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Innovative Instrumente zum Flächensparen und zur Förderung der Innenentwicklung: Kommunaler Praxistest, Schlussfolgerungen für Akteure in Bund, Ländern, Regionen und Gemeinden & Kommunikation der Ergebnisse

Das für das Jahr 2020 formulierte 30-ha-Ziel stellt die am Flächengeschehen beteiligten Akteure auf den Ebenen Bund, Länder, Regionen sowie Städte und Gemeinden vor die Herausforderung, im Rahmen der Siedlungsentwicklung eine konsequent flächensparende Strategie zu entwickeln und praktisch umzusetzen. In diesem Kontext steht eine Vielzahl bestehender und möglicher neuer Instrumente, die entsprechende Handlungsoptionen für das Flächensparen ermöglichen. Im Rahmen des vom Umweltbundesamt (UBA) geförderten Forschungsvorhabens "Implementierung von Flächensparinstrumenten" wurde in Projektbaustein 1 der Prototyp einer bundesweiten Informations- und Kommunikationsplattform für das Flächensparen weiterentwickelt und erprobt (www.aktion-flaeche.de). Damit wurden neue Erkenntnisse zur Informationsvermittlung und Bewusstseinsbildung zum Thema Flächensparen gewonnen, die für eine etwaige Verstetigung eines bundesweiten Informationsangebots zum Thema Flächensparen von Bedeutung sind. Im Projektbaustein 2 - Gegenstand dieses Berichtes - wurden in vier Planspieldesigns Instrumente für ein zielgerichtetes Flächensparen erprobt. Dieses erfolgte in den räumlichen Anwendungsebenen Landes- und Regionalplanung, regionale Kooperation sowie Kommunen. Des Weiteren wurden mögliche neue instrumentelle Optionen im Bereich fiskalischer/ ökonomischer Anreiz- und Steuerungsinstru-mente untersucht. Mit Blick auf das 30-ha-Mengenziel und das Ziel der vorrangigen Innenentwicklung wurde hierbei die Wirkweise der Instrumente in den drei Strategiebereichen des Flächensparens betrachtet: Reduzierung der Flächenneuinanspruchnahme, Mobilisierung von Flächen im Bestand sowie Steigerung der Flächeneffizienz. Die in den Planspielen gewonnenen Erkenntnisse über das zahlreichen Instrumenten innewohnende Steuerungs- und Gestaltungspotenzial wurde jeweils in den Kontext der flächenbezogenen Zielorientierungen und übergreifenden Zielabwägungen der handelnden Akteure gesetzt. Somit wurde über die bloße Betrachtung von Instrumenten hinaus herausgearbeitet, inwieweit die Rahmenbedingungen der handelnden Akteure den am Flächensparen ausgerichteten Einsatz der Instrumente beeinflussen. Eine Vielzahl von Ergebnissen aus den Planspielen fand Eingang in den in einem parallelen Forschungsvorhaben erarbeiteten Aktionsplan Flächensparen. Quelle: Forschungsbericht

Innovative Instrumente zum Flächensparen und zur Förderung der Innenentwicklung: Kommunaler Praxistest, Schlussfolgerungen für Akteure in Bund, Ländern, Regionen und Gemeinden & Kommunikation der Ergebnisse

Das für das Jahr 2020 formulierte 30-ha-Ziel stellt die am Flächengeschehen beteiligten Akteure auf den Ebenen Bund, Länder, Regionen sowie Städte und Gemeinden vor die Herausforderung, im Rahmen der Siedlungsentwicklung eine konsequent flächensparende Strategie zu entwickeln und praktisch umzusetzen. In diesem Kontext steht eine Vielzahl bestehender und möglicher neuer Instrumente, die entsprechende Handlungsoptionen für das Flächensparen ermöglichen. Im Rahmen des vom Umweltbundesamt (UBA) geförderten Forschungsvorhabens "Implementierung von Flächensparinstrumenten" wurde in Projektbaustein 1 der Prototyp einer bundesweiten Informations- und Kommunikationsplattform für das Flächensparen weiterentwickelt und erprobt (www.aktion-flaeche.de). Damit wurden neue Erkenntnisse zur Informationsvermittlung und Bewusstseinsbildung zum Thema Flächensparen gewonnen, die für eine etwaige Verstetigung eines bundesweiten Informationsangebots zum Thema Flächensparen von Bedeutung sind. Im Projektbaustein 2 - Gegenstand dieses Berichtes - wurden in vier Planspieldesigns Instrumente für ein zielgerichtetes Flächensparen erprobt. Dieses erfolgte in den räumlichen Anwendungsebenen Landes- und Regionalplanung, regionale Kooperation sowie Kommunen. Des Weiteren wurden mögliche neue instrumentelle Optionen im Bereich fiskalischer/ ökonomischer Anreiz- und Steuerungsinstru-mente untersucht. Mit Blick auf das 30-ha-Mengenziel und das Ziel der vorrangigen Innenentwicklung wurde hierbei die Wirkweise der Instrumente in den drei Strategiebereichen des Flächensparens betrachtet: Reduzierung der Flächenneuinanspruchnahme, Mobilisierung von Flächen im Bestand sowie Steigerung der Flächeneffizienz. Die in den Planspielen gewonnenen Erkenntnisse über das zahlreichen Instrumenten innewohnende Steuerungs- und Gestaltungspotenzial wurde jeweils in den Kontext der flächenbezogenen Zielorientierungen und übergreifenden Zielabwägungen der handelnden Akteure gesetzt. Somit wurde über die bloße Betrachtung von Instrumenten hinaus herausgearbeitet, inwieweit die Rahmenbedingungen der handelnden Akteure den am Flächensparen ausgerichteten Einsatz der Instrumente beeinflussen. Eine Vielzahl von Ergebnissen aus den Planspielen fand Eingang in den in einem parallelen Forschungsvorhaben erarbeiteten Aktionsplan Flächensparen. Quelle: Forschungsbericht

Instrumente zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme

Bis zum Jahr 2030 soll der Flächenverbrauch bundesweit auf weniger als 30 Hektar pro Tag gesenkt werden. In dem Forschungsbericht werden Forschungsergebnisse, Praxiserfahrungen und politische Initiativen zum Flächensparen zusammengestellt und analysiert. Vorhandene aber auch neue Instrumente zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme aus den Bereichen Umweltrecht, Planungsrecht, Kooperation, Steuerrecht, Förderung und Subventionen sowie Öffentlichkeitsarbeit werden klassifiziert und bewertet. Aus den Erkenntnissen haben die Autoren einen an Bund und Länder adressierten Aktionsplan Flächensparen entwickelt. Mit ihm soll es möglich sein, die flächenpolitischen Ziele zu erreichen.

