Das Projekt "Umweltvertraegliche Lebensstile (PuLs) - Das Verhaeltnis von Oekologie, Arbeit und Einkommen in der Perpektive von Beschaeftigten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bremen, Kooperationsbereich Universität-Arbeiterkammmer, Zentrale Wissenschaftliche Einrichtung Arbeit und Region durchgeführt. Zielsetzung und Fragestellung: Zielsetzung dieses Projekts ist die Untersuchung der betrieblichen Aushandlungsprozesse, der Umsetzung und der Akzeptanz beschaeftigungssichernder Arbeitszeitverkuerzungen ohne Lohnausgleich am Beispiel der Daimler-Benz Aerospace Airbus (DASA) in Bremen. Unter dem Aspekt der Akzeptanz von Arbeitszeitverkuerzungen soll der Frage nachgegangen werden, welche (unterschiedlichen) Risikodiskurse auf seiten der Beschaeftigten gefuehrt werden und wie sie den betrieblichen Einsatz von beschaeftigungssichernden Arbeitszeitverkuerzungen bewerten. Sofern eine Arbeitszeitverkuerzung als geeignetes Mittel zur Beschaeftigungssicherung gesehen wird, stellt sich die Frage, wo die (subjektive) Grenze fuer Arbeitszeitverkuerzungen mit entsprechendem Lohnverzicht gesetzt wird. Auf diese Weise soll herausgefunden werden, in welchem Masse die Beschaeftigten zur Solidaritaet untereinander bereit sind bzw. wovon eine entsprechende Solidaritaetsbereitschaft abhaengt. Darueberhinaus soll untersucht werden, inwieweit bei den Beschaeftigten die Bereitschaft besteht, die Arbeitszeit nochmals (evtl. bis zu 30 h) zu verkuerzen und entsprechend auf Einkommen zu verzichten, falls weiterer Beschaeftigungsabbau bevorsteht. Von besonderem Interesse ist in diesem Zusammenhang, an welchen Kriterien sich die Beschaeftigten bei ihrer Bewertung von betrieblichen Arbeitszeitverkuerzungen orientieren. Arbeitsschwerpunkte: Im Laufe des Jahres 1997 wurden Expertengespraeche, Gruppendiskussionen mit Vertrauensleuten und Betriebsrat, Mitschriften von Betriebsversammlungen sowie 36 qualitative Interviews mit Beschaeftigten durchgefuehrt. Ausserdem wurden interne Dokumente und Veroeffentlichungen ausgewertet.
Das Projekt "Regionale Mobilitaet" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH durchgeführt. Regionale Mobilitaet umfasst die zirkulaere und die residentielle Mobilitaet. Im vorliegenden Falle konzentrieren sich die Untersuchungen auf die Residenzmobilitaet. Im Berichtszeitraum wurden zunaechst die im Zusammenhang mit der deutschen Vereinigung relevanten Mobilitaetsstroeme analysiert: die laenderuebergreifende Migration in Deutschland unter besonderer Beachtung der 'Vereinigungsmigration' und die in Ostdeutschland nach 1990 einsetzende Suburbanisierung. In den zurueckliegenden Jahren waren Wohnortwechsel zwischen den Bundeslaendern auf der Ebene der beiden Teilpopulationen 'Westmigranten' und 'Ostmigranten' gekennzeichnet durch Disparitaet und Angleichung gleichermassen. Die Disparitaet zeigt sich im nachhaltigen Rueckgang der Ost-West-Umzuege und der parallelen Zunahme der West-Ost-Umzuege. Fuer ostdeutsche Personen haben sich die Chancen verringert, durch Aufnahme einer Erwerbstaetigkeit in den alten Laendern Wohlfahrtssteigerungen zu erreichen. Zugenommen haben demgegenueber bis 1997 die West-Ost-Umzuege. Insbesondere fuer mobile westdeutsche qualifizierte maennliche Personen, die in die neuen Laender umgezogen waren, ueberwogen die beruflichen Chancen. Die sozialstrukturellen Merkmale der mobilen Personen in West und Ost haben sich angeglichen, ebenso die Gruende fuer interregionale Migration. Die West-Ost-Dimension im Mobilitaetsverhalten begann einer staerkeren regionalen Ausdifferenzierung zu weichen: historisch begruendete soziokulturelle Gemeinsamkeiten in den 'Grenzgebieten' der Laender sind fuer Mobilitaetsentscheidungen inzwischen bedeutsamer als administrative Grenzen. Damit folgt das deutsch-deutsche Mobilitaetsverhalten zunehmend individuellen und regional-soziokulturellen Lebensmustern. Die Untersuchungen zur Suburbanisierung zeigten, dass bisherige Erklaerungsmuster zur Wohnsuburbanisierung, die nur auf Wohnungsmerkmale (Erwerb von Wohneigentum, bessere Wohnumwelt, guenstigere Wohnkosten im Umland) zurueckgreifen, erweitert werden muessen. Denn eine suburbane Wohnstandortentscheidung ist primaer eine gewuenschte und gewaehlte Wohn- und Lebensweise in Abhaengigkeit von der Lebensphase. Bei Umlandbewohnern ueberwiegen traditionell-familienorientierte Elemente der Wohn- und Lebensweise, bei Innenstadtbewohnern modern-individualisierte Elemente. In einem weiteren Schritt gelangen, die Entscheidung beeinflussend und begleitend, Ressourcenbedingungen ins Spiel. Als zentrale Ressourcenvariable auf der Haushaltsebene kommt die Erwerbsbeteiligung (berufliche Perspektive) in Betracht, auf der regionalen Ebene sind es die Wohnungsmarktangebote und die Wohnbedingungen im Stadtgebiet bzw. im Umland. Umfang und Dynamik von Suburbanisierungsprozessen sind durch spezielle, historisch bedingte, regionale Kontextmerkmale charakterisiert (Hinrichs 1999).