Das Projekt "Moeglichkeiten zur Faerbung von aromatischen Polyamiden mit hohen Echtheiten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Thüringisches Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung Rudolstadt e.V. durchgeführt. Einer Ausbreitung der Anwendungsgebiete von Polyaramidfasern steht deren schlechte Anfaerbbarkeit und geringe Lichtechtheit entgegen. m-Aramide sind grundsaetzlich mit Saeure-, Metallkomplex- und auch mit Dispersionsfarbstoffen anfaerbbar. Die Lichtechtheiten gegenueber dem konventionellen Verfahren koennen nicht gesteigert werden. Arbeiten zur chemischen Modifizierung der Polymerkette zeigten, dass unter Reaktionsbedingungen, die denen einer Faerberei entsprechen, keine der theoretisch denkbaren Umsetzung ablaufen kann. Untersuchungen zum konventionellen Verfahren lieferten Ergebnisse ueber die Wirkung zur Trennung der Carrierbehandlung vom Faerbeprozess sowie zum Elektrolyteinfluss. Hinsichtlich des Salzzusatzes im Faerbebad laesst sich das basische Verfahren optimieren. Eine Vorbehandlung von aromatischem Polyamid mit fluessigem Ammoniak bewirkt eine mit Carrierzusatz vergleichbare basische Anfaerbung und analoge Echtheiten. Die Ergebnisse des Projektes gestatten, das konventionelle Verfahren hinsichtlich Elektrolyt- und Carriereinsatz zu optimieren. Damit ist eine Verbesserung der oekologischen Vertraeglichkeit in der Textilveredlung moeglich.
Das Projekt "Teilvorhaben 6: Entwicklung von schwermetallfreien Faerbe- und Gerbmitteln und -verfahren; Rohstofferzeugung und -charakterisierung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule Anhalt (FH), Hochschule für angewandte Wissenschaften, Abteilung Bernburg, Fachbereich 1 Landwirtschaft, Ökotrophologie, Landespflege durchgeführt. Die oekologische Bedenklichkeit bei der Gerbung und Faerbung von Haeuten resultiert aus dem Einsatz der Chromgerbung und synthetischer chromhaltiger Farbstoffe. Davon betroffen sind derzeit jaehrlich etwa 1,8 Milliarden m2 hochwertiger Leder mit einem Chromgehalt von 36OOOt. Im Rahmen eines durch das BMFT gefoerderten Verbundvorabens wurden bereits 3 Gattungen der Knoeterichgewaechse (Polygonaceae) - Rheum (Rhabarber), Rumex (Ampfer) und Reynoutria (Staudenknoeterich) - auf ihre Eignung als Rohstofflieferant zur Gewinnung pflanzlicher Gerbmittel untersucht. Diese Arbeiten sollen mit der Gattung Polygonum fortgefuehrt und um einen neuen Schwerpunkt erweitert werden - der Untersuchung, Gewinnung und Nutzung der in den Wurzeln von Rheum (Rhabarber) und Rumex (Ampfer) natuerlich von den Farbstoffe mit dem Ziel der Substitution bislang eingesetzter synthetischer chromhaltiger Metallkomplexfarbstoffe. Der Anbau der Polygonaceaen zur Gewinnung pflanzlicher Gerb - und Farbstoffe koennte mit dazu beitragen, landwirtschaftliche Flaeche fuer den Non-Food-Bereich zu nutzen und damit ein neues Arbeitsfeld fuer Landwirte zu schaffen.