auch der Steinkauz ist in den 1980er Jahren in der Bode-Selke-Aue ausgestorben. In neuerer Zeit sind Saatkrähe und Dohle wieder Brutvögel. Im Jahre 1994 erfolgte je eine Koloniegründung bei Ditfurt und bei Wedderstedt. In den Wintermonaten übernachten allabendlich Tausende nordischer Saatkrähen im Gänsefurther Busch. Seine besondere Bedeutung für die Avifauna hat das LSG jedoch für den Rotmilan, der im Gebiet Brutvogel ist und im Winterhalbjahr große Schlafgemeinschaften bildet. Die als Folgeerscheinung des Bergbaus entstandenen zahlreichen Gewässer und Feuchtbiotope bieten einer artenreichen spezifischen Tierwelt neuen Lebensraum. So zählen in diesen anthropogenen Feuchtgebieten unter anderem Zwerg-, Hauben- und Rothalstaucher, Große Rohrdommel, Bekassine, Kiebitz, Drossel-, Teich- und Schilfrohrsänger, Schwanz-, Beutel- und Bartmeise, Braunkehlchen, Wacholderdrossel sowie Nachtigall zu den landschaftstypischen Brutvögeln. Südliche Binsenjungfer, Kleines Granatauge, Kleine Königslibelle und Spitzfleck sind spezifische Bioindikatoren für die gute ökologische Qualität der Stillgewässer. Die Bode selbst wurde in den letzten fünf Jahren zunehmend wieder von der Gebänderten Prachtlibelle besiedelt, wodurch die Verbesserung der Wasserqualität dokumentiert wird. Der Löderburger See und andere große Weiher, wie zum Beispiel der Wolmirslebener See, entwickelten sich unter anderem zu bedeutenden Rastgewässern für durchziehende Gänse- und Entenarten. Linnés Grashüpfer besiedelt in großer Anzahl die ruderalisierten Quecken- und Glatthafer-Säume der Magerrasen an den Talhängen. Die insgesamt hohe Artenzahl der Heuschrecken im Gebiet ist Ausdruck des vielfältigen Lebensraumangebotes. Entwicklungsziele Die Bode soll ihren Charakter als naturnahes Fließgewässersystem und den naturnahen Ober-/Unterlauf behalten beziehungsweise zurückerhalten. Um die Bedeutung hinsichtlich des Arten- und Biotopschutzes zu erhöhen und das Landschaftsbild zu verbessern, sind die landwirtschaftlich genutzten Flächen in der Niederung und den angrenzenden Bereichen verstärkt durch Hecken, Obstbaumreihen und Wegraine aufzuwerten. Die Auenwaldreste sind zu erhalten und möglichst an periodische Überstauungen anzuschließen. Der Grünlandanteil ist besonders im Überflutungsbereich deutlich zu erhöhen. Exkursionsvorschläge Als besonders wertvolle Bereiche im LSG laden der denkmalgeschützte Park in Hohenerxleben, die Landschaftsparks Horst in Hecklingen und Schlosspark Gänsefurth zum Verweilen ein. Des weiteren lohnt es sich für Naturfreunde, einen Ausflug in das FND „Westerwiesen“ südöstlich von Unseburg oder in das NSG „Salzstelle bei Hecklingen“ zu unternehmen. Hadmersleben Hadmersleben liegt am Übergang einer alten Heerstraße, die von Halberstadt nach Magdeburg über die Bode führt. Erst in diesem Jahrhundert wurden die vier Siedlungsteile zusammengeschlossen, wobei der unterschiedliche Charakter jedes dieser Teile erkennbar geblieben ist. Der Stadtteil im Norden stammt aus dem 12. Jahrhundert und erhielt im Jahr 1390 die Stadtrechte. Zerstörungen der Stadt in den Jahren 1664 und 1699 wurden durch Brände verursacht. Zu den wenigen Relikten aus historischen Zeiten gehören der ”Wächterturm” in der Nähe des Rathauses, der 1649-52 erbaute ”Hansesche Hof” in der Kirchstraße und der Gasthof ”Zum Landhaus” aus dem 17. Jahrhundert. Früher durch den Lauf der Bode abgetrennt, gruppierten sich südlich der Stadt die Gebäude des Schlosses, eine Anlage aus dem 16. Jahrhundert. Heute befindet sich dort die Lehr- und Versuchsanstalt der Saatzucht Hadmersleben GmbH. Im Jahr 1161 wurde ein Benediktiner-Nonnenkloster von Bischof Bernhard von Halberstadt gestiftet, das sich westlich des Schlosses befindet. Die Kirche des Benediktiner-Nonnenklosters St. Peter und Paul gehört zu den bedeutendsten Sakralbauten in der weiteren Umgebung. Das Südschiff stammt aus der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts, die Nonnenempore aus der Zeit um 1160/80. Aus dem 14. Jahrhundert sind die Glockenstube im Kreuzgratgewölbe und der Chor erhalten geblieben. Die Einrichtungen der Klosterkirche stammen überwiegend aus dem Barock (um 1700). Zu den Ausnahmen gehören beispielsweise die Löwentürklopfer von zirka 1160 am Südportal der Kirche oder der Flügelaltar aus dem 15. Jahrhundert. Die Figuren am Hauptaltar und an den Nebenaltaren wurden von der Nonne Gertrud Gröninger um 1698, als Zeichen früher Emanzipation, geschnitzt. Bei der Besichtigung des Klosters sind die Wandtapeten im Obergeschoß des Kreuzganges sehenswert. Auf ihnen ist der griechische Befreiungskampf von 1827 dargestellt. Das Kloster wurde im Jahr 1810 aufgelöst. Zwischen dem Schloß und dem Kloster erstreckte sich das eigentliche Dorf Hadmersleben, eine warnische Siedlung aus dem 4. Jahrhundert. Wanderungen entlang der Bode Für die Bodeniederung wurden zwei Wanderwegabschnitte von Staßfurt bis Löderburg und von Löderburg bis Wolmirsleben kulturhistorisch und naturkundlich ausführlich beschrieben. Ausgangspunkt der nachfolgend beschriebenen Route soll der Löderburger See sein. Es besteht jedoch die Möglichkeit, von Zwischenpunkten Teilbereiche zu erkunden, da die Route durch mehrere Ortschaften führt. Der Löderburger See ist aus einem Tagebaugebiet durch Abbau von Braunkohle entstanden und seit 1977 als Naherholungszentrum ausgewiesen. Auf seiner zirka 30 ha großen Wasserfläche besteht die Gelegenheit, Wasserski zu fahren, zu rudern oder zu baden. Die Wanderung beginnt auf dem Damm entlang dem Ostufer des Sees und führt weiter etwa 3 km in nördlicher Richtung. Am Ende des Dammes erreichen wir Athensleben. Zum ersten Mal 1174 urkundlich erwähnt, gehörte es später zum Besitz des Klosters Hillerleben. Die Wasserburg in Athensleben war Kaiserpfalz und später Fundament für das Schloß, das 1303 erstmals erwähnt wurde. Am Ostufer der Bode ist das allerdings schon sehr verwitterte Schloß, gebaut aus Kalkstein und Sandstein, zu sehen. Athensleben gehörte politisch zu Magdeburg und kirchlich zu Halberstadt und wurde oft als Pfandobjekt verkauft und wieder erworben. Die Schafzucht war in den 1930er Jahren mit 20 000 Tieren eine bedeutende wirtschaftliche Einnahmequelle für die Dorfbewohner. Vorbei am Athensleber Wasserturm und über die Ackermannsbrücke führt die Wanderung entlang der Bode zirka 2,5 km in nördliche Richtung. Hier beginnt einer der schönsten Abschnitte unmittelbar an der Bode bis Rothenförde, einem Ortsteil von Löderburg. Rothenförde wurde erstmals 959 erwähnt und war Klosterbesitz des Klosters „Unserer Lieben Frauen“ zu Magdeburg. Heute sind aus den vergangenen Jahrhunderten nur noch die Ruinen der Wassermühle zu sehen, die einst sowohl Getreide als auch Ölfrüchte gemahlen hat. Der Wanderweg führt am Bodewehr vorbei. Da das Wasser hier gut durchlüftet wird, ist die Bode unterhalb des Wehres sehr fischreich, was unter anderem den Eisvogel schon seit vielen Jahren hier seßhaft werden ließ. Der Weg führt auf einem Rogensteinsattel des Unteren Buntsandsteins weiter nach Norden. Kleine Altholzrestbestände und Wiesen mit Solitäreichen durchwandernd, erreicht man am westlichen (rechten) Bodeufer das Baumholz und das südlicher gelegene Backofenholz, beides auenwaldartige Niederungswälder. Nach dem Überqueren der Bode am Baumholz gelangt man durch eine Kleingartenanlage nach Unseburg. Der Name ”unna” für Wasser und ”nes” für Nase beschreibt die Lage der Burg an einer Wasserenge. Im Jahr 908 gab es hier nur diese Wasserburg. Der südliche Torturm blieb bis heute in seinen Fundamenten erhalten und diente bis ins 20. Jahrhundert als Eiskeller. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann man in der Umgebung mit dem Abbau von Braunkohle. 