„Dorf und Du“ im Wetterau-Kreis

Die hessischen Gemeinden Butzbach, Nidda und Ortenberg nutzen ihr Potenzial an Wohngebäuden und öffentlichen Einrichtungen und entwickeln eine Strategie für nachhaltige Ortsentwicklung in der Region Wetterau/Oberhessen. Die drei Gemeinden Butzbach, Nidda und Ortenberg im hessischen Wetteraukreis nördlich von Frankfurt am Main wollen unter dem Motto „Lebenswert.Naturnah.Zentral“ ihre Ortszentren zukunftsfähig gestalten und dabei interkommunale Aufgaben dauerhaft im Gemeinwesen verankern. Hierfür entwickeln sie wissenschaftliche Strategien und bestehende Planungsinstrumente in Zusammenarbeit mit der Universität Gießen zu einer Gesamtstrategie weiter, die an die lokalen Gegebenheiten anpassbar ist. Die erarbeiteten Lösungen erproben die Gemeinden im lokalen Rahmen und entwickeln sie weiter. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Fördermaßnahme „Kommunen innovativ“ unter dem Titel „Ortsinnenentwicklung“ gefördert. Konkret setzen die Gemeinden auf ein breites Maßnahmenbündel: Für eine zukunftsfähige Entwicklung im Bereich „Wohnen“ wird das Modell der sogenannten Eigentümer-Standortgemeinschaften erforscht. Dafür bilden Sie ein Gremium von Eigentümern, das sich um die Bedarfe kümmert und Entwicklungen unter Betrachtung ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Aspekte steuert. Der Leerstand in den Ortszentren wird thematisiert, indem ein regionales Kataster für die entsprechenden Gebäude aufgebaut und Modelle/Testentwürfe mit Vorschlägen für die Nachfolgenutzungen der Gebäude entwickelt werden. Zur Unterstützung werden Ehrenamtliche ausgebildet, die auf die Beratungs- und Fördermöglichkeiten für die Neunutzung von Gebäuden hinweisen. Darüber hinaus betrachtet das Projekt im Rahmen der nachhaltigen Ortsinnenentwicklung auch die Verkehrsinfrastruktur und sucht nach attraktiven Lösungen sowohl für Fußgänger als auch für Rad- und Autofahrer. Die Partizipation und Vernetzung aller Akteure erfordern kooperative Planungsprozesse und eine intensive Kommunikation. Die Regionalstrategie Ortsinnenentwicklung fokussiert die These: „Eigenständig – aber nicht allein“. Weitere Informationen: Projektwebsite „Dorf und Du“ Flyer „ Gute Beispiele für Ortsinnenentwicklung “ Ortsinnenentwicklung auf www.kommunen Innovativ.de Im Bestand gibt es genügend Baulücken und Nachverdichtungspotenziale, genutzt werden aber nur die wenigsten. Meist fehlt es an Informationen über die Absichten der Grundstückseigentümer. Wie können Ortszentren gestärkt werden? Was tun gegen gewerblichen Leerstand? Wie kann die Daseinsvorsorge in den zehn Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde angesichts des demografischen Wandels gesichert werden? Das Baugesetzbuch (BauGB) hat dem Gedanken des Flächensparens in den letzten Jahren immer größerer Bedeutung beigemessen. Es gibt Kommunen wichtige Instrumente für eine zukunftsorientierte Flächenentwicklung an die Hand. Flächennutzung, Siedlungsentwicklung, Landmanagement, die damit verknüpften Instrumente und Wechselwirkungen sowie die handelnden Akteure sind ein zentraler Gegenstand des Rahmenprogramms FONA „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ des Bundesministeriums für Innen- und Bestandsentwicklung bietet die Chance, die Lebensqualität für eine insgesamt schrumpfende und alternde Bevölkerung zu erhalten und damit die Herausforderungen des demographischen Wandels zu gestalten. Hohe Kaufkraft, umfangreiche Erholungsflächen, gute Finanzsituation – Jesteburg hat gut Lachen. Damit das so bleibt, setzt die Gemeinde auf ein "lebendiges und dörfliches Jesteburg" und ... auf Innenentwicklung. Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar. Stadtentwickler und lokale Bürgergruppen erproben einen „Bürgerfonds“ als Finanzierungsmodell, um historische Bausubstanz in zentraler Lage von Fachwerkstädten zu sanieren und neu zu nutzen. Die neue Gebietskategorie „Urbanes Gebiet“ erleichtert den Wohnungsbau im Innenbe-reich, führt zu einer größeren Nutzungsmischung und trägt zu einer Stadt der kurzen Wege bei. Viele Kommunen stehen vor dem Problem, vorhandene Potenziale im Innenbereich nicht mobilisieren zu können. Grund ist häufig eine fehlende Entwicklungsbereitschaft der Eigentümer. Im baden-württembergischen Oberkessach wurde frühzeitig der Wert einer funktionsfähigen Ortsmitte erkannt. Leerständen und Funktionsverlusten wird durch eine konsequente Innenentwicklung entgegengewirkt. Wer die Flächeninanspruchnahme wirksam steuern möchte benötigt hierfür Ziele. Schließlich folgt die Flächenkreislaufwirtschaft einem Managementansatz. Innenentwicklung durch Flächenrecycling, Unterbringung von Geflüchteten und Schaffung von dauerhaftem Wohnraum: ein vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen finanziertes Programm unter Durch eine konsequente Aktivierung der Eigentümer beseitigt Buchholz i. d. Nordheide Missstände im Innenbereich und verbessert die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum. Wo alte Nutzungen aufgegeben wurden sind häufig nicht sofort neue langfristige Nutzungsperspektiven in Sicht. Aus verschiedensten Gründen gelingt bei vielen Immobilien keine lückenlose Anschlussnutzung. Neben der Schaffung von Wohnraum ist die Bereitstellung von Flächen für Gewerbe ein zentrales Anliegen der Kommunalpolitik in Karlsruhe. Seit Beginn der 90er Jahre setzt Duchroth auf eine erfolgreiche Dorferneuerung. Heute, rund 20 Jahre später, blickt die kleine Gemeinde auf eine aufregende Zeit voller Projekte, Ideen und Veranstaltungen zurück. Eine nachhaltige Flächen- und Gebäudenutzung, gepaart mit der Sicherung landwirtschaftlicher Betriebe und einem naturverträglichen, sanften Tourismus. Schleching ist Vorzeigegemeinde in mehreren Themenfeldern. Die Gemeinde Blaibach entwickelt mit Hilfe eines Architekten, einem Modellvorhaben und einer großen Portion an Entschlossenheit einen neuen Dorfkern. Dabei wird die traditionelle Funktion der Gebäude mit moderner Architektur vereint. In einem alten Gasthaus im Dorfkern entstehen Wohnungen und ein Nahversorger. Durch die klassische Bauweise bleibt gleichzeitig das Ortsbild erhalten. Unter dem Leitgedanken „Kooperation statt Standortwettbewerb“ soll ein freiwilliger und selbstverwalteter Innenentwicklungsfonds in den Landkreisen Nienburg/Weser und Gifhorn finanzielle Spielräume schaffen, um Ortszentren zu stärken. Die Reaktivierung von brachgefallenen oder untergenutzten Flächen braucht Impulse, Beratung und Unterstützung für Kommunen und Eigentümer. Der Flächenpool NRW bietet hierfür ein geeignetes Verfahren. Brachflächen eröffnen Kommunen wie Wuppertal vielfältige Optionen für eine Innenentwicklung. Das Gewerbeflächenmonitoring in der Region Aachen bietet Kommunen wichtige Informationen für eine bedarfsorientierte und unternehmensnahe Entwicklung von Gewerbestandorten und ermöglicht Unternehmen eine schnelle Recherche verfügbarer Gewerbegrundstücke und Ge Innenentwicklung im Bestand: so lautet das Credo vieler Kommunalpolitiker und Stadtplaner, die sich mit der Siedlungsentwicklung unter den Vorzeichen des demografischen Wandels befassen. Künftige Bedarfe in den Bereichen Bildung, Infrastruktur, Soziales, Finanzen, Arbeit und Wohnen sind Parameter einer zukunftsfähigen Ortsentwicklung. Ein datenbankgestützter Vitalitäts-Check zur Innenentwicklung unterstützt kleine Gemeinden dabei, die bauliche, funktionale und soziale Situation zu analysieren, um daraus Schlussfolgerungen für eine zukunftsfähige Gemeindeentwicklung abzuleiten. Die Stadt Aalen forciert ab dem Jahr 2017 ihre Aktivitäten der Innenentwicklung mit einem maßgeschneiderten Förderprogramm. Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. Die Gemeinde Burbach im Siegerland hat die Zeichen der Zeit erkannt und setzt auf lebendige Ortskerne: Dafür wurde von der Burbach-Initiative ein ganzes Bündel von Maßnahmen erarbeitet, um die Ortskerne aufzuwerten. Häufig führen hohe Kosten für Abbruch, Sanierung oder Umbau dazu, dass Gebäude im Ortskern nicht mehr genutzt werden. Abhilfe können Kommunen mit eigenen kommunalen Förderprogrammen schaffen. Kommunen stehen miteinander in Konkurrenz. Doch angesichts zunehmender Herausforderungen wie dem demografischen Wandel, einem globalen Standortwettbewerb und knapper werdenden öffentlichen Mitteln gilt es, Ressourcen zu bündeln. Deutschland ist 357.409 Quadratkilometer groß. Davon werden 13,7 % für Siedlungs- und Verkehrsfläche genutzt - Tendenz steigend! Bei Maßnahmen im Innenbereich treffen eine Vielzahl von individuellen Interessen aufeinander. Deswegen sollten die Anwohner und Betroffenen frühzeitig in den Planungsprozess einbezogen werden. Schließlich wissen sie häufig am besten, wo der Schuh drückt. ... um sie als Bausteine einer erfolgreichen und flächensparenden Stadtentwicklung dauerhaft in Wert zu setzen. Viele Städte sehen sich aufgrund der Zuwanderung aus dem In- und Ausland sowie stetig sinkender Haushaltsgrößen mit einer besonders hohen Wohnungsnachfrage konfrontiert. In einem Forschungsprojekt des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) wurden Strategien und Lösungsansätze für die Entwicklung, Vernetzung und Verbesserung urbanen Grüns in der doppelten Innenentwicklung erarbeitet Bundesweiter Aktionsplan weist Wege für das Flächensparen durch weniger Flächenneuausweisung und mehr Innenentwicklung mit den relevanten Akteuren und den passenden Instrumenten. Eine Strategie des Flächensparens verfolgt Mengen- und Qualitätsziele und umfasst mehrere räumliche Handlungsebenen mit verschiedenen Akteuren. Angesichts des Klimawandels rücken Klimaschutz und Klimaanpassung als kommunale Handlungsfelder in den Fokus. CO2-Emissionen müssen reduziert werden. An die Folgen von Klimaveränderungen müssen sich Kommunen anpassen. Neben Klimaschutz ist auch eine Anpassung an nicht mehr vermeidbare Folgen des Klimawandels erforderlich. Ziel ist es, potentielle Risiken und Schäden zu vermeiden oder zumindest zu minimieren. Der Klimawandel ist eine der großen Herausforderungen der Gegenwart. Um ihn zu begrenzen sind große Anstrengungen zum Klimaschutz erforderlich. Klimaschutz und Klimaanpassung gehören zu den zentralen Herausforderungen von Städten und Gemeinden. Dabei kommt der Siedlungsentwicklung eine große Bedeutung zu. ... und wie man dabei ein beachtliches Potenzial für Wertschöpfung vor Ort und in der Region erschließt, zeigt die Verbandsgemeinde Wallmerod auf beeindruckende Weise. ... erschließt sich manchmal erst auf den zweiten Blick. Es lohnt sich genauer hinzuschauen, welche Vorteile das Flächenrecycling für Ökonomie, Ökologie und für den Städtebau haben kann. ... möchten immer mehr Verwaltungsmitarbeiter/innen und Kommunalpolitiker/innen vor Ort wissen, wenn sie im Rahmen ihrer Planung die Weichen für die zukünftige Gemeindeentwicklung stellen. ... unterstützt Städte und Gemeinden in Rheinland-Pfalz dabei, die finanziellen Auswirkungen von Projekten der Siedlungsentwicklung in ihre Planungen einzubeziehen. ... hat sich die niedersächsische Samtgemeinde Barnstorf (12.000 Einwohner) mit den Mitgliedsgemeinden Flecken Barnstorf, Drebber, Drentwede und Eydelstedt. Trotz Bevölkerungsrückgang werden jeden Tag in Deutschland fast 80 Hektar neue Siedlungs- und Verkehrsfläche ausgewiesen - mit den entsprechenden negativen Folgen. Das vorhandene Instrumentarium des Flächenmanagements scheint also nicht ausreichend zu sein. Mit dem Wettbewerb "Ab in die Mitte!" unterstützen verschiedene Bundesländer, Städte und Gemeinden mit kreativen Ideen und Projekten die Wiederbelebung von Innenstädten. Wie viele Bauplätze brauchen wir wirklich? Wie teuer wird die Infrastruktur für das geplante Baugebiet, und welche Folgekosten belasten Kommune, Bürger und Grundstückseigentümer dauerhaft? Abbruchkosten hemmen eine neue Bebauung vieler Entwicklungsflächen im Innenbereich. Leerstände reduzieren, junge Familien im Ort halten und Quartiere mit Leben füllen: Das ist der ostwestfälischen Gemeinde Hiddenhausen mit dem kommunalen Förderprogramm "Jung kauft alt" gelungen, das die Sanierung alter Immobilien finanziell unterstü Ob zur Reduzierung des Flächenverbrauchs, zur effektiven Nutzung von Innenentwicklungspotentialen oder für die Orts- und Stadtentwicklung: Mehrere Bundesländer unterstützen ihre Kommunen durch professionelle Plattformen beim Flächenmanagement. Ob zur effektiven Nutzung von Potenzialen im Innenebereich oder für die Orts- und Stadtentwicklung: Das Kataster des niedersächsischen Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung (LGLN) unterstützt Kommunen bei der Erfassung und Pflege von Leerständen Mit FLOO können Städte und Gemeinden Baupotenziale im Innenbereich erfassen, darstellen, bewerten und verwalten. Das hat sich richtig gelohnt: die Gemeinde Werneck (10.600 Einwohner) recherchierte 260 Baulücken mit 22 ha Grundstücksfläche – davon könnten 52 Grundstücke sofort bebaut werden. Durch interkommunale Zusammenarbeit trägt die Region Halle/Leipzig seit 2009 dazu bei, die gemeinde-, kreis- und länderübergreifende Kommunikation und Abstimmung zu verbessern, die überregionale Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, Kosten und Flächenverbrauch zu Baulücken und Nachverdichtungspotenziale gibt es viele – nur an der Aktivierung hapert es. Dieses Problem kennen die meisten Kommunen in Deutschland. Die "Region Weserbergland plus" ist besonders stark vom demographischen Wandel und Bevölkerungsrückgang betroffen. Die Sensibilisierung für die Folgen des hohen Flächenverbrauchs ist ein notwendiger Bestandteil einer nachhaltige Entwicklung und Flächenpolitik. Flächensparen bringt Kommunen häufig einen direkten finanziellen Nutzen; manchmal wird aber trotzdem ein Anschub benötigt. Sei es für konzeptionelle Vorüberlegungen oder für konkrete Maßnahmen der Innenentwicklung. Als Lebensraum für Tiere und Pflanzen, für den Wasser- und Stoffhaushalt und nicht zuletzt für die landwirtschaftliche Produktion übernehmen Böden eine Vielzahl von Funktionen, die lebenswichtig sind. Böden sind endlich - und keineswegs erneuerbar! Immer neue Baugebiete, Straßen und Bahntrassen zerstören wertvolle Naturräume und tragen zur Zerschneidung von Natur und Landschaft bei. Die Folgen sind immens! In Deutschland wurden in den Jahren 2012 bis 2015 täglich 66 ha unbebaute Flächen in Siedlungs- und Verkehrsflächen umgewandelt. Das sind etwa 100 (!) Fußballfelder, die wir an nur einem Tag einfach "verbauen". Eine Studie zeigt: In Deutschland gibt es 120.000 bis 165.000 ha ungenutzte Innenentwicklungspotenziale. Wie viele Hektar davon liegen in Ihrer Kommune? Ein genauer Blick auf den Bestand könnte sich lohnen. In vielen deutschen Ballungsgebieten stehen Kommunen vor einem erheblichen Siedlungsdruck. Mieten und Bodenpreise steigen stetig. Wohnungsmangel bekämpfen und gleichzeitig Flächen sparen - geht das gemeinsam? Innenentwicklung hat unbestrittene Vorteile. Eine zu starke und den örtlichen Bedingungen nicht angemessene Verdichtung wäre allerdings kontraproduktiv. Um die Lebensqualität durch Innenentwicklung zu steigern, sind auch hier qualitative Vorstellungen nötig. Der Trend ist eindeutig: In den letzten Jahren haben Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV-Fläche) konstant zugenommen, während gleichzeitig der Anteil an landwirtschaftlich genutztem Gebiet abnahm. Leerstände im Rhein-Hunsrück-Kreis sollen künftig der Vergangenheit angehören. Bereits im Jahr 2008 ging eine neuartige Online-Immobilienbörse für den Kreis an den Start. Hamburg gilt als grüne Stadt. Damit dies trotz Siedlungsdruck und Nachverdichtung auch so bleibt, entwickelten die Hanseaten den strategischen Planungsansatz "Qualitätsoffensive Freiraum". Mit einer "Charta für Baukultur" will Schwerin das Bewusstsein für gute Architektur und Innenentwicklung schärfen. Tradition verpflichtet - so könnte man die Beweggründe der Landeshauptstadt für die Erstellung des Leitbildes beschreiben. Welche Kosten entstehen für private Haushalte durch Wohnen und Mobilität? Wo ist das Leben billiger: Zentral in der Stadt oder ländlich im Umland? Praxiserprobte Kostenrechner helfen Ihnen, die langfristigen finanziellen Auswirkungen von Siedlungsentwicklungen bereits in der Planungsphase zu berücksichtigen. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Was macht man, wenn Innenstädte und Ortskerne veröden, immer mehr Geschäfte und Häuser leer stehen? Wie können Kommunen diese ‚Kern-Flucht' stoppen oder womöglich sogar eine Trendwende einleiten? Mit gezielter Innenentwicklung schont man die Umwelt, steigert die Lebensqualität der Menschen und spart Kosten. Davon haben alle was - Kommunen und Bevölkerung. Rund 66 Hektar wurden in den Jahren 2012 bis 2015 in Deutschland pro Tag in Siedlungs- und Verkehrsflächen umgewandelt. Das hat negative ökologische, soziale und ökonomische Konsequenzen. Informationen rund um das Thema Flächenverbrauch finden sich im Internet viele. Auf dieser bundesweiten Plattform werden sie gebündelt, damit Sie sich über neue Entwicklungen, spannende Praxisbeispiele und Werkzeuge schnell einen Überblick verschaffen können.

