Gärtnern ist sinnliches Naturerleben, Genuss und Lebensfreude pur. Zumindest solange alles nach Plan verläuft. Wenn jedoch Blattläuse an den Rosen saugen, die Tomaten faulen und sich der anmutige Schmetterling als Kohlweißling erweist, wird aus dem entspannten Hobby mitunter Stress und es entbrennt ein erbitterter Kampf gegen Schädlinge und Krankheiten. Viele Pflanzenfans entscheiden sich bewusst für eine entspannte Grundhaltung: Sie setzen auf robuste Sorten und vorbeugende Pflanzenschutzmaßnahmen, dank derer viele Probleme erst gar nicht entstehen. Und sie tolerieren Schäden in gewissem Rahmen – im Wissen, dass „Schädlinge“ für Nützlinge wie Vögel, Igel und andere Bewohner des Biotops Garten eine wichtige Rolle spielen. Eine tolerante Grundhaltung bringt den Erkenntnisgewinn, dass sich viele Probleme mittelfristig von ganz alleine lösen. Blattläuse beispielsweise treten im Frühjahr oft explosionsartig auf, werden durch Nützlinge wie Marienkäfer, Schwebfliegen und Florfliegen aber schon bald deutlich dezimiert – die Nützlinge entwickeln sich naturgemäß nur etwas später, da sie sonst verhungern würden. Klug eingerichtet von der Natur? In der Tat, und nur einer von vielen guten Gründen, um in Sachen Pflanzenschutz mit Bedacht und manchmal eben auch mit ein bisschen Geduld vorzugehen – es lohnt sich. In dieser Broschüre finden Sie in kompakter Form viele Praxistipps rund um das Thema Pflanzenschutz und wie dies – zum Schutz von Umwelt und Gesundheit – auch ohne Chemie funktionieren kann. Veröffentlicht in Ratgeber.
Die Grüne Florfliege (Chrysoperla carnea) ist das Insekt des Jahres 1999.
Das Projekt "Freisetzungsbegleitende Untersuchungen zur Aktivität von B.t.-Toxinen bei Ziel- und Nicht-Ziel-Organismen sowie im Boden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Julius Kühn-Institut - Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen durchgeführt. In dem hier beantragten Teilprojekt soll die Aktivität von B.t.-Toxinen bei Ziel- und Nicht-Ziel-Organismen sowie im Boden im Rahmen einer freisetzungsbegleitende Studie untersucht werden. In Teil 1 soll die Aktivierung des Cry3Bb-Toxins im Darm von Diabrotica virgifera virgifera untersucht werden. Hiermit wird ein Referenzsystem zur Aufklärung möglicher Resistenzmechanismen bereitgestellt. In Teil 2 des Projekts sollen v.a. Nebenwirkungen des Pollens von Cry3Bb-Mais auf Nichtzielorganismen untersucht werden, die in an Maisfeldern angrenzenden Habitaten vorkommen. Hierzu sind Laboruntersuchungen an Blattkäfern, Marienkäfern, Schmetterlingen und Florfliegen geplant. Ziel von Teil 3 ist es, für den Nachweis der biologischen Aktivität von Cry3Bb-Toxin im Boden ein Biotest-Verfahren mit Kartoffelkäfern zu etablieren um mit dieser Methode regelmäßig Bodenproben von Bt-Maisfeldern auf ihren Gehalt an aktivem Cry3Bb-Toxin zu untersuchen. Die Erfolgsausichten sind für alle 3 Teiluntersuchungen sehr hoch, da am Institut für biologischen Pflanzenschutz langjährige Erfahrungen bei der Bearbeitung ähnlicher Fragestellungen bestehen.
