Das Projekt "Entwicklung einer Schnellmethode zur Prozesskontrolle der Flächendesinfektion auf der Basis enzymatischer Nachweisreaktionen apathogener Keime" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Europäische Forschungsgemeinschaft Reinigungs- und Hygienetechnologie e.V. durchgeführt. Um den hohen Hygieneanforderungen gerecht zu werden, müssen in hygienisch anspruchsvollen Bereichen (Lebensmittelindustrie, Pharma-, Kosmetik- und Gesundheitsbereich) regelmäßige Reinigungs- und FIächendesinfektionsmaßnahmen durchgeführt werden. Art und Häufigkeit dieser Maßnahmen werden in Hygiene- und Desinfektionsplänen festgelegt, die mittlerweile integrierte Bestandteile von Qualitätsmanagement- (QM) und Qualitätssicherungs- (QS) Systemen wie z.B. dem HACCP-Konzept. dem International Food Standard (IFS) und der 'Guten Herstellungspraxis' (GMP) sind. Für die zuständigen Gebäudereinigungsunternehmen ist es in Zukunft unverzichtbar, Prozesskontrollen der Flächendesinfektion zur Bestätigung ordnungsgemäß durchgeführter Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen durchzuführen und zu dokumentieren. Eine Vielzahl verschiedener Desinfektionsmittel wird gegenwärtig eingesetzt; diese sollten generell (auch in nicht-medizinischen Bereichen) vom Verbund für Angewandte Hygiene (VAH, ehemals DGHM) oder für den Seuchenfall vom Robert-Koch-Institut (RKI) gelistet bzw. als wirksam befunden worden sein. Ais Wirkstoffe finden u.a. Aldehyde, quartäre Ammoniumverbindungen, Biguanide, Hypochlorit, Phenolderivate und Alkohole Anwendung, die z.T. von den Reinigungs- und Hygienedienstleistern dem Reinigungsmittel direkt zugesetzt werden, um Flächendesinfektion und Reinigung in einem Schritt durchführen zu können. Zur Beurteilung des Hygienezustandes einer Oberfläche besteht bisher lediglich die Möglichkeit der stichprobenartigen Endproduktkontrolle nach der Flächendesinfektion, die üblicherweise mittels Abklatschuntersuchungen durchgeführt wird. Die Ergebnisse liegen jedoch erst nach mindestens zwei Tagen vor, so dass eine unzureichende Desinfektion, die z.B. auf eine falsche Dosierung des Desinfektionsmittels zurückzuführen sein kann, mit erheblicher Verzögerung erkannt wird. Es fehlt eine Methode zur Prozesskontrolle der Flächendesinfektion, die das Ergebnis direkt (ohne Probennahme) bei der Durchführung bzw. nach der vorgeschriebenen Einwirkzeit anzeigt. In diesem Forschungsvorhaben soll auf der Basis gesundheitlich unbedenklicher Keime bzw. der Detektion von Enzymaktivität eine einfache, sichere und schnelle Prozesskontrolle der Flächendesinfektion mit Biomonitoren im Rahmen der innerbetrieblichen Eigenkontrolle ermöglicht werden. Den Gebäudereinigungsdienstleistern wird eine Schnellmethode zur Verfügung gestellt, die eine Bewertung der Keimreduktionsrate der Flächendesinfektion anhand einer sichtbaren Farbreaktion ohne zeitliche Verzögerung erlaubt und ohne externes Fachpersonal durchgeführt werden kann.