Dargestellt werden Potenzialflächen in zwei Varianten aus der Flächenanalyse Windenergie NRW des LANUV (2023). Dies beinhaltet Potenzialflächen für die Windenergienutzung sowie Potenzialflächen inklusive zusätzliche Flächenpotenziale in den naturschutzrechtlich nicht streng geschützten Teilflächen der Bereiche zum Schutz der Natur (BSN).
Innenentwicklung durch Flächenrecycling, Unterbringung von Geflüchteten und Schaffung von dauerhaftem Wohnraum: ein vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen finanziertes Programm unterstützt all diese Ziele gleichermaßen. Beratung und Aufbereitung von Flächen für Wohnnutzung Das Land Nordrhein-Westfalen hat dem AAV – Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung zu Beginn des Jahres 2017 Mittel in Höhe von 4,6 Mio. Euro zur Verfügung gestellt . Hiermit bietet der AAV als langjährig erfahrenes Beratungs- und Kompetenzzentrum für Flächen, Boden, Wasser und Altlastensanierung interessierten Kommunen in NRW ein umfassendes Programm an. Dieses Programm zielt auf die Aufbereitung von Brachflächen für Flüchtlingsunterkünfte und die Schaffung von bezahlbarem dauerhaftem Wohnraum. Hiermit soll zugleich ein Beitrag zur Begrenzung der Flächenneuinanspruchnahme durch mehr Innenentwicklung geleistet werden. Bestandteile des AAV-Programms sind die Beratung der Kommunen zur Brachflächenmobilisierung und die Durchführung von Maßnahmen zur Aufbereitung von Brachflächen. Förderung kommunaler Maßnahmen Im Einzelnen geht es um die Unterstützung von Kommunen bei der fachlichen Bewertung von Daten in Bezug auf die von ihnen bereits erfassten Brachflächen. Auf dieser Basis soll eine Evaluierung individueller Handlungsoptionen erfolgen. Für kurz- bis mittelfristig realisierbare Einzelmaßnahmen zur Aufbereitung von Brachflächen kann der AAV die Maßnahmenträgerschaft und Realisierung von Projekten übernehmen. Voraussetzung hierfür ist, dass sich die Brachflächen im Eigentum der Kommune oder eines Unternehmens mit mehr als 50 % kommunaler Beteiligung befinden. Zudem sollen die Flächen bis etwa 10.000 Quadratmeter groß sein. Des Weiteren sind die Kommunen gehalten, einen zusätzlichen Wohnflächenbedarf nachvollziehbar darzustellen. Voraussetzung für eine Förderung ist eine mindestens 25jährige Zweckbindung an eine Wohnnutzung. Die kommunalen Maßnahmen können bis zu 100 % gefördert werden. Der Durchführungszeitraum für die Förderung beträgt drei Jahre bis Ende 2019. Zahlreiche Kommunen aus NRW haben bereits Interesse an einer Förderung im Rahmen des AAV-Programms signalisiert. Die Resonanz ist nicht nur groß, sondern auch breit gefächert und reicht von einzelnen Nachfragen zum Programm über Möglichkeiten zur Bewertung und Auswahl ermittelter Brachflächen bis hin zur Darstellung potentieller Projekte und Maßnahmen. Weitere Anfragen und Anträge können einstweilen formlos eingereicht werden. Ansprechpartnerin Dr. Andrea Holzapfel AAV – Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung Postfach 80 01 47 45501 Hattingen Telefon: 02324 5094-0 Telefax: 02324 5094-10 E-Mail: info@aav-nrw.de , a.holzapfel@aav-nrw.de Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt. Stadtentwickler und lokale Bürgergruppen erproben einen „Bürgerfonds“ als Finanzierungsmodell, um historische Bausubstanz in zentraler Lage von Fachwerkstädten zu sanieren und neu zu nutzen.