Das Projekt "Versuche zur Massenvermehrung von Nuetzlingen zur Bekaempfung der Weissen Fliege, der Blatt-, Woll-, Schmier- und Schildlaeuse" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Landesanstalt für Pflanzenschutz Baden-Württemberg durchgeführt. Die biologische Bekaempfung der Weisse-Fliege-Art Bemisia tabaci sowie von Blatt-, Woll-, Schmier- und Schildlaeusen im Unterglasanbau von Gemuese und besonders von Zierpflanzen sollte verbessert werden. Aufgabe des Projektes war es, praktikable Vermehrungs- und Ausbringungsformen von natuerlichen Gegenspielern zu entwickeln. Es sollten aber nicht zu spezifisch wirkende Nuetzlingsarten, sondern eher Tiere mit einem breiteren Wirts- oder Beutespektrum bearbeitet werden. Im Verlauf des Projektes konnten die Zuchtbedingungen der Florfliege Chrysoperla carnea und zusaetzlich der Raubmilbe Hypoaspis miles, die gegen Trauermueckenlarven, Collembolen und Thrips mit bodenlebenden Stadien eingesetzt werden kann, verbessert werden. Zusaetzlich zur Aufgabenstellung des Projektes konnte die Zucht der Raubmilbe Phytoseiulus persimilis durch die Lagerung von diapausierenden Spinnmilben verbessert werden. Mit den diapausierenden Spinnmilben wurden im Fruehjahr und Sommer regelmaessig neue Zuchtstaemme aufgebaut. Dadurch standen stets gesunde Spinnmilben fuer die Raubmilbenvermehrung zur Verfuegung, die dadurch sicherer wurde. Die Versuche einer Zucht der Schlupfwespe Eretmocerus californicus, die zur Bekaempfung der Weissen Fliege eingesetzt werden kann, wurden aus verschiedenen Gruenden (zu geringe Parasitierungsraten, unzureichende Zuchtmoeglichkeiten, hoher Maennchenanteil in der Zucht, schlechte Erfahrungen bei der Erprobung in kommerziellen Gewaechshaeusern) wieder eingestellt. Besondere Erfolge konnten bei der Entwicklung von umweltfreundlicheren Verpackungen fuer verschiedene Nuetzlingsarten erzielt werden. So konnten die Verpackung von Schlupfwespen (Aphidius sp. und Aphelinus sp.) und das Material der Encarsia-Sticker von Kunststoff auf Pappe umgestellt werden. Die Suche nach geeignetem Material war langwierig, da kaum eine auf dem Markt angebotene Pappsorte die hohe Luftfeuchtigkeit im Gewaechshaus und im Fall des Encarsia-Stickers die Bodenfeuchtigkeit im Topf uebersteht. Fuer den Versand und die Ausbringung von Chrysoperla carnea-Larven wurde ein Wabensystem entwickelt, dass alle Nachteile der Ausbringung von Eiern und Larven in losem Material wie Vermiculite oder Pflanzenspelzen ausschliesst.
Der Apfelwickler ist ein bedeutender Schädling am Apfel, da er nicht nur durch das Anstechen der Frucht und die nachfolgende Fraßtätigkeit der Larven schädigt, sondern so auch Eintrittspforten für andere Schaderreger, wie u.a. Monilia Fruchtfäule schafft. Geeignete Gegenmaßnahmen sind nur erfolgreich, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt erfolgen. Dazu gilt es die Flugzeiten des Schmetterlings zu ermitteln. Die Überwachung des Flugverlaufes erfolgt seit 2005 mit Hilfe von Pheromonfallen in Gärten an unterschiedlichen Standorten im Stadtgebiet. Der Einfluss der jeweiligen Witterung