Weniger ist mehr

Wer die Flächeninanspruchnahme wirksam steuern möchte benötigt hierfür Ziele. Schließlich folgt die Flächenkreislaufwirtschaft einem Managementansatz. Das bedeutet, die relevanten Akteure wirken in geeigneten Verfahren zusammen, um definierte Ziele zu erreichen. Herfür setzen sie die passenden Instrumente ein. Um welche Ziele geht es? Ziele für die Flächenkreislaufwirtschaft: Steuerung von Mengen und Qualitäten notwendig Der Ansatz der Flächenkreislaufwirtschaft umfasst eine Vielzahl von Aktivitäten für einen sparsamen Umgang mit Flächen in der Siedlungsentwicklung. Dabei soll vermieden werden, dass bisher genutzte Siedlungs- und Verkehrsflächen dauerhaft brachfallen, während neue, bisherige Freiflächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke in Anspruch genommen werden. Innenentwicklung durch die vorrangige Nutzung von Baulücke und Brachflächen genießt Vorrang. Mit dem Konzept wird eine ausreichend hohe Siedlungsdichte erhalten, während die naturnahen Flächen im Außenbereich von Besiedlung freigehalten bleiben. Die Neuinanspruchnahme von Bauland für Siedlungs- und verkehrszwecke beträgt somit im Idealfall Netto-Null. Flächenkreislaufwirtschaft umfasst damit gleichermaßen drei Strategiebausteine des Flächensparens: Begrenzung der Flächenneuinanspruchnahme, Mobilisierung von Bauflächen im Bestand sowie Erhöhung der Effizienz der Flächennutzung. Damit sind nicht nur das Wieviel sondern das Wo und Wie einer nachhaltiger Siedlungsentwicklung angesprochen. Ebenso wird deutlich, dass Siedlungsentwicklung auf neuen Flächen sowie die Qualifizierung der Flächen und Nutzungen im Bestand stets im Zusammenhang zu betrachten sind. Hierbei wird es je nach Flächennachfrage und Entwicklungsdynamik (Bevölkerungsentwicklung, Prosperität) differenzierte Anpassungsbedarfe sowie örtlich und stadtregional angepasste Lösungen und Prioritätensetzungen geben müssen. Ergo: in der Debatte sollte es um mehr gehen als um die Diskussion eines Für und Wider des „30-ha-Ziels“. Ziele im politischen Raum: Bund und Europa Im Jahr 2002 hat die Bundesregierung in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie ein konkretes flächenpolitisches Ziel formuliert: Bis 2020 soll die Neuinanspruchnahme von Flächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke bundesweit auf 30 Hektar pro Tag gesenkt werden – insbesondere durch verstärkte Innenentwicklung und Flächenrecycling. In der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (Biodiversitätsstrategie) , die im Jahr 2007 vom Bundeskabinett beschlossen wurde, wird ein Verhältnis von Innenentwicklung zu Außenentwicklung von insgesamt 3:1 als Ziel benannt. Dieses soll durch die Lenkung der Flächeninanspruchnahme auf die Wiedernutzbarmachung von Flächen, die Nachverdichtung und andere Maßnahmen zur Innenentwicklung erreicht werden. Unter den 17 Zielen der Vereinten Nationen zur nachhaltigen Entwicklung von 2015 findet sich das Ziel Nr. 11: „Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten“ (UN Sustainable Development Goal 11). Deutschland ist aufgerufen, seinen Beitrag zur Umsetzung dieser SDGs zu leisten. Die „ Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016 “ integriert erstmals nationale Nachhaltigkeitsindikatoren in diese Ziele. Einer der Indikatoren ist die Flächeninanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrszwecke. In der „Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016“ wurde der Indikator „Anstieg der Siedlungs- und Verkehrsfläche“ mit dem Ziel „Senkung auf 30 ha minus x pro Tag bis 2030“ fortgeschrieben. Zugleich sind die Indikatoren “Freiraumverlust in m²/je Einwohner“ mit dem Ziel „Verringerung des einwohnerbezogenen Freiflächenverlustes“ sowie „Einwohner je Siedlungs- und Verkehrsfläche (Siedlungsdichte)“ mit dem Ziel „Keine Verringerung der Siedlungsdichte“ neu hinzugekommen. Die neuen Indikatoren spiegeln in städtischen wie ländlichen Räumen den Verlust an Freiflächen in Verbindung mit der Effizienz der Siedlungsflächennutzung wider. Eine schärfere Zielformulierung findet sich im „ Integrierten Umweltprogramm 2030 “ des Bundesministeriums für (BMUB), das 206 veröffentlicht wurde. Der Flächenschutz ist hier Bestandteil des „Leitziels II:  Städte, Gemeinden  und Infrastrukturen umweltgerecht entwickeln im Themenbereich „Nachhaltige Mobilität, lebenswerte Städte“. Vorgesehen sind Maßnahmen zum Flächenschutz und zum Übergang zu einer Flächenkreislaufwirtschaft. Genannt wird u.a. eine Reduzierung des Flächenverbrauchs auf 20 Hektar pro Tag im Jahr 2030. Angestrebt werden  die Weiterentwicklung des Raumordnungsrechts des  Bundes und der Länder mit dem Ziel der Einführung verbindlicher Flächensparziele in der Landes- und Regionalplanung. Im Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung (2016) sieht die Bundesregierung vor, den Flächenverbrauch durch einen Übergang zur Flächenkreislaufwirtschaft bis spätestens 2050 weiter zu reduzieren In Übereinstimmung mit dem „Fahrplan für ein ressourceneffizientes  Europa“ der Europäischen Union ist vorgesehen, den Flächenverbrauch bis dahin auf Netto Null zu senken. In ihrem „ Fahrplan für ein ressourceneffizientes Europa “ aus dem Jahr 2011 strebt die Europäische Kommission eine Flächenkreislaufwirtschaft sowie bis 2050 das Flächenverbrauchsziel Netto-Null an. Im gleichen Jahr beschloss der Bundesrat in einer Stellungnahme zum „Fahrplan für ein ressourceneffizientes Europa“ , dass das Flächenverbrauchsziel Netto-Null angesichts der demographischen Entwicklung und der vielfältigen Potenziale zur Innenentwicklung wesentlich früher als im Jahr 2050 erreicht werden solle (Zielvorstellung 2025, spätestens 2030). Ferner wird die die Bundesregierung aufgefordert, sich für anspruchsvollere Ziele bei der