... erschließt sich manchmal erst auf den zweiten Blick. Es lohnt sich genauer hinzuschauen, welche Vorteile das Flächenrecycling für Ökonomie, Ökologie und für den Städtebau haben kann. Das Flächenrecycling ist ein wichtiger Baustein eines kommunalen oder stadtregionalen Flächenmanagements. Wie die Bebauung von Baulücken oder die Nachverdichtung bestehender Wohn- oder Gewerbebauten zielt das Flächenrecycling auf die Mobilisierung von Bauflächen im Bestand. Ein derartiger Mobilisierungsansatz ist aus unterschiedlicher Sicht vorteilhaft. Die ökonomische Sicht Aus ökonomischer Sicht liegt in vielen Brachflächen ein hohes Potenzial der Wertsteigerung, insbesondere wenn es gelingt, hochwertige Nutzungen wie z.B. Wohnen, personalintensives Gewerbe bzw. gemischte Nutzungen mit Anteilen von Einzelhandel, Büros und Gastronomie zu etablieren. Bei der Wiedernutzung ehemaliger Brachflächen lassen sich durch die Nutzung vorhandener Infrastruktur Erschließungskosten sparen. Eine Wiedernutzung von Brachflächen ermöglicht darüber hinaus eine bessere Auslastung bestehender Infrastrukturen z. B. der Ver- und Entsorgung, des öffentlichen Personennahverkehrs, von Kindergärten, Schulen sowie Freizeiteinrichtungen. Je nach Dichte und Vielfalt der neuen Nutzungen wird eine Umlegung von laufenden Kosten der Unterhaltung von technischen Infrastrukturen auf viele Nutzer möglich. Häufig entfallen bei der baulichen Entwicklung von Brachflächen Aufwendungen für natur-schutzfachliche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen. Die ökologische Sicht Verschiedene ökologische Vorteile liegen auf der Hand. Eine Aktivierung von vormals genutzten Flächen im Bestand durch Flächenrecycling hilft, die Umwandlung Flächen im Außenbereich für eine bauliche Nutzung zu vermeiden. Die Flächenneuinanspruchnahme wird vermindert und eine weitere Zersiedlung von Städten und Gemeinden und die Fortschreiten der Landschaftszerschneidung werden vermieden. Böden werden nicht versiegelt und Bodenfunktionen bleiben erhalten. Flächenrecycling leistet einen aktiven Beitrag zur Innenentwicklung, hilft zusätzliche Verkehre zu vermindern und unterstützt damit die Realisierung einer Stadt der kurzen Wege. Die städtebauliche Sicht Aus städtebaulicher Sicht kann das Flächenrecycling den Erhalt wichtiger Funktionen städti-scher Teilräume als Standort für Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Freizeit und Erholung unterstützen. Viele vormals gewerblich, industrielle oder militärisch genutzte Flächen bzw. ehemalige Bahnflächen sind von hoher Lagequalität und zeichnen sich durch Zentralität, eine gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr und ein urbanes Umfeld aus. Insbesondere große, zusammenhängende Gebiete bieten die Chance zur Etablierung von gemischt genutzten Quartieren. Für Kommunen mit hohem Nachfragedruck bietet das Flächenrecycling die Möglichkeit, dringend benötigte neue Wohnungen in zentralen oder zentrennahen Lagen zu errichten. Bislang öffentlich unzugängliche Bereiche werden für öffentliche und private Nutzungen zugänglich gemacht. Revitalisierte Areale bieten die Möglichkeit, z.B. bestehende Defizite in der Grün- und Freiflächenversorgung von Quartieren zu mindern. Häufig können städtebauliche Missstände beseitigt und ehemalige Brachflächen zum Anker für neue städtebauliche Entwicklungen mit hoher Attraktivität werden. Inwiefern sich die Vorteile einer Nutzung ehemaliger Gewerbe-, Industrie- oder Militärflächen erschließen lassen, hängt in hohem Maße von der Lage und städtebaulichen Einbindung in bestehende Siedlungsstrukturen sowie von einer grundsätzlichen Nachfrage nach Bauflächen ab. Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt. Die neue Gebietskategorie „Urbanes Gebiet“ erleichtert den Wohnungsbau im Innenbe-reich, führt zu einer größeren Nutzungsmischung und trägt zu einer Stadt der kurzen Wege bei.
