Das Projekt "SFB 313 der Universitaet Kiel: Veraenderungen der Umwelt. Der noerdliche Nordatlantik - Teilprojekt" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kiel, Sonderforschungsbereich 313 'Veränderung der Umwelt - Der nördliche Nordatlantik' durchgeführt. Seit 1985 werden die Veraenderlichkeit der Lebensbedingungen und der Umwelt im Jungquartaer des Europaeischen Nordmeeres untersucht, wie sie in den heutigen Lebensgemeinschaften und in den marinen Sedimenten dieses Seegebietes dokumentiert sind. Ziel der Untersuchungen ist es, die verschiedenskaligen, raum-zeitlichen biologischen, sedimentologischen, microbiologischen und chemischen Prozesse zu verstehen sowie die Stofffluesse zu quantifizieren, um sie fuer die Deutung der jungquartaeren Umwelt- und Klimageschichte und Entwicklung der Organismengemeinschaften aus den marinen Tiefseesedimenten nutzbar zu machen. Mit diesem Thema liefert der SFB einen wichtigen Beitrag zur Umweltgrundlagenforschung und zur Beurteilung von Klimaveraenderungen. Die Besonderheit des SFB 313 ist der interdisziplinaere Forschungsansatz mit einer Beteiligung von zehn wissenschaftlichen Disziplinen. Die im Detail sehr unterschiedlichen methodischen Ansaetze und Fragestellungen der einzelnen Forschergruppen bieten die Chance, ueber eine Quantifizierung der heutigen Prozesse und Stoffumsaetze die Deutbarkeit von Umwelt- und Klimasignalen in den Sedimentkernen zu optimieren und damit realistischere Ausgangsdaten fuer Palaeoklimamodelle zu gewinnen. Der SFB 313 wurde am 31.12.1998 beendet. Der Abschlussbericht ist am Institut fuer Geowissenschaften erhaeltlich. Die Synthese wird in Buchform publiziert.
Das Projekt "Wassermassen des Europaeischen Nordmeeres - 'Meteor'-Fahrt 61" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hamburg, Zentrum für Meeres- und Klimaforschung, Institut für Meereskunde (IfM) durchgeführt.
Das Projekt "Teilprojekt: Hochauflösende organisch-geochemische Untersuchungen im Europäischen Nordmeer und globale Klimaumschwünge im mittleren Miozän und späten Pliozän" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bremen, Zentrum für marine Umweltwissenschaften durchgeführt. Globale Klimaumschwünge im mittleren Miozän (17-10 Ma) und späten Pliozän (3-2.4 Ma) führten zur Ausbildung des rezenten Atmosphäre-Ozean Systems mit kalten polaren Regionen und dem Aufbau eines permanenten Eiskörpers in hohen nördlichen Breiten. Im Europäischen Nordmeer, einem der klimatisch sensitivsten Gebiete des Weltozeans, sollen hochauflösende organisch-geochemische Studien dazu beitragen, die Ursachen und Folgen dieser Klimawechsel zu rekonstruieren. Nord-Süd und West-Ost verlaufende Transsekte ermöglichen zum einen, kurz- und langfristige Veränderungen der Paläoumweltbedingungen in saisonal eisfreien bzw. ständig eisbedeckten Regionen zu untersuchen, und zum anderen, wichtige Erkenntnisse über die Verlagerung/ Abschwächung polarer und atlantischer Frontensysteme im Übergang vom Europäischen Nordmeer zum Arktischen Ozean zu liefern. Diese Rekonstruktion soll in erster Linie auf der Abschätzung von Akkumulationsraten mariner und terrigener organischer Substanz sowie auf der Identifizierung ausgewählter Biomarker als Indikatoren für Paläoproduktivitätsänderungen und einer zunehmenden Eisbedeckung im zirkumarktischen Raum basieren.