Reduzierung des Flächenverbrauchs einzusetzen. Zudem solle die Die Förderpolitik der EU bereits ab 2014 überprüfen und auf die Vermeidung von bodenbelastenden und flächenverbrauchenden Förderungen ausgerichtet werden. Die Richtung scheint also klar: mit Blick auf das Jahr 2050 wird der Ansatz der Flächenkreislaufwirtschaft Realität, die Flächenneuinanspruchnahme beträgt Netto-Null. Damit steht das „30-ha-Ziel“ nicht etwa zur Disposition, vielmehr ist die Debatte schon weiter in Richtung nachhaltiger und zukunftsfähiger Siedlungspolitik vorangeschritten. Hervorzuheben ist dabei der enge Konnex von Reduzierung des Flächenverbrauchs und Vorrang der Innenentwicklung: das Wieviel, das Wo und das Wie einer nachhaltiger Siedlungsentwicklung. Ziele in den Bundesländern Verschiedene Bundesländer haben das bundespolitische 30-ha-Ziel zum Anlass genommen, ihre Siedlungsentwicklung an einem Landesziel zur Begrenzung der Flächenneuinanspruchnahme auszurichten. Unterschiedlich sind dabei die Vorgehensweisen der Verankerung eines Mengenziels. In verschiedenen Bundesländern fanden flächenpolitischen Ziele Eingang in Nachhaltigkeitsstrategien. So wird in Baden-Württemberg aus dem Bundesziel ein Landeszielwert für 2020 von 3 ha pro Tag abgeleitet. Als langfristiges Ziel wird eine Flächenneuinanspruchnahme von Netto-Null entsprechend der demografischen Entwicklung angestrebt, so der der Nachhaltigkeitsbericht 2014 des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg . In der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Hessen wird laut Fortschrittsbericht 2016 eine Begrenzung des Zuwachses der Siedlungs- und Verkehrsfläche auf 2,5 ha/d im Jahr 2020 angestrebt. In der Nachhaltigkeitsstrategie für Nordrhein-Westfalen aus dem Jahr 2016 wurde verankert, den Flächenverbrauch bis 2020 auf höchstens 5 ha/Tag zu senken. Längerfristig soll ein Netto-Null-Flächenverbrauch erreicht werden. Der Ministerrat des Landes Rheinland-Pfalz verabschiedete Anfang des Jahres 2016 die Fortschreibung der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes . Darin wurden erstmals konkrete Nachhaltigkeitsziele für Rheinland-Pfalz festgelegt. Es ist das Ziel der Landesregierung, die tägliche Flächenneuinanspruchnahme bei unter einem Hektar zu stabilisieren. Laut der Bayerischen Nachhaltigkeitsstrategie aus dem Jahr 2013 soll der Flächenverbrauch soll deutlich reduziert werden, langfristig ist eine Flächenkreislaufwirtschaft ohne weiteren Flächenneuverbrauch anzustreben. Eine konkreter Zielwert wird nicht genannt. In Sachsen-Anhalt wurde im Koalitionsvertrag der Landesregierung aus dem Jahr 2016 das Ziel festgeschrieben, die Flächenversiegelung in Anlehnung an das bundesweite Ziel auf maximal 1,3 ha pro Tag zu begrenzen. Mit der Debatte um landesspezifische Zielfestlegungen gehen die Bundesländer einen wichtigen Schritt in Richtung Bewusstseinsbildung zum Thema Fläche im Dialog mit Stakeholdern, die am Flächengeschehen beteiligt sind. Länder wie Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen befassen sich  außerdem in akteursübergreifenden Allianzen oder Bündnissen bzw. in interministeriellen Arbeitsgruppen mit dem Thema Flächenverbrauch. Was fehlt: Operationalisierung flächenpolitischer Ziele Bislang sind flächenpolitische Ziele von Seiten des Bundes und der Länder noch keine verbindliche Richtschnur des Handelns für eine nachhaltige Siedlungspolitik geworden. Eine Ursache liegt darin, dass das  politisch gesetzte 30-ha-Ziel in keiner Weise operationalisiert ist. Eine landesplanerische Berücksichtigung eines landesspezifischen Mengenziels erfolgt z.B. in Nordrhein-Westfalen im neuen Landesentwicklungsplan in Form eines Grundsatzes. Die Kommunen sind in Bezug auf eine verbindliche Festlegung von Mengenzielen der Flächeninanspruchnahme zurückhaltend. Bund, Länder und Kommunen haben einen Kanon von Zielen und Interessen zu bedienen, denkt man an Belange der wirtschaftlichen Entwicklung, an den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, an die individuelle Wohnflächennachfrage, an Interessen von Flächeneigentümern bzw. an die derzeit vielerorts hohe Baukonjunktur im Bereich Wohnen. Damit sind Ziele für eine Reduzierung der Flächeninanspruchnahme Gegenstand einer Abwägung oftmals konkurrierender Belange. Insbesondere die Städte und Gemeinden als zentrale Umsetzungsebene der Siedlungspolitik und -planung vor Ort agieren unter komplexen Rahmenbedingungen und haben eine Vielzahl von Interessen aus Kommunalpolitik, Wirtschaft, Bürgerschaft und weiteren Interessenvertretern zu berücksichtigen. Zusätzlich schränken begrenzte finanzielle Ressourcen und beschränkte Zugriffsmöglichkeiten auf Flächenpotenziale im Bestand die Handlungsmöglichkeiten vieler Kommunen in Bezug auf eine aktive Bodenpolitik ein. Dieses erschwert die Steuerung der Flächeninanspruchnahme entlang verbindlicher Ziele im Sinne eines Managementansatzes, wie er für die Etablierung einer Flächenkreislaufwirtschaft erforderlich wäre. Somit können die am Flächengeschehen beteiligten Akteure die Potenziale der zur Verfügung stehenden Instrumente nicht so konsequent für eine wirksame Steuerung der Flächeninanspruchnahme einsetzen, wie örtliche bzw. regionale Potenziale bzw. Problemlagen der Siedlungsentwicklung das erfordern oder ermöglichen würden – im Sinne einer wirksamen Begrenzung der Flächenneuinanspruchnahme, der konsequenten Mobilisierung von Bauflächen im Bestand sowie einer Erhöhung der Effizienz der Flächennutzung. Weitere Informationen LiKi Länderinitiative Kernindikatoren Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt. Viele Kommunen stehen vor dem Problem, vorhandene Potenziale im Innenbereich nicht mobilisieren zu können. Grund ist häufig eine fehlende Entwicklungsbereitschaft der Eigentümer.