1850 wurde die erste Grube, ”Johanna Henriette”, in der 450 Beschäftigte nach damaligen Angaben 5,5 Millionen Hektoliter Braunkohle förderten, in Betrieb genommen. Eine weitere Grube, ”Marie”, in der Unseburger Feldmark, wurden mit 200 Arbeitern 2,1 Millionen Hektoliter Braunkohle gefördert. Der Betrieb beider Gruben wurde 1960 eingestellt. Verläßt man den Ort in Richtung Tarthun über die Brücke am Mühlgraben führt der Weg entlang des Großen Unseburger Holzes, dessen Auenwaldcharakter sich am schönsten im Frühjahr präsentiert. Zwischen Tarthun und Westeregeln bauten die Consolidierten Alkaliwerke Westeregeln den ersten Salzschacht, ”Schacht IV”, was in Tarthun eine Bevölkerungszunahme zur Folge hatte. 1923 wurde dieser Schacht stillgelegt und während des II. Weltkrieges zur Untertage-Produktion von Flugzeugteilen der Junkers-Werke genutzt, bis er gegen Ende des Krieges gesprengt wurde. Entlang der Bode führt die Wanderung durch das Große Bruch. Die Bode bei Tarthun wurde 1789 begradigt, dennoch sind die alten Bruchwiesen entlang des Weges noch zu erkennen. Die Flächen sind die Nahrungsflächen der Unseburger, Tarthuner, Egelner und Wolmirsleber Weißstörche. Die Westerwiese zwischen der Bode und der Straße in Richtung Wolmirsleben ist ein Feuchtgebiet, das mit Pappel- und Weidengebüschen durchsetzt ist und am besten mit sachkundiger Führung durchwandert werden sollte. Verschiedenes Historie der Unterschutzstellung 1975 wurde durch Beschluß des Bezirkstages Magdeburg das LSG „Bodeniederung“ im Kreis Staßfurt, mit einem geringfügigen Anteil im Kreis Schönebeck, unter Schutz gestellt. 1996 erfolgte die Neu-Verordnung dieses LSG. 1994 stellte der Landrat von Halberstadt ein LSG „Bodeniederung mit angrenzenden Hochflächen“ einstweilig sicher. Die einstweilige Sicherstellung lief 1998 aus, das LSG befindet sich aber zur Zeit in der Ausweisung. Es besteht allerdings kein räumlicher Zusammenhang zum LSG „Bodeniederung“ aus dem Jahr 1975. 1995 wurde im Bördekreis die „Bodeniederung mit angrenzenden Hochflächen“ einstweilig sichergestellt. Auch hier läuft das Ausweisungsverfahren. Es war aber noch immer kein Anschluß an das bestehende LSG „Bodeniederung“ gegeben, er erfolgte erst 1996 bei der Neuverordnung durch Erweiterung bis an die Kreisgrenze. 1997 wurde erstmalig ein Anteil im Landkreis Quedlinburg endgültig unter Schutz gestellt, mit der abweichenden Bezeichnung „Bode-Selke-Aue und angrenzende Hochterrasse“. Dieses Gebiet ist, da der Anteil im Landkreis Halberstadt gegenwärtig ohne Schutzstatus und der Bereich im Bördekreis erst einstweilig sichergestellt ist, vom übrigen LSG noch völlig getrennt. 1998 wurde im Landkreis Bernburg das LSG „Bodeniederung“ endgültig verordnet. Da es sich künftig um ein zusammenhängendes Gebiet handeln wird und die Bode das gemeinsame Schutzgut ist, erschien es sinnvoll, alle Kreisanteile in einem LSG zusammenzufassen. Mit der Gesamtbezeichnung „Bode“ und den zur Zeit endültig unter Schutz gestellten Anteilen in den Landkreisen - Aschersleben/Staßfurt unter der Bezeichnung „Bodeniederung“ - Schönebeck unter der Bezeichnung „Bodeniederung“ - Quedlinburg unter der Bezeichnung „Bode-Selke-Aue und angrenzende Hochterrasse“ - Bernburg unter der Bezeichnung „Bodeniederung“ werden die Unterlagen ab Stand 01.01.1999 in der Landesdokumentation unter der Registriernummer LSG0025 archiviert. Wassergüte der Bode Innerhalb der letzten Jahre hat sich die Wasserqualität der Bode deutlich verbessert: Während ihr Lauf oberhalb von Staßfurt 1992 noch als durchgehend kritisch belastet und im weiteren Verlauf bis zur Mündung in die Saale als sehr stark verschmutzt bewertet werden mußte, wies der Bodelauf zwischen Oschersleben und Unseburg 1995 nur noch eine mäßige Belastung und der Unterlauf ab Staßfurt eine kritische Belastung auf. Die Einmündung der Selke wirkt sich nicht entlastend auf die Bode aus, sondern führt außerdem zu erhöhten Salzkonzentrationen, die jedoch insgesamt gering sind. Durch den Zufluß der Holtemme nimmt die Nährstoffkonzentration in der Bode bei Wegeleben bis Hordorf weiter zu. Der Bodelauf besitzt ab Oschersleben durch das kiesige und flache Flußbett ein gutes Selbstreinigungsvermögen. Dadurch kann dieser Abschnitt bis Staßfurt mit der Gewässergüteklasse mäßig belastet bewertet werden. Aufgrund der Einmündung des Großen Grabens beziehungsweise des Lehnertsgrabens und der vermutlich geogenen Aufsalzungen erhöhen sich die Salzkonzentrationen in diesem Bereich der Bode gegenüber dem Abschnitt oberhalb Hordorf deutlich. Die derzeitige Einstufung des Bodeabschnittes unterhalb Staßfurts bis zur Mündung in die Saale in die Gewässergüteklasse kritisch belastet ist auf die industriellen Abwässer der Stadt, die Einmündung der aufgrund der Deponieseen der Staßfurter Kaliindustrie stark salzbelasteten Marbe und die Einmündung der noch abwasserhaltigen Ehle zurückzuführen. veröffentlicht in: Die Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts © 2000, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISSN 3-00-006057-X Die Natur- und Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts - Ergänzungsband © 2003, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISBN 3-00-012241-9 Letzte Aktualisierung: 25.07.2019
Gebietsbeschreibung Der Drömling, eine beckenartige Niederung im nordöstlichen Teil Sachsen-Anhalts, erstreckt sich zwischen Calvörde im Osten und Oebisfelde im Westen. Insgesamt beträgt die Ost-West-Ausdehnung ungefähr 26 km. In Nord-Süd Richtung markieren die Orte Kunrau und Rätzlingen die Grenze, so daß das LSG eine Breite von zirka 18 km besitzt. Es werden überwiegend die Niederungsbereiche, die in die Talsandinseln eingebettet sind, in das LSG eingeschlossen. Das LSG umfaßt nahezu die gesamte Landschaftseinheit Drömling und ragt mit kleinen Teilen in die Landschaftseinheit Altmarkheiden hinein. Die Landschaft des Drömlings wird wesentlich durch die Moordammkulturen bestimmt. Sie geben den Wieden und Weiden ihren einmaligen und individuellen Charakter. Die Ausprägung der Moordammkulturen ist im LSG entsprechend ihrer Nutzungsgeschichte recht unterschiedlich. Das ”Land der 1 000 Gräben”, wie der Drömling auch genannt wird, ist landschaftlich durch den ebenen Charakter der Niederung geprägt. Vom Rand des Drömlings kann man bei guter Sicht weit in die Landschaft hineinschauen und die beckenartige Struktur erkennen. Im Drömling sind horizontale Strukturen nur in Form der Gehölze erkennbar, häufig als wegbegleitende Pappelreihen. Große Reliefunterschiede sind nicht vorhanden. Anders als die Landschaften des nördlichen und des südlichen Drömlings mit ihren Moordammkulturen ist der mittlere Bereich des Drömlings strukturiert. Hier wechseln Waldflächen unterschiedlicher Größe mit Wiesen, Gräben und Kanälen einander ab. Die Wälder wachsen oftmals auf den Horsten, den Talsandinseln, während die nährstoffreichen Anmoore und Niedermoore als Grünland genutzt werden. Auf höher gelegenen Flächen kommen Äcker vor. Zusätzlich wird die Landschaft durch die Kolonien, Gehöfte auf den Talsandinseln, geprägt, die ihr einen dörflichen Charakter verleihen. Die Verbindung der einzelnen Landschaftsräume wird durch Gräben und Kanäle hergestellt. Auch diese gehören zur landschaftlichen Individualität des Drömlings. Die Gräben sind mit mehr oder weniger schmalen Röhricht- oder Uferstaudenfluren bestanden. Die Böschungskanten sind häufig mit Gehölzen, wie Eiche oder Esche, bepflanzt, und ein Weg führt grabenparallel. Dadurch entstehen eigene Landschaftsräume, die sich linienhaft durch den Drömling ziehen. Landschafts- und Nutzungsgeschichte Die ältesten Zeugnisse der Anwesenheit des Menschen im LSG gehören der Mittelsteinzeit an und stammen aus Köckte. Sie sprechen für eine für Jagd und Fischfang günstige Umgebung in der Ohreniederung. Die Besiedlung des Drömlings durch Ackerbauern und Viehzüchter war nur in den trocken-warmen Perioden der Klimageschichte und somit im Atlantikum und im Subboreal möglich. Deshalb finden sich lediglich Funde aus der Jungsteinzeit (Miesterhorst, Sachau, Köckte) und aus der Bronzezeit (Miesterhorst, Peckfitz). Nach Einsetzen der feuchtkalten Klimaperiode des Subatlantikums um 800 v. Chr. konnte dagegen keine dauerhafte Besiedlung mehr erfolgen, weshalb sich innerhalb des LSG keine Funde der Eisenzeit, der römischen Kaiserzeit sowie