... um sie als Bausteine einer erfolgreichen und flächensparenden Stadtentwicklung dauerhaft in Wert zu setzen. Passfähige Lösungen notwendig Das Flächenrecycling umfasst eine Vielzahl von Aktivitäten der Bewertung, Planung und Steuerung. Akteure aus der Kommunalverwaltung mit Zuständigkeiten z.B. für Stadtplanung, Liegenschaften, Umwelt, Wirtschaftsförderung sowie verwaltungsexterne Akteure wie z.B. Flächeneigentümer, Entwickler und Investoren sind gefordert, für den jeweiligen Standort ein an die räumliche Lage angepasstes, technisch machbares und ökonomisch tragfähiges Konzept zu entwickeln und umzusetzen. Vielfalt an Brachflächen Brachflächen können je nach Vornutzung besondere Eigenschaften in Bezug auf Größe, räumliche Lage im Stadtgefüge, Art und Maß aufstehender Gebäude und Anlagen und ihre innere sowie äußere Erschließung haben: Gewerbe und Industrie verschiedenster Branchen, militärische Nutzungen, Verkehrsflächen (Bahn, Hafen, Flughafen), aber auch leerstehende Wohngebiete, nicht mehr benötigte kommunale Gebäude (Schulen, Sportanlagen), brachgefallene Büro- und Verwaltungsgebäude sowie leerstehende Einzelhandelsflächen (Kaufhäuser, Baumärkte). Zur Definition von Brachflächen vgl. a. Bezeichnungen und Definitionen für die Flächenerfassung, Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie , 2011 . Altlasten und Flächenaufbereitung Ihre Vornutzung kann auch ursächlich für etwaige Bodenkontaminationen sein. Im Falle des Vorliegens einer Altlast ist eine Altlastensanierung gemäß Bundes-Bodenschutzgesetz und Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung erforderlich. Dazu gehören die Erstbewertung, nachfolgende Untersuchungen, die Festlegung eines Sanierungsziels, die Erarbeitung des Sanierungsplans bis hin zur Durchführung der Sanierung und der Durchführung eines Monitoring. Die Verfahren der Altlastensanierung sind dabei eng mit dem laufenden Planungsverfahren für die Nachnutzung der betreffenden Fläche zu verknüpfen. Mit der klaren Perspektive der Wiedernutzung bzw. Veräußerung der Fläche sollten Maßnahmen der Baugrundaufbereitung und Sanierung in geeigneter Weise öffentlich kommuniziert werden. Somit können insbesondere Areale, die früher öffentlich nicht zugänglich waren, zu einer bekannten „Adresse“ werden. Beplanung vormaliger Brachflächen Abgesehen von kleinen Brachflächen in einer baurechtlich definierten Umgebung wie z.B. einer Gewerbebrache in einem Gewerbegebiet ist es in der Regel erforderlich, ehemalige Brachflächenstandorte neu zu überplanen. Das betrifft zum Beispiel die beabsichtigte bauliche Nutzung auf vormals industriell genutzten Flächen. In jedem Fall sind die zulässigen Abstandsflächen zu berücksichtigen, wenn die vormalige gewerblich-industrielle Nutzung an Wohnnutzungen angrenzt. Hier bedarf es einer engen Verzahnung der Akteure von städtebaulicher Planung, Sanierungsplanung sowie Grundstücksnutzung, -vertrieb und -verwertung. Projektmanagement Für die komplexen Abläufe der Grundstücksaufbereitung, ggf. Sanierung, Planung, Finanzierung bis zur Herstellung der Baureife bedarf eines Projektmanagements mit Beteiligung der Projektmanager von privater und öffentlicher Seite. Finanzierung Flächenrecyclingprojekte sind durch Finanzierungs- und Planungsrisiken und ggf. Altlastenrisiken gekennzeichnet. Die Finanzierung von Flächenrecyclingprojekten erfolgt daher unter den Aspekten der Marktgängigkeit. Ausschlaggebend hierfür ist das Verhältnis des Aufwands für die Baureifmachung (ggf. inkl. Sanierung) einer Brachfläche zum Ertrag durch die damit verbundene Bodenwertsteigerung. So wird für Flächen mit einer zu erwartenden eigendynamischen Entwicklung kein staatlicher Interventionsbedarf bestehen, während bei anderen Flächen je nach Nachfragesituation und Nutzungsperspektive teilweiser oder erheblicher öffentlicher Förderbedarf bestehen kann. Zahlreiche Förderprogramme und Finanzierungsmöglichkeiten kommen für das Brachflächenrecycling und die Altlastensanierung in Betracht - u.a. Kreditprogramme sowie öffentliche Förderprogramme der EU, des Bundes und der Länder. Eine bedeutende Rolle bei der Finanzierung von Sanierungs- und Flächenentwicklungsmaßnahmen spielen Landesentwicklungsgesellschaften, Kreditinstitute und Versicherungen. Weitere Informationen Arbeitshilfen zur Orientierung für den Ablauf eines Flächenrecyclingprojekts: „START-UP BRACHFLÄCHE“, Arbeitshilfe zur Erarbeitung von Projektplänen , Stuttgart, April 2005. Arbeitshilfe zur Erstellung von „Start-Up-Plänen“ für Brachflächen - VERSION 2007 - Empfehlungen für die Berücksichtigung des Sanierungsplans im Rahmen der Bauleitplanung: Handreichung des Umweltbundesamts Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt. Die neue Gebietskategorie „Urbanes Gebiet“ erleichtert den Wohnungsbau im Innenbe-reich, führt zu einer größeren Nutzungsmischung und trägt zu einer Stadt der kurzen Wege bei.