Weniger als 30 ha pro Tag – das Ziel für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung

Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Bereits in ihrer ersten Nachhaltigkeitsstrategie im Jahr 2002 formulierte die Bundesregierung das bekannte Ziel „30ha“. Damit sollte die damals hohe Flächenneuinanspruchnahme für SuV-Flächen von über 120ha am Tag eingedämmt werden. Bis zum Jahr 2020 sollte dieses Ziel erreicht werden. Zwar konnte der „Flächenzuwachs“ bis dahin mehr als halbiert werden, jedoch lag er im Jahr 2020 mit 54 ha am Tag deutlich über dem angepeilten Reduktionsziel. Mit der Neuauflage der Nachhaltigkeitsstrategie, die sich seitdem an den 17 globalen Nachhaltigkeitszielen (SDG) orientiert, wurde das Flächenziel neu gefasst. Demnach soll die Flächenneuinanspruchnahme bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha am Tag sinken. Dieses Mengenziel wurde um zwei weitere Indikatoren zur qualitativen Siedlungsentwicklung ergänzt. So soll zum einen der Rückgang der Freiraumfläche, also Erholungsflächen sowie land- und forstwirtschaftliche Flächen, reduziert werden. Zum anderen wurde das Ziel formuliert dem Rückgang der Siedlungsdichte entgegenzuwirken. Beide Ziele sollen damit Hinweise auf die Effizienz der Flächennutzung sowie Erfolge der vorrangigen Innenentwicklung geben. Weitere Informationen zur Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung finden Sie unter diesem Link: www.bundesregierung.de/breg-de/themen/nachhaltigkeitspolitik/berichte-und-reden-nachhaltigkeit/berichte-der-bundesregierung-418550 Das Statistische Bundesamt (DESTATIS) veröffentlicht alle zwei Jahre einen Indikatorenbericht zu den Fortschritten bei der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele. Die Berichte finden Sie unter diesem Link: www.bundesregierung.de/breg-de/themen/nachhaltigkeitspolitik/berichte-und-reden-nachhaltigkeit/berichte-des-statistischen-bundesamtes-427902 Weitere Informationen zu den nationalen Nachhaltigkeitszielen sowie den SDG-Indikatoren für Deutschland finden Sie auf der ebenfalls vom Statistischen Bundesamt veröffentlichen Plattform sdg-indikatoren.de Mit dem SDG-Portal existiert eine weitere Plattform, auf welche Daten zu den Nachhaltigkeitszielen auf kommunaler Ebene abgerufen werden können. Weitere Informationen unter sdg-portal.de/de/sdg-indikatoren Was macht man, wenn Innenstädte und Ortskerne veröden, immer mehr Geschäfte und Häuser leer stehen? Wie können Kommunen diese ‚Kern-Flucht' stoppen oder womöglich sogar eine Trendwende einleiten? Der Trend ist eindeutig: In den letzten Jahren haben Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV-Fläche) konstant zugenommen, während gleichzeitig der Anteil an landwirtschaftlich genutztem Gebiet abnahm. Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt.

Das Planungsrecht stärkt die Innenentwicklung!

