Das Projekt "Neozoen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Verein der Freunde und Förderer der Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg durchgeführt. Bereits im September 1994 hatte die Umweltakademie Baden-Wuerttemberg in Zusammenarbeit mit der Universitaet Stuttgart-Hohenheim, Institut fuer Landschafts- und Pflanzenoekologie ein bundesweites Symposium 'Neophyten - Gefahr fuer die Natur?' in Offenburg ausgerichtet. Ueber 120 Teilnehmer an der dortigen Veranstaltung dokumentierten das grosse Interesse an der Thematik 'Gebietsfremde Arten in der Natur'. Angeregt wurde u.a. bei dieser Veranstaltung das bis dahin noch nicht in diesem Rahmen behandelte Thema 'Gebietsfremde Tierarten' aufzugreifen und in einer Folgeveranstaltung den Stand der Wissenschaft und der Naturschutzpraxis genau darzustellen. Neozoen sind Neubuerger unserer Fauna. Eingeschleppt oder bewusst ausgebracht, haben sie sich im Laufe der Zeit bei uns angesiedelt und mehr oder weniger stark ausgebreitet. Waschbaer, Bisam, Nutria, Halsbandsittlich, Schmuckschildkroete, Sonnenbarsch und Dreiecksmuschel koennen als Beispiele genannt werden. Die Ausfuehrungen der Referenten beim Statuskolloquium verdeutlichten, dass inzwischen Vertreter aus allen Klassen des Tierreichs inzwischen die verschiedensten Lebensraeume besiedeln. Nach dem weit mehr beachteten Artensterben bewirken Neozoen die zweitgroesste Veraenderungswelle der Fauna. Manche Arten stellen fuer den Natur- und Artenschutz, aber auch die Forst- und Landwirtschaften ernst zu nehmendes Problem dar. Die Auswirkungen, die von dieser Faunenverfaelschung ausgehen und die Notwendigkeit von Gegenmassnahmen werden in der Oeffentlichkeit und in der Fachwelt kontrovers diskutiert. Die Tagung sollte eine differenzierte Betrachtungsweise und die Vermittlung neuer Erkenntnisse hinsichtlich der Neozoen-Thematik ermoeglichen.
Das Projekt "Assemble - Plant functional traits and assembly of plant metacommunities in fragmented landscapes" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Oldenburg, Institut für Biologie und Umweltwissenschaften, Arbeitsgruppe Landschaftsökologie durchgeführt. It is one of the greatest tasks in ecological research to explain species co-occurrence patterns in plant communities by fundamental assembly rules. Real communities contain fewer species combinations than expected by chance and existing combinations resist invaders turning them into 'forbidden', never co-occurring combinations. Forbidden combinations refer to species not sharing similar realised niches although fundamental niches are similar. Some argue that the mechanism behind these assembly rules is competitive exclusion, while others argue for guild proportionality or habitat heterogeneity. Non-random species combinations can even be generated from random birth, death and dispersal processes in a metacommunity. Local and regional factors determining assembly: The assembly processes of local communities can be considered as filters at the local and regional scale to select community members from the broader species pool. At the local scale community assembly can depend on the sequence in which species establish in a community arising from competitive hierarchies between entering species and species in the resident community. They can either mean rejection, coexistence or dominance of the entering species and in case of the latter alteration of the resident community. To analyse the relevance of individual plant functional traits linked to these competition processes is one of the key objectives of ASSEMBLE. Particularly, the analysis of trade-offs between allocation towards stronger dominance and higher fecundity will increase understanding and prediction of sequence effects in local community assembly. In a landscape perspective sequence effects in the exchange of individuals of different species between local communities, create metacommunities with alternative local community composition. In comparison with functional traits important at the local scale, the question is how dispersal traits such as terminal velocity, seed number, seed appendices trade off with traits associated to competition or regeneration. In the end, understanding the interplay between trait composition of extant communities, traits of entering species and spatiotemporal metacommunity configuration will deliver an important tool for predicting functional biodiversity.