des frühen Mittelalters nachweisen lassen. Doch auch die Fundstellen der Jungstein- und Bronzezeit blieben vereinzelt. Über beide Perioden hinweg wurde nur die Gegend um Miesterhorst besiedelt, eine aus der Niederung ragende Talsandinsel. Für die Bronzezeit sind über Luftbilder erstmals auch Grabhügel nachgewiesen. Eine agrarische Nutzung fand im Drömling erst wieder im hohen Mittelalter statt, wie einzelne Streifengewanne bescheidenen Ausmaßes mit umgebenden Gräben bei Trippigleben und Wenze zu erkennen geben. Eine intensivere Nutzung des Drömlings durch den Menschen unterblieb zunächst aufgrund seiner relativen Unzugänglichkeit über viele Jahrhunderte hinweg nahezu völlig. In früher Zeit war der Drömling ein meist mit Erlen, Birken, Weiden und Hasel bestandenes Sumpfgebiet. In diesem lagen zahlreiche kleinere Anhöhen, die bereits erwähnten Horste. Auf den Horsten stockten in der Regel Eichenmischwaldungen, seltener wurden auch Hutungen oder Pflanzenbau betrieben. Da es meist an festen Wegen fehlte, war eine Nutzung ausgedehnterer Flächen mit großen Aufwendungen verbunden. Die historische Flächennutzung im Drömling bestand im wesentlichen aus ungeregelter Weidewirtschaft bzw. der winterlichen Brenn- und Nutzholzgewinnung an den wenigen begehbaren Stellen. Die preußische Regierung forcierte seit etwa 1770 auf direkte Veranlassung Friedrichs II. die Planung und Durchführung von Meliorationsmaßnahmen. Ziel der Landeserschließung war auch eine Begünstigung der Ansiedlung von Kolonisten im schwach besiedelten Drömlingsgebiet. Während der Regierungszeit von Friedrich II. waren bereits verschiedene Sumpfgebiete entwässert worden (Netze-, Warthe-, Oderbruch, Rhinluch), und sein bekanntes Urbarmachungsedikt von 1765 war die Grundlage für weitere landeskulturelle Maßnahmen. Am 28. April 1770 unterzeichnete Friedrich II. von Preußen eine "Instruktion an die Kammerdeputation für die Altmark und Prignitz zur Etablierung von Kolonisten durch nützliche Rodung und Urbarmachung des Drömlings". 1782 wurde der renommierte Wasserbautechniker und Bauassessor Heinrich August Riedel in den Drömling berufen. Riedel erkannte ziemlich schnell, daß seinerzeit nur die Ohre für einen Abfluß des Drömlingswassers in Frage kam und ließ sie deshalb von Neuhaldensleben an aufwärts vermessen. Ein Jahr später war das Nivellement von Jahrstedt bis Calvörde fertiggestellt und der größte Teil des Drömlings vermessen. Nach der Bewilligung der nötigen Gelder konnten unter der Leitung Riedels endlich die unmittelbaren Grabenarbeiten beginnen. Der für das Gelingen der Drömlingskultivierung wichtige Aushub des Ohrebettes erfolgte ab der Mündung in die Elbe auf einer Länge von etwa 80 km und war im Jahre 1786 beendet. Bis 1802 entstanden auf 198 km Länge insgesamt 38 Abzugskanäle und 17 Gräben, 32 Brücken, jeweils 16 Schleusen und Dämme zur Regulierung des Wasserstandes sowie fünf Gehöfte als Dienstwohnungen für die Beamten der örtlichen Meliorationsbehörden. Durch die Gesamtheit der wasserregulierenden und erschließenden Maßnahmen war so seit dem Ende des 18. Jahrhunderts eine geregelte Weide- und Grünlandwirtschaft im Drömling möglich. Die wasserbaulichen Maßnahmen entsprachen den damaligen Wirtschaftsverhältnissen und bewirkten ausreichende Erträge. Verbunden mit den wasserbaulichen Maßnahmen und der nachfolgenden Zunahme der Bevölkerungsdichte war ein rapider Rückgang der Waldfläche im Drömling. Besonders seit den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts erkannte man, daß die Umwandlung von Waldbeständen in Acker- und Weideflächen den Dörfern durch die mögliche Aufstockung ihrer Viehbestände und den Verkauf von überschüssigen Feldfrüchten einen erheblich größeren Nutzen brachte als der bis dahin übliche Niederwaldbetrieb. Im Oktober 1847 übernahm der Braunschweiger Theodor Hermann Rimpau (1822 bis 1888) das frühere Rittergut und damalige Vorwerk derer von Alvensleben in Kunrau und setzte so das unter Friedrich II. begonnene Projekt der Kultivierung des Drömlings in einer zweiten Meliorierungsphase weiter erfolgreich fort. Durch Rimpau erfolgten grundlegende Verbesserungen der bereits in früheren Zeiten angewandten Technik der Moordammkultur. Bis in die 1970er Jahre waren im Drömling nach Rimpauschem Muster auf zirka 3 500 ha landwirtschaftlicher Fläche sogenannte Moordämme vorhanden, die jeweils eine Größe zwischen 0,10 bis 3,25 ha - im Mittel 0,96 ha - besaßen. Die Dammgräben hatten eine Gesamtlänge von zirka 1 500 km. An den Gräben befanden sich auf etwa 340 ha überwiegend standortgerechte Gehölze. Teil des Grabensystems war ein ständig erweitertes dichtes Netz von Wehren und Stauen. Der Landschaftscharakter des Drömlings erhielt dadurch sein bis in die heutige Zeit fortbestehendes Gepräge. Die Nutzungsgeschichte der jüngeren Zeit wird im wesentlichen durch Ackerbau und Viehzucht geprägt, die Ansätze sonstiger Nutzungsformen bleiben insgesamt recht dürftig. Der Bau des Mittellandkanals (Weser-Elbe-Kanal) im Süden des Drömlings in den 30er Jahren dieses Jahrhunderts brachte der Region aus verkehrstechnischer und wirtschaftlicher Sicht vorerst keine unmittelbaren Vorteile. Die künstliche Teilung des Gebietes in Nord- und Süddrömling hatte jedoch zur Folge, daß die Vorflutverhältnisse der Binnengräben im Bereich Allerkanal und Mittelgraben neu geregelt werden mußten. Die beiden großen Drömlingsvorfluter Ohre und Aller wurden deshalb 1937 über Entlastungskanäle und Einlaßbauwerke mit dem Mittellandkanal verbunden, der so überschüssiges Drömlingswasser aufnehmen, in Trockenzeiten aber auch wieder abgeben kann. Erst mit diesen Maßnahmen war die Hochwassergefahr im Drömling endgültig gebannt. Die Wasserverhältnisse für die Landwirtschaft verbesserten sich dadurch entscheidend. Als Folge der intensiv betriebenen Entwässerung der Moorbereiche kam es allerdings zur Reduzierung der Torfschicht und dadurch zur weiteren Senkung der Oberfläche der Moore. Moorsackungen und die dadurch bedingte Verringerung der Wirkungsgrade der angelegten Vorfluter durch sich allmählich verkleinernde Grabenquerschnitte sowie Veränderungen der Standortanforderungen seitens der Landwirte führten deshalb dazu, daß jede zweite bis dritte Generation das System der Entwässerung verändern, meistens vertiefen mußte. Heute bestehen im Drömling noch 2 437 ha Moordammkulturen, von denen etwa 80 Prozent landwirtschaftlich genutzt werden. Die letzte Entwässerungsetappe im Drömling steht im Zusammenhang mit der Großraumwirtschaft der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) der DDR. Die Bestrebungen gingen bis in jüngste Zeit dahin, den Ackeranteil an der Flächennutzung zu erhöhen. Von 1935 bis 1990 wurden im Drömling 690 ha Grünland in Ackerland umgewandelt. Während die Arbeiten im südlichen und zentralen Drömling in den 1970er Jahren im wesentlichen abgeschlossen wurden, fing man im Norddrömling erst 1981 mit einem auf mehrere Jahre angelegten komplexen Meliorationsprogramm an. Die Wasserregulierung und die Größe der Einzelschläge wurden in dieser fünften und nachhaltigsten Drömlingsmelioration (”Sofortprogramm”) der industriellen Produktionsweise der Großbetriebe angepaßt. Insbesondere in den 80er Jahren wurden durch Anwendung verschiedener Technologien historische Moordammkulturen beseitigt (durch die Kuseyer Methode 1564 ha, Methode Pflügen und Planieren 50 ha und Tiefpflugsanddeckkultur 70 ha). Nach der im wesentlichen angewandten sogenannten Kuseyer Methode wurden im Abstand von 60 bis 100 m und einer Tiefe von 2,00 bis 2,60 m Teichgräben angelegt, deren Gesamtlänge 125 km betrug. Viele der kleinen Dammgräben wurde im Zuge der Errichtung der Breitgräben verfüllt, eingesetzte Graskarpfen sollten die Gräben krautfrei halten. Die vorliegende Flächenbilanz für 1984 macht die Veränderungen der Flächennutzung im Drömling der letzten mehr als 200 Jahre noch einmal deutlich. In diesem Jahr wurden im sachsen-anhaltischen Drömling bei einer Ausgangsfläche von etwa 26 000 ha zirka 40 % als Grünland, 37 % als