Viele Städte sehen sich aufgrund der Zuwanderung aus dem In- und Ausland sowie stetig sinkender Haushaltsgrößen mit einer besonders hohen Wohnungsnachfrage konfrontiert. Die Zahl der Wohnungsfertigstellungen bleibt vielerorts hinter den Anforderungen der Wohnungsmärkte zurück. Daher werden in zahlreichen Kommunen aktive Managementansätze erprobt, um das Zusammenwirken von Planern, Eigentümern und Investoren bei der Aktivierung von Innenentwicklungspotenzialen zu optimieren. Gefragt sind hierfür Expertinnen und Experten, die in der Verwaltung und darüber hinaus als Manager und Moderatoren wirken. Das Bündnis für bezahlbaren Wohnen und Bauen, das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) vor dem Hintergrund der enorm gewachsenen Wohnungsnachfrage ins Leben gerufen wurde, hat Ende 2015 eine Vielzahl von Handlungsempfehlungen für die Mobilisierung von Bauland vorgelegt. Management empfohlen Die am Bündnis beteiligte AG Aktive Liegenschaftspolitik hat den Kommunen u.a. empfohlen, ein Innenentwicklungsmanagement einzusetzen und zu finanzieren, um die Nachverdichtung bzw. Aktivierung von Brachflächen und Baulücken zu forcieren. Dadurch sollen Innenentwicklungspotenziale gezielt erfasst und aktiviert werden. Flächen- und Immobilieneigentümer sollen gezielt beraten und informiert werden, ebenso sollen ggf. verdrängten Nutzern Alternativen angeboten werden. Wichtige Zielstellung ist die Optimierung und Verkürzung verwaltungsinterner Prozesse. Manager gesucht Manager bzw. Moderatoren sollen Planer, Eigentümer und Investoren vernetzen, um gemeinsam mit ihnen städtische Ziele der Innenentwicklung mit den geeigneten Verfahren, Methoden und Prozessen zu realisieren. Dabei werden zügige Ergebnisse in Form von marktgerechten Wohnbauflächen und schließlich dem Bau von neuen Wohnungen erwartet. Bund, Länder und Kommunen werden aktiv Bund und Länder haben die Empfehlung aufgegriffen und mit Forschungs- bzw. Förderinitiativen darauf reagiert. So wird das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im ExWoSt-Forschungsfeld „ Aktivierung von Innenentwicklungspotenzialen in wachsenden Kommunen – Erhebung und Erprobung von Bausteinen eines aktiven Managements “ Verfahrensweisen erproben, mit denen wachsende Kommunen ihre Innenentwicklungspotenziale besser nutzen bzw. aktivieren können, um vorwiegend Wohnungsbau zu realisieren. In dem Projekt sollen zwischen 2017 und 2019 bis zu sieben kommunale Modellvorhaben mitwirken. Das Land Baden-Württemberg hat im Jahr 2016 sein langjährig bewährtes Förderprogramm " Flächen gewinnen durch Innenentwicklung " um einen wesentlichen Fördertatbestand erweitert: die Beschäftigung eines kommunalen Flächenmanagers/einer kommunalen Flächenmanagerin für Wohnzwecke. Die Stadt Aalen, die sich im Rahmen ihrer Stadtentwicklung stärker auf eine flächensparende Siedlungsstruktur konzentrieren möchte, wird mit Unterstützung des Landesförderprogramms in Kürze einen kommunalen Flächenmanager/eine kommunalen Flächenmanagerin einstellen. Spätestens ab dem Jahr 2017 darf man gespannt darauf schauen, wie es den teilnehmenden Städten gelingt, mit Innenentwicklungsmanagern zügiger als bisher Wohnbauflächen im Bestand zu mobilisieren. Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt. Die neue Gebietskategorie „Urbanes Gebiet“ erleichtert den Wohnungsbau im Innenbe-reich, führt zu einer größeren Nutzungsmischung und trägt zu einer Stadt der kurzen Wege bei.
Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar. Industrie und Gewerbe verbrauchen Fläche Industrie- und Gewerbeflächen nehmen mit über 6.000 km² derzeit 18,5 % der Siedlungsfläche in Deutschland ein (Statistisches Bundesamt, Stand: 31.12.2016). In den letzten Jahren kam es zu einem erheblichen Flächenverbrauch, indem neue Fläche für Industrie- und Gewerbe ausgewiesen wurden. Ein Grund hierfür ist das derzeitige Wirtschaftswachstum. Allerdings lässt sich feststellen, dass die Zunahme der Gewerbe- und Industrieflächen nur teilweise mit der Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung verknüpft ist. Auch in wirtschaftlich stagnierenden Regionen steigt häufig der Flächenverbrauch für gewerbliche Nutzungen. Weitere Gründe für das Anwachsen der Industrie- und Gewerbefläche sind veränderte Flächenbedarfe und Standortanforderungen aufgrund des wirtschaftlichen Strukturwandels und ein