Das Projekt "Hot-Dry-Rock-Projekt Soultz: Zweite Phase der Erstellung einer wissenschaftlichen Pilotanlage" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik durchgeführt. Das in Soultz in 5000 m Tiefe geschaffene EGS-Reservoir (Enhanced Geothermal System) wird durch Kurz- und Langzeittests hinsichtlich der kommerziellen Nutzbarkeit für die Stromerzeugung untersucht. Ziel unseres Teilprojekts ist die thermo- und seismo-hydraulische Beobachtung und Modellierung des EGS-Reservoirs sowie die Übertragung des EGS-Konzeptes auf andere Standorte. Das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) beteiligt sich an der wissenschaftlichen Planung der Zirkulationsexperimente und beobachtet während dieser die hydro-thermischen Versuchsparameter. Unter Einbeziehung der Fernfelddruckauswirkungen, der raumzeitlichen Verteilung induzierter Seismizität sowie des Tracerdurchgangs wird ein Ersatzmodell für das EGS-Reservoir aufgestellt und in ein entsprechendes FE-Modell umgesetzt. Damit werden Langzeitprognosen angestellt und die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Standorte untersucht. Das Projekt Soultz wird zeigen, dass EGS-Anlagen im Oberrheingraben wirtschaftlich interessant sind und damit industrielle Folgeprojekte stimulieren. Das LIAG wird durch wissenschaftliche Beratung und Studien aktiv am Aufbau einer geothermischen Stromerzeugung in Deutschland mitwirken.