im Flugzeitraum ist für ein mehr oder weniger starkes Auftreten des Wicklers und somit für die Schädigung der Frucht verantwortlich. Lebensweise Gegenmaßnahmen Monitoring Flugverlauf Lockstoff-Fallen (Pheromonfallen) dienen nur zur “Flugüberwachung” bzw. Ermittlung der Flugdichte und damit der Schwellenwerte für die Bekämpfung. Eigene Erfahrungen zeigen, dass bei 10 gefangenen Faltern in der Woche bzw. stark ansteigenden Fangzahlen Gegenmaßnahmen empfehlenswert sind. Raupenfanggürtel (Ringe aus Wellpappe) können ab Ende Juli als ergänzende Maßnahme an den Stämmen angebracht werden. Sie bieten den abwandernden Raupen künstliche Verstecke. Um einen Schlupf der Wickler auch aus diesen Fanggürteln zu verhindern, sollten sie noch vor dem Winter von den Bäumen entfernt werden, spätestens jedoch im zeitigen Frühjahr noch vor dem Gehölzaustrieb. Der Einsatz von Leimringen zur Reduktion der Apfelwicklerpopulation ist ungeeignet . Auch der Einsatz von nützlichen Trichogramma-Schlupfwespen ist möglich. In der Praxis haben sich allerdings keine auffälligen Effekte bei der Reduzierung des Apfelwicklers gezeigt. Wer dennoch diesen Einsatz plant, sollte in jedem Fall im Vorfeld auf die Verwendung chemischer Präparate am Baum verzichten. Eine Anwendung von Nematoden (biologischer Pflanzenschutz) im Herbst findet vorwiegend im Profi-Apfelanbau statt. Bei der Bekämpfung haben sich vor allem die Apfelwickler-Granulosevirus-Präparate bewährt. Diese wirken als reine Fraßgifte über den Verdauungstrakt der Larven. Die Mittel haben nur eine Wirkungsdauer von etwa 6 bis 8 Sonnentagen. Danach ist der Wirkstoff abgebaut und eine erneute Behandlung sollte erfolgen. Besonders gut wirken sie, wenn der Spritzbrühe geringe Mengen Zucker beigemischt werden. Ein negativer Einfluss auf eine Reihe von Nützlingen, wie z.B. auf Florfliegen, Erzwespen, Spinnen und nützliche Wanzen, kann bei sachgerechter Anwendung beider Wirkstoffe ausgeschlossen werden. Bienen und Hummeln werden ebenfalls nicht geschädigt. Die Apfelwickler sind wärmeliebende Schmetterlinge und der Flugverlauf ist stark abhängig vom Wetter des jeweiligen Jahres. Die höchsten Fangzahlen wurden in dem sehr warmen und trockenen Jahr 2006 ermittelt. Im Vergleich der Mittelwerte 2005 bis 2023 liegt das Jahr 2023 mit 89 Faltern pro Falle wieder im oberen Bereich und hat das Niveau von 2010 und 2011 erreicht. Auch lässt sich die Erklärung den warmen Sommertemperaturen finden. Nachdem in den letzten beiden Jahren geringe Befallszahlen bei den wöchentlichen Leerungen der Fallen im starken Widerspruch zu einem sehr starken Befall an den Äpfeln standen, gaben die Fangzahlen im Jahr 2023 zu den Befallssymptomen ein stimmiges Bild ab. In den Pheromonfallen wurden aufgrund der warmen Witterung ab der 3. Woche im Mai verstärkt die 1. Apfelwicklergeneration gefangen. Anfang/Mitte Juli entwickelte sich die 2. Generation, die den höchsten Anstieg seit Beginn unseres Schaderregermonitorings im Jahr 2005 hatte. Der lange Flug endete in der 3. Woche im August und war erklärbar durch die warmen Tages- und Nachttemperaturen.