Acker, 7 % als Wald und etwa 16 % als Kanäle, Gräben und Wege genutzt. Geologische Entstehung, Boden, Hydrographie, Klima Die Entstehung, Entwicklung und weitere Existenz des Drömlings werden sowohl vom komplizierten tektonischen Bau des Untergrundes als auch von den geologischen Prozessen geprägt, besonders während der jüngsten geologischen Zeit, dem Quartär. Der Südteil des Drömlings zwischen Breitenrode und Rätzlingen befindet sich im nordwestlichen Bereich der herzynisch streichenden Hebungsstruktur der Flechtingen-Roßlauer Scholle. Diese nach Südwesten geneigte Pultscholle ist durch die etwa parallel zur Ohre von Südosten nach Nordwesten verlaufende Tiefenstörungszone, den ”Abbruch von Haldensleben”, begrenzt. Der Nordteil des Drömlings liegt auf der sich im Nordosten anschließenden und entlang der Störungszone treppenartig nach Nordosten abgesunkenen Scholle von Calvörde. Der Westteil des Drömlings, als Jahrstedter Drömling bekannt, befindet sich innerhalb der breiten, von Nordosten nach Südwesten verlaufenden Störungszone Ristedt-Jahrstedt, die die Scholle von Calvörde quert und die Flechtingen-Roßlauer Scholle im Westen begrenzt. Die am Anfang der Tafeldeckgebirgsphase (im Oberen Perm, vor ca. 250 Millionen Jahren) abgelagerten Zechsteinschichten enthielten primär zirka 1 000 m mächtige Stein- und Kalisalze, die für das nachfolgende Strukturbild in der Region verantwortlich sind. Da die Salze auf Druck und tektonische Impulse plastisch reagieren, wanderten sie mit der zunehmenden Mächtigkeit des postsalinaren Deckgebirges aus Gebieten hoher Druckbeanspruchung zu den Schwächezonen im Gebirge ab. Im Drömling sammelten sie sich mit hoher Mächtigkeit entlang des Haldenslebener Abbruches. Nördlich Breitenrode bildeten sie sogar einen ovalen Salzstock, der an den Abbruch angelehnt ist. Innerhalb der Ristedt-Jahrstedter Störungszone sind die Salze in dem Salzstock von Jahrstedt angestaut. Nennenswert ist ebenfalls ein Salzstock zwischen Dannefeld und Peckfitz im Nordosten des Drömlings. Tektonische Bewegungen in der Trias, im Oberjura und in der Kreide dienten nicht nur als Impulse für die Salzwanderung, sie waren auch für die weitere Zerblockung des Deckgebirges in der Region verantwortlich. Der präkänozoische (prätertiäre) Untergrund des Drömlings erinnert heute an ein Puzzle aus mehreren, gegenseitig verschobenen Blöcken. Aufgrund der anhaltenden regionalen Hebungstendenz wurden die Deckgebirgsschichten soweit abgetragen, daß im Kerngebiet des Drömlings die Zechsteinsalze nur unter einer dünnen Decke des unteren Buntsandsteins mit darüberliegenden 100-150 m mächtigen lockeren känozoischen Bildungen nah der Oberfläche anstehen. Seit dem am Ende der Triaszeit erfolgten Durchbruch der Salzstöcke sind diese der Auslaugung ausgeliefert. Entlang der unzähligen Störungen wurde das Salz ebenfalls abgeführt. Infolgedessen senkte sich das zirka 10 km breite Kerngebiet zwischen Breitenrode, Miesterhorst und Rätzlingen langsam ab. Die Auslaugung wird durch eine weitere Zuwanderung des Salzes aus der Umgebung kompensiert. Der Prozess setzt sich bis heute kontinuierlich fort. Durch den mehrmaligen Klimawechsel und die damit verbundenen Erosions- und Akkumulationsprozesse im Quartär erfolgte die endgültige Ausformung des Drömlings. Das Elstereis schuf im Subrosionsbereich der Salzstöcke Breitenrode und Jahrstedt sowie entlang einer Störung bei Mannhausen Exarationsrinnen, deren Basis sich heute unter -20 m NN befindet. Die Rinnen wurden mit glazifluviatilen und glazilimnischen Ablagerungen gefüllt und von Geschiebemergel überdeckt. Die Nivellierungsprozesse während der nachfolgenden Holsteinwarmzeit haben die Elster-Geschiebemergel bis auf wenige Reste erodiert. Im Drenthestadium der Saalekaltzeit ist die Niederung erneut mit 20-80 m mächtigen glazifluviatilen bis glazilimnischen Sedimenten und einer abschließenden Grundmoräne aufgefüllt worden. Bei dem Zerfall des Drentheeises erfolgte die Entwässerung der Calvörder Randlage nach Westen zuerst durch das Spetze-Tal. Die Wasser von der Plankener Randlage suchten sich einen anderen Weg nach Süden zum ”Großen Bruch”. Später wurde ein Zungenbecken im Hinterland der beiden Randlagen frei, und die Schmelzwasser konnten über den Drömling nach Westen abfließen. Das Ohre-Urstromtal wurde erst nach dem Durchbruch zwischen Satuelle und Bülstringen angelegt und wurde während des Warthestadiums als Teil des Breslau-Magdeburg-Bremer Urstromtals weiter ausgeformt. Der maximale Vorstoß des Wartheeises ist heute durch die Letzlinger Randlage markiert. Zwischen Jübar, Brome und Klötze entwässerte diese zum Ohre-Urstromtal durch die obere Ohre (von Norden nach Süden) sowie durch die weiteren, sich östlich anschließenden Wasserbahnen (von Nordosten nach Südwesten). Die Drömlingniederung wurde dadurch im Norden und Nordosten erosiv erweitert, der Drömlingsrand vom Sander umsäumt. Die Drenthegrundmoräne ist in der Niederung bis auf 5-30 m mächtige Reste erodiert worden, örtlich, wie zum Beispiel nördlich Breitenrode und bei Mannhausen, fehlt sie sogar völlig. Als Sedimentkompensation lagerten die Schmelzwasser in der Zeit nach dem Zerfall des Drenthe- bis zum Abzug des Wartheeises eine 20-60 m mächtige Sanddecke ab, in der meist entlang der Störungszonen einzelne Senken mit eemwarmzeitlicher limnischer Füllung vorhanden sind. Am Ende des Warthestadiums gelang der Elbe der Durchbruch zwischen Magdeburg und Rogätz nach Norden, es kam zur Entstehung eines neuen Erosionsniveaus im Osten. Als Folge bildete sich eine Wasserscheide zwischen den Einzugsgebieten der Weser und der Elbe. Im Drömling verläuft sie zwischen der Aller, die die Niederung zur Weser entwässert, und der Ohre, die jetzt im Bereich des ehemaligen Ohre-Urstromtales nach Osten zur Elbe fließt. Der Kernbereich des Drömlings blieb in der Weichselkaltzeit durch weiter anhaltende Subrosionsprozesse als Depression erhalten und fing die Wasser beider, dort durch kleine Rinnsale kommunizierenden Flüsse auf (Bifurkation). Es folgte die Aufschotterung der maximal 10 m mächtigen fluviatilen Niederungssande, die die Drömlingniederung bis auf 55-58 m über NN auffüllten. Die unter dem Torf weit verbreiteten spätglazialen Kalkmudden belegen, daß schon ab dem Ausgang der Weichselkaltzeit weite Bereiche des Drömlings unter Wasser standen. Vereinzelt vorhandene Sandhorste stehen entweder mit unterschiedlicher Absenkung des Untergrundes in Verbindung oder wurden von der Erosion der Flußrinnen am Ende der Weichselkaltzeit verschont. Der Drömling ist ein fast 30 km breites Becken, welches im Westen und Südosten mit dem Talzug nur durch etwa 2 km breite Talengen verbunden ist. Im Norden tritt die Ohre in den Drömling ein, und im Süden ist es die Aller, die Wasser in das Gebiet bringt. Aufgrund des geringen Gefälles verzweigte sich das Wasser der Ohre und der Aller in kleine Rinnsale und strömte durch das gesamte Gebiet. Dadurch wurden Schlick, Feinsand und Torf abgelagert, so daß großflächig Versumpfungsmoore entstehen konnten. Der Flachmoortorf füllte alle ursprünglichen Senken und tieferliegenden Flächen allmählich bis zur heutigen, fast ebenen Fläche auf. Auf diese Weise entstand ein 1-2 m mächtiges Niederungsmoor, das bis auf einige Sandhorste die gesamte Niederung des Drömlings bedeckt. Der Drömling liegt in der Bodengroßlandschaft des östlichen Aller-Urstromtals. Hier wurden Entstehung, Morphologie und Eigenschaften der Böden fast auschließlich durch das in wechselnder Tiefe zirkulierende Grundwasser bestimmt. Im Drömling können drei geomorphologische Bodenbildungsbereiche unterschieden werden: die Niederterassen, die Drömlingsniederung im engeren Sinne und die Auen von Aller und Ohre. Die ältere (höhergelegene) Niederterrassenoberfläche liegt zwischen 61 und 59 m über NN. Sie umsäumt die Drömlingsniederung und bildet Inseln, sogenannte Horste, im Moorgebiet. Die Begrenzung zur Drömlingsniederung ist durch einen Geländeabfall mit 1 bis 2m Höhendifferenz ausgeprägt, der in historischen Karten