Wachstum flächenextensiver Branchen, insbesondere der Logistik. Hinzu kommt, dass Industrie- und Gewerbebrachen häufig nicht revitalisiert werden. Dies lässt sich einerseits mit nicht passenden Ansiedlungsvoraussetzungen aufgrund der Lage und Infrastrukturanbindung begründen. Andererseits hemmen häufig Kosten für eine Sanierung von Altlasten oder für den Abriss bestehender Gebäude eine Revitalisierung und Neunutzung von bestehenden Brachflächen. Nicht zuletzt müssen die Brachflächen mit einem teilweise vorhandenen Überangebot an Bauflächen in Rand- und Außenbereichen mit optimaler Erschließung konkurrieren. Flächenschonende Gewerbeentwicklung durch größere Flächeneffizienz Bei der Entwicklung neuer Gewerbeflächen sollte eine bestmögliche Ausnutzung der Flächen angestrebt werden. Hierfür bietet das Planungsrecht unterschiedliche Möglichkeiten. So sollte auf eine verdichtete und flächensparende Bauweise hingewirkt werden. In Industrie- und Gewerbegebieten können Flächen zum Beispiel besser genutzt werden, wenn mehrgeschossige Gebäude errichtet werden. Weitere Ansätze können die Errichtung von Zwischendecken zur Schaffung neuer Stockwerke oder der Bau von Containermodulen auf Stelzen oder über Lagerflächen sein, um den Raum darüber auszunutzen. Auch mehrgeschossige Parkpaletten oder Tiefgaragen tragen dazu bei, den Flächenverbrauch zu verringern. Zentrale Lagen im Fokus Kommunen sollten die Nachfrage nach Gewerbeflächen zudem stärker auf Flächenreserven und Brachflächen im Siedlungsbestand lenken und Siedlungserweiterungen minimieren. So eignen sich Innerortslagen zwar aufgrund von Konflikten mit Wohnnutzungen nicht für störendes Gewerbe oder stark emittierende Industrie, allerdings kann sich wohnverträgliches Gewerbe dort durchaus ansiedeln. Zentrale Lagen bieten zum Beispiel Potenziale für den Dienstleistungssektor, der eine zunehmende Bedeutung aufweist. Leere Hofstellen können als Lager oder Logistikflächen genutzt werden. Um ein Nebeneinander von Wohnen und Gewerbe zu erleichtern, wurde die neue Baurechtskategorie des „Urbanen Gebiets“ im BauGB eingeführt. Zu berücksichtigen ist, dass Gewerbestandorte in zentralen Lagen eine Konkurrenz für den Wohnungsbau darstellen können. Flächenschonende Gewerbeentwicklung durch Kooperationen Neben Methoden zum Flächensparen beim Bau können Flächen auch durch Kooperationen gespart und effizienter genutzt werden. Zum einen können Betriebe gemeinsam Flächen entwickeln: Dabei können zum Beispiel Unternehmensflächen wie Parkplätze und Besprechungsräume, aber auch weitere Einrichtungen wie z. B. Kantinen oder Pforten sowie Neu- und Umbauten von Immobilien gemeinschaftlich gestaltet werden. Zum anderen können Kommunen bei der Gewerbeflächenentwicklung gemeinsam arbeiten : So können sie interkommunale Gewerbegebiete entwickeln und gemeinsam bewirtschaften. Das spart Flächen, vermindert die Konkurrenz zwischen den Kommunen und trägt dazu bei, dass in einer Region nur die Flächen mit den besten Standorteigenschaften an den Markt kommen. Weitere Informationen ExWoSt-Forschungsfeld Nachhaltige Weiterentwicklung von Gewerbegebieten Broschüre: Unternehmensstandorte zukunftsfähig entwickeln. Flächenpotenziale gewinnen - nachhaltig bauen - Synergien nutzen Wegweiser Kommune der BertelsmannStiftung Der Trend ist eindeutig: In den letzten Jahren haben Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV-Fläche) konstant zugenommen, während gleichzeitig der Anteil an landwirtschaftlich genutztem Gebiet abnahm. ... um sie als Bausteine einer erfolgreichen und flächensparenden Stadtentwicklung dauerhaft in Wert zu setzen. Das Gewerbeflächenmonitoring in der Region Aachen bietet Kommunen wichtige Informationen für eine bedarfsorientierte und unternehmensnahe Entwicklung von Gewerbestandorten und ermöglicht Unternehmen eine schnelle Recherche verfügbarer Gewerbegrundstücke und Ge Durch interkommunale Zusammenarbeit trägt die Region Halle/Leipzig seit 2009 dazu bei, die gemeinde-, kreis- und länderübergreifende Kommunikation und Abstimmung zu verbessern, die überregionale Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, Kosten und Flächenverbrauch zu Neben der Schaffung von Wohnraum ist die Bereitstellung von Flächen für Gewerbe ein zentrales Anliegen der Kommunalpolitik in Karlsruhe. Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet.
