Das Projekt "Gefaehrdung von kommerziell genutzten Stoerarten durch den internationalen Handel und Strategien zu ihrem Schutz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Rostock, Fachbereich Biologie, Institut für Biodiversitätsforschung, Lehrstuhl für Allgemeine und Spezielle Zoologie durchgeführt. Stoere haben eine erhebliche wirtschaftliche Bedeutung. Sie dienen der Herstellung von hochwertigem Fleisch und ihre Eier werden zu der Delikatesse Kaviar verarbeitet. Die meisten der 27 Stoerarten sind durch Habitatzerstoerung und fischereiliche Uebernutzung in ihrem Fortbestand stark gefaehrdet. Trotz intensivem Fischereiaufwand sinken weltweit die Anlandungsdaten der kommerziell wichtigen Stoerarten (FAO Statistical Yearbook). Von 1982 bis 1991 sank die Jahresanlandung von Stoeren von 28.616 t um fast 50 Prozent auf 15.129 t. Juengste wissenschaftliche Veroeffentlichungen weisen darauf hin, dass einige Arten unmittelbar vom Aussterben bedroht sind (Birstein, 1994). In der Bundesrepublik - einem der wichtigsten Abnehmerlaender fuer Kaviar - stiegen trotz weltweit zurueckgehender Stoerbestaende die Kaviarimporte von 1989 bis 1992 um nahezu 70 Prozent auf 97 t pro Jahr. Die Aufgabe des Projektes soll sein: 1. Evaluierung des Populationsstatus aller Stoerarten. Dabei soll neben einer engen Kooperation mit auslaendischen Experten sowie Recherchen vor Ort auch die intensive Sichtung aktueller Literatur erfolgen. 2. Beschreibung und Bewertung der fischereilichen Praxis am Beispiel ausgewaehlter Stoerbestaende. Insbesondere sollen nicht vertraegliche und illegale Formen der Fischerei in enger Kooperation mit fischereilichen Einrichtungen der Ursprungslaender erfolgen. 3. Beurteilung der Auswirkungen des Kaviarhandels unter besonderer Beruecksichtigung der in die EU eingefuehrten Ware. 4. Erstellung von Schutzstrategien und Handlungsempfehlungen ausgewaehlter handelsrelevanter Arten. Die Auswahl der zu untersuchenden Arten erfolgt durch das BfN.
Das Projekt "Biodiversitaet in der Nordsee" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesforschungsanstalt für Fischerei, Institut für Seefischerei durchgeführt. Das Projekt verbindet Trends in der Biodiversitaet von Fischen und Epibenthos mit den Entwicklungen im Fischereiaufwand in der Nordsee. Methoden fuer ein verbessertes biologisches Monitoring werden entwickelt. Ziel: Verbesserung des europaeischen Fischereimanagementmethode: Auswertung von internationalen Grundfischsurveys.
Das Projekt "Untersuchungen von Einflussfaktoren in der Krabbenfischerei" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesforschungsanstalt für Fischerei, Institut für Fischereitechnik durchgeführt. Ermittlung von Aufwandsdaten und technischen Daten in der Krabbenfischerei. Trotz sinkender Kutterzahlen ist der Fischereiaufwand gestiegen, bedingt durch eine Vielzahl von technischen Neuerungen. Die Quantifizierung des derzeitigen Zustands wie auch die historische Entwicklung des Aufwands ist fuer bestandskundliche Arbeiten und zukuenftiges Management von Bedeutung.
Das Projekt "Vorhaben: Analysen und Vorhersagen zur Belastung des Meeresbodens durch die Fischerei unter Berücksichtigung von Klimaveränderungen und verschiedener Managementoptionen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule Bremerhaven, Fachbereich 1, Studiengang Biotechnologie der Marinen Ressourcen durchgeführt. Das Leben am Meeresboden in der südlichen Nordsee (SNS) wird sowohl durch geophysikalische Änderungen (Erwärmung, reduzierte Nährstoffeinträge aus dem Nordatlantik, veränderte Strömungsmuster) als auch durch verschiedenste menschliche Aktivitäten (Fischerei, Offshore-Windparks (OWF), Sand- und Kiesextraktion, Nähr- und Schadstoffe) beeinflusst. Die kombinierten Auswirkungen dieser Faktoren und die damit verbundenen Risiken für den guten ökologischen Zustand der Meeresböden sind noch weitegehend unverstanden. Das Verbundprojekt MuSSeL verbindet neuartige theoretische Konzepte mit geophysikalischen Szenarien und Szenarien über steuerbare anthropogene Nutzungen, um Reaktionen für die Vergangenheit (1980), Gegenwart und Zukunft (2050) abzuschätzen und Hot Spots des Wandels zu identifizieren. Teilprojekt 5 wird sich mit räumlich-zeitlichen Analysen des Fischereiaufwandes und ihrer daraus abgeleiteten Belastungen des Meeresbodens beschäftigen. Dabei werden mit Hilfe von hochaufgelösten Daten der Fischereiaktivitäten Änderungen in den typischen Verteilungsmustern des Fischereiaufwandes identifiziert und diese mit verschiedensten Faktoren, wie z.B. der Ressourcenverteilung, der Einrichtung von Vorranggebieten für z.B. Schifffahrt, Offshore Windparks, Naturschutz aber auch mit ökonomischen Einflussgrößen wie Treibstoffkosten oder Marktpreisen in Beziehung gesetzt. Daraus werden Regeln für das adaptive Verhalten der einzelnen Fischer und der verschiedenen Flottensegmente zur Parametrisierung eines agentenbasierten Modells abgeleitet, welches einen wichtigen Baustein für die Szenarienmodellierung des Gesamtverbundes darstellt. Die Belastung des Meeresbodens durch die Fischerei wird für die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft (2050) kartographisch dargestellt und sogenannte 'hot-spots' des Wandels identifiziert.