noch als Böschung dargestellt wurde. Die auftretenden Böden weisen in der Regel eine Diskrepanz zwischen den im Profil sichtbaren hydromorphen Merkmalen und dem aktuellen, tiefer liegenden Grundwasserstand auf. Nach dem Flächenanteil dominieren Gley-Braunerden bis Podsol-Gley-Braunerden und reliktische, teils eisenreiche Gleye. In den grundwassernäheren Senken und Rinnen haben sich Humusgleye, seltener Moorböden erhalten. Die Drömlingsniederung nimmt zirka 50% des gesamten LSG ein. Sie beginnt etwa mit der 57,5 m Höhenlinie, die dem ehemaligen mittleren Wasserstand vor der Trockenlegung des Drömlings entspricht. Die Oberfläche der Niederung liegt bei 56,5 m über NN. Sie ist aufgrund der Moorsackung schwach wellig und wird durch Entwässerungsgräben und aufgeschüttete Dämme unterbrochen. Hier sind mineralische und organische Naßböden (Gleye, humusreiche Gleye, Anmoorgleye bis Moorgleye und Moorböden) entwickelt. Die Moorböden sind meist flach- bis mittelgründig. Nach der Entstehung sind die Moore Versumpfungsmoore mit Anteilen von Überflutungsmooren. Generell sind sie soweit entwässert, daß sich ein Erdniedermoor (entwässerter, degradierter Torfboden) ausgebildet hat. Zur Inkulturnahme sind die Torfböden unterschiedlich stark übersandet worden. Aufgrund der geringmächtigen Torfschicht und der Moorzehrung durch Entwässerung und Bewirtschaftung kommen im Randbereich des Moores in einem breiten Streifen Moorgleye, Anmoorgleye und Humusgleye vor. Ihre Entstehung ist hier auf den Humusabbau in sehr flachgründigen Moorbereichen bzw. auf die Vermischung der geringmächtigen Torfdecke mit Untergrundmaterial zurückzuführen. Der mittlere Grundwasserflurabstand liegt bei 2 bis 5 dm in den zentralen Bereichen und bei 7 bis 15 dm in den Randbereichen. Die Entwässerung und Nutzung der Moorfläche erfolgt bereits seit dem 18. Jahrhundert. Die Auen von Aller und Ohre münden von Süden und Norden in den Drömling. Im Sedimentationsbereich dieser teils breiten Rinnen wurden flächendeckend bis inselhaft sandige, lehmige und tonige Auensedimente über Niederungssanden abgelagert. In den zentralen Niederungsbereichen sind diese Sedimente ebenfalls geringmächtig vermoort. Entsprechend der Durchlässigkeit der Auensedimente und dem mittleren Grundwasserstand haben sich Gley-Vegas, Pseudogley-Vegas (Amphigleye) und Gleye sowie mit dem Eintritt der Auen in die Drömlingsniederung Humus-, Anmoor- und Moorgleye ausgebildet. Das wichtigste Fließgewässer des Drömlings ist die Ohre. Ihr fließen eine Vielzahl von Gräben und Kanälen zu, von denen Sichauer Beek, Friedrichskanal, Wilhelmskanal, Mittelgraben, Allerkanal, Secantsgraben, Landgraben und Flötgraben die bedeutendsten sind. Tangiert wird die Ohre im Bereich des Drömlings vom Mittellandkanal. Dieser steht über das Grundwasser in hydraulischer Beziehung zum unterirdischen Einzugsgebiet der Ohre. Das Gebiet des Drömlings befindet sich im Bereich der Klimabezirke ”Westliche Altmark” und ”Magdeburger Börde”. Letzterer Bezirk wird nur vom Südosten des Gebietes eingenommen. Von Westen nach Osten treten deutliche klimatische Unterschiede auf, da der Klimabezirk der Altmark auch als ”Übergangsklima der Lüneburger Heide” bezeichnet wird und von abnehmendem subatlantischen Einfluß gekennzeichnet ist. Das Klima des Drömlings kann als mäßig kontinental bezeichnet werden. Das Jahresmittel der Lufttemperaturen beträgt zirka 8,9 °C. Die mittleren Jahressummen der Niederschlagshöhen liegen bei 500 bis 600 mm. Charakteristisch für das Lokalklima des Drömlings sind die extremen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, die in der schlechten Wärmeleit- und -speicherfähigkeit des Moorbodens begründet sind. So ist es an warmen Sommertagen im Drömling deutlich schwüler, in den Nächten deutlich kälter als auf den umgebenden Randlagen. Einzelne Spätfröste treten in dem ausgedehnten Talkessel noch bis Anfang Juni auf, und die Nebelhäufigkeit ist ganzjährig relativ hoch. Pflanzen- und Tierwelt Der Drömling, insbesondere sein nordöstlicher Teil, das Übergangsgebiet zwischen den Endmoränenzügen des Klötzer Waldes und der großflächigen Niederungslandschaft, zeichnet sich durch das Auftreten von atlantischen Florenelementen aus, die hier ihre östliche Verbreitungsgrenze erreichen. Als solche sind folgende Arten hervorzuheben: Pillenfarn, Flutende Tauchsimse, Untergetauchter Scheiberich, Efeublättriger Hahnenfuß, Rankender Lerchensporn, Saat-Wucherblume und Quirlblättrige Knorpelmiere. Unter den Einfluß relativ hoher Niederschlagsmengeen (Südlicher Höhenrücken, Stauniederschläge) in Verbindung mit nährstoffarmen Sanden und schwach saurer Wasserbeschaffenheit entstehen für einige atlantische Florenelemente optimale Existenzbedingungen. Die ökologischen Besonderheiten anthropogen geschaffener Siedlungsstätten ermöglichen diesen Arten in der Erstbesiedlungsphase einen starken Entwicklungsdruck. So kommt es, daß man nach mechanischer Räumung der Grabensohle ausgedehnte Dominanzbestände antreffen kann. Andererseits dringen vom Elbetal her kontinental verbreitete Arten in den Drömling vor, wofür Glänzende Wiesenraute und Sumpf-Kreuzkraut repräsentative Beispiele sind. An den Ufern der Gräben ist in den Röhrichten das Vorkommen des Strauß-Gilbweiderichs erwähnenswert. Die Vorkommen sind infolge der Nährstoffanreicherung rückläufig. Als weitere bemerkenswerte Arten der submersen Grabenvegetation im nordöstlichen Drömling sind noch Sumpfquendel, Zwiebel-Binse, Alpen-Laichkraut und Nadel-Simse hervorzuheben. Zu weiteren erwähnenswerten Pflanzenarten im Drömling zählen Gemeiner Wasserschlauch, Moor-Greiskraut, Sumpf-Platterbse, Zungen-Hahnenfuß, Röhrige Pferdesaat, Lungen-Enzian, Rundblättriger Sonnentau, Alpen-Laichkraut, Froschbiß, Gemeine Wiesenraute, Aufrechtes Fingerkraut und Einbeere sowie Großes Zweiblatt mit sehr häufigem Vorkommen. Der Wiesen-Alant kommt nur noch sehr sporadisch vor, und der Lauch-Gamander wurde im Dannefelder Raum letztmalig vor 20 Jahren beobachtet. Mit einer Wiederbesiedelung des sachsen-anhaltischen Drömlings durch diese Art ist zu rechnen, da im angrenzenden niedersächsischen Raum Populationen großflächig siedeln. Die stark strukturierte Niederungslandschaft des Drömlings bietet über 40 Säugetierarten Lebensraum. Beispielhaft für die Bedeutung des Drömlings als Habitat bestandsgefährdeter Tierarten ist das Vorkommen des Fischotters. Seit 1994 lebt auch der Biber wieder hier. Das LSG bietet einer arten- und individuenreichen Vogelwelt Lebensraum. Bezeichnend dafür ist das Brutvorkommen von vier Großvogelarten. Die Kraniche, von denen während des Zuges über Tausend im Gebiet rastend angetroffen werden, brüten hier mit fünf bis zehn Paaren. Der Weißstorch erreicht mit rund 40 Brutpaaren im Bereich des Drömlings heute die höchste Brutdichte westlich der Elbe. Etwa 30 % der Weißstorchhorste befinden sich in der freien Landschaft. Die Bestandssituation dieser Art kann seit Jahrzehnten als stabil angesehen werden. Der ruhige Wälder bevorzugende Schwarzstorch ist mit einem Brutpaar regelmäßiger Brutvogel. Weiterhin befinden sich im LSG zwei Kolonien des Graureihers. Das ausgedehnte Grünland, welches kennzeichnend für das Niederungsgebiet ist, bildet den Lebensraum für den Großen Brachvogel. Mit gleichbleibend etwa 30 Brutpaaren weist der Drömling eines der stabilsten Brachvogelvorkommen im Land Sachsen-Anhalt auf. Weiterhin kommen Kiebitz und Bekassine als Brutvögel vor, letztere mit über 100 Brutpaaren. Die Uferschnepfe, bis Mitte der 70er Jahre noch regelmäßiger Brutvogel im Röwitzer Drömling, wurde 1986 letztmalig im Nordteil des Naturschutzgebietes „Südlicher Drömling“ erfolgreich brütend angetroffen. Mit elf Amphibien- und vier Reptilienarten besitzt der Drömling eine relativ reiche Herpetofauna. Besonders die individuenreichen Populationen der Rote-Liste-Arten Laubfrosch, Moorfrosch und Ringelnatter erreichen dabei landesweite Bedeutung. Die Insektenfauna des Naturraumes Drömling ist sowohl durch die an Wasser und Feuchtgebiete gebundenen