Neben der Schaffung von Wohnraum ist die Bereitstellung von Flächen für Gewerbe ein zentrales Anliegen der Kommunalpolitik in Karlsruhe. Mit einer praxisnahen Handreichung zeigt die Stadt Möglichkeiten auf, wie bestehende Gewerbegebiete mit häufig noch vorhandenen Flächenpotenzialen fit für die Zukunft gemacht werden können. Innenentwicklung und sparsamer Umgang mit Fläche: Notwendigkeit und Programm Karlsruhe als wachsende Stadt und Standort für Wirtschaft und Innovation steht vor der Herausforderung, das knappe Flächenangebot intelligent zu nutzen. Um die damit verbundenen komplexen Anforderungen zu bewältigen, hat der Karlsruher Gemeinderat im Jahr 2011 ein Leitbild zum Thema Flächenmanagement verabschiedet. Dieses zielt auf eine optimale Nutzung aller Flächen, den Vorrang der Innenentwicklung vor Außenentwicklung und eine Minimierung des Freiflächenverbrauchs. Darauf aufbauend hat sich Karlsruhe auch mit dem „Integrierten Stadtentwicklungskonzept Karlsruhe (ISEK) 2020“ der Innenentwicklung besonders verpflichtet. Fokus: Flächen für Gewerbe und Industrie Gewerbebetriebe und Industrieunternehmen benötigen Flächen für die Entwicklung, Herstellung, Lagerung und Distribution verschiedenster Erzeugnisse. Neue Unternehmen siedeln sich in der Kommune an, bestehende Gewerbe- und Industrieareale müssen an neue Anforderungen des Marktes angepasst werden. Firmenstandorte werden erweitert oder Unternehmen möchten ihre Produktionsstätten in der Stadt verlagern. Gefragt sind Standorte mit hervorragender Verkehrsanbindung. Energieeffizienz, nachhaltiges Bauen und Klimaschutz spielen auch im Gewerbebereich eine zunehmende Rolle. Das Potenzial für die Ausweisung neuer Gewerbe- und Industrieflächen ist begrenzt. Gleichzeitig besitzen bestehende Gewerbegebiete Entwicklungspotenziale in Form ungenutzter oder mindergenutzter Flächen. Um Gewerbe- und Industriestandorte nachhaltig und qualitätvoll zu entwickeln, sind also Synergien zu erschließen. Das ISEK 2020 der Stadt Karlsruhe zielt auf ein ressourcenoptimiertes Gewerbeflächenangebot. Erreicht werden soll das durch die Entwicklung, Aktivierung und Vorhaltung eines flexiblen, differenzierten und optimal auf die Bedürfnisse der Unternehmen zugeschnittenen Angebots an Gewerbeflächen und -immobilien durch Innenentwicklung, Neuausweisung von Flächen und ressourcensparenden Industriebau. Um diese ambitionierten Ziele zu erreichen, müssen alle relevanten Akteure an einem Strang ziehen. Praxisnahe Handreichung berät und informiert zum intelligenten Umgang mit Gewerbeflächen Flankierend zu den vielfältigen Aktivitäten von Seiten der Stadtplanung und Wirtschaftsförderung informiert und berät eine im Jahr 2014 erarbeitete praxisnahe Handreichung mit dem Titel „Unternehmensstandorte zukunftsfähig entwickeln. Flächenpotenziale gewinnen – nachhaltig bauen – Synergien nutzen“. Die von der Stadt Karlsruhe gemeinsam mit Experten erarbeitete Broschüre zielt auf die sparsame Inanspruchnahme und effiziente Nutzung von Flächen für Gewerbe und Industrie. Sie richtet sich an Unternehmerinnen und Unternehmer und enthält eine Fülle von praxisnahen Informationen und Ratschlägen, die mit zahlreichen Good-practice Beispielen hinterlegt sind. Gegliedert ist die Broschüre in die Strategie-Bausteine „Flächen intelligent nutzen“, „Nachnutzung von Gewerbeeinheiten“, “flächensparendes Bauen“ sowie „nachhaltiges Bauen und Kooperation im Gebiet“. Im Weiteren werden die Aufgaben und Unterstützungsmöglichkeiten der Stadt wie Schaffung von Planungs- und Baurecht, Liegenschaftspolitik und Flächenaufbereitung, Flächeninformation, Kommunikation und Prozessgestaltung sowie Förderung und fiskalische Anreize dargestellt. Im Anhang sind Fördermöglichkeiten u.a. auch zu den Themen erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Klimaschutz, städtische Ansprechpartner sowie eine Checkliste zum Umgang mit betrieblichem Erweiterungsbedarf enthalten. Die Erstellung der 75seitigen Broschüre wurde im Rahmen des Förderprogramms „Flächen gewinnen durch Innenentwicklung“ des Landes Baden-Württemberg unterstützt. Download Broschüre: Unternehmensstandorte zukunftsfähig entwickeln. Flächenpotenziale gewinnen - nachhaltig bauen - Synergien nutzen Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt. Stadtentwickler und lokale Bürgergruppen erproben einen „Bürgerfonds“ als Finanzierungsmodell, um historische Bausubstanz in zentraler Lage von Fachwerkstädten zu sanieren und neu zu nutzen.