Das Projekt "Neuerstellung von Videoportraits der wichtigsten Nützlinge und ihre Förderung im Ackerbau für das Internetportal https://pflanzenschutz.oekolandbau.de" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Julius Kühn-Institut Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI), Institut für Strategien und Folgenabschätzung durchgeführt. Für Landwirte, Gärtner und Verarbeitungsbetriebe, die unter Bedingungen des Ökologischen Landbaus wirtschaften, gehört der Pflanzen- und Vorratsschutz zum qualitäts- und ertragsbestimmenden Wirtschaftsfaktor. Landwirte sind für die Umsetzung eines erfolgreichen Pflanzenschutzes auf genaue Informationen zur Förderung der funktionellen Biodiversität (Nützlingsförderung) angewiesen. Gegenstand des geplanten Vorhabens ist die Erstellung von vier Videos mit Portraits der wichtigsten Nützlinge im Ackerbau und zu den Möglichkeiten ihrer Förderung: Wildbiene (Mauerbiene, Sandbiene, Erdhummel), Marienkäfer (7-Punkt-Marienkäfer, Asiatischer Marienkäfer), Schwebfliegen (Schmalbauchschwebfliege, Hainschwebfliege) und Florfliege. Neben Biologie und Verhaltensweisen werden in den Videos die verschiedenen Förderungsmaßnahmen im konventionellen und Ökologischen Landbau vorgestellt. Die Filmclips werden sofort nach Fertigstellung auf den YouTube-Kanal des Julius Kühn-Instituts (JKI) hochgeladen und in die jeweiligen Nützlingsportraits in der online-Bestimmungshilfe für landwirtschaftlich relevante Schadorganismen ('Pflanzendoktor') auf dem Internetportal www.oekolandbau.de eingebunden. Zielgruppe für den Pflanzendoktor und die Videos sind interessierte Schüler*innen, Student*innen der Landwirtschaft- und Gartenbauwissenschaften, professionelle Landwirte und Gärtner*innen und Berater*innen insbesondere aus dem Ökologischen Landbau. Durch Realisierung des Projektes wird ein nachhaltiger Beitrag zum Wissenstransfer von der Forschung in die Praxis geleistet.
Das Projekt "Entwicklung einer digitalen Lernplattform (Nützlingsfinder) zum Pflanzenschutz im Ökolandbau für das Internetportal https://pflanzenschutz.oekolandbau.de" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Julius Kühn-Institut Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI), Institut für Strategien und Folgenabschätzung durchgeführt. Ziel des Projektes ist die fortlaufende Aktualisierung und Erweiterung der online-Bestimmungshilfe für Schadorganismen 'Pflanzendoktor'. Um die Bestimmungshilfe für landwirtschaftlich und gartenbaulich relevante Schadorganismen auf dem BLE-Internetportal www.oekolandbau.de auf hohen wissenschaftlichen Niveau und attraktiv zu halten, ist eine fortlaufende Aktualisierung und Erweiterung notwendig. Der Schwerpunkt der Bearbeitung soll in diesem Projektabschnitt auf eine neue Lernplattform gelegt werden mit der sich der Nutzer selbständig im Bereich des Pflanzenschutzes im Ökologischen Landbau weiterbilden kann. Dazu soll das Erkennen von Schadorganismen und die Möglichkeiten der biologischen Kontrolle mit Nützlingen trainiert werden. Dafür werden auch die verschiedenen Anwendungsmethoden zur Ausbringung von Nützlingen in der Praxis veranschaulicht - z.B. Drohne, Streuen, Gießen, Gebläse. Welche Marienkäferarten, Florfliegen, Schwebfliegen, Gallmücken, Räuberische Wanzen, Ohrwürmer, Raubmilben und Nematoden im geschützten Anbau richtig angewendet werden, ist ein Ziel dieses Trainings. Nützlinge sollen dabei über ein Filtersystem gezielt nach Anwendungsbereichen und mit Hilfe von Bildtafeln gegen möglich auftretende Schädlinge entsprechend der Kulturen auswählbar sein. Bereits erstellte Nützlingsvideos aus den Vorgängerprojekten und Videos aus der aktuellen Produktionen sowie die bereits vorhandenen Schaderregerporträts sollen mit Hilfe dieser Lernplattform perfekt miteinander verknüpft werden, um sich aktiv, auf spielerische Weise mit den Alternativen zum chemisch-synthetischen Pflanzenschutz zu beschäftigen. Der spielerische Umgang mit diesem Thema soll weiterhin durch spezielle Bildanimationen gefördert werden.
Das Projekt "Entwicklung einer digitalen Lernplattform (Nützlingsfinder) zum Pflanzenschutz im Ökolandbau für das Internetportal https://pflanzenschutz.oekolandbau.de" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz, Fachgebiet Agrarökologie und nachhaltige Anbausysteme durchgeführt. Ziel des Projektes ist die fortlaufende Aktualisierung und Erweiterung der online-Bestimmungshilfe für Schadorganismen 'Pflanzendoktor'. Um die Bestimmungshilfe für landwirtschaftlich und gartenbaulich relevante Schadorganismen auf dem BLE-Internetportal www.oekolandbau.de auf hohem wissenschaftlichem Niveau und attraktiv zu halten, ist eine fortlaufende Aktualisierung und Erweiterung notwendig. Der Schwerpunkt der Bearbeitung soll in diesem Projektabschnitt auf eine neue Lernplattform gelegt werden mit der sich der Nutzer selbständig im Bereich des Pflanzenschutzes im Ökologischen Landbau weiterbilden kann. Dazu soll das Erkennen von Schadorganismen und die Möglichkeiten der biologischen Kontrolle mit Nützlingen trainiert werden. Dafür werden auch die verschiedenen Anwendungsmethoden zur Ausbringung von Nützlingen in der Praxis veranschaulicht - z.B. Drohne, Streuen, Gießen, Gebläse. Welche Marienkäferarten, Florfliegen, Schwebfliegen, Gallmücken, Räuberische Wanzen, Ohrwürmer, Raubmilben und Nematoden im geschützten Anbau richtig angewendet werden, ist ein Ziel dieses Trainings. Nützlinge sollen dabei über ein Filtersystem gezielt nach Anwendungsbereichen und mit Hilfe von Bildtafeln gegen möglich auftretende Schädlinge entsprechend der Kulturen auswählbar sein. Bereits erstellte Nützlingsvideos aus den Vorgängerprojekten und Videos aus der aktuellen Produktionen sowie die bereits vorhandenen Schaderregerporträts sollen mit Hilfe dieser Lernplattform perfekt miteinander verknüpft werden, um sich aktiv, auf spielerische Weise mit den Alternativen zum chemisch-synthetischen Pflanzenschutz zu beschäftigen. Der spielerische Umgang mit diesem Thema soll weiterhin durch spezielle Bildanimationen gefördert werden.
Stadtklimatoleranten Baumarten werden auch künftig Lebensraum für viele Organismen sein und sind somit für die Biodiversität städtischer Ökosysteme von Bedeutung. Phytophage (pflanzenfressende) Organismen nutzen Bäume als Nahrungsquelle und natürliche Regulierungsmechanismen verhindern, dass an diesen Funktionalität und Vitalität verloren geht. Diese Wirkmechanismen sind für etablierte Baumarten bekannt. Für die stadtklimatoleranten Baumarten gibt es für urbane Standorte kaum Informationen. Deshalb wurde über zwei Jahre (2014/2015) mehrfach an ausgewählten Standorten an Ginkgo biloba, Gleditsia triacanthos, Liquidambar styraciflua, Quercus cerris, Quercus palustris, Sophora japonica, Ulmus Resista mit der Bestimmung phytophager Organismen und deren Gegenspielern begonnen. Im Ergebnis waren phytophage Arthropoden im Vergleich zu räuberisch Lebenden an allen Baumarten in der Überzahl. Saug- und Fraßschäden wurden selten festgestellt. Das Spektrum der Organismen war ähnlich, allerdings gab es wesentliche Unterschiede zwischen den Baumarten im Mengenverhältnis zwischen Phytophagen und Gegenspieler (Diagramme 1 – 3). So zeigte sich auf Ginkgo zu allen Terminen stets der geringsten Besiedelungsgrad. Gall- und Spinnmilben zeigten sich am häufigsten auf allen anderen Baumarten. Gallmilben besiedelten vorwiegend Ulmus und Sophora , wobei hierbei Ulmus deutlich hervorsticht. Spinnmilben-Arten