Bodenbezogene Informationen im Sinne bodenkundlicher Daten werden im Fachinformationssystem Boden (FISBo) als Bestandteil des weitere geowissenschaftliche Bereiche umfassenden Bodeninformationssystemes (BODIS) erfasst und verfügbar gemacht. Das Fachinformationssystem Boden lässt sich in den Datenbereich und den Methodenbereich gliedern. Im Datenbereich werden die Sachdaten (Ausprägungen der einzelnen Phänomene und deren Geometrien) verwaltet; der Methodenbereich umfasst Methoden zur Wissensstrukturierung (Schlüssel, Regeln etc.), zur Datenbehandlung (Erfassung, Verwaltung etc.) sowie zur Datenbe- und -auswertung auf analoger sowie auf digitaler Verfahrensebene. Der Datenbereich kann in die großen Gruppen der Sachdaten und der raumbezogenen Daten (Geometrien) aufgeteilt werden. Sachdaten werden mit Hilfe eines relationalen Datenbanksystemes verwaltet. Ein wesentliches Element bodenkundlicher Arbeit ist die Speicherung und Verfügbarmachung von Profildaten. Diese Daten stammen aus Profilbeschreibungen auf der Basis von Aufgrabungen oder mit dem Bohrstock entnommener Proben und sind neben den Labordaten die wichtigste Informationsquelle bodenkundlichen Arbeitens. Die Profilbeschreibungen setzen sich aus Titel- und Horizontdaten zusammen.
Das Projekt "HAD - Hydrologischer Atlas von Deutschland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Institut für Geo- und Umweltnaturwissenschaften, Professur für Hydrologie durchgeführt. Im Projekt 'Hydrologischer Atlas von Deutschland' erarbeiten seit 1993 Bundesbehörden mit Unterstützung der Bundesländer sowie Forschungsinstitutionen interdisziplinär ein hydrologisches Atlaswerk. Die digitale Kartenerstellung erfolgt auf einheitlichen Grundlagen mit bundesweiten Daten und aktuellen Methoden und beinhaltet Themen der Bereiche Grundlagen, Hydrometeorologie, Oberirdische Gewässer, Bodenwasser, Grundwasser, Wasserhaushalt und Hydrologie-Ökologie-Mensch. Produkte sind ein gedruckter Atlas mit Karten- und Begleittextseiten, die den Karten zugrundeliegenden Daten, Modelle und aggregierten Datensätze, sowie schließlich auf CD und/oder im Internet verfügbare Karten- und Metadaten.
Das Projekt "MMGIS.WEB - Optimierung der Nutzbarkeit von Fachinformationen, Geoinformationen und Methodenwerkzeugen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Wasserbau durchgeführt. Die Entwicklungen der vergangenen Jahre in der Web-Technologie und dem Einsatz von Web-Services haben zu der technischen Harmonisierung von Fach-, Meta- und Geoinformationssystemen geführt. Vorrangiges Ziel dabei ist die Aufbereitung dieser Daten zu fachspezifischen Informationen, die durch standardisierte Beschreibungen (Metadaten), Visualisierungen (GIS, Web Mapping) und Analysen (Zeitreihendarstellung) miteinander vergleichbar und auswertbar werden- somit wird eine integrierte, fachübergreifende Sicht der Daten möglich. In der WSV bestehen mit den Systemen WaGIS (eingeführtes IT-Verfahren) und NOKIS (FuE-Projekt der BAW Dienststelle Hamburg) zwei Informationssysteme, die diese Zielrichtung verfolgen. Die Projektarbeiten im Forschungs-MMGIS.WEB widmen sich vorwiegend der methodischen Aufwertung des Verfahrens WaGIS innerhalb der WSV und der Unterstützung des FuE-Projektes NOKIS im Rahmen des Folgeprojektes NOKIS++. Forschungsschwerpunkte dieses Projektes sind: a) Die standardisierte Beschreibung von Fachdaten gemäß aktuell verwendeter ISO Normen (ISO 19115:1, lS019115:2), b) Entwicklung von standardisierten Services gemäß aktuell verwendeter ISO und OGC Normen (ISO 19119, ISO 19139, AP CSW 2.0) und c) Weiterentwicklung von Methodenwerkzeugen und ihre Integration in die definierten Web-Dienste. Die bisherigen Ergebnisse im Bereich der Verbreitung von Informationen über Web-Techniken mittels standardisierten Datenkatalogen sind viel versprechend (siehe Tätigkeitsberichte der BAW 2000 und 2001 sowie Projekt NOKIS). Gleiches gilt für die Java-basierten Methodenwerkzeuge zur Visualisierung der Fachinformationen der Peildatenbanken Binnen und Küste. Im Jahr 2002 wurden Datenbestände der WSV prototypisch an das Metainformationssystem GeoMIS.Bund für dezentral verwaltete Geobasisdaten und Geofachdaten der Bundesverwaltung angeschlossen. Im Jahr 2003 lag der Schwerpunk in der Entwicklung von Werkzeugen zur Metadatengenerierung aus den Fachdatenbanken in den Bereichen Peilwesen und Gewässerkunde sowie der Weiterentwicklung der Web-basierten Methodenwerkzeuge. Schwerpunkte im Jahr 2004 bildeten Konzeptarbeiten zum Aufbau einer Metadaten-Infrastruktur (MDI) für die WSV. Ziel dabei ist die Etablierung von Arbeitsabläufen (workflows) zur Erstellung, Verwaltung, Verarbeitung und Veröffentlichung von Metadaten. Ein technischer Baustein hierfür ist die Software DB2XML, ein Werkzeug zur Extraktion von standardisierten Metadaten aus relationalen Datenbanken.