Innenentwicklung im Bestand: so lautet das Credo vieler Kommunalpolitiker und Stadtplaner, die sich mit der Siedlungsentwicklung unter den Vorzeichen des demografischen Wandels befassen. Dabei liegt es nahe, Einfamilienhausgebiete der 1950er bis 1970er Jahre in den Blick zu nehmen. Immerhin rund 15 Millionen Ein- und Zweifamilienhäuser zählen allein im Westen Deutschlands zum Wohnungsbestand. Dieser eher suburbane Wohnungstyp erfreute sich seit den 1950er Jahren großer Beliebtheit, und zwar sowohl in den Kernstädten als auch in den Städten und Gemeinden des suburbanen Raums und in ländlichen Gemeinden. Das klassische Eigenheim für Familien mit Kindern ist jedoch zwischenzeitlich in vielen städtebaulichen Lagen in die Jahre gekommen. Gleiches gilt für viele Bewohnerinnen und Bewohner dieser Immobilien. Die individuellen Anforderungen an das Wohnen ändern sich, wenn Kinder das Haus verlassen und die Wohnsituation dem Alter angepasst werden muss. Viele Erwerber alter Immobilien wiederum müssen Häuser an ihre Bedarfe und an zeitgemäße Bau- und Energiestandards anpassen. In vielen von Ein- und Zweifamilienhäusern geprägten Ortsteilen vollzieht sich ein Generationenwechsel. Hierin liegen Chancen und Herausforderungen zugleich. Innenentwicklung durch Anpassung und generationengerechte Weiterentwicklung von älteren Ein- und Zweifamilienhausgebieten gelingt nur durch eine Steigerung der Qualität von Quartieren insgesamt. Attraktive Quartiere sollten geeignete Wohnformen für alle Generationen bieten. Während zu Entstehungszeiten der Quartiere Familien mit Kindern die Bewohnerschaft dominierten, sind dort heute auch Wohnungen für Singles, Senioren oder Gemeinschaftsprojekte gefragt. Senioren, die das inzwischen zu groß gewordene Eigenheim aufgeben möchten, fragen barrierefreie Wohnungen in ihrem angestammten Wohnumfeld nach. Freiräume, öffentlicher Raum und Versorgungsinfrastrukturen müssen ebenso angepasst oder hergestellt werden, wie Mobilitätsangebote jenseits vom eigenen Auto. Eine Qualifizierung und Diversifizierung des Wohnungsbestands kann dazu beitragen, Wohnstandortalternativen zum Eigenheim auf der grünen Wiese in inzwischen semizentralen Lagen der Städte zu entwickeln. In vielen Städten und Gemeinden mit hoher Wohnungsnachfrage haben derart attraktive Quartiere gute Perspektiven. In nachfrageschwachen Kommunen erscheint die Qualifizierung älterer Ein- und Zweifamilienhausgebiete umso dringlicher, wenn die rückläufige Innenentwicklung durch eine Spirale von schleichender Verminderung von Wohnungsbesatz und Siedlungsdichte bis hin zum Leerstand vermieden werden soll. Zum konsequenten Umsteuern weg vom Bauen auf der grünen Wiese hin zur Qualifizierung des Wohnbestands besteht hier keine sinnvolle Alternative. Hier geht es neben Fragen der kommunalen Daseinsvorsorge schlicht auch um die Werthaltigkeit von Immobilien und die Frage der Altersvorsorge ihrer Besitzerinnen und Besitzer. In den Städten und Gemeinden gilt es, die fachübergreifenden Zusammenhänge, Herausforderungen und Synergieeffekte in städtebaulicher, baulicher, funktionaler und sozialer Hinsicht zu erkennen, zu analysieren und planerisch zu bewältigen, bevor die Qualifizierung derartiger Quartiere in die Umsetzung kommt. Wie die betroffenen Kommunen passfähige Handlungskonzepte für die Anpassung und Aufwertung von Ein- und Zweifamilienhausgebieten erstellen und laufende Planungen mit den Zielen der Quartiersentwicklung abstimmen können, wird zum Beispiel in der Handreichung „Ältere Einfamilienhausgebiete – fit für die Zukunft!“ der Bayerischen Staatsregierung dargestellt. Weitere Informationen Andrea Berndgen-Kaiser, Christian Krajewski: Ältere Ein- und Zweifamilienhausgebiete in Westdeutschland im Umbruch , vhw FWS 4 / Juli – September 2015 Bernd Mielke: Förderansätze für Einfamilienhausgebiete im Umbruch , vhw FWS 4 / Juli – September 2015 Sabine Müller-Herbers, Manuela Skorka: Zwischen altmodisch, begehrt und neuen Entwicklungschancen, Anpassungsstrategien für ältere Einfamilienhausgebiete , Informationen zur Raumentwicklung, Heft 3.2016 Die Stadt Aalen forciert ab dem Jahr 2017 ihre Aktivitäten der Innenentwicklung mit einem maßgeschneiderten Förderprogramm. Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt.