waren auf allen Baumarten in unterschiedlicher Menge nachzuweisen. An Sophora konnten zudem an den Winterholzproben häufig Deckelschildläuse festgestellt werden. In beiden Jahren waren im Spätsommer, mit Ausnahme der Baumart Ulmus Resista , mengenmäßig nur etwa 10% der Populationsdichte im Vergleich zum Sommerbeginn auf den Blättern vorhanden. Das Spektrum der Arthropoden unterschied sich kaum zwischen den Boniturterminen und Jahreszeiten. Außer unterschiedlichen Raubmilbenarten waren immer wenig Räuber (Marienkäfer, Florfliegen, Raubwanzen etc.) auf den Blättern anzutreffen. Da es sich hierbei um Einzelfunde handelte, wurden diese in den Diagrammen nicht berücksichtigt. Dies zeigt sich auch an den Astproben an denen überwinternde Räuber nur als Raubmilben in beiden Jahren nachgewiesen werden konnten. Die vorliegenden Ergebnisse stellen – unter Berücksichtigung der Untersuchungsmethode (Blatt- und Astprobenuntersuchung) – zunächst einen Überblick über das vorgefundene Spektrum an Phytophagen und deren Gegenspieler an den ausgewählten Baumarten dar. Betrachtet man insgesamt die Ergebnisse im Zusammenhang mit dem geringen Anteil dieser Baumarten am Gesamtbaumbestand Berlins (1,3 Prozent), kann gefolgert werden, dass die territorial vorhandenen Raubmilbenarten als natürliche Gegenspieler die stadtklimatoleranten Baumarten problemlos besiedeln, obwohl es sich bei den Spinnmilbenarten an Ulmus und Gleditsia um spezifische Arten handelt. Wird das Spektrum polyphager Räuber wie Raubwanzen, Marienkäfer, Spinnen an etablierten Baumarten Linde und Eiche (BALDER et al. 2004) mit den vorliegenden Ergebnissen verglichen, muss festgestellt werden, dass sehr wenige polyphage Räuberarten an den stadtklimatoleranten Baumarten erfasst werden konnten. Dies dürfte jedoch in der Methodik zu begründen sein. Wichtig für die Betrachtung der künftigen Auswahl der Baumarten für urbane Flächen ist die Fähigkeit, die territorial vorhandenen natürlichen Regulierungssysteme zu nutzen, um Phytophage im Bestand zu regulieren und somit Schäden an den Baumarten zu verhindern. Da sich bei Ginkgo scheinbar keine tierischen Organismen in der Krone während der Vegetationszeit etablieren können, ist diese Baumart unter Gesichtspunkten der Biodiversität kritisch zu sehen. Andererseits könnte Ginkgo für Extremstandorte z.B. in Innenstadtanlagen, für dekorative Zwecke vorteilhaft einsetzbar sein.
Das Projekt "Biotechnische Verfahren zur Optimierung des Einsatzes von Nutzorganismen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft durchgeführt. a) Durch Anwendung physikalischer oder chemischer spezifischer Einfluesse (z.B. Lockmittel) lassen sich zur Schaedlingsabwehr benoetigte Nuetzlinge u.u. zeitlich und oertlich konzentrieren. b) Vorarbeiten hierzu im Laboratorium verbessern Situation in Massenzuchten von Raubmilben, von Parasiten der Weissen Fliege und von Florfliegen (2.2). Anwendung im Freiland witterungsabhaengig, deswegen c) zunaechst Verstaerkung des Einsatzes von Nutzarthropoden in Gewaechshaeusern als wirtschaftlich bedeutsamstes Anwendungsgebiet vorgezogen unter laufender Erweiterung von 2.2 Schwerpunkte in Vegetationsperioden 1977 und 1978.
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Bund | 32 |
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Deutsch | 36 |
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Keine | 21 |
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