Das Projekt "Sorption und Mineralisation von Steroidhormonen in verschiedenen Böden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bochum, Geographisches Institut, Arbeitsgruppe Bodenkunde und Bodenökologie durchgeführt. Die Mineralisation, Sorption und die Verlagerung von Hormonen in verschiedenen Böden wird untersucht. Dabei werden die realen Eintragspfade der Hormone, Testosteron; Estrediol, Estren und Ethinylestrediol berücksichtigt. Testosteron zeigt einen wesentlichen schnelleren Abbau und eine geringere Sorption.
Das Projekt "Interaktion endokrin aktiver Umweltchemikalien mit der sexuellen Differenzierung des Zentralnervensystems bei Saeugern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Zürich, Institut für Pharmakologie und Toxikologie durchgeführt. Sexhormone kontrollieren sowohl die Entwicklung peripherer Organe als auch jene des Zentralnervensystems. Die sexuelle Differenzierung des Gehirns bildet einerseits die Grundlage fuer das Reproduktionsverhalten und andere sexuell dimorphe Verhaltensformen, andererseits fuer die unterschiedliche Regulation der Gonadenfunktion bei den beiden Geschlechtern; sie ist somit fuer die Fortpflanzung von Arten von grosser Bedeutung. Bei Saeugern haengt die maennliche Differenzierung des Gehirns von der lokalen Synthese von Estradiol aus Testosteron ab, die durch die neuronale Aromatase kanalisiert wird. Wie fruehere Arbeiten ueber praenatale Drogeneffekte bei Labornagern zeigen, koennen Chemikalien sexhormon-abhaengige Differenzierungsprozesse im Gehirn stoeren (Uebersicht bei Lichtensteiger und Schlumpf, Dev. Brain Dysfunction 6: 279-304, 1993). Ueber die Wirkung endokrin aktiver Umweltchemikalien auf diese Prozesse ist bisher sehr wenig bekannt. In einer gemeinsamen Studie mit G. Winneke und Mitarbeitern (Hany et al., Arch. Pharmacol. 357, Suppl.: R127, 1998) wurden bei Ratten Stoerungen des sexuell dimorphen Verhaltens und der neonatalen Gehirn-Aromatase-Aktivitaet nach praenataler Verabreichung einer definierten PCB-Mischung beobachtet. Das neue Projekt fokussiert auf estrogen aktive Industriechemikalien und Phytoestrogene und untersucht die Hypothese, dass die Einwirkung endokrin aktiver Chemikalien waehrend der sexuellen Differenzierungsphase des Gehirns zu permanenten Aenderungen in der Regulation sexhormon-regulierter Gene fuehren kann. Die Untersuchungen werden an Long Evans Ratten durchgefuehrt. Die Fremdstoffexposition erfolgt entweder waehrend bestimmter Phasen der prae- und frueh postnatalen Ontogenese, oder ueber den gesamten Zeitraum vor der Begattung bis zum Ende der Laktationsperiode. Bei den fremdstoffexponierten Nachkommen werden Genexpression und weitere sexuell dimorphe Parameter in definierten Hirnregionen waehrend der Ontogenese sowie im adulten Alter untersucht. Zusaetzlich werden bei adulten Nachkommen sexuell dimorphe Verhaltensformen getestet.