Ziel der neuen Regierungskoalition ist der Bau von 400.000 Wohnungen pro Jahr. Gleichzeitig soll bis 2030 das Ziel erreicht werden, die tägliche Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen auf unter 30ha zu reduzieren. Die nun veröffentlichen Ergebnisse der Baulandumfrage zeigen: Mit Innenentwicklungspotenzialen von bundesweit mindestens 84.000 ha stehen ausreichend Flächen bereit, um den Bedarf ohne neue Flächeninanspruchnahme zu decken. Im Rahmen der BBSR-Baulandumfrage wurden Rückmeldungen von 692 Kommunen ausgewertet. Demnach ging die Fläche der vorhandenen Innenentwicklungspotenziale (IEP), also Baulücken und Brachflächen, seit 2012 um ca. 30% zurück. Im gleichen Zeitraum sank die Flächenneuinanspruchnahme für SuV-Flächen in derselben Größenordnung. Basierend auf einer Hochrechnung der Befragungsergebnisse liegen die IEP bundesweit insgesamt zwischen 84.000- 106.000ha, von denen gute 60% auf Baulücken und 40% auf Brachflächen entfallen. Darüber hinaus wurden mit Blick auf die wohnungspolitischen Ziele die baureifen Baulandreserven erfasst, die zwar im Außenbereich liege, aber aufgrund einer gesicherten Erschließung direkt nutzbar wären. Diese Flächenpotenziale werden auf zusätzlich rund 26.000 ha geschätzt. Mit Blick auf die Zielgröße der Bundesregierung von 400.000 WE jährlich, würden diese Flächen rechnerisch für 1,6- 4,1 Mio. WE reichen. Die Spannbreite ergibt sich aus unterschiedlichen Dichteannahmen und tatsächlichen Flächenverfügbarkeiten. Insbesondere die in der Planungspraxis realisierten Dichten stellen einen wesentlichen Hebel dar, um unterschiedliche Ziele der sozialen Wohnraumversorgung sowie des Klima- und Umweltschutzes miteinander produktiv zu verknüpfen (siehe hierzu auch den Beitrag in diesem Newsletter „Was wäre wenn – Studie ermittelt das Wohnbaupotenzial durch Einhaltung regionalplanerischer Vorgaben“). Insbesondere in dünn besiedelten ländlichen Kreisen könnten die bestehenden Flächenpotenziale nach Schätzungen für die kommenden 7,5 Jahre ausreichen, um die Bedarfe zu decken. Die von den Kommunen angegebenen Baulandpotenziale basieren überwiegend auf Schätzungen (71,5%). Gleichwohl hat sich der Anteil der Kommunen, die über vorliegende Daten zu IEP verfügen, seit 2012 deutlich erhöht. Im Bereich von Baulücken gaben rund die Hälfte der Kommunen eine flächendeckende Erfassung an (2012: 30%). Daten zu IEP stammen zum überwiegenden Teil aus der Übernahme von Daten aus Bebauungs- und Flächennutzungsplänen (64% der Kommunen), 40% der Kommunen nutzen Begehungen oder Werten Luft- und Satellitenbilder sowie Geobasisdaten aus. Grundsätzlich werden diese Methoden mit zunehmender Gemeindegröße häufiger genutzt. Das verdeutlicht einmal mehr den großen Bedarf zum Einsatz entsprechender Systeme und Personalkapazitäten besteht, wenn die Befriedigung der Wohnflächenbedarfe und ein sparsamer Umgang mit Grund und Boden im Sinne einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung in allen Städten und Gemeinden in Einklang gebracht werden sollen. Bezogen auf den Anteil an der Siedlungsfläche für Wohnen, Industrie und Gewerbe (WIG) liegt der Anteil der bestehenden IEP bei rund 4%, wobei zwischen den Gemeindetypen (große Großstadt, kleine Großstadt, Mittelstadt, Kleinstadt, Landgemeinde) nur geringe Unterschiede bestehen. Deutlicher sind die Unterschiede bei diesen Anteilen, wenn eine bevölkerungsbezogene Betrachtung der IEP erfolgt. Hier steigen die Werte aufgrund des Dichteeffektes von städtischen Räumen (Großstadt: 6 m²/EW) zu Landgemeinden (16 m²/EW) stark an. Die Studie wurde vom Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) und dem Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) durchgeführt. Das Difu hat sich im Rahmen des „Dialogs Flächensparen“ an der Umfrage beteiligt und weitere Fragenkomplexe eingebracht. Die Veröffentlichung dieser Ergebnisse steht noch aus.
Viele Kommunen stehen unter dem Druck, in möglichst kurzer Zeit Flächen für den sozialen Wohnungsbau bereitzustellen. Die Mobilisierung von Flächen im Bestand bereitet dabei vielerorts Probleme. Nunmehr könnte der Zugriff der Kommunen auf von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) verwaltete Flächen erleichtert werden. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat am 21.03.2012 den Beschluss zur „Erstzugriffsoption“ für Kommunen und kommunale Unternehmen auf BImA-Flächen gefasst. Somit erhalten insbesondere von der Konversion unmittelbar betroffene Kommunen einen Anreiz zum Erwerb der Konversionsgrundstücke zum gutachtlich ermittelten Verkehrswert ohne Bieterverfahren. Davon soll ein Anreiz für den Liegenschaftserwerbs insbesondere für Zwecke des sozialen Wohnungsbaus ausgehen. So soll die Höhe der Verbilligung bei 25.000 € pro neu geschaffener Sozialwohnung im Geschosswohnungsbau liegen. Kommunen sollen die Flächen an private Dritte (z.B. Wohnungsbauinvestoren) ohne Rückzahlungspflicht weiter veräußern können, sofern sich eines Dritten zur Erfüllung der öffentlichen Aufgabe bzw. des Verbilligungszweckes bedient.