Das Projekt "Analyse der Auswirkungen einer extensiven Ganzjahresstandweide im Natura 2000-Gebiet 'Mittlere Oranienbaumer Heide'" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule Anhalt (FH), Hochschule für angewandte Wissenschaften, Fachbereich 1 Landwirtschaft, Ökotrophologie und Landschaftsentwicklung (LOEL) durchgeführt. Das 2.024 ha große Natura 2000-Gebiet 'Mittlere Oranienbaumer Heide' (DE 4240-301; F168/S32) ist durch das großflächige Vorkommen von FFH-relevanten Lebensraumtypen gekennzeichnet. Dazu zählen v.a. Trockene europäische Heiden und Basenreiche Sandrasen, mit geringerem Flächenanteil auch Silbergraspionierfluren und Heiden auf Binnendünen. Im zentralen Bereich dieses Gebietes wird zur langfristigen Offenhaltung sukzessive eine extensive Ganzjahresstandweide mit Heckrindern und Konikpferden eingerichtet. Entsprechend Artikel 4, Abs. 1 sowie Artikel 4, Abs. 2 der Vogelschutz-RL sind alle in dem Gebiet durchgeführten Maßnahmen darauf auszurichten und zu überprüfen, dass sie sowohl das Überleben und die Vermehrung der in Anhang I gelisteten Arten bzw. der relevanten Zugvogelarten als auch der Arten der Anhänge II und IV der FFH-RL gewährleisten. Im Fokus des Vorhabens stand die Erfassung von relevanten Arten der Vogelschutz-RL sowie von Tagfaltern, Blutströpfchen und Heuschrecken. Die Auswertung der Geländedaten erfolgte u.a. in Hinblick auf eine Optimierung der Ganzjahresstandweide zur Gewährleistung des Überlebens und der Verbreitung von Arten der Vogelschutz-RL, den Anhangslisten der FFH-RL sowie weiteren gefährdeten Arten. Mit der Avifauna, den Tagfaltern und den Heuschrecken wurden drei Zielartengruppen ausgewählt, die in hohem Maß von Vegetationsstrukturen auf unterschiedlichen räumlichen Maßstabsebenen abhängig sind. Sie können somit zur naturschutzfachlichen Bewertung der Auswirkungen der Beweidung in dem häufig durch ein eng verzahntes Mosaik unterschiedlicher Lebensraumtypen geprägtem Gebiet herangezogen werden. Durch die repräsentative und standardisierte Erfassung der Tierartengruppen in verschiedenen Lebensraumtypen mit unterschiedlichem Erhaltungszustand und unter Einbeziehung von Kontrollflächen wurde eine Voraussetzung für die Etablierung eines Überwachungssystems zur Erfüllung der Natura 2000-Berichtspflichten geschaffen. Das Projekt wurde gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums.