In Deutschland rückt seit den 1980er-Jahren die Pflanzenartenvielfalt der Autobahn- und Straßenränder verstärkt in das Blickfeld der geobotanischen Forschung. Ein hoher Anteil des Straßenbegleitgrüns besteht aus Ruderal- und Adventivpflanzen. Daneben spielen Arten des Grünlands frischer Standorte eine besondere Rolle. Eine Besonderheit stellen salztolerante bis salzliebende Pflanzenarten dar. Der Neophytenanteil im Straßenbegleitgrün ist überdurchschnittlich hoch. Autobahnen und Straßen kommt eine wesentliche Rolle als Einwanderungs- und Ausbreitungskorridor von Pflanzenarten zu. Zur Eindämmung von Florenverfälschungen sind die seit März 2020 geltenden Regelungen des Bundesnaturschutzgesetzes zu beachten.
Das Projekt "Vorbereitung, Durchführung und Dokumentation der Tagung: 'Invasive Arten in Deutschland: Umsetzungsmöglichkeiten im Rahmen einer nationalen Strategie' - am 23. und 24. Juni 2005 in Göttingen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Institut für Forstpolitik, Forstgeschichte und Naturschutz durchgeführt. Anlass: Invasive gebietsfremde Arten haben in den letzten Jahren zunehmend Aufmerksamkeit in der Naturschutzdiskussion gefunden. So fordert z.B. die Biodiversitätskonvention Vorsorge- und ggf. Gegenmaßnahmen. Auch wenn in Deutschland nur relativ wenige Neophyten und Neozoen Naturschutzproblemen verursachen, sind die naturschutzfachlichen und rechtlichen Grundlagen für praktische Maßnahmen bisher nur wenig entwickelt. Vorsorge (z.B. Freisetzungsgenehmigungen) und Gegenmaßnahmen werden auch durch zersplitterte Zuständigkeiten und Instrumentarien der verschiedenen Rechts- bzw. Interessenbereiche erschwert. Ziele: Auf dieser ersten naturschutzorientierten nationalen Tagung sollen die in den letzten Jahren auf Bundesebene entwickelten Zielvorstellungen und anwendungs- bzw. umsetzungsorientierten Aktivitäten vorgestellt werden (z.B. Kosten invasiver Arten, Umfrage bei den Naturschutzbehörden, Erarbeitung eines Muster-Bewertungsverfahrens in Rahmen von Ausbringungsgenehmigungen). Auch Aktivitäten auf Landes- und Kreisebene sowie aus anderen Bereichen werden beispielhaft behandelt. Handlungsmöglichkeiten sollen diskutiert und weiter Forschungs- und Handlungsbedarf abgeleitet werden.
Das Projekt "Neuanlage naturnaher Hecken mit autochthonen Gehoelzen und Gehoelzen fremder Herkuenfte auf Rohboden und Oberboden im Vergleich" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau durchgeführt. In den letzten Jahrzehnten sind viele Hecken aus unserer Agrarlandschaft verschwunden. Eine Neuanlage (Wiedereinbringung) ist oft wegen Flaechenmangel mit Schwierigkeiten verbunden. Hier bieten Strassenraender und -boeschungen die Moeglichkeit eines Flaechenausgleichs, indem anstelle der bisherigen Strassenbegruenung gezielt naturnahe Hecken mit heimischen Arten etabliert werden. Die aus naturschutzfachlicher Sicht unbefriedigende Pflanzung von Gehoelzen fremder Herkuenfte, fuehrt zur Florenverfaelschung und der Bastardbildung mit unseren heimischen Arten, wobei deren Anpassung an Klima und Boden nivelliert werden kann. Der direkte Vergleich autochthoner und nichtheimischer Arten hinsichtlich Anwachsverhalten und Vitalitaet auf verschiedenem Substrat soll Hinweise zur Leistungsfaehigkeit autochthoner Arten liefern. Mit vorliegendem Verfahren soll die Moeglichkeit einer schnellen, billigen und wirksamen Boeschungssicherung geprueft werden. Die anfallenden Pflegekosten der Gehoelzstreifen an den Strassenraendern sind erheblich. Der vorliegende Versuch soll zeigen, dass auch hier die Kosten reduziert und oekologische und oekonomische Vorteile miteinander verknuepft werden koennen.
Das Projekt "Der Auftragnehmer übernimmt die technische Realisierung: Internet-Handbuch zum Erkennen und Bekämpfen invasiver Pflanzenarten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Doctronic GmbH & Co. KG durchgeführt.