Das Projekt "Vorbereitung, Durchführung und Dokumentation der Tagung: 'Invasive Arten in Deutschland: Umsetzungsmöglichkeiten im Rahmen einer nationalen Strategie' - am 23. und 24. Juni 2005 in Göttingen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Institut für Forstpolitik, Forstgeschichte und Naturschutz durchgeführt. Anlass: Invasive gebietsfremde Arten haben in den letzten Jahren zunehmend Aufmerksamkeit in der Naturschutzdiskussion gefunden. So fordert z.B. die Biodiversitätskonvention Vorsorge- und ggf. Gegenmaßnahmen. Auch wenn in Deutschland nur relativ wenige Neophyten und Neozoen Naturschutzproblemen verursachen, sind die naturschutzfachlichen und rechtlichen Grundlagen für praktische Maßnahmen bisher nur wenig entwickelt. Vorsorge (z.B. Freisetzungsgenehmigungen) und Gegenmaßnahmen werden auch durch zersplitterte Zuständigkeiten und Instrumentarien der verschiedenen Rechts- bzw. Interessenbereiche erschwert. Ziele: Auf dieser ersten naturschutzorientierten nationalen Tagung sollen die in den letzten Jahren auf Bundesebene entwickelten Zielvorstellungen und anwendungs- bzw. umsetzungsorientierten Aktivitäten vorgestellt werden (z.B. Kosten invasiver Arten, Umfrage bei den Naturschutzbehörden, Erarbeitung eines Muster-Bewertungsverfahrens in Rahmen von Ausbringungsgenehmigungen). Auch Aktivitäten auf Landes- und Kreisebene sowie aus anderen Bereichen werden beispielhaft behandelt. Handlungsmöglichkeiten sollen diskutiert und weiter Forschungs- und Handlungsbedarf abgeleitet werden.
Das Projekt "Einschleppung fremder Organismen in Nord- und Ostsee - Untersuchung zum oekologischen Gefahrenpotential durch den Schiffsverkehr" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kiel, Institut für Meereskunde, Abteilung für Marine Planktologie durchgeführt. Waehrend frueher fremde Arten nur ueber den Bewuchs der Schiffsruempfe in heimische Gewaesser eingeschleppt wurden, erfolgt in letzter eine verstaerkte Einschleppung ueber Balastwasser und durch Aquakultur. Fremde Arten werden nicht oekologisch kontrolliert und koennen sich daher aggressiv ausbreiten. Dies kann zu erheblichen Schaeden im Oekosystem fuehren. Handelt es sich bei den fremden Organismen um toxische Algen, kann die Muschelfischerei beeintraechtigt werden, und es bestehen Gefahren fuer die menschliche Gesundheit. In dem Vorhaben sind nach einer vorausgehenden Literaturstudie Untersuchungen von Balastwasser und Bewuchs sowie Kulturversuche vorgesehen, um die Ueberlebenschancen fremder Organismen abzuschaetzen. Die Ergebnisse sollen als Entscheidungshilfe fuer vorbeugende Massnahmen (z.B. Verbot des Ablassens von Ballastwasser in Kuestennaehe) dienen.
Das Projekt "Fachgespraech Faunen-und Florenverfaelschung durch Gewaesserausbau-Neozoen und Neophyten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fortbildungszentrum Gesundheits- und Umweltschutz Berlin durchgeführt. Die Einwanderung von Neozoen und Neophyten erfolgt bevorzugt in anthropogene Oekosysteme hinein. Dieses Phaenomen ist besonders fuer die Flusssysteme in Deutschland auffaellig und wird durch den Gewaesserausbau unterstuetzt. In einem Fachgespraech soll der status quo dargestellt werden und folgende Fragen geklaert werden: - Voraussetzungen fuer das Einwandern von Neozoen, Neophyten - Voraussetzungen fuer die Etablierung - Folgen der Einwanderung von Neozoen, Neophyten - Forderungen und Massnahmen fuer den Gewaesserausbau.
