Das Projekt "Bakteorologische Untersuchungen in Tierbeständen unterschiedlicher Produktionsgröße und Erarbeitung von Programmen für alle Stufen der Erzeugerkette" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Verein zur Förderung agrar- und stadtökologischer Projekte (ASP) e. V. - Institut für Agrar- und Stadtökologische Projekte durchgeführt. Ziele: 1. Erhebung des Status praesens von Salmonella spp., Campylobacter spp., Yersinia enterocolitica und Toxo-plasma gondii in 4 Schweineproduktionsbetrieben (inkl. Ökoproduktion). 2. Prüfung der Wirksamkeit von Reinigung und Desinfektion. 3. Untersuchungen zu den vier Zoonoseerregern in Schlachtung und Verarbeitung. 4. Ermittlung von Infektketten, Methodenvergleich (Erregeranzüchtung, Fleischsaft-ELISA). 5. Zurückdrängen des Infektionsgeschehens in allen Produktionsstufen. Ablauf: - regelmäßige Untersuchungen auf die genannten Erreger (7 Versuche (je 100 Tiere) von der Geburt bis zur Zerlegung), - Untersuchungen der Umgebung und aller relevanten Parameter in allen Produktionsstufen (Ferkel bis Verarbeitung, Futtermittelwerk). Ergebnisse: - 20.504 Proben auf Salmonellen untersucht, - Situation in den Unternehmen sehr unterschiedlich, die besten Ergebnisse erzielte Betrieb D (Öko), kein Nachweis von Salmonellen und Salmonellen-Antikörpern, - andere Betriebe: wiederholter bakteriologischer Salmonellennachweis (Schlachtung: Betrieb A durchschnittlich 46,3 Prozent, Betrieb B durchschnittlich 41,9 Prozent, Betrieb C 3,1 Prozent serologischer Antikörpernachweis), - Schlachthof (auch Salmonellennachweise auf Schlachtkörperoberfläche), - wenige Nachweise im Futtermittelwerk, - Verarbeitungsbetrieb (nur bei Anlieferung auf Lebern Salmonellen isoliert). Schlussfolgerungen: - die oft vertretene Ansicht, dass das Futter Haupteintragsquelle von Salmonellen in die Tierproduktionsbetriebe ist, wurde nicht bestätigt. Von einigen Betrieben geht keine Gefahr für eine Salmonellenverbreitung aus, andere stellen ein Risiko dar. Eine Vielzahl an Faktoren kommt als Eintragsquellen in Betracht, die Betriebsspezifik stellt sich dabei unterschiedlich dar. Bestandsspezifische 'Reduzierungsprogramme' - nicht nur auf Salmonellen, auch auf andere Zoonoseerreger bezogen - sind unumgänglich. Es bestanden erhebliche Diskrepanzen zwischen den bakteriologischen (Erreger) und serologischen (Salmonellen-Antikörper) Befunden am Schlachttag.