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Flechtenkataster des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen (BRD)

Das Projekt "Flechtenkataster des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen (BRD)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Köln, Biozentrum, Botanisches Institut durchgeführt. Aufgrund ihrer Symbiosenatur stellen die Flechtenlager die empfindlichsten Zeigerpflanzen (Bioindikatoren) des Festlandes dar. Nicht zuletzt deshalb wurde in den letzten Jahrzehnten vielerorts damit begonnen, die gross- und kleinraeumige Flechtenverteilung in Form von Punktrasterkarten zu erfassen, wobei Nordrhein-Westfalen weit hinter anderen Bundeslaendern wie Baden-Wuerttemberg, Bayern oder dem Saarland zuruecksteht. Nach aelteren Florenlisten sind aus NRW knapp 1000 Flechtensippen bekannt; 19 davon muessen als ausgestorben bzw verschollen, ueber 100 als mehr oder minder bedroht gelten. Die Auswertung der Punktrasterkarten verspricht grundlegende Aufschluesse ueber Sippengefaehrdung und Schadstoffbelastung im Zusammenhang mit Landschaftsgestaltung und Naturschutz im Bezugsgebiet. Inzwischen konnte derjenige Teilbereich, welcher die Laub- und Strauchflechten der Eifel betrifft, abgeschlossen werden. Hierbei wurden auch die suedlichen, politisch zu Rheinland-Pfalz gehoerenden Gebiete dieses Mittelgebirges beruecksichtigt.

Florenwandel und Vegetationsentwicklung in Feuchtbiotopen des ueberregionalen Schutzgebietes 'Unterer Niederrhein' (Nordrhein-Westfalen, BRD)

Das Projekt "Florenwandel und Vegetationsentwicklung in Feuchtbiotopen des ueberregionalen Schutzgebietes 'Unterer Niederrhein' (Nordrhein-Westfalen, BRD)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Köln, Biozentrum, Botanisches Institut durchgeführt. Floristische und soziologische Untersuchungen im Naturschutzgebiet Alter Rhein bei Bienen-Praest (Altrheinschlinge im Kreis Kleve), Kernstueck des ueberregionalen Schutzgebiets Unterer Niederrhein, deuten auf dramatische, voellig unerwartete Verschiebungen im Florenbestand und im Gesellschaftsaufbau innerhalb von nur 15 Jahren hin: Zwar stieg die Artenzahl von rund 170 (1975) auf knapp 200 (1990) an, doch spiegeln sich darin vor allem negative Biotopveraenderungen wider (zB Zunahme von Trockniszeigern, Stickstoffzeigern und Salzzeigern). Auf Gesellschaftsebene ergab sich ein aehnliches Bild. Auch hier darf der zahlenmaessige Anstieg deutlich unterscheidbarer Gefaesspflanzengemeinschaften (1975: 18, 1990: 21) nicht ueber negative Entwicklungstendenzen hinwegtaeuschen (zB ernsthafte Gefaehrdung der seltenen Seekannengesellschaften und des Wasserschwadenroehrichts). Als Gruende dafuer wurden ua eine Verschlechterung der Wasser- und Bodenqualitaet durch Ueberweidung, Intensivduengung umliegender Kulturflaechen, Herbizidverschleppung, Abwassereinleitung, Salzfracht des Hauptstroms und nicht zuletzt atmosphaerischer Schadstoffeintrag festgestellt. Im Interesse grossraeumiger Planungen zur Erhaltung und Sicherung, vor allem aber auch einer naturnahen Rueckentwicklung wurden inzwischen auch andere Feuchtbiotope des genannten Schutzgebiets von internationaler Bedeutung in die Erhebungen und Untersuchungen einbezogen.

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