hygrophilen Arten als auch durch die an die Trockenheit auf den Horsten ("Sandinseln") gebundenen xerophilen Arten gekennzeichnet. In den an Totholz reichen Wäldern wurde eine Vielzahl teilweise sehr seltener holzbewohnender Bockkäfer nachgewiesen. Entwicklungsziele Zu den Entwicklungszielen gehört in erster Linie die Sicherung der geologisch-geomorphologischen Gegebenheiten. Dabei ist der Wasserhaushalt durch maximale Nutzung des Gebietsspeichers zu verbessern. Im Zusammenhang mit der Verbesserung des Wasserhaushalts und der Gewässergüte sind der Schutz beziehungsweise die Erhaltung der Moorböden zu sehen. Mit der Absenkung der Wasserstände, insbesondere in den Sommermonaten, geht eine zunehmende Mineralisierung der Niedermoore einher. Insofern wird eine Erhöhung der Wasserstände, das heißt das Halten des Wassers im Gebiet, gleichfalls dem Schutz des Moorkörpers dienlich sein. Ein weiteres wesentliches Ziel ist die Sicherung und Förderung der gebietsspezifischen Mannigfaltigkeit der Pflanzen- und Tierwelt. Dazu sind Maßnahmen zur Renaturierung und Rekonstruktion der Biotope, insbesondere der Feuchtbiotope, durchzuführen. Die Extensivierung der Grünlandnutzung auf großen Flächen ist eines der prioritären Ziele der Entwicklung im LSG. Auf mehr als 4 800 ha Grünland soll eine extensive Nutzung stattfinden. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Entwicklung der natürlichen Erlenbruch- und Erlen-Eschen-Wälder. Perspektivisch sollen auf 862 ha diese natürlichen Wälder erhalten oder entwickelt werden. Der Sicherung und Entwicklung des historisch entstandenen Landschaftsbildes, insbesondere der Moordammkulturen, und der daran gebundenen landschaftlichen Erholungseignung kommt ebenso Bedeutung zu. Die Entwicklungsziele sind in dem Pflege- und Entwicklungsplan Drömling für das Land Sachsen-Anhalt mit einzelnen Entwicklungskonzeptionen untersetzt. Es gibt folgende Konzeptionen und Planungen zur Entwicklung des Drömlings: - Konzeption zur Wiedervernässung, - Konzeption zum Schutz der Böden, - Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung der Biotope, - Maßnahmen zum Schutz der Gewässer, - Konzeption zum Schutz und zur Entwicklung des Landschaftsbildes sowie der Entwicklung der naturbezogenen Erholungsnutzung, - räumliche Pflege- und Entwicklungskonzeption sowie -anforderungen an die Nutzer. Die Planungsziele werden schrittweise mit der Durchführung eines Naturschutzgroßprojektes von gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung bis zum Jahr 2003 realisiert. Exkursionsvorschläge Der Drömling bietet seinen Besuchern vor allem in den Ortschaften am Rande des ehemaligen Moorgebietes einige charakteristische Sehenswürdigkeiten. Besonders interessant sind in Calvörde unter anderem das Marktensemble, die mittelalterliche Niederungsburg aus dem 10. Jahrhundert und die Holländerwindmühle; südlich Kunrau der Gedenkstein zur Erinnerung an den Gutsbesitzer Theodor Hermann Rimpau sowie das von ihm zwischen 1859 bis 1861 im italienischen Renaissancestil erbaute Schloß mit Aussichtsturm und Park im Ort Kunrau. Das Schloß dient heute dem Fremdenverkehrsverein und der Verwaltungsgemeinschaft Jeetze-Ohre-Drömling als Sitz. Im regionstypischen Fachwerkstil oder aus roten Ziegelsteinen erbaute alte Gehöfte aus der Zeit der Drömlingskultivierung sind noch in vielen Horsten und Kolonien zu sehen. Häufig befinden sich an den Häuserfronten der ein- bis zweigeschossigen Fachwerkbauten in den Kolonien und Ortschaften historische Balkeninschriften (u.a. Kathendorf, Niendorf, Weddendorf). Markant sind auch die überdachten Toreinfahrten zu den Innenhöfen der Bauernhäuser. Eine Besonderheit des Gebietes stellen die an windexponierten Standorten der hohen Drömlingsrandlagen errichteten Windmühlen dar. Bis heute erhalten sind die Holländermühlen in Calvörde und Niendorf und die Bockwindmühlen in Etingen, Weddendorf und Niendorf. Aus kultur- und nutzungsgeschichtlicher Sicht von Interesse sind die Grabensysteme und Kanäle zur Moorkultivierung. Zu nennen sind hier unter anderem der Friedrichs- und der Wilhelmskanal. Im Zuge der Entwässerungsmaßnahmen sind seit dem Ende des 18. Jahrhunderts zahlreiche technische Bauwerke wie Wehre, Stauanlagen, Schleusen und Brücken entstanden. Bedeutende Anlagen sind das Verteilerwehr bei Buchhorst sowie die bis heute erhaltenen, mit Kettenanlagen ausgestatteten Holzwehre im Friedrichskanal aus dem Jahr 1875 und im Wilhelmskanal aus dem Jahr 1876. Sehenswert ist auch die Ohre-Brücke bei Taterberg als Erinnerungsplatz für die erste Drömlingsmelioration vor 200 Jahren. Wanderungen durch die Moordammkulturen des Norddrömlings sind ein besonderes Erlebnis. Ein ausgeschildeter Wanderweg führt an reizvollen Moordammkulturen vorbei und zeigt neben der Landschaft auch den Rimpaustein, der an den ”Vater” dieser Landschaft erinnert. Des weiteren vermitteln Naturlehrpfade Informationen über die Landschaft. Ein Lehrpfad geht von Kunrau aus und erschließt den nördlichen Drömling. Der zweite Naturlehrpfad ist an das Informationszentrum des Drömlings in Kämkerhorst angebunden und zeigt Ausschnitte aus der Landschaft im mittleren Teil des LSG mit bewaldeten Horsten und Feuchtgrünländern. Das Informationszentrum gibt dem Besucher Auskunft über Sehenswürdigkeiten, Erholungsmöglichkeiten und über die Naturschutzziele der Landschaft. Verschiedenes Siedlungsgeschichte Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Drömling durch den Mönch Widukind aus dem Kloster Corvey an der Weser im Jahre 938 als locus Thrimmining ("Schwankende Örtlichkeit"). Aus dieser Zeit ist überliefert, daß ein nicht näher benannter Wende einen ungarischen Heerhaufen aus Richtung Süden über die Bode (superlitus badae) bis in das Drömlingsgebiet geführt haben soll, der dort schließlich durch die Unkenntnis der Örtlichkeit und durch die gegnerischen Waffen seinen Untergang fand. Der Drömling gehörte wie die gesamte Altmark ursprünglich zum Frankenreich und wurde 870 dem ostfränkischen Staat zugeschlagen, aus dem später das deutsche Reich hervorging. Im 9. Jahrhundert wurde die Altmark an die sächsischen Bistümer Verden und Halberstadt angegliedert, deren Diözesegrenze durch den Drömling verlief. Im weiteren war das einstige Waldsumpfgebiet des Drömlings infolge seiner Unpassierbarkeit über viele Jahrhunderte das Grenzgebiet zwischen den Herrschaftsbereichen der Markgrafen von Brandenburg, der Stifte zu Magdeburg und zu Halberstadt und der Herzöge von Braunschweig. Die jahrhundertelange Grenzwirkung des Gebietes durch politische und naturräumliche Gegebenheiten drückt sich noch heute in den mundartlichen Unterschieden zwischen Nord- und Süddrömlingern aus. Die Entwicklung der heute gebräuchlichen Regionsbezeichnung erfuhr insbesondere im Mittelalter immer wieder Veränderungen. Nachgewiesen sind die Namensformen locus Thrimmining (938), silvam Trumelingam (1193), Dromeling (1420), Tremeling (1485) und Dremeling (1506). Die jetzige Schreibweise Drömling wird etwa seit dem Jahre 1520 ständig verwendet. Zu den vermutlich ältesten Drömlingsdörfern gehören Etingen und Rätzlingen. Die urkundliche Ersterwähnung Etingens geht bis ins Jahr 961 zurück. Anno 1472 wird das Dorf Kunrau erstmalig erwähnt. Die damals wüste Siedlung wurde als Gimrou durch Kurfürst Albrecht Achilles von Brandenburg an das Geschlecht von Alvensleben belehnt. In einer weiteren Urkunde bewilligte Kurfürst Joachim und Markgraf Albrecht von Brandenburg im Jahr 1506 die Verpfändung eines Teiles des Schlosses Gardelegen sowie der Wüstung Kunnerou (Kunrau) und anderer Orte, u.a. Nigenferchow (Neuferchau) und Germen (Germenau), an Dietrich von Alvensleben. Erst 1559 wurde Kunrau von zwölf Bauern besiedelt, die das Land von Valentin von Alvensleben belehnten. Der Drömling wurde im Mittelalter von zwei wichtigen überregionalen Handels- und Heerstraßen tangiert, zum einen der Straße von Leipzig über Magdeburg nach Lüneburg und Hamburg sowie zum anderen der Verbindung von Stendal über Gardelegen nach Braunschweig. Seinerzeit