Das Projekt "Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben Landschaftsplanung und Fremdenverkehrsplanung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hannover, Institut für Landschaftspflege und Naturschutz durchgeführt. Diese Untersuchung in der Modellgemeinde Bad Zwischenahn wird mit dem Ziel durchgefuehrt, Landschaftsplanung und Fremdenverkehrsplanung gleichzeitig und aufeinander abgestimmt durchzufuehren. In der Modellgemeinde existiert z.Zt. weder Fremdenverkehrs- noch Landschaftsplan. Das Vorhaben verlaeuft in mehreren Teilabschnitten: Hauptbestandteil ist die Ermittlung der Planungsgrundlagen: - Angebotsanalyse: Erfassung der natuerlichen Grundlagen des Fremdenverkehrs, der Beeintraechtigungsfaktoren des Erholungspotentials (jeweils basierend auf der landschaftsplanerischen Bestandsaufnahme) sowie der Quantitaet und Qualitaet freizeitrelevanter Infrastruktur; die Bewertung dieser Faktoren sowie die Darstellung der daraus zu schliessenden Erholungseignung; - Nachfrageanalyse: Erfassung allgemeiner Trends der Fremdenverkehrsnachfrage und der aktuellen Fremdenverkehrsnachfrage in der Gemeinde; - Strukturanalyse: Erfassung der Wirtschafts- und Sozialstruktur Mittels dieser Grundlagen wird ein Vorentwurf fuer das Aktionsprogramm erarbeitet. Inhalt dieses Strukturkonzeptes sind Massnahmen zur Verbesserung und Entwicklung der natuerlichen und der infrastrukturellen Gegebenheiten unter Beruecksichtigung anderer Fachplanungen und Abstimmung mit den landesplanerischen Entwicklungszielen. Ergebnis ist der Entwurf zum Aktionsprogramm mit detailliertem Massnahmenkatalog sowie einem Investitionsstufenplan. Der erstellte Strukturplan ist gleichzeitig Grundlage fuer den Flaechennutzungsplan.
Das Projekt "Integratives nachhaltiges Wildtier-management im Biosphärenpark Wienerwald" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Veterinärmedizinische Universität Wien, Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie durchgeführt. Wildtiere (Arten, Populationen, Individuen, Lebensräume, genetische Vielfalt) werden neben der Jagd von vielen anderen Landnutzungsaktivitäten beeinflusst, die sich im Wildlebensraum vielfach überlagern und oftmals miteinander konkurrieren. Insbesondere in Mehrfachnutzungs-Kulturlandschaften, wie dem Biosphärenpark Wienerwald, können die resultierenden Wechselwirkungen zwischen den Lebensraumansprüchen von Wildtieren, jagdlichen Nutzungsinteressen und anderen Landnutzungsansprüchen oftmals zu Konflikten führen, die der nachhaltigen Erhaltung heimischer Wildtierarten und ihrer Lebensräume, der Nachhaltigkeit der beteiligten Landnutzungen und einer nachhaltigen regionalen Entwicklung insgesamt abträglich sein können. Sektorale Nachhaltigkeitsansätze alleine sind unzureichend und können sogar unbeabsichtigte negative Auswirkungen auf andere Landnutzungen und auf das betreffende Ökosystem haben. Der nachhaltige Umgang mit Wildtieren kann letztlich nur gelingen, wenn alle im Wildlebensraum agierenden Nutzergruppen sich der Auswirkungen ihrer Tätigkeiten auf die Ressource 'Wildtier' sowie auf die jeweils anderen Nutzergruppen bewusst sind. Am Beispiel von 'Wildtieren und Jagd' wurden daher im Biosphärenpark Wienerwald modellhaft Konzepte, Inhalte und Instrumente für eine integrative, d. h. sektorübergreifend abgestimmte Nachhaltigkeitsbeurteilung mehrerer Landnutzergruppen entwickelt. Mittels angewandter und partizipativer Forschungsmethoden (Experteninterviews, breite Nutzerbefragungen, projektbegleitende Partizipation) wurden zentrale Schnittstellen (Antagonismen, Synergiepotenziale) zwischen Wildtieren, Jagd und weiteren regionalen Landnutzungen identifiziert, analysiert und bewertet. Als zentrales Ergebnis liegen sektorübergreifend abgestimmte Sets von Prinzipien, Kriterien und Indikatoren für ein integratives nachhaltiges Wildtiermanagement im Biosphärenpark Wienerwald vor. Die Bewertungssets dienen der Selbstbewertung wesentlicher regionaler Nutzergruppen (Forstwirtschaft, Landwirtschaft, Jagd, Freizeit- und Erholungsmanagement) und ermöglichen es diesen, jeweils eigene Einflussmöglichkeiten auf die nachhaltige Erhaltung von Wildtierarten, deren Lebensräumen und eine nachhaltige Jagd selbst zu überprüfen. Nachhaltigkeitsanforderungen anderer Nutzergruppen wurden dabei jeweils berücksichtigt. Somit wurde am Beispiel der stark vernetzten Thematik 'Umgang mit Wildtieren' erstmals der Schritt von der rein sektorbezogenen hin zu einer sektorübergreifend abgestimmten Erfassung der Nachhaltigkeit vollzogen. Weiters wurden Empfehlungen für ein integratives nachhaltiges Wildtiermanagement sowie für ein diesbezügliches Monitoring ausgearbeitet. Die Projektergebnisse sollen dazu beitragen, Wildtiere und deren Management möglichst konfliktfrei in eine nachhaltige Landnutzung im Biosphärenpark Wienerwald zu integrieren. Die Vollversion des Endberichtes samt Anhängen ist als Download-Publikation auf der Homepage der Österreichischen Akademie der Wissenschaften