Das Projekt "Entwicklung umweltverträglicher Kulturverfahren zur nachhaltigen Produktion mariner Organismen in geschlossenen Systemen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungszentrum TERRAMARE, Zentrum für Flachmeer-, Küsten- und Meeresumweltforschung e.V. durchgeführt. Geplant ist die Entwicklung einer wirtschaftlich und ökologisch tragfähigen geschlossenen Aquakulturanlage zur nachhaltigen Produktion von Meeresfischen. Im Gegensatz zur Käfighaltung oder sogenannten Durchflussanlagen, in denen ein ständiger Wasseraustausch stattfindet, wird in bereits bestehenden sogenannten Rezirkulationsanlagen ein bestimmter Prozentsatz (ca. 10 Prozent) Hälterungswassers pro Tag ausgetauscht. Ziel des beantragten Projekts ist es, durch die Anwendung verschiedener Schritte der biologischen Wasseraufbereitung die tägliche Austauschrate unter 5 Prozent zu senken (geschlossen). Der Naturschutzaspekt und die Wirtschaftlichkeit sind dabei von großer Bedeutung. Die Rückführung des Hälterungswassers in natürliche Ökosysteme birgt die Gefahr einer Faunenverfälschung durch die Freisetzung von Larven und/oder ausgewachsenen Fischen. Zudem belasten die ungeklärten Abwässer aus der Fischhaltung natürliche Ökosysteme. Bei einer alternativen Entsorgung der Abwässer über kommunale Kläranlagen fallen jedoch Abwasserkosten an. Das Konzept einer geschlossenen Anlage kann somit den Umweltschutz wirtschaftlich sinnvoll machen. Geplant ist die Kultur von Plattfischen (Seezunge) und deren natürlichen Futterorganismen wie Krebse und Borstenwürmer (Crustaceen und Polychaeten). Darüber hinaus soll die Filtrationsleistung von Muscheln (Miesmuscheln, Austern) zur Wasserklärung genutzt werden, während Phytoplankton und Makroalgen mit der überschüssigen Nitrat- und Phosphatfracht des Hälterungswassers kultiviert werden. Neben den ökologischen Vorteilen kann mit einer solchen Anlage auch eine breitere Produktpalette angeboten werden. Es werden Speisefische und Muscheln zum Verzehr kultiviert sowie Algen und Tange als Nahrungsergänzungsmittel oder für den pharmazeutischen und kosmetischen Bedarf. Die Kultur der Futterorganismen hilft die Futterkosten zu senken und ermöglicht gegenüber dem Fertigfutter eine artgerechtere Haltung.
Das Projekt "Oekonomische Folgen der Ausbreitung gebietsfremder Organismen in Deutschland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Frankfurt, Fachbereich 15 Biologie und Informatik, Abteilung Ökologie und Evolution durchgeführt. Deutschland hat sich mit der Unterzeichnung des Uebereinkommens ueber die biologische Vielfalt von 1992 unter anderem dazu verpflichtet, '... soweit moeglich und sofern angebracht, die Einbringung gebietsfremder Arten, welche Oekosysteme, Lebensraeume oder Arten gefaehrden, zu verhindern, und diese Arten zu kontrollieren oder zu beseitigen' (Artikel 8 (h)). Waehrend die Folgen einer Ausbreitung gebietsfremder Arten fuer die biologische Vielfalt unter dem Gesichtspunkt des Naturschutzes weitestgehend in der wissenschaftlichen Diskussion verankert sind, liegen fuer die durch invasive gebietsfremde Arten hervorgerufenen oekonomischen Folgekosten fuer Deutschland noch keine Zahlen vor. Fuer die USA werden diese Kosten beispielsweise auf 3,6 bis 5,4 Milliarden Dollar pro Jahr geschaetzt. - Medizinische Kosten verursacht durch toxische und allergene Wirkungen oder durch Krankheitsuebertragung durch Neobiota, - Kosten fuer die Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft durch reduzierte Ernte, reduzierte Tierproduktion und den Verlust genetischer Grundlagen fuer die Zuechtung und - Erhaltungskosten fuer bestimmte fuer den Naturschutz wertvolle Arten sollen zusammengestellt werden. Ziel des Vorhabens ist es, auf der Grundlage der deutlich gemachten Folgekosten, die durch die Einbringung gebietsfremder Arten entstehen, die zwingend notwendigen Bereiche fuer eine Verhinderung und deren sektorale Akteure zu identifizieren, entsprechende nationale Handlungsschwerpunkte zu benennen und Strategien zur Verminderung der Ausbreitung gebietsfremder Arten zu entwickeln. Zudem soll diese Analyse die Bereitschaft erhoehen, die in der Konvention entwickelten Leitlinien umzusetzen, die sich auf die Verhinderung einer Einbringung von gebietsfremden Arten, die Bedingungen der Ausbringung selbst und auf Ausgleichsmassnahmen zu negativen Wirkungen beziehen. Der Abschlussbericht ist in deutscher und englischer Sprache vorzulegen.
