Das Projekt "Waldbiotopbewertung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg durchgeführt. In Modellgebieten von jeweils 600 - 2500 ha Waldflaeche werden Kartierungen zur Ermittlung der Naturschutzleistungen der Waelder durchgefuehrt. Dabei werden alle Waldbestaende hinsichtlich ihrer Naturnaehe, Vielfalt sowie Seltenheit und Gefaehrdung beurteilt. Die Ergebnisse der selektiven Waldbiotopkartierung werden integriert. Das Verfahren wird auch als flaechendeckende Waldbiotopkartierung bezeichnet. Vorgesehen sind der Beginn der Kartierung im Fbz. Ueberlingen sowie der Abschluss und die Veroeffentlichung der Kartierungen in den Stadtwaeldern Ettlingen, Herrenberg und Philippsburg. Der Bewertung liegen u.a. folgende Hypothesen zugrunde: 1 . Die Naturnaehe der Waelder kann nicht nur an der vermuteten Naturnaehe der Urwaelder von einst gemessen werden. Die jahrtausendelange menschliche Ueberformung der Natur ist zu beruecksichtigen. 2. Vielfalt, Biodiversitaet sollte als Vielfalt der Kulturlandschaft Wald am Ende des 20. Jahrhunderts beurteilt und bewertet werden. Als Ergebnis laesst sich feststellen, dass die Naturnaehe- und Vielfaltsbeurteilungen im Rahmen der Naturschutzplanung zu einseitig am vermuteten Urwald von einst orientiert sind. Die Naturschutzbedeutung der Waelder wird dadurch unterschaetzt.