Das Projekt "Fachgespraech Faunen-und Florenverfaelschung durch Gewaesserausbau-Neozoen und Neophyten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fortbildungszentrum Gesundheits- und Umweltschutz Berlin durchgeführt. Die Einwanderung von Neozoen und Neophyten erfolgt bevorzugt in anthropogene Oekosysteme hinein. Dieses Phaenomen ist besonders fuer die Flusssysteme in Deutschland auffaellig und wird durch den Gewaesserausbau unterstuetzt. In einem Fachgespraech soll der status quo dargestellt werden und folgende Fragen geklaert werden: - Voraussetzungen fuer das Einwandern von Neozoen, Neophyten - Voraussetzungen fuer die Etablierung - Folgen der Einwanderung von Neozoen, Neophyten - Forderungen und Massnahmen fuer den Gewaesserausbau.
Das Projekt "Urbane Ausbreitungsprozesse" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Berlin, Fakultät VII Architektur Umwelt Gesellschaft, Institut für Ökologie, Fachgebiet Ökosystemkunde , Pflanzenökologie durchgeführt. Anthropogene Mobilitätsmuster werden in Hinblick auf ihre Wirkung für den Transfer pflanzlicher Verbreitungseinheiten (Diasporen) zwischen Stadt und Umland sowie innerhalb des Stadtgebietes untersucht. Hiermit wird geklärt, in welchem Ausmaß Menschen direkt (z.B. als Pendler oder Erholungssuchende) und mittelbar durch Verkehrsmittel Diasporen transportieren und ob hierdurch bestimmte Arten (z.B. Neophyten) gefördert werden. Die Ergebnisse zeigen, wie Menschen als Ausbreitungsvektoren räumliche Muster der Biodeversität beeinflussen können und welche Folgen dies für die funktionale Vernetzung räumlich fragmentierter Lebensräume und die Homogenisierung von Floren entland von Stadt-Land-Gradienten haben kann.
Das Projekt "Oekonomische Folgen der Ausbreitung gebietsfremder Organismen in Deutschland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Frankfurt, Fachbereich 15 Biologie und Informatik, Abteilung Ökologie und Evolution durchgeführt. Deutschland hat sich mit der Unterzeichnung des Uebereinkommens ueber die biologische Vielfalt von 1992 unter anderem dazu verpflichtet, '... soweit moeglich und sofern angebracht, die Einbringung gebietsfremder Arten, welche Oekosysteme, Lebensraeume oder Arten gefaehrden, zu verhindern, und diese Arten zu kontrollieren oder zu beseitigen' (Artikel 8 (h)). Waehrend die Folgen einer Ausbreitung gebietsfremder Arten fuer die biologische Vielfalt unter dem Gesichtspunkt des Naturschutzes weitestgehend in der wissenschaftlichen Diskussion verankert sind, liegen fuer die durch invasive gebietsfremde Arten hervorgerufenen oekonomischen Folgekosten fuer Deutschland noch keine Zahlen vor. Fuer die USA werden diese Kosten beispielsweise auf 3,6 bis 5,4 Milliarden Dollar pro Jahr geschaetzt. - Medizinische Kosten verursacht durch toxische und allergene Wirkungen oder durch Krankheitsuebertragung durch Neobiota, - Kosten fuer die Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft durch reduzierte Ernte, reduzierte Tierproduktion und den Verlust genetischer Grundlagen fuer die Zuechtung und - Erhaltungskosten fuer bestimmte fuer den Naturschutz wertvolle Arten sollen zusammengestellt werden. Ziel des Vorhabens ist es, auf der Grundlage der deutlich gemachten Folgekosten, die durch die Einbringung gebietsfremder Arten entstehen, die zwingend notwendigen Bereiche fuer eine Verhinderung und deren sektorale Akteure zu identifizieren, entsprechende nationale Handlungsschwerpunkte zu benennen und Strategien zur Verminderung der Ausbreitung gebietsfremder Arten zu entwickeln. Zudem soll diese Analyse die Bereitschaft erhoehen, die in der Konvention entwickelten Leitlinien umzusetzen, die sich auf die Verhinderung einer Einbringung von gebietsfremden Arten, die Bedingungen der Ausbringung selbst und auf Ausgleichsmassnahmen zu negativen Wirkungen beziehen. Der Abschlussbericht ist in deutscher und englischer Sprache vorzulegen.
Das Projekt "Tagung: 'Autochthone Gehölze'" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Naturschutz-Zentrum Hessen durchgeführt.