Das Baugesetzbuch (BauGB) hat dem Gedanken des Flächensparens in den letzten Jahren immer größerer Bedeutung beigemessen. Es gibt Kommunen wichtige Instrumente für eine zukunftsorientierte Flächenentwicklung an die Hand. Bauleitplanung Kommunen verfügen über die Planungshoheit für ihr Gemeindegebiet. Dafür gibt ihnen das Baugesetzbuch (BauGB) ein durchsetzungsfähiges Instrumentarium an die Hand. Dabei fordert das BauGB bereits in § 1a Abs. 2, der sogenannten Bodenschutzklausel, einen nachhaltigen Umgang mit Landschaft und Boden. Kommunen sollen mit Grund und Boden sparsam umgehen, Flächen erneut nutzen, den Siedlungsbestand nachverdichten und weitere Maßnahmen zur Innenentwicklung ergreifen, um die Bodenversiegelungen auf das notwendige Maß zu begrenzen. Dabei werden Neubaugebiete keineswegs ausgeschlossen. Ihre Notwendigkeit muss allerdings begründet werden. Eine städtebauliche Politik, die die Ziele des BauGB ernst nimmt, fördert also die Innenentwicklung und reduziert die Flächeninanspruchnahme. Dementsprechend sollten Städte und Gemeinden die vorhandenen innerörtlichen Entwicklungspotenziale bei der Aufstellung und Fortschreibung von Flächennutzungsplänen ermitteln und dem Bedarf gegenüberstellen. Gleichzeitig sollten Maßnahmen zur Aktivierung der innerörtlichen Entwicklungspotenziale ergriffen werden. Wenn Bebauungspläne neu aufgestellt werden, sollte auf eine verdichtete und flächensparende Bauweise hingewirkt werden. So kann eine hohe städtebauliche Dichte durch Festsetzungen zum Maß der baulichen Nutzung (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB) getroffen werden. Nach § 9 Abs. 1 Nr. 3 BauGB können Höchstmaße der Wohnbaugrundstücke festgelegt werden. Auch die Bauweise eines Gebäudes hat Einfluss auf die städtebauliche Dichte. So ist die Flächeninanspruchnahme bei einer offenen Bauweise (z.B. Einzelhäuser, Doppelhäuser) häufig größer, als bei einer geschlossenen Bauweise, da die Gebäude ohne seitlichen Grenzabstand errichtet werden können. Bei der Festlegung der städtebaulichen Dichte und der Bauweise müssen natürlich individuelle und lokale Besonderheiten berücksichtigt werden. Im Innenbereich ermöglicht der §34 BauGB ein schnelles Planen und Handeln. Gleiches gilt für Innenbereichssatzungen oder einen Bebauungsplan der Innenentwicklung (§13 a BauGB), die eine Wiedernutzbarmachung von Flächen oder Nachverdichtung ermöglicht werden. Hierfür ist nur ein vereinfachtes Bauleitplanverfahren nötig, durch das die Planungsumsetzung im Innenbereich favorisiert wird. Wichtig ist dabei, dass auf eine qualitative Innenentwicklung hingewirkt wird. Weitere Informationen Baugesetzbuch: allgemeines Städtebaurecht und besonderes Städtebaurecht Mit einer "Charta für Baukultur" will Schwerin das Bewusstsein für gute Architektur und Innenentwicklung schärfen. Tradition verpflichtet - so könnte man die Beweggründe der Landeshauptstadt für die Erstellung des Leitbildes beschreiben. Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. Viele Kommunen stehen vor dem Problem, vorhandene Potenziale im Innenbereich nicht mobilisieren zu können. Grund ist häufig eine fehlende Entwicklungsbereitschaft der Eigentümer. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar.

Aktion Fläche

Informationen rund um das Thema Flächenverbrauch finden sich im Internet viele. Auf dieser bundesweiten Plattform werden sie gebündelt, damit Sie sich über neue Entwicklungen, spannende Praxisbeispiele und Werkzeuge schnell einen Überblick verschaffen können. "Aktion Fläche" ist ein kompaktes Informationsangebot zum Thema Fläche. Das Portal richtet sich vor allem an Kommunen, deren Mitarbeiter und die kommunale Politik. Es liefert den Flächenakteuren regelmäßig Beispiele aus dem kommunalen Flächenmanagement und stellt erprobte Werkzeuge vor. Zudem finden Sie hier Hintergrundtexte zum Thema Flächenverbrauch, Veranstaltungshinweise und eine Vielzahl weiterer Links. Ergänzt wird das Angebot durch eine Medien-Kampagne. Schreiben Sie uns über Ihre Erfahrungen beim Flächensparen und helfen Sie  mit, diese Seite bekannt zu machen! Gemeinsam für die Fläche Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) Umweltbundesamt (UBA) Konzeption: Institut Raum & Energie Gröschel_Geheeb_ Responsible Branding DEMOS - Gesellschaft für E-Partizipation RedaktionWeiterentwicklung und Betrieb: Deutsches Institut für Urbanistik (Difu) Der Trend ist eindeutig: In den letzten Jahren haben Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV-Fläche) konstant zugenommen, während gleichzeitig der Anteil an landwirtschaftlich genutztem Gebiet abnahm. Rund 66 Hektar wurden in den Jahren 2012 bis 2015 in Deutschland pro Tag in Siedlungs- und Verkehrsflächen umgewandelt. Das hat negative ökologische, soziale und ökonomische Konsequenzen. Was macht man, wenn Innenstädte und Ortskerne veröden, immer mehr Geschäfte und Häuser leer stehen? Wie können Kommunen diese ‚Kern-Flucht' stoppen oder womöglich sogar eine Trendwende einleiten? Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen.

Flächensparen als Strategie

Eine Strategie des Flächensparens verfolgt Mengen- und Qualitätsziele und umfasst mehrere räumliche Handlungsebenen mit verschiedenen Akteuren. Was manchem als eine Strategie des Verzichts erscheinen mag, eröffnet den relevanten Akteuren jedoch neue Handlungsspielräume. Spätestens nachdem sich die Bundesregierung im Jahr 2002 in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie flächenpolitische Ziele zur Reduzierung des täglichen Zuwachses an Siedlungs- und Verkehrsflächen auf 30 Hektar und für eine vorrangige Innenentwicklung (Verhältnis Innen- zu Außenentwicklung = 3 : 1) gesetzt hat, werden Fragen des Flächensparens in fachpolitischen Debatten, in Verwaltung und Kommunalpolitik, im Rahmen der Forschung, von Verbänden, zivilgesellschaftlichen Akteuren und anderen Stakeholdern erörtert, um geeignete Wege für eine Umsetzung auf den Ebenen Bund, Länder, Regionen und Städte bzw. Gemeinden zu auszuloten und umzusetzen. Doch wie kann ein recht abstrakter Begriff wie „Flächensparen“ konkrete Gestalt annehmen und begreifbar werden? Wie lässt sich die Vielzahl von möglichen Instrumenten und Werkzeugen für das Flächensparen strukturieren? Bei näherer Betrachtung möglicher Handlungsoptionen für die Ansteuerung von flächenbezogenen Mengenzielen und Qualitätszielen werden drei sich ergänzende Strategiebestandteile des Flächensparens sichtbar. Unumgänglich für eine wirksame Beschränkung der Inanspruchnahme neuer Flächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke ist deren Kontingentierung durch verbindliche Vorgaben von Flächeninanspruchnahme-Mengen auf Basis flächenpolitischer Ziele. Zudem bedarf es Aktivitäten für die Steigerung der Effizienz in der Flächennutzung, also eines sparsamerer Umgangs mit Fläche mit dem Ziel der Entlastung der Umwelt und der Kosten der Siedlungsentwicklung. Schließlich sind wirksame Maßnahmen für eine Mobilisierung von Flächen im Bestand erforderlich, um erschlossenes unbebautes bzw. vormals bebautes Bauland dem Nutzungskreislauf zuzuführen bzw. wieder zuzuführen. Während die quantitative Begrenzung der Flächenneuinanspruchnahme im Zuge der Raumordnungsplanung, Flächennutzungsplanung oder auch mit neuen instrumentellen Ansätzen wie handelbaren Flächenzertifikaten zu erreichen wären, können eine flächensparende Raumordnungs- und Bebauungsplanung z.B. mit der Darstellung von Siedlungsbereichen als standortscharfe Vorgabe für die Bauleitplanung oder die  Festlegung von Dichtewerten für die Bauleitplanung eine effizientere Flächennutzung unterstützen. Ansätze für eine Mobilisierung von Flächen im Bestand könnten z.B. in einer Erleichterung der Innenentwicklung in lärmbelasteten Gemengelagen in den Städten oder in einem zonierten Satzungsrecht für baureife aber unbebaute Grundstücke liegen. Das Thema Flächensparen steht seit etwa 15 Jahren auf der politischen Agenda von Bund, Ländern und Kommunen, wo zahlreichen Aktivitäten insbesondere im Hinblick auf eine stärkere Innenentwicklung unternommen werden. Eine wachsende Zahl von Kommunen orientiert sich mittlerweile im Rahmen eines nachhaltigen Flächenmanagements am Kreislaufansatz als handlungsorientiertes Leitbild. Sie kombinieren in einem integrierten Planungsprozess unterschiedliche Instrumente zur Realisierung einer aktiven, bedarfsorientierten, strategischen und ressourcenschonenden Bodennutzung. Auf kommunaler Ebene steht die Umsetzung nachhaltiger flächenpolitischer Ziele im Spannungsfeld zwischen kommunaler Planungshoheit und der Anpassungspflicht der Bauleitplanung an die Ziele der Raumordnung. Gleichzeitig stößt der sparsame Umgang mit Flächen aber oft an seine Grenzen angesichts inner- und interkommunaler Konkurrenzen um unterschiedliche Raumnutzungsansprüche und Belange. Die Umsetzung von Handlungsoptionen für das Flächensparen stellt die flächenrelevanten Akteure beim Bund, in den Ländern, Regionen sowie Städten und Gemeinden daher vor neue Herausforderungen, da die bisherigen gesetzlichen Regelungen wie z.B. die Bodenschutzklausel des BauGB und weitere Rahmenbedingungen nicht geeignet sind, die Flächeninanspruchnahme in dem vom Bund in seiner Nachhaltigkeitsstrategie angestrebten Maß zurückzuführen. Das bedeutet, dass neben der Vielzahl der bereits heute zur Verfügung stehenden informatorischen, planerischen und kooperativen Instrumenten zur Steuerung der Flächeninanspruchnahme wirksamere bzw. neue fiskalische, ökonomische und Förderinstrumente notwendig sind, um ambitionierte flächenpolitische Ziele zu erreichen. Schon die die Praxis der Anwendung bestehender Instrumente zeigt, dass Flächensparen vor Ort mit einem Mix von informatorischen, planerischen, kooperativen und ökonomischen Instrumenten realisiert wird. Eine wirksamere Steuerung der Flächeninanspruchnahme setzt neben eine Operationalisierung flächenpolitischer Ziele die Neujustierung bestehender Instrumente bzw. die Einführung neuer Instrumente voraus. Nicht ein zentrales Schlüsselinstrument kann die Lösung für das Flächensparen bringen, denn eine wirksame Flächenspar-Strategie vereint Kontingentierung, Steigerung der Flächeneffizienz und Mobilisierung im Bestand. Handlungsmöglichkeiten für das Flächensparen wird ein Aktionsplan Flächensparen ausloten, den das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) bis zum Jahr 2017 erarbeitet. Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt. Viele Kommunen stehen vor dem Problem, vorhandene Potenziale im Innenbereich nicht mobilisieren zu können. Grund ist häufig eine fehlende Entwicklungsbereitschaft der Eigentümer.

