Das Projekt "Untersuchungen zur Reaktion und Orientierung von Fischen gegenueber Umweltparametern. Reduktion der Umweltbelastung aus Aquakulturanlagen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kiel, Institut für Meereskunde durchgeführt. Die Reaktionen von Fischen, die auf veraenderte Umweltbedingungen treffen, werden im Labor und in situ untersucht. Hierzu wurde ein schwimmendes Laboratorium (ATOLL) installiert (Schenkung ATOLL-GmbH, Umbau Erstfinanzierung BMFT, jetzige Finanzierung VW-Stiftung). Das Labor wird in Gebiete mit starken Fluktuationen von Umweltgroessen geschleppt und erlaubt dort die Analyse des Verhaltens von Fischen ueber lange Zeit. Zusaetzlich wurden Untersuchungen mit einem kleinen, privat finanzierten Segelboot durchgefuehrt, in dessen Bug ein Unterwasserfenster montiert ist; durch diesen Versuchsansatz gelang es, so dicht an Heringsschwaerme heranzukommen, dass mit hochaufloesenden optischen und akustischen Geraeten das Verhalten dieser wichtigen Nutzfischart quantitativ im Meer erfasst werden konnte. Diese schwimmenden Messplattformen wurden vor dem Kraftwerk Kiel Ost, im Schleusenbereich Kiel Holtenau und in der Flensburger Foerde eingesetzt. In der Flensburger Foerde, die horizontal geschichtet ist und ueber Monate hinweg anoxisches Tiefenwasser aufweist, wurde zB untersucht, wie die Fische reagieren, wenn sie mit derartigem Wasser in Kontakt kommen. Hierzu wird zB das Verhalten eines Fischschwarmes registriert, der in einem Versuchs-Netzkaefig kreist, bei langsamem Absenken des Kaefigs in das Tiefenwasser. Dabei werden simultan die Veraenderungen der Umweltparameter elektronisch registriert. Aehnliche Ansaetze wurden in Abwasserfahnen und Abstromfahnen von Kuehlwassernutzern realisiert. In Holtenau wurde das Suchverhalten von wandernden Heringsschwaermen in Relation zum Kanalwasser analysiert. Ziel ist ein oekotoxikologisches in-situ-Testverfahren.