Das Projekt "Untersuchung der Wirkung der Biologie und Genetik ausgewaehlter Neozoen auf Oekosysteme und Vergleich mit den potentiellen Effekten gentechnisch veraenderter Organismen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Rostock, Fachbereich Biologie, Institut für Biodiversitätsforschung, Lehrstuhl für Allgemeine und Spezielle Zoologie durchgeführt. Die Untersuchung der Biologie und Genetik ausgewaehlter 'kritischer' Neozoen (nicht-heimische Tierarten) soll in Kooperation zwischen klassisch-zoologischen und genetisch-zoologischen Fachgebieten die Wirkung auf die einheimischen Konkurrenten bzw. Teiloekosysteme erfassen. Dies betrifft insbesondere die Ebene der artlichen Biodiversitaet und der Nahrungsketten, die Frage nach wirklichen oder vermeintlichen Schaeden im Oekosystem, die Selbstregulation oder Integration im Oekosystem. Spiegelt sich der Erfolg einer Neozoen-Art auf der genetischen Ebene derselben? Neozoen dienen auch als Modell fuer die Freisetzung gentechnisch veraenderter hoeherer Tiere.
Das Projekt "Grundlagen für die Entwicklung einer nationalen Strategie gegen invasive gebietsfremde Arten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Institut für Forstpolitik, Forstgeschichte und Naturschutz durchgeführt. Biologische Invasionen infolge menschlicher Aktivitäten, wie Handel, Transport und Verkehr, gelten weltweit als eine Hauptursache für den Verlust biologischer Vielfalt. Das Gefährdungspotential wächst mit der fortschreitenden Globalisierung der Märkte und der Zunahme des weltweiten Handels und Warenaustauschs sowie des Fernreiseverkehrs. Die ökologischen und ökonomischen Probleme, die durch invasive gebietsfremde Arten entstehen, berühren vielfältige Interessen und Akteure, das politische Handlungsfeld ist sektorübergreifend und betrifft alle politischen Ebenen. Um wirksam gegen invasive gebietsfremde Arten vorzugehen, ist deshalb ein koordiniertes Handeln des Staates erforderlich. Im Rahmen der Konvention zur Erhaltung der biologischen Vielfalt haben sich die Vertragsstaaten verpflichtet, Vorsorge gegen Invasive Alien Species (IAS) zu leisten, sie zu kontrollieren oder zu bekämpfen. Das FuE-Vorhaben erarbeitet die Grundlagen für eine nationale Strategie, die dann in einem politischen Abstimmungsprozess zwischen den beteiligten Ressorts entwickelt werden soll. Die interdisziplinäre Projektgruppe der Forschungsstelle Naturschutzpolitik analysiert die politischen, rechtlichen, ökonomischen und ökologischen Rahmenbedingungen des Politikfeldes, bewertet den Handlungsbedarf und entwickelt Lösungsvorschläge. Erarbeitet werden u.a. Übersichten zu den Verbreitungswegen gebietsfremder Arten nach Deutschland und von Deutschland in andere Länder, zu Aufwand-Nutzen-Abschätzungen bei der Bekämpfung von IAS und über Berechnungsmethoden zu ökonomischen Folgekosten, Anforderungen an ein Monitoring, Möglichkeiten der Quantifizierung von ökologischen Schäden, Kriterien für die Schad- und Gefahrwirkung als Grundlage der naturschutzfachlichen Bewertung. Akteursanalysen erfassen die betroffenen staatlichen und nichtstaatlichen Akteure, ihre Zuständigkeiten, Kompetenzen, Kooperationen und Interessen in Bezug auf IAS. Die relevanten nationalen und internationalen rechtlichen Regelungen werden zusammengestellt und analysiert, einzelne Instrumente wie die Genehmigungspflicht der Einfuhr von Arten, Risikoanalysen, Vorwarn- und Ausschlusslisten, Besitz- und Vermarktungsverbote, Grenzkontrollen und Haftungsregelungen bei Schadensfällen werden einer politisch-rechtlichen Bewertung unterzogen. Weitere Themen sind die Harmonisierung der Regelungen und Maßnahmen mit anderen europäischen Staaten, Möglichkeiten der internationalen Zusammenarbeit bei der Kontrolle und Koordination sowie Konzepte für eine zielgruppenorientierte Öffentlichkeitsarbeit. Im Ergebnis werden Handlungsoptionen für eine bessere Kooperation der beteiligten Akteure und die Koordinierung der vielfältigen Maßnahmen und Instrumente aufgezeigt und Empfehlungen für eine politische Strategie abgeleitet.
Das Projekt "NEOBIOTA - Tagung Wien 2006" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Umweltbundesamt GmbH durchgeführt.