Innenentwicklungsmaßnahmengebiet...

Viele Kommunen stehen vor dem Problem, vorhandene Potenziale im Innenbereich nicht mobilisieren zu können. Grund ist häufig eine fehlende Entwicklungsbereitschaft der Eigentümer. Abhilfe könnte das neue Instrument des Innenentwicklungsmaßnahmengebiets schaffen. Hemmnisse in der Innenentwicklung Bei der Mobilisierung von Potenzialen im Innenbereich sehen sich Kommunen immer wieder mit dem Problem konfrontiert, dass diese mit den bestehenden Instrumenten nicht aktivierbar sind, u.a. aufgrund einer fehlenden Entwicklungsbereitschaft der Eigentümer. Daher schlägt u.a. das Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen vor, ein neues städtebauliches Instrument, das Innenentwicklungsmaßnahmengebiet, einzuführen. Es soll ermöglichen, spezielle IEM-Bebauungspläne im beschleunigten Verfahren aufzustellen, in dessen Geltungsbereich Baurecht in Verbindung mit einer Bauverpflichtung für die Grundstückseigentümer geschaffen wird. Diese neuen Regelungen sollen die Erschließung und Bebauung von ungenutzten Gebieten beschleunigen und verhindern, dass Eigentümer aktivierbare Grundstücke unbebaut lassen. Funktionsweise des neuen Instruments Die Anwendung des neuen Instruments soll in drei Schritten erfolgen: 1. Vorbereitende Untersuchung Festsetzung des Maßnahmengebiets auf Basis einer Bedarfsprüfung (ausreichend kleinere und größere Potenzialflächen, geeignete Gebietsgröße, Mobilisierung mit anderen Instrumenten nicht möglich) 2. Schaffung von Baurecht und Bauverpflichtung Schaffung von Baurecht in Verbindung mit einer Bauverpflichtung für die Grundstückseigentümer mit kurzer Fristsetzung 3.Realisierungsphase Regelfall: Bebauung durch Grundstückseigentümer / Verkauf des Grundstücks an Bauwillige Bei Nichterfüllung in der vorgesehenen Frist unterbreitet die Kommune ein angemessenes Angebot zum Erwerb der Fläche Gemeinde erhält Grunderwerbsrecht, wenn der Eigentümer das Angebot ablehnt Privatisierung des Grundstücks geht mit Baupflicht des Erwerbers einher Planspiel zur Prüfung der Praxistauglichkeit Um zu prüfen, ob das neue Planungsinstrument in der Praxis bestehen kann, wird derzeit vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) ein Planspiel zur Einführung der „Innenentwicklungsmaßnahme“ (IEM) in das BauGB durchgeführt. Es prüft die Notwendigkeit, aber auch die Wirksamkeit und die Rechtssicherheit des neuen Regelungsvorschlages. Als Planspielkommunen sind die Städte Berlin, Bonn, Chemnitz, Hamburg, Köln, München, Stuttgart und Trier beteiligt. Weitere Informationen: Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen. Handlungsempfehlungen der Arbeitsgruppen 2018 (siehe Kap. 3.3.1, S. 17) Neue Chancen durch die Innenentwicklungsmaßnahme Die Stadt Aalen forciert ab dem Jahr 2017 ihre Aktivitäten der Innenentwicklung mit einem maßgeschneiderten Förderprogramm. Innenentwicklung hat unbestrittene Vorteile. Eine zu starke und den örtlichen Bedingungen nicht angemessene Verdichtung wäre allerdings kontraproduktiv. Um die Lebensqualität durch Innenentwicklung zu steigern, sind auch hier qualitative Vorstellungen nötig. Das Baugesetzbuch (BauGB) hat dem Gedanken des Flächensparens in den letzten Jahren immer größerer Bedeutung beigemessen. Es gibt Kommunen wichtige Instrumente für eine zukunftsorientierte Flächenentwicklung an die Hand. In vielen deutschen Ballungsgebieten stehen Kommunen vor einem erheblichen Siedlungsdruck. Mieten und Bodenpreise steigen stetig. Wohnungsmangel bekämpfen und gleichzeitig Flächen sparen - geht das gemeinsam? Viele Städte sehen sich aufgrund der Zuwanderung aus dem In- und Ausland sowie stetig sinkender Haushaltsgrößen mit einer besonders hohen Wohnungsnachfrage konfrontiert. Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet.

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