war der Drömling nur in trockenen Sommern bzw. langen Frostperioden und an sehr wenigen Stellen passierbar. Überliefert ist lediglich ein Knüppeldamm unbekannten Alters, der Oebisfelde über Bergfriede mit Miesterhorst und Mieste verband. Später nahm der Damm den Handelsweg von Stendal über Gardelegen nach Braunschweig auf. Sein Verlauf entspricht weitgehend dem der heutigen Bundesstraße B 188. Die Besiedlungsgeschichte der jüngeren Zeit wurde wesentlich von den in verschiedenen Etappen verlaufenen Bestrebungen zur Urbarmachung des Drömlings geprägt. Neben den besiedelten und bereits recht früh kultivierten Horsten entstanden während und nach der durch Preußen vorangetriebenen ersten großen Melioration gegen Ende des 18. Jahrhunderts einige sogenannte Kolonien im Moorgebiet selbst. ”Kolonie" ist eine noch heute ortsübliche Bezeichnung für neuangelegte Siedlerstellen. Letztlich wurde der Drömling radial unter den Anliegergemeinden aufgeteilt, die nun den ehemals "freien Drömling" für sich beanspruchten. Auch Randgemeinden bekamen außerhalb ihrer Gemarkungsgrenzen Anteile zugesprochen, so u.a. Gehrendorf, Grauingen, Lockstedt, Peckfitz und Sichau. Der weitere Landesausbau wurde durch diese Verfahrensweise eher gehemmt als gefördert, da die sich anschließende Erschließung der Flächen einseitig von den umliegenden Ortschaften aus erfolgte. Neue dörfliche Ansiedlungen entstanden infolgedessen nicht. Die Einwohnerzahl stieg in allen Drömlingskolonien von 490 im Gründungsjahr des Deutschen Reiches auf 576 im Jahr 1885 an. Auf dem durch die Trockenlegung des Bruches gewonnenen Neuland erfolgte in den letzten 200 Jahren jedoch keine konsequente Aufsiedlung, es diente lediglich als "Ergänzungsfläche" für den vorhandenen landwirtschaftlichen Produktionsprozeß bzw. durch die Kolonien als "Vorposten" für eine bereits bestehende Siedlungsstruktur im Umland. Insgesamt blieben deshalb die Bevölkerungszunahme und Siedlungsentwicklung in der südwestlichen Altmark bis heute hinter der Gesamtentwicklung in Deutschland zurück. Moordammkulturen Ab 1862 wurde im Drömling unter der Leitung von Theodor Hermann Rumpau im großen Stil begonnen, Moordämme anzulegen. Für den Abfluß des Wassers wurden Vorflutgräben angelegt und an diese eine Anzahl paralleler Dammgräben angeschlossen, in denen sich das Wasser sammelte. Die ausgehobene Moorerde wurde zur Aufhöhung auf die Dammfläche planiert, der dem tieferen mineralischen Untergrund entnommene Sand wurde anschließend etwa 10 cm hoch aufgebracht. Vermischungen zwischen Moor und Sand wurden weitgehend vermieden, da sonst anmooriger Sand mit schlechteren Standorteigenschaften entstanden wäre. Daher richtete sich auch der Pflughorizont nach der Stärke der Sanddecke. Insbesondere die zahlreichen Rimpauischen Kulturen im nördlichen Drömling lassen sich durch ca. 25 m breite Dämme charakterisieren, in die Schmal- und Mittelgräben eingebettet sind, die jeweils von Moordammgräben begrenzt sind. Diese Gräben weisen heute unterschiedliche Verladungsstadien auf. Differenzierte Flächengröße und baumbestandene Wege lassen ein ästhetisch hochwertiges Landschaftsbild entstehen. Die Kleingliedrigkeit der Landschaft wird durch die Moordammgräben bestimmt, die mit Erlen- und Weidengehölzen, mit Röhrichten oder Uferstaudenfluren bewachsen sind. Demgegenüber steht die großräumige Gliederung der Landschaft, die durch die baumbestandenen Wege, meist Pappelreihen, bedingt ist. Waldflächen sind in diesem Bereich selten. Der südliche Drömling ist dagegen mehr von der Kunrauer Methode der Moordammbewirtschaftung gekennzeichnet. Hier dominieren große offene Wiesen- und auch Ackerflächen, die von Teichgräben, mehr als 5 m breiten Gräben, durchzogen sind. Der Charakter der Landschaft ist hier wesentlich offener und weniger mit Strukturen untersetzt. Die Kleingliedrigkeit der Landschaft ist nicht gegeben, auch fehlen an Wegen häufig Bäume. Gefährdung und Schutz der Moore Ein großes Problem besteht im LSG durch die fortschreitende Moormineralisierung. Durch die Meliorationsmaßnahmen der letzten 200 Jahre und insbesondere durch die Tätigkeiten der letzten Jahrzehnte, die mit Grundwasserabsenkung und Zufuhr von Nährstoffen (Düngung) verbunden waren, nahm die Mineralisierung des Moores zu. Mit der Vererdung und der Vermullung der Niedermoore, die mit einer Moorsackung einhergehen, sind eine Verschlechterung des Gefüges und vor allem eine starke CO2- und Stickstofffreisetzung verbunden, die nachteilige Folgen für den Naturhaushalt hat. Durch vergleichende Untersuchungen konnte festgestellt werden, daß der Moorschwund in den letzten 55 Jahren im Mittel etwa 20-25 cm betragen hat. Die durchschnittlichen Moormächtigkeiten schwanken heute zwischen 2 und 4 dm. Schreiten der Torfabbau und die Umwandlung der Niedermoore in Anmoore weiterhin so fort, kann man davon ausgehen, daß spätestens in 50-80 Jahren der größte Teil des Drömlings in eine Sandniederung mit wenigen Moorinseln umgewandelt ist. Der Schutz der gefährdeten Biotope und der in ihnen lebenden Pflanzen- und Tierarten hängt demzufolge von der Erhaltung des Niedermoores ab. (1) Wiesenbrüter- und Storchenschutz Die internationale private Stiftung „The Stork Foundation - Störche für unsere Kinder“ hat den Grunderwerb auf vier Teilbereiche nördlich der Stadt Oebisfelde, in den Gemarkungen Buchhorst, Wassensdorf und Breitenrode, konzentriert. Etwa 450 ha sollen hier im Rahmen der Flurbereinigung durch das zuständige Amt für Landwirtschaft so zusammengelegt werden, dass biotopverbessernde Maßnahmen durch Anheben des Grundwasserflurabstandes folgen können. Ein Teil des Grünlandes wird derzeit wieder extensiv mit konventionellen Mähbalken tierartenschutzgerecht geschnitten. Allein im engeren Projektgebiet der Stiftungwurden bisher acht Bodensenken ausgeschoben, meist mit einer flachen Insel im Zentrum. Eine 1999 durchgeführte Effizienzkontrollezeigte, dass die Arten des extensiven Feuchtgrünlandes im Naturpark „Drömling“ zugenommen haben. Eine Neuansiedlung von Wachtelkönig und Wiesenweihe erfolgte. Der Anstieg des Weißstorchbestandes von 33 Horstpaarenim Jahr 1990 auf 42 Horstpaare im Jahr 2002 belegt die positive Tendenz des Weißstorch-Schutzprogramms „Drömling/Sachsen-Anhalt“. veröffentlicht in: Die Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts © 2000, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISSN 3-00-006057-X (1) Abschnitt "Wiesenbrüter- und Storchenschutz" aktualisiert in: Die Natur- und Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts - Ergänzungsband © 2003, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISBN 3-00-012241-9 Letzte Aktualisierung: 29.07.2019
Am 30. November 2021 fand eine Pflanzung mit Team50+ Greenpeace Berlin am Mandrellaplatz, in Treptow-Köpenick, statt. Greenpeace hat für eine Baumpflanzung der Stadtbaumkampagne gespendet und für weitere Baumpflanzungen am Mandrellaplatz erfolgreich Spender geworben. Einige Aktivisten vom Team50+ Greenpeace Berlin waren trotz des kalten regnerischen Wetters dabei und haben für ein Zeltdach, heiße Getränke, Kuchen und Kekse gesorgt. Auch Kinder der KiTa Rabenkinder und der Hauptmann-von-Köpenick Schule hatten Spaß an der Aktion. 26. November 2021: Gestartet wurden die Pflanzungen im Eisenhutweg in Adlershof im Bezirk Treptow-Köpenick unter Beteiligung des Stromversorgungsunternehmens BTB Blockheizkraftwerks- Träger- und Betreibergesellschaft mbH Berlin, die für insgesamt 30 Bäume gespendet hat. Bezirksbürgermeister Oliver Igel, Roland Sillmann – Geschäftsführer der WISTA Management GmbH und David Weiblein – Geschäftsführer der BTB GmbH haben tatkräftig geholfen. Pressemitteilung vom 26.11.2021 Die „D Jugend“ der „VfB Einheit zu Pankow 1893 e.V.“ wirbt auf ihren neuen Trikots für die Berliner Stadtbaumkampagne. Auch für diese 2008er und 2009er Jahrgänge gab es – bedingt durch die Corona-Pandemie – leider schon seit Monaten keine Turniere. Ab August 2021 darf nun endlich wieder gespielt werden. Mit diesen neuen Trikots wird die Saison sicher ein Erfolg. Das Team der Stadtbaumkampagne drückt die Daumen für viele Siege!!! 