Das Projekt "Fischereibiologische und oekologische Untersuchungen an Fischbestaenden des Wittensees und Kellersees" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kiel, Institut für Meereskunde durchgeführt. Das Programm fuer 1991/1992 sieht vor, die Fischbestaende des Wittensees und des Kellersees populationsdynamisch, biologisch und oekologisch zu erfassen und den Grad ihrer Nutzung zu bestimmen. Im Einzelnen sind folgende Untersuchungen geplant: Erfassung des Fischereiaufwandes und der Fischereiertraege, Bestandsabschaetzung der wirtschaftlich genutzten Fischarten, Wachstum und Sterblichkeit genutzter und ungenutzter Fischarten, Reproduktion und Fruchtbarkeit der Fische, Rekrutierung der wirtschaftlich genutzten Fische. Mittels des Fischereiaufwandes und der Ertraege ist eine Berechnung des Einheitsfanges und eine Abschaetzung der Fischbestaende moeglich. Diese Abschaetzung in Verbindung mit dem Altersaufbau und der Sterblichkeit des Fischbestandes erlaubt eine Berechnung der Bestandssituation und ermoeglicht damit eine oekologisch und oekonomisch sinnvolle Nutzung. Bisher beschraenkten sich fischereiliche Empfehlungen, basierend auf der Alterszusammensetzung, des Wachstums und der Sterblichkeit eines Bestandes, auf eine optimale Nutzung, dh den langfristigen Hoechstertrag einzelner Arten. Aenderungen der Fischereiintensitaet auf eine Art werden sich aber mehr oder weniger auch auf andere Fischarten auswirken. Die Tendenz der Wissenschaft geht inzwischen dahin, die Biomasse eines stehenden Gewaessers als relativ konstant anzusehen. Verschiebungen kann es lediglich im Gefuege der Einzelbestaende geben. Man ist daher in den letzten Jahren von den sog Einartenmodellen auf Mehrartenmodelle uebergegangen. Zur Erarbeitung von Befischungsvorschlaegen sollen solche Mehrartenmodelle zur Anwendung kommen.
Das Projekt "Vorhaben: Untersuchungen zur Änderung der benthischen und demersalen Fischfauna nach Ausschluss mobiler grundberührender Fanggeräte sowie Entwicklung nicht-invasiver Monitoringverfahren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei, Institut für Ostseefischerei durchgeführt. Ziel des Teilprojektes ist es weiterhin, die Veränderungen der demersalen und benthischen Fischfauna in Natura 2000-Gebieten nach Ausschluss mobiler grundberührender Fanggeräte sowie in angrenzenden Referenzflächen aufzunehmen. Das Teilprojekt MGF-Fische II verfolgt folgende Kernziele: i) Ergänzende Aufnahme der demersalen und benthischen Fischfauna zur Erfassung der Veränderung nach dem Ausschluss der mobilen grundberührenden Fischerei, sowie die weitere Dokumentation des Fischereiaufwands in und außerhalb der Natura 2000-Gebiete ii) Erprobung von alternativen und gering invasiven Monitoringmethoden für die zukünftige Aufnahme der demersalen und benthischen Fischfauna in den Gebieten iii) Nahrungsökologische Untersuchungen der demersalen Fischfauna um mögliche Veränderungen der Nahrungszusammensetzung nach Ausschluss der mobilen grundberührenden Fischerei zu dokumentieren iv) Empfehlung für das zukünftige Monitoring der demersalen und benthischen Fischfauna v) Untersuchung des kurz- und mittelfristigen Einflusses von mobiler grundberührender Fischerei durch ein gezieltes Schleppnetz-Experiment Am Ende des Projektes sollen mit den Projektpartnern die erzielten Ergebnisse zusammengefasst werden, so dass verschiedene Handlungsempfehlungen formuliert werden können. Aufgrund seiner Expertise wird sich das Thünen-Institut für Ostseefischerei bei diesen Handlungsempfehlungen im Wesentlichen auf das Management der Fischerei in Schutzgebieten sowie das Monitoring der Fischfauna (z.B. Ermittlung von Indikatoren) in diesen Gebieten konzentrieren.
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Bund | 6 |
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