Das Projekt "Grundlagen für die Entwicklung einer nationalen Strategie gegen invasive gebietsfremde Arten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Institut für Forstpolitik, Forstgeschichte und Naturschutz durchgeführt. Biologische Invasionen infolge menschlicher Aktivitäten, wie Handel, Transport und Verkehr, gelten weltweit als eine Hauptursache für den Verlust biologischer Vielfalt. Das Gefährdungspotential wächst mit der fortschreitenden Globalisierung der Märkte und der Zunahme des weltweiten Handels und Warenaustauschs sowie des Fernreiseverkehrs. Die ökologischen und ökonomischen Probleme, die durch invasive gebietsfremde Arten entstehen, berühren vielfältige Interessen und Akteure, das politische Handlungsfeld ist sektorübergreifend und betrifft alle politischen Ebenen. Um wirksam gegen invasive gebietsfremde Arten vorzugehen, ist deshalb ein koordiniertes Handeln des Staates erforderlich. Im Rahmen der Konvention zur Erhaltung der biologischen Vielfalt haben sich die Vertragsstaaten verpflichtet, Vorsorge gegen Invasive Alien Species (IAS) zu leisten, sie zu kontrollieren oder zu bekämpfen. Das FuE-Vorhaben erarbeitet die Grundlagen für eine nationale Strategie, die dann in einem politischen Abstimmungsprozess zwischen den beteiligten Ressorts entwickelt werden soll. Die interdisziplinäre Projektgruppe der Forschungsstelle Naturschutzpolitik analysiert die politischen, rechtlichen, ökonomischen und ökologischen Rahmenbedingungen des Politikfeldes, bewertet den Handlungsbedarf und entwickelt Lösungsvorschläge. Erarbeitet werden u.a. Übersichten zu den Verbreitungswegen gebietsfremder Arten nach Deutschland und von Deutschland in andere Länder, zu Aufwand-Nutzen-Abschätzungen bei der Bekämpfung von IAS und über Berechnungsmethoden zu ökonomischen Folgekosten, Anforderungen an ein Monitoring, Möglichkeiten der Quantifizierung von ökologischen Schäden, Kriterien für die Schad- und Gefahrwirkung als Grundlage der naturschutzfachlichen Bewertung. Akteursanalysen erfassen die betroffenen staatlichen und nichtstaatlichen Akteure, ihre Zuständigkeiten, Kompetenzen, Kooperationen und Interessen in Bezug auf IAS. Die relevanten nationalen und internationalen rechtlichen Regelungen werden zusammengestellt und analysiert, einzelne Instrumente wie die Genehmigungspflicht der Einfuhr von Arten, Risikoanalysen, Vorwarn- und Ausschlusslisten, Besitz- und Vermarktungsverbote, Grenzkontrollen und Haftungsregelungen bei Schadensfällen werden einer politisch-rechtlichen Bewertung unterzogen. Weitere Themen sind die Harmonisierung der Regelungen und Maßnahmen mit anderen europäischen Staaten, Möglichkeiten der internationalen Zusammenarbeit bei der Kontrolle und Koordination sowie Konzepte für eine zielgruppenorientierte Öffentlichkeitsarbeit. Im Ergebnis werden Handlungsoptionen für eine bessere Kooperation der beteiligten Akteure und die Koordinierung der vielfältigen Maßnahmen und Instrumente aufgezeigt und Empfehlungen für eine politische Strategie abgeleitet.
Das Projekt "Anlage linearer Gehoelzstrukturen an einem Laermschutzwall durch Pflanzung von autochthonen Gehoelzen mit Hilfe einer Pionierpflanzung aus Weidensteckhoelzern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau durchgeführt. In den letzten Jahrzehnten sind viele Hecken aus unserer Agrarlandschaft verschwunden. Eine Neuanlage (Wiedereinbringung) ist oft wegen Flaechenmangel mit Schwierigkeiten verbunden. Hier bieten Strassenraender und -boeschungen die Moeglichkeit eines Flaechenausgleichs, indem anstelle der bisherigen Strassenbegruenung gezielt naturnahe Hecken mit heimischen Arten etabliert werden. Die aus naturschutzfachlicher Sicht unbefriedigende Pflanzung von Gehoelzen fremder Herkuenfte, fuehrt zur Florenverfaelschung und der Bastardbildung mit unseren heimischen Arten, wobei deren Anpassung an Klima und Boden nivelliert werden kann. Im vorliegenden Versuch wird eine Anlagevariante hinsichtlich ihrer Entwicklungsfaehigkeit zur naturnahen Hecke untersucht, um eine kostenguenstige Alternative zur Boeschungsbegruenung zu entwickeln. Weiterhin werden Anwachsverhalten und Vitalitaet autochthoner, einjaehriger Gehoelze unter Extrembedingungen geprueft und der Einfluss der Randbepflanzung aus Weiden (Zaunersatz) auf die Gehoelzpflanzen beobachtet.