Das Projekt "Faerberpflanzen - Anbau, Ernte, Nachbehandlung, Teil II" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Landesanstalt für Landwirtschaft Brandenburg, Abteilung Acker- und Pflanzenbau durchgeführt. Färber-Resede und Krapp sind alte Kulturpflanzen, deren Anbau durch die Entwicklung synthetischer industrieller Farbstoffe vor etwa 130 Jahren in Deutschland zum Erliegen kam. Besonders im Textilbereich geht der Verbrauchertrend verstärkt 'zurück zur Natur'. Damit verbunden könnte auch der Anbau von farbstoffliefernden Pflanzen in den kommenden Jahren wieder zu einer interessanten Produktionsalternative für die heimische Landwirtschaft mit hohem Wertschöpfungspotential werden. Voraussetzung ist die Entwicklung moderner effizienter Anbauverfahren und die Wiederbelegung der industriellen Nutzung der wertbestimmenden Inhaltsstoffe. Aus den Untersuchungen im Rahmen von Parzellenversuchen und einem Pilotanbau sollten Ansätze zur Lösungen von Problemen in den Bereichen der Aussaat, der Düngung und Pflanzenschutzbehandlung sowie der mechanisierten Ernte und Nacherntebehandlung abgeleitet werden. Ziel war es, den Modellanbau bis zum Ende der Laufzeit auf eine Fläche von 10 ha auszudehnen. Hierzu waren industrielle Verwertungsmöglichkeiten zu finden und zu erproben, damit den Versuchslandwirten, die über diese Zuwendung nicht direkt subventioniert wurden, ein ausreichendes Absatzpotential zur Verfügung steht.Im Ergebnis konnten für die Kulturarten Krapp und Reseda effiziente Anbauverfahren entwicklelt werden. Hierzu wurden detaillierte Kulturanleitungen veröffentlicht werden. Es gelang, den Praxisanbau in Brandenburg auf eine Fläche von mehr als 10 ha auszudehnen. Aufgrund des erreichten Anbauumfangs und der damit erzeugten Menge an Kraut- und Wurzeldrogen erfolgte im Vorhabenszeitraum eine Erweiterung des Vorhabens zu einem Netzwerk mit Industriepartnern aus dem Land Brandenburg zur Herstellung von Extraktmustern. Die Extrakte kamen beim Partner Spremberger Tuche GmbH auf industrieller Färbetechnik zum Einsatz. Auf dieser Basis wurde eine umfangreiche Musterkollektion aufgebaut, die u.a. im Rahmen der BUGA 2001 der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Als weitere Verwertungslinie wurde die Färbung von Holzhackschnitzeln durch die Firma Dr. Claus Otto LLB Wittenberge erbrobt. Die Entwicklungsarbeiten wurden nach Abschluß des Vorhabens für beide Verwertungslinien im Rahmen von Folgevorhaben intensiviert.
Das Projekt "Herstellung von gefaerbten Hackschnitzeln auf der Basis von Pflanzenfarbstoffen und Applikationsversuche im Garten- und Landschaftsbau" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Dr. C. Otto durchgeführt. Im Rahmen des Vorhabens sollen auf einer vorhandenen Pilotanlage, die zur Gewinnung von Pflanzenfarbstoffen, insbesondere aus Färber-Resede und Krapp und unmittelbarer anschließender Färbung von z.B. Hackschnitzeln für den Einsatz im Garten- und Landschaftsbau geeignet ist, gefärbte Hackschnitzel im drucklosen Färbeverfahren in Varianten hergestellt werden. Die so hergestellten Hackschnitzel werden in Feldversuchen eingesetzt. Im Feldversuch sollen, abhängig von den Varianten der Farbstoffe und der zugesetzten Hilfsstoffe der Einfluß der ausliegenden gefärbten Hackschnitzel auf den Boden, der Pilzbefall und die Farbbeständigkeit über zwei Vegetationsperioden ermittelt und bewertet werden. im Ergebnis der Untersuchungen werden Entscheidungen zur Machbarkeit erarbeitet und ökonomische Aussagen zu den Kosten einer Produktion abgeleitet. In das F&E-Projekt sind landwirtschaftliche Betriebe, der potentielle Investor einer Produktionsanlage und die Brandenburgische Landesanstalt für Landwirtschaft integriert.
Das Projekt "Pflanzenfarben erleben, Erstellung eines DVD-Videos über einheimische Färbepflanzen vom Anbau bis zu vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und Produkten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Ländliche Erwachsenenbildung Prignitz-Havelland e.V. durchgeführt. Färbepflanzen bieten hinsichtlich einer Biodiversität große Chancen für den einheimischen ländlichen Raum dar. Mit dem zu erarbeitenden Videofilm soll Basiswissen zur großen historischen Bedeutung und zum landwirtschaftlichen Anbau von Färbepflanzen vermittelt werden. Mit der Darstellung einer vielseitigen Landwirtschaft sollen bis zu 10 verschiedene Wertschöpfungsketten / Produkte bei der Nutzung von Pflanzenfarbstoffen (rot, gelb und blau) aufgezeigt werden. Kompetente Fachwissenschaftler und Produzenten sind als Interviewpartner vorgesehen. Konzeptbasis dieses Vorhabens ist die bestehende Ausstellung 'Pflanzenfarben erleben'. Behandelt werden auch Aspekte zur Nutzung von Färber-Resede zur Verbesserung des Blütenpflanzenangebotes (Bienenweide). Wichtigste Zielgruppen des Filmes sollen die allgemeine Öffentlichkeit und Bildungseinrichtungen sein. Mit den Informationen soll auch Aufklärungsarbeit für den landwirtschaftlichen Berufsstand und in der Öffentlichkeit, für den Verbraucher, geleistet werden. Erarbeitung Filmkonzeption: Mai 2015, Auswahl Drehorte u. Drehbuch: Mai 2015, Filmaufnahmen vor Ort, ca. 25 Tage: ab Mai 2015, Animation (Krappanbau): Dezember 2015 / Januar 2016, sonstige Animationen / Rohkopien/ Timecodierung Rohmaterial: ab Mai 2015 ständig nach Aufnahmen, Auswahl der Filmszenen für Schnitt/ Sprache/ Tonmischung: 2016, Erarbeitung Poster und Flyer: Juli 2016 Vorbereitung und Durchführung Abschlussveranstaltung: September 2016