25. April 2021: Die Stadtbaumkampagne pflanzt zum „Tag des Baumes“ mit Staatssekretär Tidow, der „Baum des Jahres Stiftung“ und dem Deutschen Baumkönig. Am Tag des Baumes wurde im Rahmen der Stadtbaumkampagne in Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedbergstraße 8, ein Straßenbaum mit Staatssekretär Stefan Tidow, der „Dr. Silvius Wodarz Stiftung und Verein e.V. Baum des Jahres“ – vertreten durch den Präsidenten, Stefan Meier – und dem Deutschen Baumkönig des Jahres 2021 – Nikolaus Fröhlich – gepflanzt. Der internationale „Tag des Baumes“ geht auf Aktivitäten eines amerikanischen Politikers im Jahre 1872 zurück. 1951 wurde der „Tag des Baumes“ von den Vereinten Nationen beschlossen und in Deutschland erstmals 1952 begangen. Mittlerweile werden weltweit am 25. April Bäume gepflanzt, um die Bedeutung von Bäumen und des Waldes für den Menschen hervorzuheben. Die gemeinnützige Stiftung „Baum des Jahres – Dr. Silvius Wodarz Stiftung (Baum des Jahres Stiftung) wurde 2008 gegründet. Die Schirmherrin ist Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft. Das Ziel der Stiftung ist es, Menschen an Bäume heranzuführen, insbesondere auch die Kinder. Das „Kuratorium Baum des Jahres“ benennt den jeweiligen Baum des Jahres. In der Friedbergstraße wurde ein Echter Rotdorn gepflanzt. Baum des Jahres ist allerdings die Stechpalme ( Ilex aquifolium ), die allerdings nicht für den innerstädtischen Straßenbaumstandort geeignet ist. Pressemitteilung vom 25.04.2021 22. April 2021: Für die Frühjahrspflanzung 2021 der Stadtbaumkampagne hat die Vattenfall Wärme AG wiederholt gespendet – dieses Mal 50.000 Euro für 100 Bäume! Aus diesem Anlass fand am 22. April 2021 eine Pflanzung mit der Vattenfall Wärme Berlin AG und Staatssekretär Stefan Tidow statt. Vattenfall wurde vertreten von der Vorstandsvorsitzenden Dr. Tanja Wielgoß und Caroline Vogel. Gepflanzt wurde eine Purpur-Erle ( Alnus spaethii ) in der Karl-Stieler-Straße in Steglitz-Zehlendorf. Für die Pflanzung im Frühjahr 2020 betrug die Spende bereits 65.000 Euro. Zum ersten Mal hat das Unternehmen die Stadtbaumkampagne im Jahr 2013 mit 65.000 Euro unterstützt. Damit ist Vattenfall eine der treuesten Unterstützerinnen der Stadtbaumkampagne. Vielen Dank dafür!
Kurzbeschreibung Das LSG liegt am westlichen Rand der Landschaftseinheit Rosslau-Wittenberger Vorfläming im Übergang zum Zerbster Ackerland. Es ergänzt die geschützten Flächen des LSG „Fläming“ über die Nuthetäler nach Westen bzw. Südwesten. Das LSG vereint drei Täler bzw. Niederungen. Im Norden erstreckt sich die Lindauer Nuthe zwischen Linda und Deetz mit einem Nuthearm aus Lietzo kommend. Das Nuthetal setzt sich westlich von Lindau nach Süden fort, wo es sich bei Strinum mit dem Dobritzer Nuthetal vereint. Das Tal der Dobritzer Nuthe ist zwischen Dobritz im Osten und Strinum im Westen gelegen. Das vereinigte Nuthetal weitet sich nach Süden gegen Zerbst auf. Getrennt von diesen beiden Tälern liegt südlich davon das Talder Bornumer Nuthe, das sich im LSG von Kleinleitzkau im Osten bis Pulspforde im Westenerstreckt. Auch die südlich gelegenen Niederungen des Teichgrabens und des Hauptgrabens bis Jütrichau sind in das Gebiet eingeschlossen. Die verschiedenen Nuthen und ihre Nebenbäche bilden in Zerbst die Nuthe. Die Täler im LSG werden von den Mittelläufen der Nuthen durchflossen, die Oberläufe liegen im LSG „Fläming“, der vereinigte Unterlauftritt bei Walternienburg in das LSG „Mittlere Elbe“ ein. An den Ufern stocken Erlen und andere Gehölze. Die Täler werden von Grünland eingenommen, während sich von den Talrändern Ackerland in die Täler zieht. Hinsichtlich der Ausbildung des Grünlandes überwiegen mesophile Wiesen und Weiden. Feuchtwiesen und Seggenrieder sind kleinflächig ausgebildet. Den besonderen Wert des Gebietes bestimmen auch die Quellbereiche an den Flanken. Standgewässer sind i. d. R. als Stauteiche ausgebildet. Das Landschaftsbild der Niederungen wird durch Feldgehölze, Baumreihen und Hecken gegliedert. Insbesondere im Übergangsbereich zu den Oberläufen kommen Niederungswälder vor. Im sachsen-anhaltischen Teil des Flämings befindet sich ein Naturpark in Planung, in dem auch das LSG „Zerbster Nuthetäler“ liegen wird. In Brandenburg existiert bereits der Naturpark „Hoher Fläming“. Das Landschaftsschutzgebiet dient mit besonderer Schwerpunktsetzung auf den Wasserhaushalt und den Boden der Sicherung, Pflege und Entwicklung von Vielfalt, Eigenart und Schönheit des Landschaftsbildes. Ein Ziel ist die Sicherung und Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit der Fließgewässer, da das Gebiet eine hohe Bedeutung im Biotopverbund zwischen der Mittelelbe und dem Fläming hat. Zum Schutz der Gewässer ist Grünland vor Umbruch zu sichern und durch extensive Nutzung zu pflegen. Gehölze und Wälder sind naturnah zu entwickeln. veröffentlicht in: Die Natur- und Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts - Ergänzungsband © 2003, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISBN 3-00-012241-9 Letzte Aktualisierung: 31.07.2019
Berlins Moore haben sich nach der letzten Eiszeit gebildet. Sie sind Lebensraum hoch spezialisierter Tier- und Pflanzenarten, von denen viele gefährdet sind. Die Torfböden von Mooren speichern viel CO 2 . Das macht Moore zu wichtigen Kohlenstoffsenken für den Klimaschutz. Alle Moorstandorte in Berlin sind gesetzlich geschützt. Trotzdem sind viele durch menschliche Einflüsse gefährdet – sei es durch Grundwasserabsenkung, Nährstoffeintrag oder die Folgen des Klimawandels. Moore zu renaturieren oder wiederzuvernässen, ist wichtig für Berlin. Landesregierung, Senatsverwaltungen und nachstehende Behörden kompensieren deshalb Dienstflüge, die sich nicht vermeiden lassen, durch eine Abgabe. Sie fließt an die Stiftung Naturschutz Berlin, die damit bislang vier Berliner Moore renaturiert hat. Die Abgabe kommt so dem Klimaschutz ebenso zugute wie dem Erhalt der Artenvielfalt. Im Kesselmoor Kleine Pelzlaake in Berlin-Köpenick war die Moorbildung gestört. Moortypische Pflanzenarten wurden seltener. Um den Wasserstand zu stabilisieren und den Pflanzen mehr Licht zu verschaffen, wurden Bäume und Sträucher entfernt und das dominante Pfeifengras ausgedünnt. Seggen, Wollgräser, Binsen, Torfmoose und andere Arten, die für Moore typisch sind und neuen Torf bilden, haben die offenen und wassergesättigten Flächen wiederbesiedelt. Dabei kompensiert diese Renaturierung rund 45 Tonnen CO 2 pro Jahr. Ebenfalls in Köpenick liegt die Krumme Laake mit Verlandungsmooren in vier Armen. Drei dieser Moorarme sind bereits renaturiert. Kiefern, Birken, Erlen und andere Gehölze hatten sich hier angesiedelt. In ihrem Schatten konnten Torfmoose kaum noch gedeihen. Außerdem entzogen die Bäume und Sträucher dem Moor große Mengen Wasser. Deshalb wurden sie gerodet. Auf den Lichtungen, die entstanden sind, haben sich längst wieder moortypische Pflanzen etabliert – selbst der vom Aussterben bedrohte Mittlere Sonnentau ( Drosera intermedia ). Gleichzeitig hat sich der Wasserstand in den Mooren stabilisiert, sodass sie wieder als Kohlenstoffsenken ihre Funktion für den Klimaschutz entfalten können. Wer zu Erhalt und Entwicklung weiterer Berliner Moore beitragen möchte, kann die Renaturierungen mit einer Spende an die Stiftung Naturschutz Berlin unterstützen. Stiftung Naturschutz: Moorrenaturierung Klimaschutzabgabe Übersicht zu Berliner Mooren
Origin | Count |
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Bund | 134 |
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Unklar | 1 |
Type | Count |
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Chemische Verbindung | 8 |
Förderprogramm | 65 |
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Text | 70 |
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License | Count |
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Boden | 143 |
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